Freizügigkeitsmonitoring: Migration von EU-Bürgern nach Deutschland

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Transkript:

Freizügigkeitsmonitoring: Migration von EU-Bürgern nach Deutschland Jahresbericht 2014

Inhaltsverzeichnis 3 Inhaltsverzeichnis Einleitung 4 1 2 3 4 Zuwanderung von EU-Bürgern nach Deutschland 5 Abwanderung von EU-Bürgern aus Deutschland 8 Wanderungssaldo bei EU-Bürgern 10 In Deutschland aufhältige Unionsbürger am 31.12.2014 15

4 Einleitung Einleitung Das künftig quartalsweise erscheinende Freizügigkeitsmonitoring des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge berichtet über aktuelle Entwicklungen der Zu- und Fortzüge von Unionsbürgern nach bzw. von Deutschland. Hierzu werden entsprechende Auswertungen über zugezogene, aufhältige und fortgezogene Personen aus dem bundesweiten Ausländerzentralregister (AZR) vorgenommen. Es wird darauf hingewiesen, dass sich die dargestellten Wanderungszahlen auf Basis des AZR von den Zahlen der auf An- und Abmeldungen basierenden, fallbezogenen Zu- und Fortzugsstatistik des Statistischen Bundesamtes unterscheiden, da die Daten des AZR personenbezogen sind und Personen darin erst registriert werden, wenn sie sich nicht nur vorübergehend, sondern länger als 90 Tage im Bundesgebiet aufhalten ( 2 Abs. 1 AZRG). Geburten ausländischer Kinder oder Sterbefälle von ausländischen Staatsangehörigen in Deutschland fließen dabei nicht als Zu- und Fortzüge in die Statistik ein. Da im AZR nur Daten ausländischer Staatsangehöriger erfasst sind, beziehen sich die Wanderungszahlen nicht auf deutsche Zu- und Abwanderer. 1 Den in diesem Jahresbericht aufgelisteten Daten liegt ein dreimonatiger Nacherfassungszeitraum zugrunde (d.h. die Werte des Jahres 2014 resultieren aus einer AZR-Abfrage zum Zeitpunkt 31.03.2015). Dadurch erhöht sich die Belastbarkeit der Daten, weil aktuelle Nachmeldungen im AZR berücksichtigt werden, die zwar erst im ersten Quartal 2015 erfolgten, jedoch noch Wanderungsvorgänge aus dem Jahr 2014 betreffen. Nahezu 90% der Neuzuwanderer aus der EU sind im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 64 Jahren. Aussagen über deren Teilnahme am Arbeitsmarkt sind jedoch nicht möglich, da solche Angaben bei Unionsbürgern im AZR nicht erfasst werden. Neben der reinen Darstellung der nach den einzelnen EU-Staatsangehörigkeiten unterteilten Wanderungszahlen seit dem Jahr 2010 liegt in diesem Freizügigkeitsmonitoring ein besonderes Augenmerk auf der aktuellen Entwicklung bei den Zu- und Fortzügen von Staatsangehörigen aus den sog. EU-8 Staaten (Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slowakische Republik, Slowenien, Tschechische Republik und Ungarn), für die seit dem 01.05.2011 die vollständige EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit gilt, aus den sog. EU-2 Staaten (Rumänien und Bulgarien), für die noch bis zum 31.12.2013 die eingeschränkte Freizügigkeit galt, sowie aus den von der Finanz- und Wirtschaftskrise (sog. Eurokrise) besonders betroffenen vier südeuropäischen EU-Staaten Griechenland, Italien, Portugal und Spanien. Abgeschlossen wird dieser Bericht mit einem Überblick über die Zahl der in Deutschland aufhältigen EU-Staatsangehörigen zum Stichtag 31.12.2014. 1 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in diesem Bericht i.d.r. bei nicht geschlechtsneutralen Bezeichnungen die männliche Form verwendet. Die weibliche Form wird damit eingeschlossen.

Zuwanderung von EU-Bürgern nach Deutschland 5 1 Zuwanderung von EU-Bürgern nach Deutschland Im Jahr 2014 wurden laut Ausländerzentralregister (AZR) insgesamt 630.243 Zuzüge von Unionsbürgern nach Deutschland registriert. Somit stieg die Zuwanderung der Unionsbürger im Vergleich zum Vorjahr um 108.734 Personen bzw. 20,8% an. Damit erreichte sie im Jahr 2014 den höchsten Stand der letzten Jahre. Tabelle 1 zeigt die Zahl der seit 2010 jährlich zugewanderten Unionsbürger differenziert nach einzelnen Staatsangehörigkeiten. Tabelle 1: Anzahl der seit 2010 jährlich zugewanderten Unionsbürger nach Staatsangehörigkeit Staatsangehörigkeit 2010 2011 2012 2013 2014 Veränderung 2014/2013 Belgien 1.594 1.545 1.773 1.883 2.149 14,1% Bulgarien 24.491 34.507 41.694 45.177 63.140 39,8% Dänemark 1.376 1.351 1.373 1.431 1.484 3,7% Estland 676 952 828 928 819-11,7% Finnland 1.331 1.424 1.453 1.500 1.692 12,8% Frankreich 8.862 8.707 8.916 10.411 11.058 6,2% Griechenland 8.281 16.258 24.567 24.921 23.361-6,3% Irland 906 1.077 1.141 1.129 1.312 16,2% Italien 15.855 17.784 24.684 34.416 43.676 26,9% Kroatien* 4.836 8.089 9.019 18.633 37.060 98,9% Lettland 4.545 6.793 6.513 6.174 5.810-5,9% Litauen 4.192 7.492 7.723 7.114 6.832-4,0% Luxemburg 1.520 1.392 1.341 1.920 2.066 7,6% Malta 40 79 65 72 65-9,7% Niederlande 7.437 6.952 6.798 7.907 8.350 5,6% Österreich 7.321 7.133 7.057 7.351 7.925 7,8% Polen 61.537 106.003 117.890 136.682 143.760 5,2% Portugal 4.373 5.903 8.572 10.426 9.175-12,0% Rumänien 44.603 64.668 82.557 102.753 156.440 52,2% Schweden 1.433 1.449 1.426 1.629 1.770 8,7% Slowakische Republik 5.307 9.175 10.621 11.475 12.567 9,5% Slowenien 971 1.654 2.417 3.194 3.477 8,9% Spanien 7.292 10.305 15.929 21.552 21.375-0,8% Tschechische Republik 4.421 6.299 7.288 7.904 8.971 13,5% Ungarn 19.072 31.293 43.433 47.023 48.063 2,2% Vereinigtes Königreich 6.286 6.420 6.861 7.492 7.401-1,2% Zypern 91 163 220 412 445 8,0% Unionsbürger gesamt (inkl. Kroatien) 243.813 356.778 442.159 521.509 630.243 20,8% * Kroatien ist seit dem 01.07.2013 Mitglied der Europäischen Union. Aus Vergleichsgründen wurden die Zuwanderungszahlen kroatischer Staatsangehöriger hier bereits ab dem Jahr 2010 den Wanderungszahlen der Unionsbürger hinzuaddiert.

6 Zuwanderung von EU-Bürgern nach Deutschland Nahezu drei Viertel der im Jahr 2014 zugezogenen Unionsbürger (449.879 Zuzüge; 71,4%) stammt aus denjenigen Staaten, für die erst seit kurzem die vollständige Freizügigkeit gilt (EU-2, EU-8). Daneben kommen zusammengerechnet 97.587 (15,5%) der zugewanderten Unionsbürger aus den vier von der Finanz- und Wirtschaftskrise besonders betroffenen südeuropäischen EU-Staaten Griechenland, Italien, Portugal und Spanien. Abbildung 1: Anzahl der im Jahr 2014 zugewanderten Unionsbürger nach Staatsangehörigkeit (Vorjahreszahlen im Vergleich) Rumänien Polen Bulgarien Ungarn Italien Kroatien Griechenland Spanien Slowakische Republik Frankreich Portugal Tschechische Republik Niederlande Österreich Vereinigtes Königreich Litauen Lettland Slowenien Belgien Luxemburg Schweden Finnland Dänemark Irland Estland Zypern Malta 156.440 102.753 143.760 136.682 63.140 45.177 48.063 47.023 43.676 34.416 37.060 18.633 23.361 24.921 21.375 21.552 12.567 11.475 11.058 10.411 9.175 10.426 8.971 7.904 8.350 7.907 7.925 7.351 7.401 7.492 6.832 7.114 5.810 6.174 3.477 3.194 2.149 1.883 2.066 1.920 1.770 1.629 1.692 1.500 1.484 1.431 1.312 1.129 819 928 445 412 65 72 0 50.000 100.000 150.000 200.000 2014 2013

Zuwanderung von EU-Bürgern nach Deutschland 7 Mit dem Beitritt Kroatiens zur EU im Juli 2013 stieg die Zuwanderung kroatischer Staatsangehöriger deutlich an. Sowohl im Jahr 2013 als auch im Jahr 2014 verdoppelte sich die Anzahl an Zuzügen gegenüber dem jeweiligen Vorjahr. Prozentual gesehen handelt es sich damit um den stärksten Zuwachs im EU-weiten Vergleich. Mit 37.060 Zuwanderern im Jahr 2014 liegt Kroatien an sechster Stelle im Ranking der zahlenmäßig stärksten EU-Herkunftsländer (vgl. Abbildung 1). Auch die Zahl der zugezogenen Personen aus den EU-2 Staaten Bulgarien und Rumänien nahm seit Einführung der uneingeschränkten Freizügigkeit für diesen Personenkreis zum 1. Januar 2014 überdurchschnittlich zu: Während sich der Zuzug bulgarischer Staatsangehöriger um 39,8% steigerte, wanderten 52,2% mehr rumänische Bürger als im Vorjahr zu. Damit ist Rumänien auch in absoluten Zahlen das stärkste Herkunftsland mit 156.440 Personen, gefolgt von Polen mit 143.760 Bürgern. Das drittstärkste Herkunftsland ist Bulgarien mit 63.140 Personen. Betrachtet man außerdem die vier Eurokrisen-Länder Griechenland, Italien, Portugal und Spanien, wird ersichtlich, dass davon nur Italien im Jahr 2014 mehr Zuwanderungen nach Deutschland gegenüber dem Vorjahr aufzuweisen hat. So stiegen 2014 die Zuwanderungszahlen italienischer Staatsangehöriger um 26,9%. Die anderen drei Länder Griechenland (-6,3%), Portugal (-12,0%) und Spanien (-0,8%) verzeichneten dagegen im Jahr 2014 zum ersten Mal seit längerer Zeit einen Rückgang der jährlichen Zuzugszahlen nach Deutschland. Gleichwohl war die Zuwanderung aus allen diesen vier Ländern weiterhin deutlich höher als vor Ausbruch der Eurokrise; im Durchschnitt war sie 2014 dreimal so hoch wie im Jahr 2010. Für die EU-8 Staaten gilt die vollständige Freizügigkeit seit dem 1. Mai 2011. Gegenüber dem Basisjahr 2010 konnte seither ein spürbarer Anstieg bei der Zuwanderung dieser Staatsangehörigkeitsgruppe nach Deutschland beobachtet werden. Zusammen weisen die EU-8 Staaten im Jahr 2014 einen Zuzug von 230.299 Personen auf. Während jedoch die Herkunftsländer Polen (143.760 Zugewanderte im Jahr 2014) und Ungarn (48.063 Zugewanderte im Jahr 2014) seit Beginn der vollen Freizügigkeit deutlich steigende Zuzugszahlen nach Deutschland zu verzeichnen hatten, sind die Zuwanderungszahlen aus den anderen sechs Staaten Estland, Lettland, Litauen, Slowakei, Slowenien und Tschechien nach 2011 nur noch geringfügig gestiegen oder teilweise sogar zurückgegangen; letzteres trifft auf die baltischen Staaten Estland, Litauen und Lettland zu.

8 Abwanderung von EU-Bürgern aus Deutschland 2 Abwanderung von EU-Bürgern aus Deutschland Im Jahr 2014 sind laut Ausländerzentralregister insgesamt 290.934 Unionsbürger aus Deutschland fortgezogen. Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Abwanderung somit um 31,8% zu. Dabei stieg bei allen Staatsangehörigkeitsgruppen die Zahl der Fortzüge an. Die meisten Abwanderungen waren bei polnischen (70.700 Personen), gefolgt von rumänischen (63.363 Personen) und bulgarischen Staatsangehörigen (24.466 Personen) zu verzeichnen. Alle Zahlen zur Abwanderung von Unionsbürgern aus Deutschland sind der Tabelle 2 sowie der Abbildung 2 zu entnehmen: Tabelle 2: Anzahl der seit 2010 jährlich abgewanderten Unionsbürger nach Staatsangehörigkeit Staatsangehörigkeit 2010 2011 2012 2013 2014 Veränderung 2014/2013 Belgien 950 1.087 895 1.019 1.396 37,0% Bulgarien 11.303 13.896 16.255 19.401 24.466 26,1% Dänemark 1.131 928 819 871 1.270 45,8% Estland 343 425 398 387 511 32,0% Finnland 1.147 1.112 1.102 1.097 1.414 28,9% Frankreich 6.613 5.838 5.297 5.708 7.934 39,0% Griechenland 6.969 5.851 6.509 7.366 10.127 37,5% Irland 625 614 604 669 873 30,5% Italien 13.215 12.459 11.160 13.450 19.702 46,5% Kroatien* 6.276 6.846 6.501 6.642 9.416 41,8% Lettland 1.817 2.301 2.769 2.654 3.199 20,5% Litauen 2.136 2.593 3.002 3.282 3.764 14,7% Luxemburg 791 828 749 717 1.113 55,2% Malta 39 38 40 43 52 20,9% Niederlande 4.715 4.530 4.155 4.480 5.404 20,6% Österreich 5.315 4.951 4.912 4.861 5.948 22,4% Polen 41.944 45.425 47.384 57.227 70.700 23,5% Portugal 3.773 3.213 3.074 3.957 5.219 31,9% Rumänien 23.314 27.654 32.371 43.953 63.363 44,2% Schweden 1.263 1.133 1.026 1.064 1.402 31,8% Slowakische Republik 4.364 4.534 4.787 6.000 7.082 18,0% Slowenien 879 958 1.179 1.418 1.723 21,5% Spanien 4.931 4.723 5.091 6.918 10.352 49,6% Tschechische Republik 3.277 3.166 3.280 3.821 4.868 27,4% Ungarn 10.957 13.358 15.301 19.378 23.679 22,2% Vereinigtes Königreich 4.770 4.377 3.894 4.331 5.782 33,5% Zypern 57 48 51 79 175 121,5% Unionsbürger gesamt (inkl. Kroatien) 156.638 166.040 182.605 220.793 290.934 31,8% * Kroatien ist seit dem 01.07.2013 Mitglied der Europäischen Union. Aus Vergleichsgründen wurden die Fortzugszahlen kroatischer Staatsangehöriger hier bereits ab dem Jahr 2010 den Wanderungszahlen der Unionsbürger hinzuaddiert.

Abwanderung von EU-Bürgern aus Deutschland 9 Abbildung 2: Anzahl der im Jahr 2014 abgewanderten Unionsbürger nach Staatsangehörigkeit (Vorjahreszahlen im Vergleich) Polen Rumänien Bulgarien Ungarn Italien Spanien Griechenland Kroatien Frankreich Slowakische Republik Österreich Vereinigtes Königreich Niederlande Portugal Tschechische Republik Litauen Lettland Slowenien Finnland Schweden Belgien Dänemark Luxemburg Irland Estland Zypern Malta 70.700 57.227 63.363 43.953 24.466 19.401 23.679 19.378 19.702 13.450 10.352 6.918 10.127 7.366 9.416 6.642 7.934 5.708 7.082 6.000 5.948 4.861 5.782 4.331 5.404 4.480 5.219 3.957 4.868 3.821 3.764 3.282 3.199 2.654 1.723 1.418 1.414 1.097 1.402 1.064 1.396 1.019 1.270 871 1.113 717 873 669 511 387 175 79 52 43 0 10.000 20.000 30.000 40.000 50.000 60.000 70.000 80.000 2014 2013 Grundsätzlich ist zu sagen, dass der Umfang der Abwanderung bei EU-Bürgern von der Höhe der Zuwanderung der vorhergehenden Jahre (vgl. Kapitel 1) sowie der Bestandszahl an aufhältigen EU-Bürgern in Deutschland (vgl. Kapitel 4) abhängt. An Stelle der Abwanderung wird daher der Wanderungssaldo bezüglich der einzelnen EU-Staaten nachfolgend detaillierter analysiert.

10 Wanderungssaldo bei EU-Bürgern 3 Wanderungssaldo bei EU-Bürgern Der Wanderungssaldo gibt die Nettozuwanderung an und berechnet sich aus den Zuzügen abzüglich der Fortzüge. Damit lassen sich Aussagen über die Veränderung der ausländischen Bevölkerungsgruppen in Deutschland treffen. So zeigt der Wanderungssaldo Tendenzen über den Verbleib der Zuwanderergruppen in Deutschland auf. Im Jahr 2014 ergab sich wie in den Vorjahren ein positiver Wanderungssaldo zwischen Deutschland und der Gesamtheit der anderen 27 EU-Staaten. So wanderten 339.309 mehr ausländische Unionsbürger nach Deutschland zu als von Deutschland ab. Damit stieg der Saldo im Vergleich zum Jahr 2013 (Saldo von 300.716 Personen) um 12,8% an. Tabelle 3 zeigt, wie sich die seit 2010 erzielten Wanderungsgewinne auf die einzelnen Staatsangehörigkeiten verteilen. Dabei fällt auf, dass in den letzten fünf Jahren (mit Ausnahme des Saldos beim Herkunftsland Kroatien im Jahr 2010, welches damals jedoch noch kein EU-Mitglied war) jedes einzelne EU-Land einen positiven Wanderungssaldo gegenüber Deutschland aufweist; d.h. Deutschland konnte hier überall Wanderungsgewinne verzeichnen. Tabelle 3: Wanderungssaldo von Unionsbürgern (in Personen) nach Staatsangehörigkeit seit 2010 Staatsangehörigkeit 2010 2011 2012 2013 2014 Veränderung 2014/2013 Belgien 644 458 878 864 753-12,8% Bulgarien 13.188 20.611 25.439 25.776 38.674 50,0% Dänemark 245 423 554 560 214-61,8% Estland 333 527 430 541 308-43,1% Finnland 184 312 351 403 278-31,0% Frankreich 2.249 2.869 3.619 4.703 3.124-33,6% Griechenland 1.312 10.407 18.058 17.555 13.234-24,6% Irland 281 463 537 460 439-4,6% Italien 2.640 5.325 13.524 20.966 23.974 14,3% Kroatien* -1.440 1.243 2.518 11.991 27.644 130,5% Lettland 2.728 4.492 3.744 3.520 2.611-25,8% Litauen 2.056 4.899 4.721 3.832 3.068-19,9% Luxemburg 729 564 592 1.203 953-20,8% Malta 1 41 25 29 13-55,2% Niederlande 2.722 2.422 2.643 3.427 2.946-14,0% Österreich 2.006 2.182 2.145 2.490 1.977-20,6% Polen 19.593 60.578 70.506 79.455 73.060-8,0% Portugal 600 2.690 5.498 6.469 3.956-38,8% Rumänien 21.289 37.014 50.186 58.800 93.077 58,3% Schweden 170 316 400 565 368-34,9% Slowakische Republik 943 4.641 5.834 5.475 5.485 0,2% Slowenien 92 696 1.238 1.776 1.754-1,2% Spanien 2.361 5.582 10.838 14.634 11.023-24,7% Tschechische Republik 1.144 3.133 4.008 4.083 4.103 0,5% Ungarn 8.115 17.935 28.132 27.645 24.384-11,8% Vereinigtes Königreich 1.516 2.043 2.967 3.161 1.619-48,8% Zypern 34 115 169 333 270-18,9% Unionsbürger gesamt (inkl. Kroatien) 87.175 190.738 259.554 300.716 339.309 12,8% * Kroatien ist seit dem 01.07.2013 Mitglied der Europäischen Union. Aus Vergleichsgründen wurden die Zu- und Fortzugszahlen kroatischer Staatsangehöriger hier bereits ab dem Jahr 2010 den Wanderungszahlen der Unionsbürger hinzuaddiert.

Wanderungssaldo bei EU-Bürgern 11 Da die Nettozuwanderung bzw. der Wanderungssaldo häufig als die maßgebliche gesellschaftspolitische Migrationsgröße herangezogen wird, wird diese im Folgenden auf Ebene der EU-Staatsangehörigkeiten genauer analysiert. Wesentliche Entwicklungen werden darüber hinaus grafisch veranschaulicht. Grundsätzlich sollte bei der herkunftslandspezifischen Bewertung der Nettozuwanderung auch die Zahl der aufhältigen Unionsbürger in Deutschland beachtet werden (vgl. Kapitel 4). Abbildung 3 zeigt die nach Höhe sortierte Nettozuwanderung der EU-Bürger im Jahr 2014 und vergleicht diese mit den Zahlen des Vorjahres. In diesem Ranking für 2014 sind unter den TOP-5-Nationalitäten die beiden EU-2 Staaten Rumänien (Platz 1) und Bulgarien (Platz 3) vertreten. Daneben finden sich hier die Herkunftsstaaten Polen (Platz 2) und Ungarn (Platz 5), die seit der Einführung der vollständigen Freizügigkeit der EU-8 mit deutlich steigenden Zuzugszahlen hervortreten. Platz 4 belegen kroatische Staatsangehörige, Abbildung 3: Wanderungssaldo bei Unionsbürgern im Jahr 2014 nach EU-Staatsangehörigkeit (in Personen; Vorjahreszahlen im Vergleich) Rumänien Polen Bulgarien Kroatien Ungarn Italien Griechenland Spanien Slowakische Republik Tschechische Republik Portugal Frankreich Litauen Niederlande Lettland Österreich Slowenien Vereinigtes Königreich Luxemburg Belgien Irland Schweden Estland Finnland Zypern Dänemark Malta 93.077 58.800 73.060 79.455 38.674 25.776 27.644 11.991 24.384 27.645 23.974 20.966 13.234 17.555 11.023 14.634 5.485 5.475 4.103 4.083 3.956 6.469 3.124 4.703 3.068 3.832 2.946 3.427 2.611 3.520 1.977 2.490 1.754 1.776 1.619 3.161 953 1.203 753 864 439 460 368 565 308 541 278 403 270 333 214 560 13 29 0 10.000 20.000 30.000 40.000 50.000 60.000 70.000 80.000 90.000 100.000 2014 2013

12 Wanderungssaldo bei EU-Bürgern die seit Mitte 2013 als Neu-Unionsbürger verbesserte Zuwanderungsmöglichkeiten, aber noch keine vollständige Arbeitnehmerfreizügigkeit besitzen. Bemerkenswert ist, dass sich in diesem Ranking Rumänien und Polen mit großem Vorsprung zu den anderen Herkunftsländern absetzen; die Hälfte des gesamten Wanderungsgewinns Deutschlands im Jahr 2014 lässt sich allein auf diese beiden Herkunftsländer zurückführen. Damit geht in rein statistischer Hinsicht mehr als ein Viertel (26,2%) der Gesamtzahl der am Jahresende 2014 in Deutschland lebenden Rumänen (vgl. Kapitel 4) auf den Wanderungsgewinn des Jahres 2014 zurück; bei den polnischen Bürgern beträgt dieser Anteil 10,8%. Wanderungssaldo der EU-2 Staatsangehörigen Wie bereits gezeigt, stieg der Wanderungssaldo bei den Staatsangehörigen der beiden EU-2 Staaten Rumänien und Bulgarien im Jahr 2014 in Folge der Einführung der vollen Arbeitnehmerfreizügigkeit überdurchschnittlich an. So lag der Wanderungsgewinn rumänischer Staatsangehöriger um 34.277 Personen höher (+58,3%) als im Jahr 2013. Bezüglich der bulgarischen Bürger stieg der Wanderungsgewinn in diesem Zeitraum um 12.898 Personen (+50,0%). Abbildung 4 zeigt die Entwicklung des jährlichen Wanderungssaldos bei den EU-2 Staatsangehörigen seit dem Jahr 2010. Vergleicht man die Wanderungssaldi der einzelnen Staatsangehörigkeitsgruppen im Jahr 2014 mit denen des Vorjahres, so weist das Herkunftsland Kroatien die größte Zunahme auf: Vor dem Hintergrund des EU- Beitritts zum 1. Juli 2013 stieg der Wanderungsgewinn hier um 130,5% an (vgl. Tabelle 3). Abbildung 4: Entwicklung der Nettozuwanderung aus den EU-2 Staaten seit 2010 100.000 90.000 80.000 70.000 60.000 50.000 40.000 30.000 20.000 10.000 0 2010 2011 2012 2013 2014 Bulgarien Rumänien

Wanderungssaldo bei EU-Bürgern 13 Wanderungssaldo der EU-8 Staatsangehörigen Wie die nachfolgende Abbildung 5 zeigt, machte sich die Einführung der vollen Arbeitnehmerfreizügigkeit der EU-8 Staaten zum 1. Mai 2011 bei Betrachtung der absoluten Zahlen insbesondere beim Wanderungssaldo der polnischen und ungarischen Staatsangehörigen bemerkbar. Während der jährliche Wanderungsgewinn bei allen anderen EU-8 Staaten jeweils deutlich unterhalb der 10.000-Personen-Grenze blieb, erreichte dieser bei den ungarischen Migranten im Jahr 2012 mit +28.132 Personen seinen vorläufigen Höhepunkt. Noch weitaus stärker zugenommen hat die Nettozuwanderung aus Polen. Hier wurde mit +79.455 Personen im Jahr 2013 das bisherige Maximum erreicht. Da die Abwanderung aus Deutschland im Jahr 2014 bei den EU-8 Staatsangehörigen wie generell bei allen EU-Staatsangehörigkeitsgruppen (vgl. Kapitel 2) zugenommen hat, fielen auch die Wanderungsgewinne bei den meisten EU-8 Staaten in diesem Jahr geringer aus als im Vorjahr. Nur bei der Tschechischen Republik, der Slowakischen Republik und Slowenien wurde nahezu der Vorjahresstand erreicht. Abbildung 5: Entwicklung der Nettozuwanderung aus den EU-8 Staaten seit 2010 90.000 80.000 70.000 60.000 50.000 40.000 30.000 20.000 10.000 0 2010 2011 2012 2013 2014 Estland Lettland Litauen Polen Slowakische Republik Slowenien Tschechische Republik Ungarn

14 Wanderungssaldo bei EU-Bürgern Wanderungsgewinne bei Angehörigen südeuropäischer Staaten Im Zuge der europäischen Finanz- und Wirtschaftskrise ist die Migration aus den besonders betroffenen südeuropäischen Euro-Staaten Griechenland, Italien, Portugal und Spanien stark angestiegen, wobei Deutschland eines der wichtigsten Zielländer ist. Daher wird im Folgenden die Entwicklung der jährlichen Nettozuwanderung aus diesen vier Staaten seit 2010 dargestellt (Abbildung 6). Bei allen diesen vier Staaten ist die Nettozuwanderung nach Deutschland gegenüber dem Basisjahr 2010 erkennbar angestiegen. Besonders aus Griechenland erhöhte sich die Nettozuwanderung von 2010 (+1.312 Personen) bis zum Jahr 2012 (+18.058 Personen) sehr deutlich. Seither nimmt sie jedoch wieder ab (+13.234 Personen im Jahr 2014). Demgegenüber steigt die Nettozuwanderung aus Italien seit 2010 (+2.640 Personen) kontinuierlich an und erreichte im Jahr 2014 einen Wanderungsüberschuss von +23.974 Personen. Bei den portugiesischen und spanischen Migranten wurde im Jahr 2013 der vorläufige Höchstwert bei der Nettozuwanderung erzielt (Portugal: +6.469 Personen, Spanien: +14.634 Personen). Im Jahr 2014 waren die Werte hier wieder deutlich niedriger (Portugal: +3.956 Personen, Spanien: +11.023 Personen). Auch wenn im Jahr 2014 der Wanderungssaldo bei vielen EU-Herkunftsländern rückläufig ist, so wanderten auch in diesem Jahr aus allen diesen EU-Staaten jeweils mehr EU-Bürger nach Deutschland zu als von Deutschland ab. Abbildung 6: Entwicklung der Nettozuwanderung aus den vier südeuropäischen Krisen-Staaten seit 2010 30.000 25.000 20.000 15.000 10.000 5.000 0 2010 2011 2012 2013 2014 Griechenland Italien Portugal Spanien

In Deutschland aufhältige Unionsbürger am 31.12.2014 15 4 In Deutschland aufhältige Unionsbürger am 31.12.2014 Nach Angaben des Ausländerzentralregisters stellte zum Stichtag 31.12.2014 Polen mit 674.152 Staatsangehörigen die größte Nationalitätengruppe aller EU- Ausländer in Deutschland. Auf den Plätzen zwei und drei folgen italienische (574.530 aufhältige Personen) und rumänische Staatsangehörige (355.343 aufhältige Personen). Die Abbildung 7 zeigt die Anzahl aller Unionsbürger nach Größe der einzelnen Nationalitätengruppen in Deutschland: Abbildung 7: Anzahl der in Deutschland aufhältigen EU-Bürger am 31.12.2014 Polen Italien Rumäni en Griechenland Kroatien Bulgarien Österreich Ungarn Spanien Niederlande Portugal Frankreich Vereinigtes Königreich Tschechische Republik Slowakische Republik Litauen Lettland Belgien Slowenien Dänemark Schweden Luxemburg Finnland Irland Estland Zypern Malta 355.343 328.564 263.347 183.263 179.772 156.812 146.846 144.741 130.882 123.281 103.756 49.985 46.168 39.001 27.752 25.700 25.613 20.495 18.546 15.596 14.019 12.431 6.023 1.723 565 574.530 674.152 0-100.000 200.000 300.000 400.000 500.000 600.000 700.000 800.000

Impressum Herausgeber: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 90343 Nürnberg Verantwortlich: Dr. Matthias Neske Forschungsfeld III Verfasser: Hans-Jürgen Schmidt Lisa Grimmeiß Layout: Gertraude Wichtrey Claudia Sundelin Stand: Mai 2015 Internet: www.bamf.de