< Reschenpass Meran > sp 109 Vinschgerstraße Marmorverarbeitung Bahnhof Laas Portalkran Schrägbahn für Marmortransport ETSCH Laas ss 38 Koundl Aquädukt Wasserkraftwerk St. Martin 1:20 000 Streckenverlauf siehe Kompasswanderkarte Nr. 52
1956 Wasserkraftwerk Laas - Laas Das Speicherkraftwerk Laas mit dem Jahresspeicher im Zufritt Stausee (76 Mio. m³) wurde von der Montecatini 1956 eröffnet und wird heute von der Energiekörperschaft Edison betrieben. Dank des überdimensionalen Wassereinzugsgebiets von 117 km² und einer Fallhöhe von 940 m beträgt die mittlere Jahresproduktion 170 MWh. Dem Speicherkraftwerk werden auch alle Nebengewässer des Laaser Baches (Plima-, Rosimtal-, Schludertal-, Flim-, St.-Mariaund Soybach) zugeführt. adresse Kraftwerk Laas, Schießstandweg 37, Laas kontakt Edison AG, Bozen, Claudia Augusta Str. 16, Tel. 0471 440611 Tourismusverein Schlanders-Laas, Tel. 0473 626613 Bau des Staudamms am Zufrittsee, Martelltal, 1956. 27 bahnen bauten maschinen kraftwerke
Wasserfassung und Rechen, Kraftwerk Laas. Wasserkraftwerk Laas - Laas Erste Pläne für die Nutzung der Wasserkraft zur Stromerzeugung in Laas gab es bereits in den 1920er-Jahren. Das von Ing. Tullius Tschurtschentaler stammende Projekt eines Kraftwerks in Laas wurde aber wegen angeblicher geologischer Bedenken nicht realisiert. Im Jahre 1949 bekam dann der italienische Chemie-Konzern Montecatini die Genehmigung für den Bau eines Großprojektes. Heute ist das Kraftwerk im Besitz der Energiekörperschaft Edison. Das nach neunjähriger Bauzeit im Jahre 1956 in Betrieb genommene Laaser Kraftwerk wird mit dem Wasser aus der Plima, dem Rosimtal-, Schludertal-, Flim-, Soy-, St.-Maria- und dem Laaserbach sowie aus dem Staubecken im Martelltal gespeist. Dieses Speicherbecken hat eine Kapazität von 19 Mio. m³ Wasser. Die Besonderheit dieses Kraftwerkes ist seine unterirdische Anbindung an den Zufritt Stausee im hintersten Martelltal. Die technische Pionierleistung der gesamten Anlage ist die gewaltige Staumauer des in den Talschluss eingebetteten Zufritt Stausees. Da die Anlage sowohl berg- als auch talseitig auf einer abfallenden Gletscherwelle gebaut wurde, waren genaueste geologische Studien und Projektierungsarbeiten erforderlich. Auch der Bau des Zulaufstollens ist eine technische Hochleistung.
Staudamm Martelltal. Ablassschütze des Staudammes. Die Wassermassen des Stausees werden über einen 11 km langen Zulaufstollen in eine unterirdische Druckleitung geführt. Von der unterirdischen Druckrohrleitung, die die Hänge des Tarneller Waldes durchstößt, fließt das Wasser über zwei Zulaufrohre in das Laaser Krafthaus. Dort ist ein horizontal gelagerter Maschinensatz (eine doppelte Pelton-Turbine und ein Siemens-Drehstromgenerator) mit einer Leistung von 55 MW installiert. Das Kraftwerk nutzt eine Fallhöhe von 940 m und erreicht so eine mittlere Jahresproduktion von 170 MWh. Das abgearbeitete Wasser wird in ein 100 m langes und 30 m breites Auffangbecken geleitet und von dort durch einen 250 m langen, offenen Oberwasserkanal einem unterirdischen Stollen zugeführt. Über den 17 km langen Stollen gelangt das Wasser in das Krafthaus in Kastelbell. Das Kraftwerk Laas befindet sich am Hangfuß des Laaser Tales, am rechten Ufer der Etsch. Wenn man vom Ortszentrum Laas ausgehend auf die orographisch rechte Seite der Etsch überwechselt, nach der Brücke links abbiegt und etwa 800 m geradeaus weiterfährt, gelangt man zum Eingang des Kraftwerkes. Rechts vom Eingang befinden sich zwei überdimensionale Fresken, die den genauen Verlauf der zufließenden Gewässer darstellen. kraftwerke
Koundl -Aquädukt - Laas Koundl ist die typische Vinschgauer Mundart-Bezeichnung für Kanal ( canalis ). Sie steht in Verbindung mit dem Bewässerungssystem, auf welches das inneralpine Trockental in seiner landwirtschaftlichen Existenz angewiesen war. Auf dem Koundl wurde Gletscherwasser aus dem Laaser Tal von der südlichen auf die nördliche Talseite jenseits der Etsch geführt. Dort wurden Fluren bewässert, aber auch Menschen und Vieh mit Trinkwasser versorgt. Der Koundl quert das Dorf Laas vom Nörderberg Richtung Sonnenberg. Das einstige markante Wahrzeichen des Ortes Laas ist in seinem heutigen Bestand nicht mehr zur Gänze erhalten: Ein Teilstück des ehemaligen hölzernen Rinnenzugs aus Lärchenholz mit rund zwei Metern Breite und knapp einem Meter Höhe ist rekonstruiert. Es liegt auf gemauerten Pfeilern aus dem 18. Jahrhundert, deren Höhe zwischen 3 und 15/18 m schwankt. Urkundlich belegt ist die künstliche Wasserleitung erstmals im 16. Jahrhundert, damals lag sie auf einem Holzgerüst. Es wird aber vermutet, dass es bereits einen römerzeitlichen Aquädukt gab: Bei Flurmeliorierungen kam ein unterirdisch verlaufendes Bogenziegel-Mauerwerk zu Tage. Der Koundl ist mit dem Vinschgauer Bewässerungssystem der Waale eng vernetzt. Die Waale fangen das aus Gebirgsbächen flie-
ßende Wasser am Bergfuß auf und verteilen es gleichmäßig über die Talsohle. Das Wasserrecht (Urbare), das die Nutzung des kostbaren Nass genau geregelt hat, ist bereits im Mittelalter urkundlich erwähnt. Der Waaler sorgte für die strenge Einhaltung der Verteilung des Wassers. Der Koundl quert das Dorf Laas vom wasserreichen Nörderberg Richtung wasserarmen Sonnenberg. Die gemauerten Stützen tragen die hölzerne Wasserrinne.