Malerisches Selbitz : Naturnahes Wirtschaftszentrum
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- Ingelore Schmid
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1 Malerisches Selbitz : Naturnahes Wirtschaftszentrum Malerisches Selbitz Die alte Fotographie aus dem 19. Jahrhundert (Abb. 1) zeigt den historischen Stadtkern von Selbitz aus westlicher Blickrichtung: In der linken Bildhälfte ist die alte Reußenbrücke wahrzunehmen; in der rechten Bildhälfte ist mittig der Anger auszumachen. Schon damals diente er durch seine Bepflanzung als kleine Naherholungsfläche. Die alte Reußenbrücke im Wandel der Zeit Noch vor dem Bau der Reußenbrücke konnte die Selbitz an einer Furt überquert werden, die in Abbildung 2 links direkt neben der Brücke Abb. 1: Blick auf den Stadtkern aus westlicher Richtung. Stadt Selbitz wahrnehmbar ist. Aus solidem heimischen Gesteinsmaterial gebaut, trotzte die Reußenbrücke im Laufe der Zeit vielen Hochwassern. Vom Bächlein zum Kanal- der Rothenbach Der Rothenbach schlängelte sich schon immer durch die Stadtmitte von Selbitz. Bis 1935 waren seine Ufer nicht befestigt. Heute ist das Flussbett aus Gründen des Hochwasserschutzes eingefasst (Abb. 5 und 6). Auch das industrielle Zeitalter prägte den Stadtkern: Weiter nördlich des ehemaligen Wasserschlosses, direkt an der Selbitz gelegen, eröffnete die Wäschefabrik Witt-Weiden ihren Produktionsstandort (Weberei); südlich der Reußenbrücke siedelte sich die Textilfirma Heinrich Bodenschatz (ehemals Selba-Garne, jetzt HofTex) an. Die zahlreichen Arbeiter des Werks reisten aus der gesamten Region mit der Bahn an. Mit dem Niedergang der Textilindustrie mussten die beiden, für den Wirtschaftsstandort Selbitz bedeutsamen Werke schließen. Die Folge Abb. 2-4: Blick auf die Weststadt mit Reußenbrücke. Stadt Selbitz waren und sind nicht mehr genutzte Industriebrachen mitten im Ortskern. Es stellte sich die Frage, wie man damit umgehen sollte. Stadtrat und Planung haben sich deshalb seit einigen Jahren die Aufgabe gestellt, diese zentral liegenden Flächen im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung wieder nutzbar zu machen- die Idee zur Neuen Mitte Selbitz war geboren. Den Anfang machte man im Jahr 2006 mit dem Gelände der ehemaligen Firma Bodenschatz (ehemals Selba-Garne, jetzt HofTex). Die Entwicklung dieses Schlüsselgeländes wird auf den folgenden Tafeln dargestellt. Abb. 5 und Abb. 6: Der Rothenbach früher und heute.. Stadt Selbitz 2015.
2 Revitalisierung des HofGarn-Geländes (ehemals Selba-Garne, jetzt HofTex) zur Neuen Mitte Selbitz (BA 1) Eine neue Chance für Selbitz Die Nachnutzung des ehemaligen HofGarn-Geländes (zuvor Selba-Garne, jetzt HofTex) stellt heute eine große Chance für die Stadt Selbitz dar. Stadtverwaltung und -Planer waren vor die Aufgabe gestellt, möglichst schnell eine sinnvolle und v.a. langfristig nachhaltige Nutzung für das Gelände mitten in der Stadt zu entwickeln. Ziel war es, eine Neue Mitte entstehen zu lassen. Angesichts der eingeschränkten Nahversorgungsmöglichkeit in Selbitz entschieden sich Stadtrat und Planung für die Entwicklung eines neuen Nahversorgungszentrums am Ufer der Selbitz. Öffentlich-private Kooperation und Rahmenplanung HofGarn-Gelände Auf Basis eines städtebaulichen Vertrages zwischen der Kommune und dem Unternehmen (Juli 2006) konnte ein Teilbereich des Geländes rückgebaut werden (September Juli 2007). Durch das Planungsinstrument eines sogenannten Rahmenplans wurden die Vorstellungen der angedachten Nachnutzung konkretisiert und festgeschrieben (Frühjahr 2007). Durch einen städtebaulichen Vertrag zwischen der Fa. HofTex, dem Investor und der Stadt Selbitz wurde sowohl die Nachnutzung als auch die Neuordnung geregelt. Die Abbildungen 1 bis 3 zeigen den ehemaligen Werkseingangsbereich und das Betriebsgelände vor und nach den Rückbauarbeiten. Abb. 1: Alte Lagerhalle HofGarn. Stadt Selbitz. Abb. 2 und 3 Vor- und nach Teilrückbau alte Lagerhalle HofGarn. Stadt Selbitz.
3 Revitalisierung des HofGarn-Geländes (ehemals Selba-Garne, jetzt HofTex) zur Neuen Mitte Selbitz (BA 1) Frühjahr Ende 2008: Sicherheit geht vor Besondere Rücksicht musste auf die vorhandenen, unterirdisch verlegten Ver- und Entsorgungsleitungen (Elektro-, Gas-, Druckrohrleitungen, Schmutz- u. Regenwasserkanäle) gelegt werden. Tiefbrunnenanlagen und Bauwerke, die der Betriebswasserversorgung und der speziellen Färbereiabwasserentsorgung dienen, mussten verlegt, erneuert und steuerungstechnisch dem neuen Standard angepasst werden. Abb. 3: Bautafel Hof Garn-Gelände. Büro PLANWERK Abb. 4: Gelände vor Tiefbrunnen. Abb. 5: Bestehender Tiefbrunnen. Abb. 6: Bestehender Abwasserausgleichsbehälter. Abb. 7: Bestehender Tiefbrunnen. Ende Mai/ Juni 2008: Grunderwerb Abb. 1: Rückbauarbeiten HofGarn. Abb. 2: Rückbauarbeiten HofGarn. Abb. 8: Rückbauarbeiten. Abb. 9: Rückbauarbeiten und Rück- bauarbeiten des Wohnge- Schlot fällt : 36.KW 2006 Frühjahr 2007: bäudes Kulmbacher Str. 8 Rückbauarbeiten der maroden Fabrik- und (Abb. 8-11). Lagergebäude (Abb. 1 u. 2) Abb. 10: Einfriedung vor Rückbau. Abb. 11: Einfriedung nach Rückbau.
4 Revitalisierung des HofGarn-Geländes (ehemals Selba-Garn, jetzt HofTex) zur Neuen Mitte Selbitz (BA 2) September : Funktionale und gestalterische Umbaumaßnahmen (Anger/ Abb. 5: Ausgangslage Parkplatz Anger. Stadt Selbitz. Abb. 6.:Umbauarbeiten Anger. Stadt Selbitz. Luitpoldplatz) Mitte 2011: Investorenakquise, Vertragsverhandlungen, Angebotseinholung und Planungsvergaben Abb. 7: Badeplattform. Stadt Selbitz. Abb. 8: Mehrzweckfläche. Stadt Selbitz. Abb. 9: Fitnessbereich. Stadt Selbitz Frühjahr Mitte 2014: Planungs- und Neubauarbeiten für das Nahver- sorgungszentrum. Verlegung, Neutrassierung und Bau der Abb. 1: Bau der Gewerbeeinheit für Lebensmittelmarkt. Stadt Selbitz. Abb. 2: Zufahrt zum Lebensmittelmarkt. Stadt Selbitz. Abb. 3: Kulmbacher Str. 4. Stadt Selbitz. Zufahrtsstraße Oberer Anger mit Anbindung an die Kulmbacher Straße (Abb. 1, 2, 4). Erwerb des Anwesens Kulmbacher Straße 4 und Abbruch der maroden Bausubstanz (Abb. 3). (Quelle: Stadt Selbitz) Abb. 4: Zufahrt zum Nahversorgungszentrum. Stadt Selbitz.
5 Anger als neue, funktionale Mitte Selbitz Direkt an das HofTex-Gelände schließen sich jetzt das Nahversorgungszentrum (REWE-Markt) und der zentral gelegene Anger mit Luitpoldplatz an. Hier entsteht die Neue Mitte von Selbitz. Die Umgestaltung dieses Bereiches, soll funktional die Leitlinien Erholung, Spiel, Sport, Grüne Insel, Kommunikation sowie Festlichkeiten erfüllen (Abb. 1-3). Abb. 1 (links): Neue Mitte Selbitz. Susanne Augsten Abb. 2: (rechts oben): Anger Selbitz - "Multifunktionspavillon/ Servicegebäude". Susanne Augsten Abb. 3: (rechts oben): Variante 4 a und b. Susanne Augsten 2015.
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