Die 32 Schritte zur Gesundheitsreform. Prävention Mobilfunk Gruppenpraxen Ärztekammer startet Initiative zu Bewegung und Ernährung

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Transkript:

10 08 P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien, Erscheinungsort Wien, Zul.-Nr. GZ 02Z032618 M Postaufgabenummer: 10 Ein von Experten im Auftrag der Wiener Ärztekammer erstelltes Reformpapier zeigt Wege aus der Finanzierungskrise. Die 32 Schritte zur Gesundheitsreform Prävention Mobilfunk Gruppenpraxen Ärztekammer startet Initiative zu Bewegung und Ernährung Ärztekammer hält an Warnung vor Handy-Strahlung fest Ärztekammer fordert verstärkt Impulse von der Politik

BERATUNG, DIE SCHNELLER WIRKT. Das Zentrum für Gesundheitsberufe. Sie wollen, dass sich Ihre finanziellen Fragen in Antworten auflösen? Dann sind Sie im Zentrum für Gesundheitsberufe an der richtigen Adresse: Ob angestellt oder niedergelassen, ob es um die Eröffnung einer eigenen Praxis, Fragen zur Selbstständigkeit oder um attraktive Finanzierungs- und Veranlagungsformen geht, wir bieten Ihnen eine speziell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmte Beratung auf Wunsch auch vor Ort. Zentrum für Gesundheitsberufe: Mariahilfer Straße 70/1. Stock, 1070 Wien, Telefon: 05 05 05-44144 GLEICH TERMIN VEREINBAREN! 05 05 05-44144

brief des vizepräsidenten In eigener Sache Sehr geehrte Frau Kollegin! Sehr geehrter Herr Kollege! Gesundheitsreform: Das ausgesparte Wahlkampfthema Die Nationalratswahlen sind vorbei. Vermutlich stehen uns langwierige Regierungsverhandlungen bevor. Ein Thema ist während des Wahlkampfes gänzlich ausgespart worden: die Gesundheitsreform und dies, obwohl die Sorge um die Gesundheit wohl eine der wichtigsten Themen der Bevölkerung ist. Dass die Parteien im Vorwahlkampf gesundheitspolitische Äußerungen strikt gemieden haben, hat einen einfachen Grund: Keine der wahlwerbenden Gruppierungen wollte riskieren, sich bei den vielen ungelösten Problemen allzu sehr die Finger zu verbrennen. Den Krankenkassen wurde Geld entzogen, sie sind bald nicht mehr nanzierbar. Und Selbstbehalte, Privatisierung oder Leistungsreduktionen sind nicht wirklich attraktive Angebote für die Bevölkerung beziehungsweise die Patienten schon gar nicht vor den Wahlen. Wir Ärztinnen und Ärzte haben zwar nicht unwesentlich durch unsere Proteste gegen die Gesundheitsreform geholfen, dass das Sozialpartnerpapier nicht umgesetzt werden konnte. Allerdings ist zu befürchten, dass die Gesundheitsreform und damit neue Angriffe gegen die Ärzteschaft schon bald wieder aktuell werden könnten. Die ersten Vorboten sind bereits erkennbar: Themen wie die Zwei-Klassen-Medizin, die angebliche Bevorzugung von zusatzversicherten Patienten, Kuvertmedizin, Behandlungsfehler oder die Beschwerde ut gegen Ärztinnen und Ärzte fanden sich gehäuft in den Gazetten und TV-Beiträgen der letzten Wochen. Polemisch haben die meist selbst ernannten Experten oder so genannte Patientenvertreter uns Ärztinnen und Ärzte kritisiert. So seien angeblich die Beschwerden gegen Ärzte um rund 10 Prozent gestiegen nicht erwähnt wurde dabei der Umstand, dass auch die Anzahl der Behandlungen gestiegen ist und die Zahl der Patientenbeschwerden weiter unter einem Promille aller Behandlungsfälle liegt bei teilweise unmenschlichen Arbeitsbedingungen mit Arbeitszeiten von oft mehr als 72 Stunden (und in nicht wenigen Fällen mehr als 100 Stunden) pro Woche. Den Angriffen wirkungsvoll begegnen Wir sehen es als unsere Hauptaufgabe an, hier aufklärend tätig zu sein. Wir werden in den nächsten Wochen daher die Arbeitsbedingungen der Ärzte und die oft äußerst niedrigen Honorare und Gehälter noch stärker kommunizieren. Nicht zuletzt soll damit auch das inzwischen gesunkene Vertrauen der Menschen in uns Ärztinnen und Ärzte wieder hergestellt werden. Bisher waren wir unangefochten die Nummer eins bei allen entsprechenden Berufsrankings. Nun nden wir uns erst auf Position fünf, hinter den Feuerwehrleuten, Piloten, Apothekern und Krankenschwestern. Belegt wird dies durch die rezenten Ergebnisse einer Umfrage Reader s Digest European Trusted Brands. Zwar halten uns noch immer 91 Prozent der befragten Österreicherinnen und Österreicher für vertrauenswürdig. Allerdings liegen wir schlechter als früher, wo wir spielend über 95 Prozent gekommen sind. Ich glaube, dass diese Rückreihung auch mit der medialen Berichterstattung zusammenhängt. Die Ergebnisqualität soll gemessen werden, fordern viele Experten in diversen Medien. Was heißt das eigentlich? Bin ich durch die Behandlung gesund geworden beziehungsweise hätte mich ein anderer Arzt besser behandelt? Nicht immer ist der Arzt Schuld, wenn sich der Behandlungserfolg nicht sofort einstellt. Aber es ist einfacher, den Arzt für eine nicht geheilte Krankheit verantwortlich zu machen, als den eigenen Lebensstil zu ändern oder das Schicksal zu akzeptieren. Was also tun, um diesen Angriffen wirkungsvoll zu begegnen? Wir haben bereits gehandelt: Im Auftrag der Wiener Ärztekammer hat eine Expertengruppe einen Maßnahmenkatalog für eine nachhaltige Gesundheitsreform erstellt. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse nden Sie als Coverstory der aktuellen Ausgabe von doktorinwien ab Seite 16. Und wir werden verstärkt in die Öffentlichkeit gehen, um die Bevölkerung entsprechend aufzuklären zum Beispiel über die Tatsache, dass die Gesundheitsausgaben während der vergangen Jahre nicht explodiert sind, wie oft fälschlich argumentiert wird. Auf das Gesundheitssystem kommen in den nächsten Monaten und Jahren Herausforderungen zu, die es zu meistern gilt. Wir wollen auch weiterhin für alle leistbare, exzellente Medizin betreiben. Es ist Aufgabe der Politik, entsprechende Rahmenbedingungen zu gestalten. Es ist unsere Aufgabe, die Politik daran zu erinnern. Wir werden das auch in Zukunft tun. Mit kollegialen Grüßen, Ihr Thomas Szekeres 3

Inhalt Intro intro Ein politisch spannender Herbst inhalt 10 08 In eigener Sache 3 Intro Inhalt 4 intern Die Meinungen aus unserer Leserschaft 7 Ausschreibungen 7 Berichte aus den Kurien und Referaten 8 Kammerbereich 13 Gesundheit und Politik 14 cover Die 32 Schritte zur Gesundheitsreform 16 Ein von Experten im Auftrag der Wiener Ärztekammer erstelltes Reformpapier zeigt Wege aus der Finanzierungskrise. service Fortbildung 22 Vorträge Tagungen Symposien Medizin 24 Private Krankenvorsorge 33 Finanztipp 34 Rechtstipp 35 Diensthabende Fachärzte für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde 36 Der aktuelle Kommentar von außen 37 Kleinanzeigen 38 Privatvorsorge s 33 Finanztipp s 34 Prävention: Die Ärztekammer hat das Jahr 2008 zum Jahr der Gesundheitsvorsorge ausgerufen. Im dritten Quartal liegt der Schwerpunkt bei Ernährung und Bewegung. Vor dem Hintergrund, dass bis zum Jahr 2015 2,3 Milliarden Erwachsene weltweit als übergewichtig gelten könnten, ist das Thema aktueller denn je. Lesen Sie dazu mehr auf den Seite 8 und 9. Ausbildung: Ein Abkommen mit Sachsen- Anhalt erleichtert österreichischen Studienabsolventen den Zugang zum Arbeitsmarkt des deutschen Bundeslands. Details und Informationen dazu auf Seite 12. Neue Regierung neues Glück? Die Gesundheitsreform muss neu verhandelt werden, diesmal aber unter Einbeziehung der Ärzte. Das Ziel muss eine tief greifende Reform sein. Daher präsentiert die Ärztekammer schon jetzt einen Maßnahmenkatalog mit Vorschlägen einer umfangreichen Reform des österreichischen Gesundheitssystems. Lesen Sie in der Coverstory ab Seite 16 die detaillierten Ausführungen einer von der Ärztekammer eingesetzten Expertengruppe, ein Interview mit Präsident Dorner sowie die Stellungnahmen von Thomas Szekeres und Johannes Steinhart zu diesem Maßnahmenkatalog. Warum ein neues Zentrum für Gesundheitsberufe der Bank Austria nicht nur für Berufseinsteiger, sondern auch für bereits etablierte Ärztinnen und Ärzte nützlich sein kann, lesen Sie auf Seite 34. Wir haben einen politisch spannenden Herbst vor uns. Bleiben Sie am Laufenden! Bereits vor einigen Jahren hat die Wiener Ärztekammer einen Rahmenvertrag mit besonders günstigen Konditionen abgeschlossen. Jedes Mitglied kann so für sich und seine Familie eine private Krankenversicherung abschließen. Die Bank Austria hat ein neues Zentrum für Gesundheitsberufe etabliert, das Vorteile sowohl für Berufseinsteiger als auch für bereits etablierte Ärzte bringt. Dabei inkludiert ist auch ein umfangreiches Netzwerkpartnersystem. Ihre Astrid Reitinger E-Mail: astrid.reitinger@gmx.net Fax: 515 01/1289 DW impressum Herausgeber und Medieninhaber: Ärztekammer für Wien, Körperschaft des öffentlichen Rechts, vertreten durch den Präsidenten, 1010 Wien, Weihburggasse 10 12, Tel.: 01/515 01, Fax: 01/515 01-1289, E-Mail: pressestelle@aekwien.at. Chefredakteur: Dr. Jörg Hofmann. Stellvertreter: Dr. Barbara Fischer-Schutti, Dr. Sabine Fradl, Dr. Marcus Franz, Dr. Klaus Frohner, Dr. Wolfgang Köstler, Dr. Wolfgang Kurth, Dr. Helmut Leitner, Dr. Astrid Reitinger, MR Dr. Wolfgang Werner. Redaktion: Dr. Hans-Peter Petutschnig (Chef vom Dienst), Mag. Kristin Posch, Michaela Muggi (Sekretariat, Fotos). Verleger: Medizin Medien Austria GmbH, 1050 Wien, Wiedner Hauptstraße 120 124, Tel.: 01/54 600-0, Fax.: DW 710, E-Mail: of ce@medizin-medien.at. Aboverwaltung: Sylvia Saurer, Tel.: 01/54 600-112, saurer@medizin-medien.at. Anzeigenleitung & Anzeigenverkauf: Reinhard Rosenberger, Tel.: 01/54 600-210. Anzeigensekretariat: Sylvia Saurer, Tel.: 01/54 600-112. Druck: Friedrich VDV, 4020 Linz. Fotonachweise: AEK Wien: 4 (3), 10, 12 (2), 15, 24, 26, 27 (2), 28 (2), 30, 32 (3), 33, 34, 35, 37; Bernhard Gottlieb Universitätszahnklinik: 31; fotolia.com: 15; fotosearch.com: 1, 16; Foto Sulzer: 11; IMP Jelena Nedjic: 26; IMP point of view: 26; Doris Kucera: 10; Bernhard Noll: 8, 12; Budiono Nguyen: 9; Universität Wien: 24; Gregor Zeitler: 3, 8 (2), 18, 20 (2), 21. 4 10 08

Vergleich Jahrestherapiekosten Osteoporose* Kassenpreis für die Abgabe in Apotheken, Stand Juli 2008 Jahrestherapiekosten Bisphosphonattherapie Alendronsäure generisch 70 mg mit Ca/Vit. D3 1x wöchentlich Fosamax 70 mg mit Ca/Vit. D3 1x wöchentlich Aclasta 5 mg Inf. lsg. 1x jährlich Bonviva 3 mg/3 ml Inj. lsg. in einer Fertigspritze vierteljährlich Actonel 35 mg mit Ca/Vit. D3 1x wöchentlich EURO 100 200 300 400 500 600 Bei Aclasta und Bonviva kommen die Ausgaben für eine Calcium/Vit. D3-Prophylaxe sowie durch die i. v. Applikation benötigte Material/Arztkosten noch hinzu. * QUELLE: therapieinfo, Information für Vertragsärzte, Nr. 3/September 2008, WGKK Prim. MR Dr. Walter Dorner Präsident der Österreichischen Ärztekammer Patienten sollten immer die best - mögliche und nicht die billigste Therapie erhalten. Bei gleichwertiger Option steht natürlich die Ökonomie im Vordergrund. Franz Bittner Obmann der WGKK Es sollte bei der Wahl der optimalen Therapie stets der Gedanke im Vordergrund stehen, dass bei gleich guten Optionen die kostengünstigere zu präferieren ist. Fosamax. Das gut dokumentierte Original zum Generikapreis. Fachkurzinformation siehe Seite 39

Welldone Werbeagentur 2008 ist das Jahr der Gesundheitsvorsorge! Mit Ihrer Unterstützung! Die Ärztekammer für Wien hat 2008 zum Jahr der Gesundheitsvorsorge ausgerufen. Das ganze Jahr hindurch ist die Öffentlichkeitsarbeit der Ärztekammer auf Vorsorge im Allgemeinen ausgerichtet. Zudem wird in jedem Quartal einem Präventionsthema besondere Aufmerksamkeit gewidmet: Sucht, HIV, Bewegung/Ernährung und Demenz/Parkinson. Entsprechende Drucksorten sind in der Pressestelle der Ärztekammer für Wien kostenlos zu bestellen und werden auf Wunsch an Destinationen in ganz Österreich verschickt: Tel.: (01) 51501-1223 DW, E-Mail: pressestelle@aekwien.at, Fax: (01) 51501-1289 DW. Mit Ihrer Hilfe für die Menschen in Österreich. Denn Vorsorge betrifft uns alle. www.aekwien.at

die meinungen aus unserer leserschaft Intern GESUNDHEITSREFORM Offensichtlich sollen wir uns selbst subventionieren Es ist mir einfach unerklärlich, wie konsequent derzeit über die geplanten Gesetzesänderungen geschwiegen wird, nach all dem Aufruhr. Ich glaube nicht, dass die Ziele der Regierung über den Sommer uns schmackhaft zu machen, was wir nicht wollen. Die Ärztekammer zeigt ja bereits durch das neue Fortbildungsangebot, dass sie die Notwendigkeit erkannt hat, dass sich Ärzte das Geld woanders zu holen ha- onieren sollen. Wollen wir wirklich in das Zeitalter des gewinnoptimierten Patientenkontakts einsteigen? Na, denn prost! NEWSLETTER Dr. Thomas Vilim, E-Mail Die Ärztekammer hat kürzlich die Meinung der Kollegenschaft zum wöchentlichen Newsletter abgefragt. Informativ, überschaubar und fast unentbehrlich Ich freue mich über jede kurz gefasste In- und überschaubar. Dr. Margarete Mikhail, Wien 19. Der Newsletter ist für mich sehr informa- - Erstellen desselben. Dr. Alfred Steinwenter, E-Mail Ich bin mit dem Layout und dem Informationsgehalt zufrieden. Die Versendung erfolgt zeitgerecht und ist immer aktuell. Dr. Katharina Hanak-Hammerl, E-Mail Wir brauchen den laufenden Informationsstrom Den Newsletter der Ärztekammer für Wien - wichtig, da sie ebenfalls, so wie die Organisationen, einen laufenden integrierenden Informationsstrom brauchen. Mag. Dr. Karl Hoffmann, E-Mail Aber auch eine Kritik am Newsletter - MOBILFUNK Dr. Liselotte Messner-Seitz, Wien 3. Auf DECT-Telefone verzichten Ihr Plakat mit den 10 medizinischen bin Ihnen dankbar, dass Sie sich in dieser Problematik äußern und an die Öffentlichkeit treten. Einen Punkt würde ich aber deutlicher formulieren: Beim Festnetztelefonieren zichten, da die Strahlenbelastung bei diesen Apparaten etwa gleich ist wie beim rung auch in dieser Hinsicht informiert sein. Franziska Woodtli, Universität Bern nungen über die Handystrahlen, und gera- dem Handyplakat der Ärztekammer daran erinnert wird, dass sie nicht ungefährlich eine Broschüre mit ausführlicheren Infos menten unterlegt werden. Gabriele Manhart, E-Mail Ausschreibung von Vertragsarztstellen Die Wiener 2-Krankenversicherungsträger schreiben gemäß 4 Abs. 1 des Gesamtvertrags gemeinsam mit der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter (BVA), der Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau (VAEB), der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) sowie der Krankenfürsorgeanstalt der Stadt Wien (KFA Wien) im Einvernehmen mit der Ärztekammer für Wien folgende Vertragsarztstellen aus: Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin Berufssitz in Wien 14. (Stelle nach MR Dr. Peter Schwarz) Facharzt/Fachärztin für Augenheilkunde und Optometrie Berufssitz in Wien 9. (Stelle nach Dr. Eva Witzmann) Bewerbungen sind bis zum 31. Oktober 2008 zu richten an: Sektion Ärzte für Allgemeinmedizin, Stefanie Köppl, Tel.: 515 01/1222 DW, E-Mail: koeppl@aekwien.at Sektion Fachärzte, Christian Frank, Tel.: 515 01/1207 DW, E-Mail: frank@ aekwien.at Ausschreibung von Vertragsarztstellen ZMK Zahnarztordination in Wien 11., 71 m 2, 2 Behandlungsstühle, Mietobjekt Zahnarztordination in Wien 21., 108 m 2, 2 Behandlungsstühle, Mietobjekt Bewerbungen für o.a. Planstellen für einen Kassenvertrag sind bis zum 30. November 2008 zu richten an: Landeszahnärztekammer Wien, 1010 Wien, Kohlmarkt 11/6. Formulare für Bewerbungen sind im Büro der Landeszahnärztekammer Wien, Tel.: 050511/1010 bzw. 1011 DW, erhältlich. Wenn Sie uns schreiben wollen: Weihburggasse 10-12, A-1010 Wien, Kennwort Leserservice oder pressestelle@aekwien.at 7

Intern berichte aus den kurien und referaten PRÄVENTION Ärztekammer startet Initiative zum Thema Bewegung und Ernährung Dorner: Es wird Zeit, dass sich das Bewusstsein der Menschen in Hinsicht auf ihre Gesundheit und ihren Lebensstil verändert Bachl: Bedenklich ist, dass vor allem immer mehr junge Menschen bei Diabetes gefährdet sind Hofbauer: P anzenöle wie Rapsund Olivenöl sollten täglich am Speiseplan der Österreicher stehen Die Wiener Ärztekammer hat 2008 zum Jahr der Gesundheitsvorsorge ausgerufen und verschiedene Themenschwerpunkte festgelegt. Vor dem Hintergrund, dass die Zahl übergewichtiger Erwachsener bis 2015 auf 2,3 Milliarden ansteigen könnte, steht im dritten Quartal das Thema Bewegung/ Ernährung ganz im Mittelpunkt der Kampagne. Dicke Kinder sind die kranken Erwachsenen von morgen. Wir wollen hier nicht die Mahner mit dem erhobenen Zeige nger spielen, aber es wird dringend Zeit, dass sich das Bewusstsein der Menschen in Hinsicht auf ihre Gesundheit und ihren Lebensstil verändert, betonte Ärztekammerpräsident Walter Dorner anlässlich der Präsentation des Vorsorgeschwerpunkts Bewegung/Ernährung im Rahmen einer Pressekonferenz am 17. September 2008 in Wien. Der Ärztechef appellierte dabei auch an andere Top-Player des Gesundheitswesens, sich in dieser Richtung zu engagieren: Wenn wir alle am selben Strang ziehen, können wir erreichen, dass sich Herr und Frau Österreicher von Bewegungsmuffeln und Zuckersüchtigen hin zu Sportfreunden und ernährungsbewussten Menschen entwickeln. Ziel müsse es sein, die so genannten Wohlstandserkrankungen wie etwa Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen erst einmal in den Griff zu bekommen und dann langfristig zu senken. Erschreckend hohe Anzahl an Übergewichtigen Diesem Ziel verschreibt sich auch der wissenschaftliche Koordinator der Kampagne, Norbert Bachl vom Zentrum für Sportwissenschaft und Universitätssport der Universität Wien. Weltweit werden bereits 1,6 Milliarden Erwachsene als übergewichtig eingestuft. Die WHO hat Prognosen erstellt, wonach die Anzahl 2015 auf 2,3 Milliarden (!) ansteigen wird. 400 Millionen Erwachsene gelten bereits als fettsüchtig, laut WHO wird sich diese Zahl im Jahr 2015 beinahe verdoppelt haben und 700 Millionen Erwachsene umfassen. Die Menschen bewegen sich viel zu wenig, und das hat gravierende Auswirkungen auf ihre Gesundheit. Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes sind nur zwei Beispiele von vielen möglichen Folgen, warnt Bachl. Und das sind die Auswirkungen: Im Jahr 2000 gab es bereits 159 Millionen Menschen weltweit, die an Diabetes Typ 2 erkrankt sind. 2025 wird diese Zahl laut Expertenprognosen auf 280 Millionen fortgeschritten sein. Besonders bedenklich ist, dass vor allem immer mehr junge Menschen gefährdet sind, betont Bachl. Seit 2000 sind 15 Prozent der Diabetiker mit Typ 2 unter 20 Jahren. Vorsorge durch regelmäßige Bewegung Bachl rät daher: Jede Gelegenheit sollte genutzt werden, um sich zu bewegen. Auch wenn es nichts Neues ist, es gilt immer noch: Stufen steigen statt den Aufzug benutzen und bewältigbare Strecken zu Fuß gehen statt mit dem Auto zu fahren. Kinder sollten an drei bis vier Tagen pro Woche den Nachmittag oder Abend zum Spielen nutzen und täglich eine Stunde Bewegung machen. Damit sind aber nicht PC- Spiele gemeint, sondern aktive Bewegungen, wenn möglich an der frischen Luft, so Bachl. Erwachsene sollten sich laut Bachl täglich für zumindest 30 Minuten in moderatem Tempo bewegen oder dreimal die Woche 30 Minuten mit höherer Intensität. Das ist alles nur eine Frage der Motivation und eine Sache der Gewohnheit: Ist die aktive Bewegung einmal in den Alltag integriert, Ärzte informieren in den Ordinationen wird der Sport auch regelmäßig ausgeübt, erklärt der Sportmediziner. Gerade diese Regelmäßigkeit sei es auch, die eine positive Wirkung auf den Körper ausstrahle. Sport kann dazu beitragen, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern und die Entwicklung von Bluthochdruck zu verhindern beziehungsweise zu verzögern. Regelmäßige Bewegung kann außerdem eine optimale Regulierung von Blutzuckerwerten bewirken und das Risiko verringern, an Diabetes zu erkranken. Auch die Verdauung kann positiv durch Sport beein usst werden. Darmbeschwerden werden reguliert und die Muskelkraft und Ausdauer werden verbessert. Bewegung trägt außerdem zur Gewichtskontrolle bei und verringert das Risiko, an Krebs, zum Beispiel Darm- oder Brustkrebs, zu erkranken. Sport bewirkt ein positives Lebensgefühl und steigert das individuelle Selbstwertgefühl. Die gesamte Lebensqualität verändert sich, betont Bachl die positiven Auswirkungen von regelmäßiger Bewegung. Ärztekammerchef Dorner p ichtet hier dem Sportmediziner bei: Wer sich regelmäßig bewegt und aktiv Sport betreibt, weiß aus eigener Erfahrung: Jeder Schritt zählt für mehr Lebensfreude und Gesundheit! Vorsicht bei tierischen Fetten Zu einem gesunden Lebensstil zählt neben ausreichend Bewegung eine gesunde Ernährung, ergänzt Andrea Hofbauer, Präsidentin des Verbands der Diaetologen Passend zum Schulbeginn verstärkt die Ärztekammer ihre Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Bewegung und Ernährung. Das Hauptaugenmerk wird auf der Prävention von Übergewicht bei Kindern liegen. Grundsätzlich angesprochen werden soll aber die gesamte Bevölkerung. Zu diesem Zweck wird die Ärztekammer wieder mit Schulen zusammenarbeiten. Aber auch Initiativen mit Unternehmen, die eng mit gesunder und bewusster Ernährung verbunden sind, sind bereits in der Entwicklungsphase. Zudem wurden wieder Drucksorten, Folder und Plakate an die niedergelassenen Allgemeinmediziner, an Fachärzte für Innere Medizin, Orthopädie und Kinder- und Jugendheilkunde sowie an Schulärzte verschickt, wo punktgenau Informationen für die Bevölkerung zur richtigen Ernährung und Bewegung aufgelistet sind. Service: Sämtliche Informationsfolder und Plakate sind kostenlos in der Pressestelle der Ärztekammer für Wien erhältlich: Tel.: 515 01/1223 DW, E-Mail: pressestelle@aekwien.at. 8 10 08

Nähere Informationen und Beratung erhalten Sie hier in dieser Praxis. Die Wiener Ärzteschaft im Dienste Ihrer Gesundheit. Impressum: Verlag der Ärztekammer für Wien, vertreten durch den Präsidenten, 1010 Wien, Weihburggasse 10 12. Juli 2008. berichte aus den kurien und referaten Intern Österreichs. Die gesundheitsfördernde Ernährung setze vor allem die Aufnahme von ausreichend Flüssigkeit voraus: Wasser ist der Hauptbestandteil unseres Körpers, allein diese Tatsache macht klar, dass ausreichend Getränke, die jedoch keine zusätzliche Nahrungsenergie enthalten dürfen, auf den Tagesplan gehören. Getreideprodukte und Kartoffeln sollten die Basis der Ernährung darstellen, so die Expertin. Bei tierischen Lebensmitteln hingegen sei Vorsicht geboten. Fettarme Milch und Milchprodukte, Fleisch, Wurst und Eier würden als wertvolle Eiweißquellen schon in kleineren Mengen genügen. Tierisches Fett wirkt sich ungünstig auf unsere Gesundheit aus, daher ist geschickte, an tierischen Fetten arme Auswahl angesagt, so Hofbauer. Bei Fetten müsse die Devise gelten: P anzliches geht vor Tierischem! P anzenöle wie Raps- und Olivenöl sollten demgemäß täglich am Speiseplan stehen. Generell sollte man darauf achten, öfters kleinere Mahlzeiten zu sich zu nehmen und sich dafür auch Zeit zu nehmen, ohne beispielsweise fernzusehen, Zeitung zu lesen oder vor dem Computer zu sitzen. Ich gebe meinen Patienten immer mit auf den Weg: Es gibt keine Verbote! Der Grundsatz für ein gesundes Leben sollte eher lauten: Eine vielseitige Nahrungsmittelauswahl mit besonderer Fokussierung auf p anzliche Produkte zählt für einen gesunden, aktiven Lebensstil, de niert Hofbauer evidenzbasierte Ernährungsempfehlungen. Der Genuss darf beim Essen natürlich auch nicht fehlen, ergänzt Dorner. Denn wir decken mit unserem Essen nicht nur unseren täglichen Nahrungsmittelbedarf ab, sondern beliefern zugleich auch eine zentrale Quelle für unsere Lebensqualität. Sich gesund und ausgewogen zu ernähren, hänge eng zusammen mit Genuss und kulinarischen Erlebnissen. Mehr Vorsorgeuntersuchungen in Wien Erste positive Effekte der Kampagnen der Ärztekammer sind laut aktuellen Zahlen des Hauptverbands der österreichischen Sozialversicherungsträger tatsächlich schon zu erahnen: Immer mehr Wienerinnen und Wiener nehmen an den kostenlosen Vorsorgeuntersuchungen teil. 2007 konnte immerhin ein Plus von 11,2 Prozent erreicht werden. Zweifelsohne ist diese Steigerung ein erster Erfolg, aber wir dürfen uns jetzt nicht darauf ausruhen und uns dem Irrglauben hingeben, dass bereits eine Bewusstseinsänderung bei den Menschen eingetreten ist, warnt Dorner. Aus diesem Grund ist es Dorner ein besonderes Anliegen, nun im dritten Quartal der Präventionskampagne das Thema Bewegung/Ernährung einzuläuten. Ebenso wie im zweiten Quartal beim Thema HIV sind wir auch hier daran, diverse Initiativen mit Schulen zu starten und Workshops zu gestalten, erläutert Dorner. Daneben werden Kooperationen mit Unternehmen und Gesellschaften vorbereitet, im Rahmen derer sowohl die Ärzteschaft als auch die gesamte Bevölkerung auf dieses Thema sensibilisiert werden sollen. Das Thema Bewegung/Ernährung ist für die Ärztekammer auf keinen Fall eine Eintags iege. Die Aktionen und Initiativen werden langfristig angelegt, damit sich wirklich auch Effekte zeigen. Es geht hier um die gesundheitliche Zukunft unserer Gesellschaft, und um diese zu sichern, müssen wir Beharrlichkeit zeigen, so Dorner abschließend. DIE WIENER ÄRZTESCHAFT INFORMIERT ÜBER BEWEGUNG& ERNÄHRUNG Alles über die Bedeutung regelmäßiger Bewegung und gesunder Ernährung. Welldone Werbeagentur MOBILFUNK Ärztekammer hält an Warnung vor Handy-Strahlung fest Die Ärztekammer bleibt bei ihrer eindringlichen Warnung hinsichtlich möglicher gesundheitlicher Schäden durch Mobilfunkstrahlen. Die Technologie sei nach wie vor zu wenig und zu kurz erforscht, um eine Entwarnung geben zu können, betont der Referent für Umweltmedizin der Ärztekammer für Wien, Erik Huber. Anderslautende Meldungen seien Beschwichtigungsversuche der Industrie und daher im Sinne des Vorsorgegedankens zurückzuweisen. Laut Huber gehen die vor allem von der Mobilfunkindustrie vorgebrachten Argumente hinsichtlich einer zurückgezogenen Studie völlig ins Leere. Die Ärztekammer habe sich bei der Erstellung ihrer 10 medizinischen Handy-Regeln stets auf die Re ex-studie bezogen, die eindeutig einen gentoxischen Effekt auf menschliche Zellkulturen von Mobilfunkstrahlen in der Stärke, wie sie von jedem GSM-Handy erzeugt werden, belegt hat. Die Re ex-studie sei nach wie vor unbestritten, so Huber. Es gäbe lediglich eine kritische Stimme zu einem Teilergebnis, wie dies in einem wissenschaftlichen Diskurs durchaus üblich sei. Diese komme von Alexander Lerchl von der Jacobs University Bremen, einer Universität, die von der Industrie nanziert wird. Lerchl sei ein ausgezeichneter Biologe mit besonderer Expertise im Bereich Melatonin und Biorhythmus und daher vielleicht nicht wirklich kompetent, eine multinationale Service Die Plakate Strahlende Informationen: 10 medizinische Handy-Regeln können in der Pressestelle der Ärztekammer für Wien kostenlos unter Tel.: 515 01/1223 DW, E-Mail: pressestelle@aekwien.at, bestellt werden. Plakat-Download auf der Homepage der Ärztekammer für Wien: www.aekwien.at/media/plakat_handy.pdf. Studie wie die Re ex-studie inhaltlich zu beurteilen, betont Huber. Noch bedeutender als die Re ex-studie sei ohnedies die epidemiologische Evidenz, auf die die Ärztekammer schon in der Vergangenheit immer wieder hingewiesen habe. Huber: Erst kürzlich hat eine Meta- Analyse der Langzeitdaten epidemiologischer Studien bei Personen, die bereits mehr als zehn Jahre ein Mobiltelefon benutzen, ein bis zu 200 Prozent erhöhtes Risiko für die Erkrankung an einem Hirntumor ergeben. Huber weist auch darauf hin, dass es die Mobilfunkindustrie von Anfang an verabsäumt habe, sich bereits im Vorfeld mit dem Problem elektromagnetischer Felder auseinanderzusetzen. Diese Technologie wurde vor ihrer groß ächigen Verbreitung nie vertieft auf gesundheitliche Auswirkungen überprüft, so Huber. Die derzeit empfohlenen Grenzwerte würden keinen ausreichenden Schutz bieten. Huber: Die Mobilfunkindustrie hat es von Anfang an verabsäumt, sich im Vorfeld mit dem Problem elektromagnetischer Felder auseinanderzusetzen 9

Intern berichte aus den kurien und referaten GRUPPENPRAXEN Ärztekammer fordert verstärkt Impulse von der Politik Dorner: Eine Reihe von Kolleginnen und Kollegen wartet nur darauf, sich zusammenzuschließen Steinhart: Die Einführung einer bedarfsorientierten Medikamentenabgabe würde eine unglaubliche Ersparnis bedeuten Die Wiener Ärztekammer fordert die längst fällige Etablierung von weiteren Gruppenpraxen in Wien. Derzeit gäbe es in der Bundeshauptstadt 30 Gruppenpraxen, zumindest 80 weitere würden wir dringend benötigen, um im extramuralen Bereich effizient unsere Patienten betreuen zu können, so Ärztekammerpräsident Walter Dorner. Über die hohe Ef zienz und Kundenorientiertheit von Gruppenpraxen konnte sich Dorner bei einer kürzlich erfolgten Eröffnung einer Praxisgemeinschaft in Wien 20. nachhaltig überzeugen: Da haben sich zwei Internisten mit Kassenvertrag sowie ein weiterer Internist, der derzeit noch ohne Kassenvertrag als Wahlarzt tätig ist, zusammengeschlossen und eine Offene Gesellschaft gegründet. Ordiniert werde auf insgesamt mehr als 1000 Quadratmetern, die Öffnungszeiten seien bis weit in den Abend ausgedehnt, und Schließungen aufgrund von Fortbildungs- oder Erholungsurlauben gäbe es überhaupt nicht mehr. Weitere Vorteile für die Patienten: ein großzügiger Behindertenparkplatz, beste technische Ausstattung sowie ein optimal gestalteter Wartezimmerbereich. Wenn man die aktuellen Kassenhonorare heranzieht, ist klar, dass ein einzelner Arzt alleine sich eine solche Ausstattung niemals würde leisten können, begründet Dorner die Notwendigkeit von weiteren Gruppenpraxen. Derzeit gibt es in Wien 30 Gruppenpraxen. Das Interesse der Ärzteschaft zu neuen Anschlüssen sei jedoch enorm. Aber: Leider hemmt uns die Wiener Gebietskrankenkasse komplett bei der Etablierung weiterer Gruppenpraxen auf kassenrechtlicher Basis, kritisiert Dorner. Speziell Internisten, Kinderärzte, Radiologen und Laborärzte wären an Zusammenschlüssen mehr als interessiert. Für Dorner ist dabei nicht wirklich nachvollziehbar, warum sich die Krankenkassen so vehement gegen neue Zusammenschlüsse im niedergelassenen Bereich wehren: Es werden die gleichen Tarife ausbezahlt, wie auch bei den so genannten Einzelkämpfern, aber für die Patienten gibt es einfach mehr Service. Absage an staatlich gelenkte Versorgungseinheiten Laut dem Ärztekammerpräsidenten sind die trotz Schwierigkeiten in Wien bislang etablierten 30 Gruppenpraxen auch Beleg dafür, dass die von der Politik vor einiger Zeit angedachten staatlich gelenkten und kommerziell geführten Allgemeinen Versorgungszentren in keinster Weise nötig sind. Dorner: Das, was AVZs für die Patienten bringen, nämlich ein komplettes Rund-umdie-Uhr-Service, leisten wir mit unseren Gruppenpraxen schon längst, nur eben ohne Ein uss des Staates mit den daran anschließenden drohenden Restriktionen, möglichen Ökonomievorgaben, et cetera. Von der neuen Regierung erwartet sich der Ärztekammerpräsident jedenfalls neue Impulse in Richtung Gruppenpraxen. Es sei eine Schande, dass eine Metropole wie Wien mit einem Einzugsgebiet von mehr als zwei Millionen Menschen auf lediglich 30 Gruppenpraxen verweisen könne. Hier müsse es die klare Vorgabe an die Krankenversicherung geben, mehr Gruppenpraxen auf sozialversicherungsrechtlicher Basis zuzulassen. Die Ärzteschaft in Wien wäre dazu jederzeit bereit. Eine Reihe von Kolleginnen und Kollegen wartet nur darauf, sich gleich zusammenzuschließen wenn die Gebietskrankenkasse ihnen nur einen Vertrag geben würde, so Dorner. Gefordert: Bedarfsorientierte Medikamentenabgabe Politische Impulse erwartet sich auch der Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte der Ärztekammer für Wien, Johannes Steinhart, und zwar vor allem für die rasche Entschuldung der Gebietskrankenkassen. Seiner Meinung nach könne eine Entschuldung erfolgen, ohne mit der Qualität und dem Zugang zu Leistungen herunterzufahren, etwa mit einer Verbreiterung der Beitragsgrundlage oder auch der Einführung einer bedarfsorientierten Medikamentenabgabe. Erhielten die Patienten ihre Medikamente künftig bedarfsorientiert das heißt: Es wird nur mehr eine gewisse Stückzahl vom Arzt verschrieben, würde das eine unglaubliche Ersparnis bedeuten, so Steinhart. Jeder kennt das von sich selbst: Berge von Medikamenten bleiben übrig und müssen letztendlich entsorgt werden, weil man einfach nicht so viele Tabletten benötigt, wie in den Packungen enthalten sind. Hier könnte mit ganz einfachen Mitteln vieles bewirkt werden, meint Steinhart. Für chronisch kranke Personen, die regelmäßig Medikamente benötigen, müsste es natürlich entsprechende Ausnahmeregelungen geben. Konsument-Test: Nachweis hervorragender ärztlicher Qualität Die aktuelle Umfrage im Konsument bestätigt, dass die Qualität der ärztlichen Tätigkeit in Wien sehr zufriedenstellend ist und sich die Wienerinnen und Wiener bei der niedergelassenen Ärzteschaft in besten Händen be nden, kommentiert Ärztekammer-Vizepräsident Johannes Steinhart die kürzlich veröffentlichten Testergebnisse des Vereins für Konsumentenschutz, wonach der Großteil der untersuchten Ärztinnen und Ärzte bei der geprüften Vorsorgeuntersuchung mit sehr gut oder gut abgeschnitten hat. Insgesamt nahmen sich die Mediziner bei den Vor- und Abschlussgesprächen ausreichend Zeit für ihre Patienten und gingen bei der klinischen Untersuchung sorgfältig vor. Verbesserungspotenzial sahen die Testpersonen in den Bereichen Anamnese und Lebensstilberatung. Das Testergebnis zeigt mir, dass wir auf dem richtigen Weg sind: Wir bemühen uns, die ärztliche Qualität einer ständigen Verbesserung zu unterziehen, und dieses Bemühen wird mittels der Umfrage nun auch messbar, so Steinhart. Die Wiener Ärztinnen und Ärzte leisteten hervorragende Arbeit, und dies komme offensichtlich auch so bei den Patienten an. 10 10 08

berichte aus den kurien und referaten Intern Ärzteball: Anmeldungen für das Jungdamen- und Jungherren- Komitee Am Samstag, dem 31. Jänner 2008, ndet der 59. Wiener Ärzteball in den Räumen der Wiener Hofburg statt. Schon jetzt werden Anmeldungen für das Jungdamen- und Jungherren- Komitee entgegengenommen: Brigitte Eckl, Tel. 515 01/1256 DW, Fax 515 01/1460 DW, E-Mail: eckl@aekwien.at. Weitere Informationen im Internet: www.aerzteball.at/komitee. htm. Offene Medizinuniversitäten aus Ärztesicht kontraproduktiv Alarmiert zeigte sich die Österreichische Ärztekammer über den Plan eines weitgehend freien Zugangs für das Medizinstudium. Das Vorhaben von SPÖ, FPÖ und Grüne konterkariere jahrelange Bemühungen zur Modernisierung und Qualitätssteigerung der Medizinerausbildung im Kern, hieß es in einer Aussendung. Das neue Medizin-Curriculum, das Übungen in praxisnahen Kleingruppen und am Krankenbett vorsehe, werde durch eine Massenöffnung ad absurdum geführt. Die Medizinuniversitäten hätten weder die personellen Ressourcen noch die nanziellen Mittel, den vorhersehbaren Ansturm zu bewältigen. Die notwendige Patientenorientierung des Medizinstudiums sei in diesem Fall nicht zu gewährleisten, warnte die Ärztekammer. Auch sichere man Qualität und soziale Treffsicherheit nicht durch die Erlassung von Studiengebühren, sondern durch großzügige Gewährung von Stipendien. Ärzte über Zahl jugendlicher Raucher alarmiert Anlässlich des Schulbeginns appellierte Ärztekammerpräsident Walter Dorner an Schulen und Elternvereine, dem Problem minderjähriger Raucher regelmäßige Informationsschwerpunkte zu widmen. In einer Aussendung äußerte sich Dorner besorgt über die im internationalen Vergleich auffällig hohe Zahl rauchender Jugendlicher in Österreich. Wir haben da ein Gesundheitsproblem ersten Ranges: Fast die Hälfte der 15-jährigen Jugendlichen raucht. Damit rollt in absehbarer Zeit eine neue Krankheitswelle auf uns zu, warnt Dorner. Was die Schulen daher in Eigenregie an Angeboten aufstellen könnten, sollten sie realisieren, mahnt der Ärztekammerpräsident. Gefordert seien altersgerechte Aufklärung und Tipps für den Rauchausstieg besonders an den berufsbildenden Lehranstalten. Diese verzeichnen nach Auskunft der Schulärzte einen traditionell hohen Raucheranteil in der Schülerschaft. Das Unterrichtsministerium ziehe mit den Schulärzten bereits an einem Strang. Dorner: Was aber mittelfristig gebraucht wird, ist ein eigener Unterrichtsgegenstand Gesundheitslehre, den Lehrer und Schulärzte gemeinsam bestreiten, und eine Aufstockung der Zahl der Schulärzte, damit sie Präsenz und Aktionen verstärken können. Unabdingbar sei ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie, ohne das die Vorbildwirkung rauchfreier Schulen in den Köpfen der Jugendlichen rasch verpuffe. MEDIZINISCH DIAGNOSTISCHE LABORS MÜHL-SPEISER Gruppenpraxis der FachärztInnen Dr. Eva Mühl, Dr. Sonja Wagner, Dr. Michael Mühl, Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Speiser Analysenverzeichnis online: Wien 2, Praterstraße 22 Wien 14, Hütteldorfer Straße 96 Wien 20, Dresdner Straße 32 Wien 21, Frömmlgasse 33 Wien 22, Langobardenstraße 103B Alle Laboruntersuchungen (inkl. Mikrobiologie, Molekularbiologie) Prädiktive Genanalytik Befund-Direktübertragung in Ihre EDV Betreuung durch FachärztInnen Internet-Befundabfrage Kostenlose Fortbildungsbroschüren Elektronische Laboranforderung kostenlos 24h erreichbar unter www.labors.at Informationen zu über 1.200 Analysen fachliche Informationen über die medizinische Bedeutung aller Untersuchungen organisatorische Angaben über Probenmaterialien, präanalytische Notwendigkeiten, Antwortzeiten und Kassenrefundierungen ausgefeilte Suchfunktion einfache Bedienbarkeit immer aktuell Telefon: (01) 260-53 www.labors.at mail@labors.at

Intern berichte aus den kurien und referaten PATIENTENBESCHWERDEN Indiz für Bruch der Arbeitszeitregelungen Mayer: Zumutbare Arbeitsbedingungen sind das wirksamste Mittel der Qualitätssicherung in den Spitälern Nach Ansicht des Bundesobmanns der Spitalsärzte und Vizepräsidenten der Österreichischen Ärztekammer, Harald Mayer, ist der Anstieg der Patientenbeschwerden in Spitälern ein eindeutiges Indiz dafür, dass in den Krankenhäusern nach wie vor die gesetzlichen Arbeitszeiten nicht eingehalten werden. Mayer verwies in einer Presseaussendung auf Studien, die einen eindeutigen Zusammenhang zwischen überlangen Arbeitszeiten und dem Anstieg der Fehlerwahrscheinlichkeit herstellen. Im Weiteren sei es verständlich, dass schwer überlastete Ärztinnen und Ärzte nicht mehr ausreichend Zeit für Patientenzuwendung aufbrächten. Der niederösterreichische Patientenanwalt Gerald Bachinger hatte im ORF-Morgenjournal vom 27. August 2008 einen Anstieg auf österreichweit 9400 Beschwerden bemängelt. Mayer: Bachinger wäre gut beraten, sich mit den Arbeitsbedingungen und insbesondere mit der Einhaltung der Arbeitszeiten für Spitalärzte eingehender auseinanderzusetzen. Denn zumutbare Arbeitsbedingungen sind das wirksamste Mittel der medizinischen Qualitätssicherung in den Spitälern. Zwar seien nun Arbeitszeitübertretungen nach einer jüngst durch das Parlament beschlossenen Novelle des Krankenanstalten- Arbeitszeitgesetzes endlich mit Sanktionen bedroht. Doch bestünde, so Mayer, nach wie vor Gefahr, dass in manchen Bundesländern die gesetzliche Arbeitszeitregelung ohne Strafe gebrochen werden könne. Da die Sanktionen nur für privatwirtschaftliche Organisationen gelten, seien Krankenhäuser im öffentlichen Bereich von den Bestimmungen ausgenommen. Betroffen davon sei Niederösterreich, wo die Krankenanstalten nach wie vor unter der Ägide des Bundeslandes stünden. Bachinger ist daher gefordert, insbesondere in seinem eigenen Bundesland für die Einhaltung der Arbeitszeitbestimmungen in den Spitälern zu sorgen, sagte Mayer. Schließlich müsse man die Anzahl der Beschwerden von 9400 Fällen auch in Beziehung zum Leistungsumfang der Spitäler und Spitalsärzte setzen, so Mayer. 2006 wurden 2,428.400 Patienten stationär und 7,084.000 Patienten ambulant in den Krankenhäusern behandelt. Angesichts dieser Frequenz sei die Zahl der Beschwerden bemerkenswert gering, meinte Mayer abschließend. 9323 Ärztinnen und Ärzten erhalten ihre Post per E-Mail Der News ash zur Nationalratswahl war ein voller Erfolg. Unser wöchentlicher Newsletter hat mehr als 12.000 Abonnenten. Mein Jörg Hofmann, nächstes Ziel ist, Referent für Öffentlichkeitsarbeit, die Zahl jener, die mit ihrer Kammer Kommunikation elektronisch kommunizieren, auf Ärztekammer für und Medien der mehr als 10.000 Wien zu steigern. Daher meine dringende Bitte: Steigen Sie um JETZT! Ihr Vorteil, wenn Sie uns Ihre E-Mail- Adresse bekannt geben: Der Newsletter wird von der Ärztekammer versandt und informiert Sie wöchentlich über Topaktuelles aus Standes- und Gesundheitspolitik, Diskussionsveranstaltungen, Pressekonferenzen, et cetera. Sichern also auch Sie sich Ihren Informationsvorsprung und melden Sie uns Ihre E-Mail-Adresse: Abteilung Internet Neue Medien E-Mail: internet@aekwien.at, Tel.: 515 01/1444 DW, Fax: 515 01/1480 DW. AUSBILDUNG Ärztekammer schließt Freundschaftsabkommen mit Sachsen-Anhalt Die Unterschrift von Sachsen-Anhalts Sozialministerin Gerlinde Kuppe erschließt Wiens Ärztinnen und Ärzten neue Arbeitsmöglichkeiten im deutschen Raum Eine Vereinbarung der Österreichischen Ärztekammer mit Sachsen-Anhalt sieht unter anderem vor, dass österreichische Studienabsolventen, die noch über keine Approbation verfügen, einen erleichterten Zugang zum Arbeitsmarkt des deutschen Bundeslands erhalten. Die Vereinbarung wurde am 1. September 2008 in den Räumlichkeiten der Wiener Ärztekammer von Ärztekammerpräsident Walter Dorner und der Sozialministerin von Sachsen-Anhalt, Gerlinde Kuppe, unterzeichnet. Wir können mit dem neuen Abkommen im Rahmen unseres Programms Alle Chancen dieser Welt den jungen Kolleginnen und Kollegen weitere Arbeitsmöglichkeiten erschließen, die aktiv wahrgenommen werden sollten. Damit ist sichergestellt, dass kein Medizinabsolvent auf einen Turnusarztplatz in Österreich warten muss, freut sich Dorner, der in diesem Zusammenhang das unbürokratische Vorgehen der deutschen Behörden und Ministerien und die Zusammenarbeit mit dem österreichischen Gesundheitsministerium ausdrücklich lobt. Sachsen-Anhalt reiht sich damit ein in die Reihe der deutschen Bundesländer Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen, die bereits Freundschaftsabkommen mit der Österreichischen Ärztekammer abgeschlossen haben. Mit diesen Vereinbarungen stehen jungen Ärztinnen und Ärzten Arbeitsmöglichkeiten in mehr als 250 deutschen Krankenhäusern und Kliniken offen. Da die neuen Bundesländer an einem erheblichen Ärztemangel leiden, haben sie in der Vergangenheit zahlreiche Hürden für den Zugang österreichischer Mediziner beseitigt und werben in Österreich im Rahmen von Jobmessen aktiv um hiesige Ärztinnen und Ärzte. Insgesamt sind derzeit in ganz Deutschland ungefähr 1600 österreichische Ärztinnen und Ärzte tätig. 12 10 08

mitteilungen aus dem kammerbereich Intern Praxiseröffnungen Augenheilkunde und Optometrie Dr. Martin Cernak 1080, Lange Gasse 72 Haut- und Geschlechtskrankheiten Dr. Andrea Gschnait 1090, Günthergasse 2/6 Dr. Marietta Weinmann 1130, Hietzinger Hauptstraße 22 Dr. Marietta Weinmann 1010, Naglergasse 9/4/19 ** Kinder- und Jugendpsychiatrie Prim. Dr. Ralf Gössler 1130, Larochegasse 17/1 ** Dr. Verena Schneeberger 1190, Grinzinger Straße 83 Neurologie und Psychiatrie Ass.-Prof. Dr. Erhard Suess 1090, Borschkegasse 15/8 ** Psychiatrie und Neurologie Prim. Dr. Ralf Gössler 1130, Larochegasse 17/1 ** Radiologie Doz. Dr. Christian Krestan 1200, Pasettistraße 71-75 Unfallchirurgie Dr. Christian Schwab 1170, Vollbadgasse 1A (** Zweitpraxis) Praxisverlegungen Allgemeinmedizin Dr. Michael Kisser 1060, Getreidemarkt 11/17 1060, Rahlgasse 1/12 Dr. Irene Klima 1170, Ottakringer Straße 32/6 1170, Ottakringer Straße 42/Lokal Top 6 Dr. Claudia Theodoropoulos-Klein 1090, Rotenlöwengasse 22/3 1160, Liebhartsgasse 32/1 Dr. Alexander Urch 1010, Freyung 6/4 1160, Brunnengasse 24 Chirurgie Doz. Dr. Ruxandra Ciovica 1060, Getreidemarkt 11/17 1060, Rahlgasse 1 Dr. Michael Kisser 1060, Getreidemarkt 11/17 1060, Rahlgasse 1/12 Frauenheilkunde und Geburtshilfe Dr. Sibylle Marina Okresek 1180, Kreuzgasse 70/23 1180, Kreuzgasse 73 Innere Medizin Dr. Hans Walek 1200, Gerhardusgasse 28 1200, Treustraße 43/4/4 Kinder- und Jugendheilkunde Dr. Georg Maiwald 1210, Dominik-Wölfel-Gasse 8/73/1 1210, Pastorstraße 2A Dr. Liselotte Messner-Seitz 1180, Weimarer Straße 43 1180, Gymnasiumstraße 19-21/2 Dr. Claudia Theodoropoulos-Klein 1090, Rotenlöwengasse 22/3 1160, Liebhartsgasse 32/1 Neurochirurgie Dr. Ronald Sabitzer 1080, Skodagasse 32 1060, Gumpendorfer Straße 11/8 Orthopädie und orthopädische Chirurgie Univ.-Doz. Dr. Michael Ogon 1010, Bauernmarkt 1 1010, Schottengasse 3A/1/42 Dr. Ronald Sabitzer 1080, Skodagasse 32 1060, Gumpendorfer Straße 11/8 Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation Dr. Alexander Urch 1010, Freyung 6/4 1160, Brunnengasse 24 Zahnärzte/Fachärzte für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Univ.-Prof. DDr. Arne Wagner 1190, Sollingergasse 5/2 1190, Sollingergasse 16 Praxisabmeldungen Allgemeinmedizin nur PLZ) Dr. Anamaria-Ioana Butanu 1030 MR Dr. Walter Czerny 1160 Dr. Andreas Dabsch 1160 Frauenheilkunde und Geburtshilfe Dr. Irina Kilimnik 1090 ** Innere Medizin Dr. Martin Scharf 1190 ** Kinder- und Jugendheilkunde Univ.-Prof. Dr. Christoph Groh 1190 Lungenkrankheiten Dr. Brigitte Schmied 1220 Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie DDr. Johanna Leber 1090 Zahnärzte/Fachärzte für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Prim. Dr. Heinz Gallistl 1010 (** Zweitpraxis) Geburtstage Dr. Achim Armin Aslan, MR Dr. Gernot Barousch, MR Dr. Heinz Bartsch, Dr. Franz Baumgartner, PhysR Dr. Liselotte Brunner, Dr. Alexander David, Dr. Elisabeth Dostal, MR Dr. Viktor Dufek, Dr. Eva Maria Ferstl-Sziberth, Dr. Gerhard Fink, Dr. Heinz Fölkl, MR Dr. Hans Gräf, Dr. Walter Horvath, Dr. Friedrich Kaiser, Dr. Manfred Karl Kowarzik, Prim. Univ.-Prof. Dr. Christian Leithner, Dr. Wolfgang Lorant, Dr. Irene Mihaljevic, Dr. Ulrike Pschill, Dr. Brigitte Schroth, Dr. Ursula Schuster, Dr. Viktor Stellamor, Univ.-Prof. Dr. Georg Stingl, Dr. Charlotte Tschismarov, Dr. Herbert Zasmeta (alle 60) MR Dr. Hans-Peter Appel, Dr. Uta Braun, Dr. Edith Fuchsjäger, Dr. Heinz Gerhards, Dr. Gerhard Ginner, Dr. Greta Gullberg, Dr. Irene Gödl, MR Dr. Hanna Haderer, Dr. Edda Hagel, Dr. Roman Kokoschka, MR Dr. Heinz Koppel, Dr. Heinz Kraus, Dr. Ewa Leleno, Dr. Krista Maria Placheta, MR Dr. Peter Rappert, Prim. MR Dr. Victor Seklehner, Dr. Friedrich Sommer, MR Dr. Konstantin Weicht, Dr. Ursula Wöginger (alle 65) MR Dr. Abdulrazzak Hassan, OMR Dr. Hanspeter Puschmann, Dr. Mihaela Viorica Radauer, OR MR Dr. Heinz Peter Slatin, MR Dr. Timothy Smolka, MR Dr. Klaus Sperlich (alle 70) Dr. Anna Laschtowiczka, Dr. Zoe-Ana Peters, MR Dr. Stefan Joseph Pok (alle 75) Dr. Lothar Gelbenegger, Dr. Friedrich Kocenda, Dr. Günther Ratzka, MR Dr. Walter Sternik (alle 80) Johann Augustin, Dr. Elisabeth Brunner, Dr. Peter Erlacher, MR Dr. Oskar Göttlicher, Dr. Herbert Herdlitzka, MR Dr. Erich Jelinek, OMR Dr. Fritz Langer, OMR Dr. Ingeborg Schönig, Dr. Hans Tauzimsky (alle 85) Josef Pribyl (93) 13

Intern gesundheit und politik UMFRAGE Österreicher hegen düstere Erwartungen Die Gesundheitsdebatte hat bei den Österreichern Spuren hinterlassen, für die Zukunft hegen sie eher düstere Erwartungen. Mehrheitlich befürchten die Österreicher, künftig nicht mehr die beste medizinische Behandlung zu bekommen und zusätzlich auch noch mehr zahlen zu müssen. Eine Sanierung der maroden Krankenkassen aus öffentlichen Mitteln lehnt aber die Mehrheit der Österreicher ab. Das geht aus einer Umfrage von Oekonsult hervor. Dass sie in absehbarer Zukunft aus Kostengründen nicht mehr die bestmögliche medizinische Behandlung bekommen werden, befürchten 54,8 Prozent der Befragten. 16 Prozent davon haben daran sogar nicht den geringsten Zweifel. 45 Prozent haben diese Angst nicht. Die Österreicher befürchten aber nicht nur schlechtere Leistungen, sondern auch höhere persönliche Kosten. 61,3 Prozent stimmen der Prognose zu, dass man früher oder später ohne höhere Selbstbehalte oder höhere Krankenkassenbeiträge nicht das Auslangen nden werde. 16,7 Prozent von ihnen haben daran keinen Zweifel. Auf der anderen Seite glauben 38,3 Prozent nicht an höhere Selbstbehalte oder Krankenkassenbeiträge. Aber nicht nur die Zukunft, sondern auch schon die Gegenwart sehen die Österreicher gar nicht rosig. Nicht weniger als 89,2 Prozent stimmen der Behauptung zu, dass die Zwei-Klassen-Medizin bereits Realität ist, nur 10,8 Prozent glauben das nicht. Auf der sechsstu gen Skala von trifft voll und ganz bis trifft gar nicht zu, meinten 37 Prozent absolut, dass Besserverdienende eine bessere medizinische Versorgung genießen, für nur 1,1 Prozent trifft das gar nicht zu. Einsparungspotenzial bei den Kassen Die Finanznöte der Kassen sind den Österreichern durchaus plausibel. 75,8 Prozent halten die ständigen Hiobsbotschaften, wonach das Gesundheitswesen künftig nicht mehr nanzierbar sei, nicht für übertrieben. Dass die scheidende rot-schwarze Koalition keine Gesundheitsreform zustande gebracht hat, bedauern 61,7 Prozent. Noch vor den Wahlen fordern nicht weniger als 85,5 Prozent von den Parteien, konkret und verbindlich darzulegen, für welche Reformvorhaben im Gesundheitswesen sie stehen. Am ehesten Einsparungspotenzial sehen die Österreicher in der Verwaltung der Kassen (18 Prozent). Dass den Ärzten bei den Kostensteigerungen im Gesundheitswesen eine Schlüsselrolle zukommt, bejahen 57 Prozent der Befragten. 55 Prozent meinen aber, dass die Ärzte neben der bestmöglichen Behandlung immer auch die verursachten Kosten im Auge haben, wenn sie Medikamente oder eine Therapie Das sagt die Ärztekammer Ärztekammerpräsident Walter Dorner sieht in der aktuellen Umfrage die skeptische Haltung der Ärzte bestätigt. Die Umfrage belegt, dass es die Menschen umtreibt, dass im Gesundheitswesen fast nur noch der Rotstift regiert. Deshalb war es wichtig und richtig, dass die Ärztaeschaft in den vergangenen Wochen und Monaten für die Sicherung des solidarischen Gesundheitswesens gekämpft hat. Wir haben die Stimmung in der Bevölkerung aufgegriffen und werden das auch weiterhin tun, wenn eine ausschließliche Sparreform die gute Versorgung bedroht, erklärte Dorner in einer Aussendung. verordnen. Die stark steigenden Medikamentenkosten führen die Österreicher vor allem auf unwirksame Kontrollmechanismen (20 Prozent) und den Marketingdruck der Pharmaindustrie (19) zurück. Ein Umlenken wesentlicher Geldmittel hin zur Gesundheitsvorsorge befürworten 87 Prozent. Nicht weniger als 91,1 Prozent wissen nicht genau, welche Kosten sie dem Gesundheitswesen verursacht haben, 53,8 Prozent haben davon nicht die geringste Ahnung. 70 Prozent glauben, dass es zu einem sorgsameren Umgang mit dem wertvollen Gut Gesundheit käme, wenn die Menschen die tatsächlichen Kosten wüssten. Wo ist maßgebliches Einsparungspotenzial im Gesundheitswesen vorstellbar? Wer soll bei der kommenden Gesundheitsreform an Einfluss gewinnen? Verwaltung/Krankenkassen verstärkte Vorsorgemaßnahmen tiefgreifende strukturelle Reorganisation Medikamentenkosten Spitalswesen/Verwaltung Verwaltung/Hauptverband Spitalswesen/technische Ausstattung Spitalswesen/Behandlungsaufwand niedergelassene Ärzte Begrenzung des Leistungsumfangs andere k.a. Quelle: Oekonsult 2008 17,9 14,9 12,5 11,7 10,5 9,9 6,8 5,3 5,0 3,6 1,7 0,3 unabhängige Sozialexperten Gesundheitsminister(in) Ärztekammer Patientenanwaltschaft Konsumentenvertreter Hauptverband Apothekerkammer Chefs der Krankenkassen Sozialminister(in) Pharmig Wirtschaftskammer Wirtschaftsminister(in) andere k.a. 3,8 3,1 2,8 0,6 0,3 11,1 10,7 10,4 9,8 8,9 8,1 8,0 7,0 15,3 14 10 08