Pressemitteilung Nr. 021 / 2016-01. März 2016 Der Arbeitsmarkt im Februar 2016 - Arbeitslosigkeit seit Januar unverändert - über eintausend Arbeitslose weniger als im Winter 2015 - Suche nach Arbeitskräften steigt weiter an I. Überblick Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge ist auch in diesem Jahr von Januar zu Februar nahezu gleichgeblieben. Die Zahl der Arbeitslosen ging minimal um 17 bzw. 0,2 Prozent zurück. Im Februar waren damit insgesamt 9.994 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote berechnet auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen blieb unverändert zum Vormonat bei 7,7 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote hingegen noch einen Prozentpunkt höher bei 8,7 Prozent. Damit liegt die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr auch weiterhin auf einem deutlich niedrigeren Niveau, denn im Februar 2015 wurden 1.281 mehr Arbeitslose gezählt. GSt Freital 7,1 % 3.039 Arbeitslose 463 Stellen GSt Dippoldiswalde 5,6 % 1.145 Arbeitslose 172 Stellen GSt Pirna 8,5 % 4.536 Arbeitslose 727 Stellen GSt Sebnitz 9,6 % 1.274 Arbeitslose 135 Stellen 1
Wir verzeichnen im Februar eine gute Stabilität auf dem lokalen Arbeitsmarkt. Positive Signale für die kommenden Monate sind vor allem, dass sich deutlich weniger Menschen nach einer Beschäftigung arbeitslos melden mussten, als im vergangenen Februar. Auf der anderen Seite fanden auch mehr Menschen in diesem Wintermonat eine neue Beschäftigung. Sicher ist diese Entwicklung zum Teil auch auf das bisher milde Winterwetter zurückzuführen, aber vor dem Hintergrund des Fachkräftebedarfes halten die Unternehmen auch in saisonschwachen Zeiten zunehmend ihre Beschäftigten, um zum Saisonbeginn wieder schnell mit geeignetem Personal starten zu können, begründet die Pirnaer Arbeitsagenturchefin, Gerlinde Hildebrand, die aktuelle Entwicklung der Arbeitsmarktzahlen im Februar. In den kommenden Monaten ist erfahrungsgemäß wieder mehr Dynamik auf dem Arbeitsmarkt zu erwarten. Positive Signale gibt es bereits vom Stellenmarkt, denn die Arbeitskräftenachfrage ist wieder angestiegen. Unserem Arbeitgeber-Service stehen derzeit nahezu 1.500 Stellen zur Besetzung zur Verfügung, erklärt die Vorsitzende der Geschäftsführung weiter. II. Bewegung am Arbeitsmarkt Im aktuellen Berichtsmonat war die Zahl der Zugänge (1.970) in und Abgänge (1.984) aus der Arbeitslosigkeit nahezu ausgeglichen. Die Zahl der Arbeitslosmeldungen insgesamt blieb deutlich hinter dem Wert vom Januar zurück (minus 698 bzw. minus 26,2 Prozent). Im Februar mussten sich nicht einmal halb so viele Frauen und Männer nach einer Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt arbeitslos melden, als dies noch im Januar der Fall war (1.558 im Januar und 677 im Februar). Einige Jugendliche beendeten im Berichtszeitraum ihre Ausbildung, was eine meist vorübergehende Arbeitslosmeldung zur Folge hat. Insgesamt 1.984 gemeldete Personen konnten im Februar die Arbeitslosigkeit beenden, 485 mehr als im Januar. 569 Männer und Frauen nahmen im aktuellen Monat eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt auf, das waren 114 mehr als im Vormonat. III. Ausgewählte soziale Gruppen Langzeitarbeitslose Innerhalb des letzten Monats ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen, nach dem Anstieg im Januar, nun wieder gesunken. 3.681 Bürgerinnen und Bürger waren im Februar von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen. Der Rückgang im Vergleich zum Vormonat lag bei 39 bzw. 1,0 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 338 bzw. 8,4 Prozent weniger Langzeitarbeitslose gezählt. 2
Bestand an Langzeitarbeitslosen Agentur für Arbeit Pirna Februar 2016 4.019 3.681 3.643 3.355 376 326 Insgesamt SGB III SGB II Februar 2015 Februar 2016 Statistik der Bundesagentur für Arbeit Jugendliche Die Zahl der jugendlichen Arbeitslosen unter 25 Jahre hat sich innerhalb des letzten Monats erhöht. 606 arbeitslose junge Menschen sind aktuell registriert, im Vormonat waren es 578. Im Februar erfolgen regelmäßig Arbeitslosmeldungen Jugendlicher aufgrund der Ausbildungsbeendigung in einigen Berufen zum Winterhalbjahr. Sie sind jedoch in der Regel nur vorübergehend arbeitslos gemeldet. Im Februar des vergangenen Jahres gab es noch 115 mehr Jugendliche, die ohne Job waren. Ältere Die Zahl der über 50-Jährigen Arbeitslosen blieb im Vergleich zum Vormonat nahezu unverändert (plus 1). Fast 42 Prozent aller Arbeitslosen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sind 50 Jahre und älter, 4.179 Frauen und Männer wurden im Februar gezählt, 2.757 davon sind bereits über 55 Jahre alt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der älteren Arbeitslosen jedoch ebenfalls deutlich zurückgegangen, damals waren 4.623 Frauen und Männer über 50 Jahre arbeitslos gemeldet (minus 444 bzw. minus 9,6 Prozent). IV. Agentur und Jobcenter im Vergleich SGB III Die Arbeitsagentur Pirna registrierte im Februar 3.504 Arbeitslose aus dem Rechtskreis der Versichertengemeinschaft Sozialgesetzbuch - Drittes Buch - Arbeitsförderung (SGB III). Dabei gab es kaum eine Veränderung zum Vormonat (minus 3 bzw. 3
minus 0,1 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Arbeitslosen jedoch erneut um mehr als zehn Prozent gesunken (minus 506 bzw. minus 12,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote im Rechtskreis SGB III blieb im Monatsverlauf unverändert und liegt aktuell bei 2,7 Prozent. Die Vorjahresquote betrug 3,1 Prozent. SGB II 6.490 arbeitslose Bürgerinnen und Bürger gehören zum Rechtskreis SGB II und werden vom Jobcenter Sächsische Schweiz-Osterzgebirge betreut. Die Zahl veränderte sich binnen Monatsfrist ebenfalls nur geringfügig (minus 14 Personen bzw. minus 0,2 Prozent). Der Vergleich zum Februar 2015 zeigt jedoch einen deutlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit - 775 SGB II-Arbeitslose weniger bzw. minus 10,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote im Rechtskreis SGB II liegt aktuell unverändert bei 5,0 Prozent. Im Vorjahr lag die Quote 0,6 Prozentpunkte höher bei 5,6 Prozent. V. Blick auf die Geschäftsstellen In den einzelnen Geschäftsstellen hat sich die Arbeitslosigkeit unterschiedlich entwickelt. Im Freitaler Raum gab es nochmals einen Anstieg (plus 0,1 Prozentpunkt) der Arbeitslosenquote zu verzeichnen, wohingegen im Pirnaer Stadtgebiet und im Raum Dippoldiswalde die Arbeitslosenquote zurückging (minus 0,1 Prozentpunkt). In der Region Sebnitz blieb die Quote im Vergleich zum Vormonat unverändert. In allen vier Geschäftsbereichen liegen die Arbeitslosenquoten unter dem Vorjahresniveau, wobei die Regionen Pirna (minus 1,3 Prozentpunkte), Sebnitz (minus 1,1 Prozentpunkte) und Freital (minus 1,0 Prozentpunkte) einen deutlich größeren Abstand zum Vorjahr registrieren (Dippoldiswalde minus 0,4 Prozentpunkte). Arbeitslosenquoten nach Geschäftsstellen (bezogen auf alle zivilen Erw erbspersonen) Agentur für Arbeit Pirna Februar 2016 9,6 9,6 7,7 7,7 8,6 8,5 7,0 7,1 5,7 5,6 AA Pirna GSt Pirna GSt Sebnitz GSt Freital GSt Dippoldiswalde Januar 2016 Februar 2016 Statistik der Bundesagentur für Arbeit 4
VI. Stellenangebote 507 neue Arbeitsstellen wurden im Februar gezählt. Damit meldeten Arbeitgeber in diesem Monat mehr neue Stellenangebote als im Monat zuvor (plus 85 bzw. plus 20,1 Prozent). Im Vergleich zum Februar 2015 wurden jedoch etwas weniger Stellen registriert (minus 16 bzw. minus 3,1 Prozent). Auch der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen ist im aktuellen Monat wieder angewachsen. Im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge gibt es aktuell 1.497 zu besetzende Arbeitsstellen, davon sind 1.462 sozialversicherungspflichtig. Den größten Bedarf an Arbeitskräften gibt es in den beschäftigungsstärksten Branchen des Landkreises. Gesundheits- und Sozialwesen (244 Stellen), Verarbeitendes Gewerbe (220 Stellen), Gastgewerbe (166 Stellen), Baugewerbe (144 Stellen), Handel / Kfz (119 Stellen) In der Zeitarbeit sind derzeit 230 offene Stellen registriert. Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen (ungeförderte Arbeitsstellen ohne selbstständige / freiberufliche Tätigkeiten und ohne Stellen der privaten Arbeitsvermittlung) Agentur für Arbeit Pirna Februar 2016 1.295 1.379 1.497 523 422 507 Bestand Zugang Februar 2015 Januar 2016 Februar 2016 Statistik der Bundesagentur für Arbeit VII. Unterbeschäftigung Die Arbeitsmarktstatistik erfasst auch die Unterbeschäftigung. In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind. Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) lag im Februar 2016 bei 12.435. 5
Die Unterbeschäftigungsquote entwickelte sich proportional zur Arbeitslosenquote und liegt unverändert bei 9,4 Prozent. VIII. Beschäftigung Im Juni 2015* waren im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge 75.681 Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Mit einem Zuwachs von 485 hält der Beschäftigungsanstieg gegenüber dem Vorjahr an und liegt bei 0,6 Prozent. Den kräftigsten Beschäftigungsaufbau gab es im Bereich Heime und Sozialwesen (plus 314), im Verarbeitenden Gewerbe (plus 277) sowie im Gesundheitswesen (plus 225). In Erziehung und Unterricht (plus 33), im Baugewerbe (plus 30) und Information und Kommunikation (plus 11) sind ebenfalls mehr Menschen beschäftigt als noch vor einem Jahr. Am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung bei der öffentlichen Verwaltung (minus 112) sowie im Gastgewerbe (minus 102). * letzter Quartalsstichtag mit gesicherten Angaben IX. Ausbildungsmarkt Im laufenden Ausbildungsmarktjahr 2015/2016 haben sich seit Beginn des Berichtsjahres bereits 965 Bewerber/innen für Ausbildungsstellen bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur Pirna gemeldet. Die Zahl der aktuell gemeldeten Bewerber ist damit höher als im letzten Jahr (plus 93 bzw. plus 10,7 Prozent). Insgesamt wurden bisher 878 betriebliche Berufsausbildungsstellen bei der Arbeitsagentur Pirna gemeldet (plus 71 bzw. plus 8,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Die meisten Ausbildungsangebote gibt es in den Berufen Uhrmacher/in, Maschinen- und Anlagenführer/in sowie im Metallbereich, zum Beispiel Zerspanungsmechaniker/in oder Metallbauer/in. Zahlreiche Ausbildungsangebote sind auch im Handel, zum Beispiel Kaufmann/-frau im Einzelhandel und Verkäufer/in, und in den Berufen der Hotellerie und Gastronomie (Koch/Köchin, Hotelfachmann/-frau, Restaurantfachmann/-frau) registriert. 6