Das Nervensystem. Das Nervensystem

Ähnliche Dokumente
Herzlich willkommen Caritas Zwickau,

Anatomie des Nervensystems

Lernen und Lernmotivation. Staatliches Studienseminar für das Lehramt an Gymnasien Trier/ TDS Daun BPS 2018

Lernen und Lernmotivation. Staatliches Studienseminar für das Lehramt an Gymnasien Trier/ TDS Daun BPS 2016

Logistik bei WÜRTH. Jürgen Graf

3M Scotchlite Reflective Material

Regionale Grundbildungszentren Niedersachsen RGZ

Referat zum Thema Lesestrategien (erstellt von: Ellen Engel & Christine Jung) Gliederung

EPU-Tag 2016 «Erfolgsfaktor ICH»

Grundbildung ein Plus für Ihr Unternehmen? Eine Weiterbildung für Multiplikatoren/-innen in Betrieben und Unternehmen

Ergotherapie in der Pädiatrie

Nervensysteme 19. Nervensysteme im Vergleich. Einfache Nervennetze. Regenwurm Längsschnitt, Kopfregion. Oesophagus Segment.

Grundbildung Was Hänschen nicht lernt. Eine Weiterbildung für Pädagoginnen und Pädagogen als Multiplikatoren

Kann ich s oder kann ich s noch nicht? Jan-H. Obendiek

Motivation ist der Schlüssel!

Nicht alle Schüler können ausreichend lesen und schreiben! Informationen für Lehrerinnen und Lehrer

Gefahrenermittlung sicherheitstechnische Evaluierung von Forstarbeiten

Das Gehirn unser mentales Betriebssystem

Wie viele Neuronen hat der Mensch? a b c

Aufgaben des Nervensystems

Einführung in die Didaktik der deutschen Sprache und Literatur 3. Sitzung Wiederholung: Mündliche Kommunikation Schriftspracherwerb

HERZLICH WILLKOMMEN ZUM THEMENELTERNABEND AM FSG MEHR ERFOLG DURCH RICHTIGES LERNEN

DAS NERVENSYSTEM. Es ist die Gesamtheit des Nervengewebes (Nerven- und Gliazellen) des Menschen.

TEST ZUM SPRACHVERSTÄNDNIS TEIL 1: DAS PRINZIP DER ÜBEREINSTIMMUNG

Gelungenes Lernen in der Konsultation ermöglichen.

Anatomie Funktion Klinik. Mathias Bahr Michael Frotscher. Begründet von Peter Duus

Null Bock auf Schule

Areale des Gehirns. Los geht s!

Funktionelle Anatomie des ZNS. 2. Allgemeiner Aufbau des Nervensystems Einige wenige Kommentare zum PNS

NEUE Kommunikation mit ALTEN Werten

herzlich willkommen in der KiNdERwELt des StEigENBERgER grandhotel ANd SpA

Indizienprofil der Kulturtechniken Lesen & Schreiben

Informatik 12 Kapitel 1 - Formale Sprachen

Schneller Lesen und trotzdem Mehr behalten Den Überblick bewahren Ausgeglichen sein. Die Grundlagen

Einführung in die Neuroanatomie Bauplan, vegetatives Nervensystem

Einführung in die Neuroanatomie Bauplan, vegetatives Nervensystem

DAS NERVENSYSTEM. Es ist die Gesamtheit des Nervengewebes (Nerven- und Gliazellen) des Menschen.

Visualisierung raumzeitlicher Strukturen und Prozesse

Spinales Segment, Spinalkanal, Spinalnerven und Rückenmark

Einführung in die Didaktik der deutschen Sprache und Literatur. Teil Sprachdidaktik

Einführung in die Didaktik der deutschen Sprache und Literatur

Grundlagen Einführung, Bauplan des Nervensystems

GOLDWIND bewirken. Von Auge und Ohr zu Hirn und Herz Kommunikationspsychologie in der Fundraising-Praxis. Bundeskongress Kommunikation Diakonie

Einführung in die Didaktik der deutschen Sprache und Literatur

Biopsychologische Grundlagen des Lernen

NoPhish Schulung. Lerne wie Phisher vorgehen und wie man sich schützen kann. Unterlagen erstellt am Technische Universität Darmstadt

Matthias Birnstiel Modul Nervensystem Medizinisch wissenschaftlicher Lehrgang Wissenschaftliche Lehrmittel, Medien, Aus- und Weiterbildung

Anatomie, Biologie und Physiologie

Einführung in die Didaktik der deutschen Sprache und Literatur 3. Sitzung Wiederholung: Mündliche Kommunikation Schriftspracherwerb

Einführung in die Didaktik der deutschen Sprache und Literatur. Teil Sprachdidaktik

neurologische Grundlagen Version 1.3

NoPhish Schulung. Lerne wie Phisher vorgehen und wie man sich schützen kann. Unterlagen erstellt am Technische Universität Darmstadt

Objektivität des Gutachters

Einführung in die Didaktik der deutschen Sprache und Literatur. 3. Sitzung Wiederholung: Mündliche Kommunikation Schriftspracherwerb

PoweReading Doppelt so schnell Lesen! Hilfe, Informationsflut!

Objektivität und Wahrnehmung

Process Instrumentation and Analytics. Ontologie. Was ist das? und - Was kann man damit machen? Vortrag von Carola Brix

Flexibilisierung der Arbeitswelt. Praxisforum C. AOK-Tagung am 19. März 2014 in München

neurologische Grundlagen Version 1.3

NoPhish Schulung. Lerne wie Phisher vorgehen und wie man sich schützen kann. Unterlagen erstellt am Technische Universität Darmstadt

Klartext statt Kauderwelsch:

Modul Biologische Grundlagen Kapitel IV-6.2 Reizweiterleitung und Reizverarbeitung Hautsinne

Dieser Letter wurde an den folgenden Abonnenten verschickt:

Höranlagen und Kommunikationsanlagen. Überblick über Systeme und Anforderungen

-Sicherheit - neue Systeme im Test - Dr. Damian Bucher Zentrum für Informationsverarbeitung

III. Wirkungsmodus eines Notfallmedikaments als Beispiel: Atropin

Hirnforschung für Neu(ro)gierige

Inhaltsverzeichnis Fragen 9 Antworten 89

1.1 Informationsfluss im Nervensystem Transmitter und Transmitter-Rezeptoren Entwicklung des Nervensystems...

Einführung in die Neuroanatomie Bauplan, vegetatives Nervensystem

Psychotherapie-Prüfung Buch + Online-Zugang

Zwischen Baumhaus und Smartphone

Umschriebene Entwicklungsstörungen: Motorik, Sprache, Lesen, Rechtschreibung, Rechnen

Individuelle Förderung. Lernen individuell anregen, begleiten und passgenau fördern

vegetatives Nervensystem Zentrales Nervensystem ZNS Nervenzelle Synapse unwillkürlicher Teil des Nervensystems mit Sympathicus und Parasympathicus;

Das Nervensystem des Menschen Aufbau und Funktionen des Nervensystems

Das Nervensystem des Menschen Aufbau und Funktionen des Nervensystems

Modul 3 Biologische Grundlagen ZN S und VNS. Organ/ Funktion, Lage, Zugehörigkeit, Verbindung Bestandte il des ZNS oder VNS Rückenmark

DRAUSSEN NUR ÄNNCHEN


FRAGEN... 7 ANTWORTEN

Einführung in die Didaktik der deutschen Sprache und Literatur 2. Sitzung Organisatorisches Mündliche Kommunikation Schriftspracherwerb

Vielleicht. Sehr gut aufgepasst, euch mache ich so schnell nichts vor! Also keine Angst, ihr seid hier richtig.

Mentoring-Workshop. Lerntypen und -techniken. Dr.-Ing. Carolin Hostert

Der Wald und die Bäume

Alphabetisierung und Zweitschrifterwerb

Vorlesung Einführung in die Biopsychologie

Folie 1. Folie 2. Folie 3. Nervensystem. Einteilung I. Matthias Coenen. ZAS Frankfurt am Main. Einteilung des Nervensystems:

Herzlich willkommen zum. Lesepaten

Das Kleinhirn koordiniert unsere Bewegungen, ist verantwortlich für unser Gleichgewicht und unsere Orientierung im Raum.

Wie wirke ich auf andere? Weißt du, wie du bist?

SCHULFÖRDERVEREIN KIRCHHEIM-HEIMSTETTEN E.V. WACHOLDERWEG 8 TEL FAX MAIL

Struktur und Funktion des menschlichen Körpers

Liebe Werthhovener Bürgerinnen und Bürger,

Swiss Re CEO Get-Together Berlin, 4. April 19. Wie viel Mensch brauchen wir noch? KI im Flugzeug

Qualität on the brain Ein spannendender Blick auf unser (Entscheidungs-) Verhalten aus Sicht des Neuromarketings

Anatomie und Physiologie I Vorlesung , HS 2012

Willkommen in Kappel am Albis. Harald Faltz, Kappel am Albis,

Transkript:

Helferausbildung 2005 Bendorf Nervensystem bezeichnet die Gesamtheit der Nervengewebe des Menschen 1

Systematik Einteilung nach morphologischen Kriterien zentrales Nervensystem (ZNS) peripheres Nervensystem (PNS) Einteilung nach funktionellen Kriterien somatisches Nervensystem vegetatives = autonomes Nervensystem Systematik Einteilung nach morphologischen Kriterien zentrales Nervensystem (ZNS) als übergeordnetes Steuerzentrum Rückenmark peripheres Nervensystem (PNS) als Verbindung zwischen ZNS und Organen 12 Paare Hirnnerven 31-33 33 Paare RückenmarksnervenR 2

Systematik Systematik Einteilung nach funktionellen Kriterien somatisches Nervensystem im Vordergrund steht die Beziehung zur Umwelt ist willkürlich beeinflussbar vegetatives = autonomes Nervensystem im Vordergrund steht die Steuerung und Koordination der inneren Organe läuft überwiegend unbewusst ab ist weitgehend dem Willenseinfluss entzogen 3

Funktion Nervengewebe besitzt die Fähigkeit, F Informationen zu erwerben weiterzuleiten zu verarbeiten zu speichern auszugeben 4

Funktion Rezeptoren: spezialisierte Zellen, meistens Nervenzellen werden durch innere oder äußere Reize angeregt geben den Reiz weiter als elektrischen Impuls als chemische Reaktion Funktion Rezeptoren: auf 1 cm 2 Haut kommen durchschnittlich 2 WärmepunkteW 13 KältepunkteK 25 Druckpunkte 200 Schmerzpunkte 5

Lage: liegt von Hirnhäuten umgeben im knöchernen Schädel Unterfläche liegt der Schädelbasis auf Gewicht: etwa 1300 g 6

Hirnhäute: Dura mater straffes Bindegewebe Arachnoidea fast gefäß äßlos Pia mater enthält zahlreiche Blutgefäß äße bedeckt unmittelbar die Oberfläche des Nervengewebes Liquor: klare, farblose Flüssigkeit schützt das Nervengewebe wie ein Wasserkissen vor Schwerkraft, Stoßeinwirkungen, Reibung, Druck ist an Stoffaustausch zwischen Blut und Nervengewebe beteiligt 7

Liquor: ca. 100 bis 150 ml, davon ca. 25% in inneren Liquorräumen umen (Ventrikelsystem) ca. 75% im Subarachnoidalraum Proteingehalt ca. 15 bis 40 mg/100 ml Glucosegehalt ca. 60 mg% Großhirn Zwischenhirn Hirnstamm Kleinhirn 8

Großhirn: Sitz des Bewusstseins bewusste Empfindungen bewusste Handlungen Willen Kreativität Gedächtnis Großhirn: größ ößter Hirnabschnitt liegt direkt unter dem knöchernen Schädel stülpt sich über Mittelhirn und Zwischenhirn 9

10

Gmäeß eneir Sutide eneir elgnihcesn Uvinisterät ist es nchit witihcg in wlecehr Rneflogheie die Bstachuebn in eneim Wort snid,, das ezniige was wcthiig ist, ist daß der estre und der leztte Bstabchue an der ritihcegn Pstoiion snid.. Der Rset knan ein ttoaelr Bsinöldn sein, tedztorm knan man ihn onhe Pemoblre lseen. Das ist so, weil wir nicht jeedn Bstachubn enzelin leesn, snderon das Wort als gseatems. Ehct ksras!! Das ghet wicklirh! Zwischenhirn: Schaltstelle zwischen Großhirn und Hirnstamm besteht aus Thalamus Hypothalamus Hypophyse 11

Zwischenhirn: Thalamus filtert die aus dem Körper K kommenden Informationen zu Umwelt und Innenwelt des Organismus, bevor diese über Projektionsbahnen zur Großhirnrinde gelangen und dort zu bewussten Empfindungen verarbeitet werden Zwischenhirn: Hypothalamus unterster Abschnitt des Zwischenhirns überragende Bedeutung bei der Steuerung zahlreicher körperlicher k und psychischer Lebensvorgänge nge 12

Zwischenhirn: Hypothalamus Steuerung erfolgt auf nervalem Weg über das vegetative Nervensystem auf hormonellem Weg über die Blutbahnen => zentrales Bindeglied zwischen Nervensystem und Hormonsystem Zwischenhirn: Hirnanhangsdrüse se (= Hypophyse) besteht aus Vorderlappen Steuerung anderer Hormondrüsen (Schilddrüse, Nebennierenrinde, Keimdrüsen) Bildung von Wachstumshormon, Prolactin, Melanotropin Hinterlappen Abgabe von Oxytocin, Adiuretin (ADH) 13

Hirnstamm: unterster abschnitt besteht aus Mittelhirn Brücke verlängertem Mark enthält auf- und absteigende Leitungsbahnen und Ansammlung von Nervenzellen Hirnstamm: Mittelhirn (= Mesencephalon) Verbindung zwischen Zwischenhirn und Brücke Verlauf von Leitungsbahnen zum Austausch von motorischen und sensorischen Informationen zwischen Rückenmark, R verlängertem Mark, Brücke, Kleinhirn, Thalamus und Großhirn enthält akustisches und optisches Reflexzentrum 14

Hirnstamm: Brücke (= Pons) Verbindung zwischen Großhirn und RückenmarkR Verbindung zwischen Großhirn und Kleinhirn Ursprungsgebiet mehrerer Hirnnerven Regulationszentrum für f r die Atmung Hirnstamm: verlängertes Mark (= Medulla oblongata) bildet unteren Anteil des Hirnstamms und Übergang zum RückenmarkR 15

Kleinhirn: liegt in hinterer Schädelgrube unterhalb des Hinterhauptslappens des Großhirn Oberfläche durch feine Furchen und Windungen geprägt gt 16

Rückenmark Aufgaben: verbindet und RückenmarksnervenR leitet Nervenimpulse vom zur Peripherie (= efferent) aus der Peripherie zum (= afferent) löst Reflexe aus 17

Rückenmark Aufbau: geht in Höhe H des Hinterhauptslochs aus dem verlängerten Mark hervor verläuft geschützt im Wirbelkanal bis zur Höhe H des 2. LWK bildet 31 Paare von RückenmarksnervenR Rückenmark 18

Rückenmark Rückenmark Aufbau: Rückenmarksnerven Rückenmarkssegmente 8 Halssegmente (C1 bis C8) > Atemmuskulatur, obere Extremitäten ten 19

Rückenmark Aufbau: Rückenmarksnerven Rückenmarkssegmente 8 Halssegmente (C1 bis C8) 12 Brustsegmente (Th 1 bis Th 12) > Rumpfwand Th 4 = Intermamillarlinie Th 10 = Bauchnabel Rückenmark Aufbau: Rückenmarksnerven Rückenmarkssegmente 8 Halssegmente (C1 bis C8) 12 Brustsegmente (Th 1 bis Th 12) 5 Lendensegmente (L1 bis L5) 5 Kreuzbeinsegmente (S1 bis S5) > untere Extremitäten, ten, äußere Geschlechts- organe,, After L1 = Beckenkamm 20

Rückenmark Aufbau: Rückenmarksnerven Rückenmarkssegmente 8 Halssegmente (C1 bis C8) 12 Brustsegmente (Th 1 bis Th 12) 5 Lendensegmente (L1 bis L5) 5 Kreuzbeinsegmente (S1 bis S5) 1-33 Steißbeinsegmente > Hautbereich über dem Steißbein 21

Rückenmark Reflexe: Eigenreflexe Reizaufnahme und Reizantwort erfolgen am selben Organ (Muskeln) Fremdreflexe Reizaufnahme und Reizantwort finden an unterschiedlichen Organen statt 22