Gottesdienst am Toten- und Ewigkeitssonntag V mit Gedenken an die Verstorbenen um Uhr in Bolheim Mt 22,23-33

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Transkript:

Gottesdienst am Toten- und Ewigkeitssonntag V mit Gedenken an die Verstorbenen 24.11.13 um 10.00 Uhr in Bolheim Mt 22,23-33 Thema: Auferstehung der Toten Wie kann ich mir das vorstellen? Hanna Nicolai 1 Liebe Gemeinde, was kommt nach dem Tod? Paul Gerhardt ist sich gewiss was kommt: gerade haben wir es gesungen: dass Gott mich und ich ihn leiblich werd umfangen (EG 370,12). Einander in den Arm nehmen würden wir heute sagen. Gott in die Arme schließen. Er mich und ich ihn. So wie einen guten Freund. Direkte Begegnung mit Gott. - Hinter dem Tod steht für Paul Gerhard kein Punkt, der signalisiert: Ende. Alles aus. Das war s. Nein. - Hinter dem Tod steht für Paul Gerhard auch kein Fragezeichen. Keine Ungewissheit, wie es sein könnte. Ob es etwas gibt und wenn ja was. - Paul Gerhard dichtete voller Gewissheit. Für ihn ist klar. Nach dem Tod steht ein Doppelpunkt der deutlich macht: es geht weiter. Jesus hat für uns eine Wohnung vorbereitet und wartet auf uns. Er will uns in seine Arme schließen. Ich weiß nicht, wie Sie das sehen. Ob Sie sagen: Hinter dem Tod steht ein Punkt es ist alles aus. Da gibt es nichts mehr. Wir werden zur Erde und wenn die Menschen nicht mehr leben, die sich an uns erinnern können, dann ist unsere Spur endgültig verschwunden. Vielleicht gehören Sie zu den Menschen, die hinter den Tod ein Fragezeichen setzen: Ich weiß nicht, was ich glauben soll, was ich hoffen kann, ob es da etwas gibt. Ich würde ja gerne, aber vielleicht ist das ja alles nur ausgedacht zur Beruhigung. Schließlich kam noch keiner von ganz drüben wieder zurück. Vielleicht gehören Sie wie Paul Gerhard zu den Menschen, die sagen können: hinter dem Tod steht ein Doppelpunkt, der signalisiert: Das Beste kommt noch. Ja, es geht weiter. Wir werden auferstehen hinein in ein neues Leben. Und dieses Leben, das ist geprägt von der Gemeinschaft mit unserem Gott. Dass nach dem Tod ein Doppelpunkt steht, das konnten die Sadduzäer nicht glauben. Die Sadduzäer, eine religiöse Gruppe zur Zeit Jesu in Israel, die waren der Überzeugung: hinter dem Tod kommt ein Punkt. Es ist aus. Auferstehung gibt es nicht. 1 Die Predigt nimmt Teile einer Predigt von Pfarrer Hartmut Bullinger auf vom 25.11.2007. 1

Und sie verwickeln Jesus in ein Gespräch über die Auferstehung. Sie wollen ihn mit Ihren Argumenten überzeugen: Das ist Humbuck, dass hinter dem Tod ein Doppelpunkt steht. Ich lese uns dieses Gespräch aus Matthäus 22,23-33: 23 An demselben Tage traten die Sadduzäer zu Jesus, die lehren, es gebe keine Auferstehung, und fragten ihn 24 und sprachen: Meister, Mose hat gesagt (5.Mose 25,5-6):»Wenn einer stirbt und hat keine Kinder, so soll sein Bruder die Frau heiraten und seinem Bruder Nachkommen erwecken.«25 Nun waren bei uns sieben Brüder. Der erste heiratete und starb; und weil er keine Nachkommen hatte, hinterließ er seine Frau seinem Bruder; 26 desgleichen der zweite und der dritte bis zum siebenten. 27 Zuletzt nach allen starb die Frau. 28 Nun in der Auferstehung: wessen Frau wird sie sein von diesen sieben? Sie haben sie ja alle gehabt. 29 Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ihr irrt, weil ihr weder die Schrift kennt noch die Kraft Gottes. 30 Denn in der Auferstehung werden sie weder heiraten noch sich heiraten lassen, sondern sie sind wie Engel im Himmel. 31 Habt ihr denn nicht gelesen von der Auferstehung der Toten, was euch gesagt ist von Gott, der da spricht (2.Mose 3,6): 32»Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs«? Gott ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden. 33 Und als das Volk das hörte, entsetzten sie sich über seine Lehre. 1. Die Ewigkeit bei Gott ist ganz anders als unsere Welt Die Sadduzäer wollen Jesus als Lügner entlarven. Das Leben nach dem Tod kann es ihrer Meinung nach nicht geben. Ihr Beispiel mit der siebenfachen Ehe einer Frau es ist konstruiert. Aber mit ihrem Beispiel wird deutlich. Die Sadduzäer stellen sich das Leben nach dem Tod als Fortsetzung unseres Lebens hier vor wenn es dieses zukünftige Leben überhaupt gibt. Jesu Antwort ist eindeutig: Klipp und klar sagt er: Ihr irrt. Deutlich sagt er, dass es das Leben nach dem Tod geben wird. Doppelpunkt statt Punkt. Er sagt aber auch, dass dieses Leben anders sein wird, als wir es von der Erde her kennen. - Ewiges Leben sagt Jesus heißt doch nicht, dass das Leben genau wie hier weitergeht, nur dass man eben nicht mehr sterben muss. 2

- Ewiges Leben heißt doch nicht, dass wir so wie wir sind, irgendwo da oben wieder auftauchen vielleicht noch befreit von ein paar kleinen Fehlerchen. - Nein, sagt Jesus, in der Ewigkeit wird vieles anders, aber eben unvorstellbar anders, weil es Gottes Welt ist, die wir uns nicht vorstellen können. Zwei Mönche unterhalten sich über den Tod. Wie wird es im Himmel bei Christus sein? Wie sieht das ewige Leben aus? Es wird viel Gesang geben, sagt der eine, und helles warmes Licht, sagt der andere. Und sie sind sich beide sicher, dass sie den Heiligen Benedikt sehen werden, ihren Ordensgründer, und dass sie wieder zusammen in einem schönen Garten arbeiten werden. Und noch manches fällt ihnen ein, wie es im Himmel sein wird. Dann kommen ihnen Zweifel, ob sie in allen Überlegungen richtig liegen. So beschließen sie eines Abends: Wer zuerst stirbt, soll in der Nacht nach seinem Tode dem anderen erscheinen und nur ein deutlichees kurzes, lateinisches Wort sagen. Denn schließlich weiß man ja nicht, wieviel Zeit einem bleibt. Entweder: Taliter: Es ist so oder Aliter: es ist anders. Bald darauf stirbt einer der Mönche. Tatsächlich erscheint der Verstorbene in derselben Nacht. Die Freude ist groß. Der noch lebende Mönch fragt aufgeregt: Taliter? der Verstorbene schüttelt den Kopf. Aliter?. Wieder schüttelt der Verstorbene den Kopf. Und sagt dann ganz leise mit einem feinen Lächeln: Totaliter aliter es ist vollkommen anders. Und der noch lebende Mönch spürt: es ist zwar unvorstellbar anders, aber gut, wie es dann ist. Jesus sagt: In der Auferstehung werden sie weder heiraten noch sich heiraten lassen, sondern sie sind wie Engel im Himmel. Wir wissen nicht, wie himmlische Engel sind. Freilich kennen wir Bilder, aber Engel sehen vermutlich ganz anders aus wenn sie überhaupt aussehen. Nein, wir können s nicht sehen und uns vorstellen. Dort, nach der Auferstehung, wird anderes im Vordergrund stehen als hier im irdischen Leben. Dort sind wir zu neuem Geboren. Wie es genau weitergeht, wir wissen es nicht. Und dennoch ist klar: es geht weiter aber eben totaliter aliter ganz anders als in dieser unserer Welt, ganz anders als wir es uns in unseren kühnsten Vorstellungen vorstellen können. Mit Hilfe der Bibel erkennen wir, dass das, was nach dem Tod sein wird, nicht als Verlängerung dieses irdischen Lebens gedacht werden kann. So schrieb es Paulus ja auch an die Korinther mit dem Bild des Samenkorns (1. Kor 15,35-38.42-44a). Die neue Existenz nach dem Tod, unsere Auferstehungsexistenz wird eine leibliche sein. Die Auferstehung der Toten verleiht einen Körper. Aber eben einen himmlischen, nicht einen 3

irdischen wie den, den wir jetzt haben. Und wer einen Körper hat, der kann in Kommunikation mit anderen treten. Der kann in Beziehung leben mit anderen. Das macht die Ewigkeit aus: In direkter Beziehung sein zu können mit Gott und somit auch mit den anderen dort. 2. Der ewige Gott wirkt in unsere irdische Zeit hinein Aber wenn alles so total anders ist welchen Sinn macht es, dass wir darüber nachdenken? Es ist deshalb sinnvoll, weil Gottes Wirklichkeit wirkt, auch in unsere Welt hinein. Jesus spricht den Sadduzäern gegenüber vom Gott Abrahams und... Isaaks und... Jakobs. Er erinnert daran, dass Menschen diesen Gott erfahren haben, in ganz besonderen Aufbrüchen, in wunderbaren Ereignissen, und auch in Lebensgeschichten, die völlig chaotisch und durcheinander aussehen. In denen aber dieser Gott erfahren wurde als Lebendiger, als der, der da ist, unbegreiflich, nicht berechenbar, aber doch wirklich. Diese Bibelstelle, die Jesus zitiert, stammt aus der Geschichte vom brennenden Dornbusch, dem Mose sich nähert (2. Mose 3). Gott stellt sich Mose vor als der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Wenn Gott sich so vorstellt wird deutlich: Die längst Verstorbenen sind nicht vergessen. Die Väter des Glaubens sind nicht nur Teil einer vergangenen Geschichte, sondern mit Gott gegenwärtig. Ihre Namen sind verbunden mit dem Namen Gottes. Sie standen und sie stehen mit ihm in Beziehung. Dass Gott die Toten auferwecken wird ist für Jesus also ein Zentralsatz des Glaubens. Und er ergibt sich aus dem Glauben an den lebendigen Gott der Väter. Er ergibt sich aus dem, was uns in der Bibel über Gott gesagt ist. 3. Auferstehung weil Gottes Kraft keine Grenzen kennt Und das andere, das mir heute mit am wichtigsten ist: Der Glaube an die Auferstehung, an ein Leben nach dem Tod liegt begründet in der Kraft Gottes. Jesus sagt zu den Sadduzäern: Ihr irrt. Weil ihr weder die Schrift kennt noch die Kraft Gottes. Gottes Kraft ist so groß, dass sie ins Leben rufen kann, was nicht ist. Ganz am Anfang der Bibel lesen wir von dieser Kraft Gottes: Und Gott sprach Es werde Licht. Und es ward Licht (1. Mose 1). Und er wird es wieder tun. Was ihm am Anfang des Lebens möglich war, das ist auch am Ende zu erwarten. Wer mit dieser Kraft Gottes rechnet, der muss sich das Leben nach dem Tod nicht als Fortsetzung des irdischen vorstellen. Da ist neues, ganz anderes möglich. 4

Die Kraft Gottes sie lässt sich nicht beweisen. Doch kann ich mir, können wir sie uns sagen lassen, dass die Kraft Gottes stärker ist als alles, auch stärker als der Tod. Und bei der Kraft Gottes, da denke ich vor allem an seine Liebe. An Jesus sehe ich, welche Kraft Gottes Liebe hat, wie sie Menschen verändert, reich beschenkt, unbegreifliche Wunder geschehen lässt. Und schließlich wie diese Kraft der Liebe stärker war als der Tod. Das war nicht einfach die großartige Liebe eines besonderen Menschen, sondern hinter Jesus, da steht Gott. In Jesus wirkt Gott. Letztlich ist die Liebe, die ich in Jesus finde, Gottes Liebe. Die Kraft Gottes. Wo wir dieser Kraft Gottes vertrauen, da werden wir nicht irre, wenn wir bedenken, dass wir sterben müssen. Denn die Kraft Gottes wirkt, über den Tod hinaus. Doppelpunkt: Es geht weiter. Das Beste kommt noch. Amen. 5