ANTIGEWALT-KONZEPT DER EICHENDORFF-GRUNDSCHULE

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Transkript:

ANTIGEWALT-KONZEPT DER EICHENDORFF-GRUNDSCHULE Eichendorff-Grundschule Goethestr. 19-24 10625 Berlin Tel.: 030/43727227-0 Fax: 030/43727227-29 www.eichendorff-grundschule-berlin.de

Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung... 3 2 Konfliktbereiche... 3 2.1 Prävention... 3 2.2 Intervention... 3 2.3 Kuration... 3 2.4 Evaluation... 4 3 Zeit-Maßnahme-Plan... 4 AutorInnen: Claudia Jung Jens Krohn Antigewalt-Konzept der Eichendorff-Grundschule Seite 2

1 Einleitung Unsere Schule tritt für ein Schulklima ein, das frei von Gewalt und geprägt von gegenseitigem Respekt ist. Um dieses Klima zu pflegen und aufrecht zu halten, setzen wir uns an der Eichendorff-Grundschule mit Vorkommen von Mobbing, körperlicher Gewalt und Beleidigungen sowie anderen Gewaltformen aktiv auseinander. Das vorliegende Anti-Gewaltkonzept soll darlegen, wie wir auf solche Situationen vorbereitet sind und welche Handlungsstrategien verfolgt werden. Unser Konzept gliedert sich in die Bereiche Prävention Intervention Kuration und Evaluation. Im Folgenden werden realisierte und geplante Aktivitäten in diesen Bereichen dargestellt. Der dann folgende Zeit-Maßnahme-Plan besitzt eine Gültigkeit von zwei Schuljahren. 2 Konfliktbereiche 2.1 Prävention Präventive Maßnahmen wirken langfristig. Sie ermöglichen Konfliktlösungen auf niedrigen Eskalationsstufen. Dazu dient der Austausch unter Schülern über sich selbst, die Darstellung und Bewusstmachung ihrer Beziehungen zueinander und ihrer gefühlsmäßigen Befindlichkeiten. Mehr voneinander zu wissen, schafft Nähe und mindert die Aggressionsbereitschaft. Präventive Maßnahmen werden an unserer Schule sowohl im psycho-sozialen Bereich (z.b. Kreisgespräche, Übungen zum Vertrauensaufbau, Rollenspiele, Einzelgespräche ) als auch im institutionellstrukturellen Bereich (z.b. Klassenregeln, Pausensport, Kummerkasten ) angeboten. 2.2 Intervention Die Intervention wirkt direkt und kurzfristig. Sie ist unerlässlich, um Gewalt zu verhindern oder zu minimieren. Intervenierend tätig sind vor allem die Lehrerinnen und Erzieherinnen sowie ausgebildete Konfliktlotsen innerhalb der Schülerschaft. Erwachsene müssen achtsam sein, damit sie in Gewaltsituationen unverzüglich und eindeutig eingreifen können. Sie sollen das Signal setzen : Gewalt akzeptieren wir nicht. 2.3 Kuration Die Kuration wirkt wiederum langfristig. Hier soll der menschliche und materielle Schaden behoben werden. Die Kuration soll Wege aufzeigen, wie ein Schaden wieder gut zu machen ist. In diesem Zusammenhang werden an unserer Schule Mediatoren (Frau Pekkar) tätig. Es werden auch Gespräche der Lehrer und der Antigewalt-Konzept der Eichendorff-Grundschule Seite 3

Schulleiterin mit den Betroffenen und deren Eltern geführt. Auch kann ein gewählter Vermittlungsausschuss tätig werden. 2.4 Evaluation Hier soll zum einen auf den Einzelfall bezogen ermittelt werden, inwieweit ein Konfliktverhalten sich nach längerer Zeit verändert hat. Es geht darum, den Betroffenen eine positive Veränderung bewusst zu machen, um sie zu stabilisieren, oder auch weiter bestehende Probleme zu ermitteln, um weiter an ihrer Lösung wirken zu können. Dazu dienen Klassenratsgespräche und auch Gespräche mit den Mediatoren. Ferner ist die Evaluation des Themas Konfliktbehandlung auch Gegenstand des Evaluationsberichts unserer Schule. Hier erfolgt eine umfassende Beschreibung des Problemfeldes, die dann der Schulöffentlichkeit dargestellt wird. 3 Zeit-Maßnahme-Plan Ziel: entspannte Pausenatmosphäre Klassenleiter/innen Jeder Klasse erhält die Möglichkeit, sich eine Spielzeugkiste mit Spielzeug (Schaumstoffbälle, Springseile, Buddelzeug) für die Hofpause anzuschaffen. Beginn des Schuljahres alle Schüler/innen der Schule Ziel: entspannte Pausenatmosphäre Frau Sünder In den Hofpausen können sich die Schüler in der Turnhalle sportlich betätigen. Es werden kleine Spielgeräte, wie Bälle oder Waveboards bereitgestellt. je Klassenstufe 1x wöchentlich in der 1.Hofpause Klassenstufe 3 bis 6 Antigewalt-Konzept der Eichendorff-Grundschule Seite 4

Ziel: Vermeidung bzw. Lösung von Konflikten auf verbaler (kommunikativer) Ebene Vorbereitung: PSE-geschulte Kollegen/innen Durchführung: Klassenleiter/innen Regelmäßiges Team- und Kommunikationstraining innerhalb der Klasse 2x jährlich: 3 Tage in der ersten Schulwoche 3 Tage zu Beginn des zweiten Halbjahres Klassenstufen 1 bis 6 Ziel: Feste Zeiten für die Prävention und Intervention von Gewaltvorfällen in der Klasse Einbeziehung der Schüler/innen in die Planung von Unterrichtsvorhaben Klassenlehrer/innen Im Stundenplan wird eine Stunde als Klassenratstunde ausgewiesen. wöchentlich alle Schüler/innen einer Klasse Ziel: Lösung von Konflikten gewählte Vertrauenslehrerin Vermittlungsausschuss/ Vertrauenslehrerin nach Bedarf Frau Franke, Frau Münzberg Antigewalt-Konzept der Eichendorff-Grundschule Seite 5

Ziel: Konfliktdeeskalation Polizei Inanspruchnahme der Angebote laut Kooperationsvertrag mit der Polizei laufend Klassenstufe 1 bis 6 Ziel: Anleitung der Schüler/innen zur selbstständigen Konfliktbewältigung auf Hofpausen Frau Beyer-Elze Ausbildung von Konfliktlotsen (Schulmediationsprogramm) jährlich interessierte Schüler/innen der Klassenstufen 5 und 6 Ziel: gewaltfreie entspannte Atmosphäre bei der Schulspeisung in der Mensa Frau Hubmann Anleitung von Essenbuddys jährlich Schüler/innen der Klassen 4 bis 6 Antigewalt-Konzept der Eichendorff-Grundschule Seite 6

Ziel: umsichtiger Umgang der Kinder untereinander/ gegenseitige Rücksichtnahme Klassenleiter/innen Zwischen den Klassen unterschiedlicher Altersgruppen werden Patenschaften eingeführt. Diese Klassen führen gemeinsam kleine Projekte durch oder unterstützen sich (einschließlich Leseprojekt). jährlich Klassen unterschiedlicher Altersstufen Ziel: angenehmes und gewaltfreies Schulklima Lehrer/innen und Erzieher/innen Festlegung und Einhaltung fester Regeln im Schulleben durch Hof- und Pausenordnung. kontinuierlich/ laufend alle Schüler/innen der Schule Ziel: entspannte Pausenatmosphäre Frau Schirmer, Frau Schätzlein mit eingewiesenen Schülern/innen als Assistenten Die Schulbücherei ist für alle Schüler/innen geöffnet. täglich in den Hofpausen alle Schüler/innen Antigewalt-Konzept der Eichendorff-Grundschule Seite 7

Ziel: Mediation Frau Pekker Frau Pekker als ausgebildete Mediatorin bespricht mit konfliktbehafteten Schülern/innen eine Lösung ihres Problems. regelmäßig, an ausgewählten Tagen Schüler/innen, die wiederholt in Konflikten mit Mitschülern/innen stehen Ziel: Kooperatives Lernen Lehrer/innen und Erzieher/innen soziale Lernformen, wie Gruppen- oder Partnerarbeit täglich im Rahmen des Unterrichts und bei der Anfertigung der Hausaufgaben alle Schüler Ziel: Evaluation der Maßnahmen im Bereich Anti-Gewalt Evaluationsberater/in, Klassenleiter/innen Auswertung der Fragebögen im Rahmen der Erstellung eines Evaluationsberichtes März 2014 Schüler/innen Ziel: Ausbildung von Mediatoren Frau Hubmann, Herr Krohn berufsbegleitende Fortbildung zum/zur Mediator/in bis Schuljahr2014/2015 Mitarbeiter/innen des LISUM`s Antigewalt-Konzept der Eichendorff-Grundschule Seite 8

Ziel: Konfliktbewältigung Erzieher/innen mediatorisches Unterstützen bei auftretenden Konflikten laufend Hortkinder und deren Eltern Ziel: Förderung und Stärkung der Sozialkompetenzen Erzieher/innen Erstellen und Einhalten von Regeln Gruppenbesprechungen gezielte Freizeitangebote (siehe Konzept) laufend Hortkinder Das Anti-Gewaltkonzept ist im Schuljahr 2013/2014 in seiner Gesamtheit wirksam und wird nach Ablauf des Schuljahres 2014/2015 evaluiert. Das Antigewalt-Konzept wurde am 27.05.2014 von der Schulkonferenz der Eichendorff- Grundschule verabschiedet. Antigewalt-Konzept der Eichendorff-Grundschule Seite 9