Worte wie Waffen nur, ohne Geräusche. Worte mit schmerzhaften Kontraindikationen haben mich diese Woche besucht.

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Transkript:

Comfortably Numb oder besser Fieber haben Der Glaube, dass die Zeit das Leben Irgendjemandes wirklich verändern kann ist genauso unwahr wie der Aberglaube, dass es irgendeine Form von fassbarer Gerechtigkeit gibt. Worte wie Waffen nur, ohne Geräusche. Worte mit schmerzhaften Kontraindikationen haben mich diese Woche besucht. Gedanken der Trauer, Gefühle der Ohnmacht. Ein Gemälde aus wässrigen und dunklen Tönen ist entstanden, ich finde die Farben nicht mehr. Ich höre Pink Floyd, Comfortably numb heisst das Stück, das gerade läuft. Auf Deutsch übersetzt: Angenehm gefühllos, oder angenehm betäubt. Fühle ich mich so? Ja, doch angenehm ist es nicht die Zeit heilt keine Wunden sie gewöhnt dich nur an den Schmerz. Bis man das Gefühl hat, dass er wirklich ein legitimer Teil des Lebens ist. Es muss wohl so sein Es war nie anders. Ist es ein Freund oder Feind? Gute Seelen die mich ermutigen, erzählen mir andere Geschichten. Das Leben sei gut und schön, Regentage gehören für jeden zum Alltag und zum Leben. Ich bin zu vernünftig um das nicht zu wissen und nicht zu glauben, doch Nichts kann dieses Nichts besser machen.wo Nichts war wird so schnell nicht plötzlich Etwas sein. Selbst wenn jetzt im Nichts etwas entsteht, bleibt die Frage:

Wofür lohnt sich der Aufstieg aus dem Nichts? Kann ich das? Kann ich das wirklich? Will ich das? Will ich das Wirklich? Wie Phoenix aus der Asche steigt in aller Pracht. Das ist der samtene Stoff aus dem die lichten Träume der Menschheit bestehen. Wie ein Sternengewand einer Prinzessin, das wenn man es nur anzieht alles besser machen wird. Als ob man sich verwandeln würde, nur weil man sich umzieht. Das sind die Scherenschnitt-Fantasien der Leute. Die Löcher sehen sie erst viel später. Weil man sie lange Zeit lediglich für eine schöne Dekoration hält. Nichts ist weniger dekorativ und töricht als Seelenlöcher für eine egozentrische Zierde zu halten. Die Eigenheiten einer verletzen Seele sind keine Absicht und keine Marotte. Eifersucht und Beschränktheit, vollbringen diese Verletzungen. Wenn es einen Gott gibt, bete ich dafür, dass er uns Menschen unsere törichten und niederen Wesenheiten verzeihen möge. Wir Menschen sind so dumm weil wir uns nur von unseren Ängsten und niederen Trieben leiten lassen. Jedes Tier ist viel cleverer und viel mehr bei sich angelangt. Tiere folgen ihren Instinkten und ihrer Intuition. Sie sind so ehrlich und authentisch, wie nur Kinder es noch sein können. Ich möchte kotzen und nie mehr etwas essen, wenn ich an die Menschheit denke. Ich mag Menschen nicht sehr, genauso wenig wie das was wir aus unserer Welt am machen sind.

Alles ist mir zu voll, zu laut, zu schnell und viel zu rudimentär und ordinär arrangiert. Der Weltentakt meiner Seele pulsiert in einem ganz anderen Rhythmus. Ich kann mich fast nicht von diesem ständigen und herzlosen Metronom meines Lebens erholen. Sei dies, mache das, mach das nicht, hör zu, hör nicht zu, geh weg, verschwinde, verlass mich nicht, hasse mich, liebe mich, mach dich klein und dann wieder riesengross etc. Hör auf, Hör endlich auf! Lass mich sein, lass mich endlich sein! Ich will einfach nicht mehr funktionieren, ich fühle mich so eingesperrt in dieser beschränkten Realität des Lebens. Ich wünschte mir ein anderes, ein authentischeres Leben, gemacht und erfüllt aus meinen eigenen Wünschen. Defätismus macht sich breit. Ich glaube nicht mehr daran. Ich mag einfach nicht mehr. Ich habe so Hunger, so Hunger nach Leben und Freude, nach Leichtigkeit und einem einfacheren Sein. Doch ich glaube nicht mehr daran. Ich fühle mich gestorben. Ich denke flüchtig an meine Eltern. Ich bin überzeugt, sie hätten es anders haben wollen, anders machen wollen. Ihr bestes hat nicht ausgereicht. Nicht für mich. Und leider auch nicht für meine Eltern selbst.

Niemand ist glücklich. Niemand blieb unversehrt. Ich fühle mich betäubt, als ob ein Boot und der Fährmann schon bereit stünden um mich ab zu holen. Als ob ich bald nach Hause dürfte. Ich habe eine Münze bereits unters Kopfkissen gelegt. Doch ich weiss, es ist noch lange nicht so weit Soll ich traurig oder glücklich darüber sein? Ich weiss es nicht. Worte wie Waffen, nur ohne Verstand. Doch auch sie reichen nicht aus um mir Schutz zu gewähren. In einer Welt voller blauer Flecken und salziger Tränen. Comfortably numb in diesem Lied singt David Gilmore, sich daran zu erinnern wie er als Kind einmal Fieber hatte und sich deswegen wie in einem komischen Rauschzustand gefühlt hatte. Ich erinnere mich an ähnliche Situationen die Sedierung die, die körpereigenen Botenstoffe im Körper erzeugen und auf einmal, erscheint alles wie ein bizarrer und verworrener Traum. Ich wusste als Kind nicht was Fieber ist, ich dachte es wäre ein Traum. Alles nur ein Traum. Auch heute fühle ich mich wie in einem Irrglauben, wie in einem Irrgarten. Ist das alles wirklich passiert? Alles erscheint mir so surreal, so abgekoppelt von der Realität. Ich empfinde es aufs Tiefste krankhaft und unglaublich, wie mein Leben ist.

Jeden Morgen ist es so, als ob Nichts passiert wäre. Du gehst durch die Strassen, triffst Menschen, gehst arbeiten etc. Alles so, als ob Nichts passiert wäre. Alle ist ok, alles ist erzwungen, alles ist versteckt und abgetrennt. Ich kann mich nicht mehr erreichen. Alles was ich noch höre ist das ferne Echo eines Kindes, das Fieber hat. Falls ihr Kind mal Fieber haben sollte oder krank ist, dann lassen sie es bitte nicht alleine. Alles Liebe, Moira

Der Erlkönig Text von Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) Wer reitet so spät durch Nacht und Wind? Es ist der Vater mit seinem Kind; Er hat den Knaben wohl in dem Arm, Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm. Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?- Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht? Den Erlenkönig mit Kron und Schweif? Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif. "Du liebes Kind, komm, geh mit mir! Gar schöne Spiele spiel ich mit dir; Manch bunte Blumen sind an dem Strand; Meine Mutter hat manch gülden Gewand." Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht, Was Erlenkönig mir leise verspricht? Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind! In dürren Blättern säuselt der Wind. "Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn? Meine Töchter sollen dich warten schön; Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn Und wiegen und tanzen und singen dich ein." Mein Vater, Mein Vater, und siehst du nicht dort Erlkönigs Töchter am düstern Ort? Mein Sohn, mein Sohn, ich seh es genau; Es scheinen die alten Weiden so grau.- "Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt; Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt." Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an! Erlkönig hat mir ein Leids getan! Dem Vater grauset's, er reitet geschwind, Er hält in den Armen das ächzende Kind, Erreicht den Hof mit Mühe und Not; In seinen Armen das Kind war tot.