Schlussgedanken zu den beiden Forschungsprojekten. mit Bericht Bienenhaltung ohne Varroabehandlung

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Transkript:

Schlussgedanken zu den beiden Forschungsprojekten mit Bericht Bienenhaltung ohne Varroabehandlung summ-summ.ch Bienenforschung und Wanderimkerei Martin Dettli Gempenring 122, CH 4143 Dornach tel 061 701 44 48, fax 061 703 88 74 dettli@summ-summ.ch November 2009

Inhaltsverzeichnis 1. Zusammenfassung...3 2. Einleitung...4 2.1 Einleitung zu beiden Projektteilen 4 3. Bienenhaltung ohne Varroabehandlung...5 5. Schlussdiskussion...12 5.1. Der Dialog mit dem Bienenvolk. 12 5.2. Bienenhaltung ohne Varroabehandlung 12 Kommunikation 14 Dank 15 2

1. Zusammenfassung Schlussbericht der Versuche Bienenhaltung ohne Varroabehandlung und Vergleich Naturbau-Mittelwand Das Bienenvolk verfügt über ein reichhaltiges Verhaltensspektrum, welches ihm im Verlaufe der Evolution ermöglicht hat zu überleben. In der heutigen Zeit interessieren diese ursprünglichen Fähigkeiten und die damit verbundenen Qualitäten. In der vorliegenden Arbeit werden Aspekte des naturnahen Bienenvolkes untersucht und verglichen. Es ist die Frage nach dem, was das Bienenvolk mitbringt. Das Herzstück der Methodik ist die Schätzung der Populationen alle drei Wochen von März bis Oktober. Es werden Brut, Bienen und Drohnen geschätzt. Hinzu kommt das Auszählen des wöchentlichen Totenfalles der Varroamilben. Im einen Versuchsteil werden zusätzlich Virenuntersuchungen an Bienenproben durchgeführt, im anderen Versuchsteil wird der Wabenbau dokumentiert. Versuch Bienenhaltung ohne Varroabehandlung Die Varroamilbe, im Zusammenhang mit den Viren, gilt als eine der grössten Bedrohungen für das Bienenvolk. Überlebenssituationen sind selten, sie entstehen aus individuellen Konstellationen. In den vorliegenden Versuchen konnten vier Überlebenssituationen von unbehandelten Völkern dokumentiert werden, mit drei Überlebenssituationen aus dem Vorversuch war es möglich einige Gemeinsamkeiten zu erarbeiten. Der Zeitpunkt der volkseigenen Sanierung ist auf die Monate Mai, Juni und Juli beschränkt. Starke Bienenverluste führten zu einer nachfolgenden Kleinvolkphase. Erklären kann man dieses Phänomen mit einer Gesundschrumpfung: Kranke Bienen verlassen den Stock. So funktioniert das elementare Immunsystem des Bienenvolkes. Die überlebenden Bienenvölker haben unter diesen Bedingungen die bedrohliche Varroapopulation auf ein tiefes Niveau abbauen können und sich gleichzeitig von den Viren befreit. Die Völker sind aus eigener Kraft gesundet. Hilfreich waren auch der teilweise Brutunterbruch durch das Abschwärmen. Trotz der zwischenzeitlichen Erfolge ist das letzte Bienenvolk nach vier Jahren gestorben. Für die praktische Imkerei ist dieses Resultat nicht entscheidend. Es signalisiert jedoch eine Hoffnung, weil gezeigt werden kann, dass das naturnahe Bienenvolk den grossen Bedrohungen nicht schutzlos ausgeliefert ist. Das Resultat regt an, zu suchen, wie die Selbstheilungskräfte des Bienenvolkes zu stützen wären. Versuch: Vergleich Naturbau-Mittelwand Der Naturbau als volkseigener Wabenbau fasziniert immer mehr Imkerinnen und Imker. In diesem Versuch wurden Naturbauvölker und Völker mit Mittelwänden verglichen, die Beobachtungen wurden dokumentiert und es konnten einige Anregungen zum Halten von Naturbauvölkern erarbeitet werden. Zu Beginn benötigen Naturbauvölker für die gleiche Anzahl Bienen mehr Wabenrahmen. Trotz des anfänglichen Rückstandes an Wabenfläche bei den Naturbauvölkern, ist kein Unterschied bei der Menge an Brut und Bienen im Volksaufbau zu beobachten. Die Naturbauvölker bauen bei ihrem Wabenaufbau zuerst einen Wabenkern mit Arbeiterinnenzellen. Dieser bildet das Volkszentrum. Bis der Wabenbau zur Hälfte ausgeführt ist, entstehen maximal 10% Drohnenzellen. Mit jedem Bauschub entsteht mehr Drohnenbau, jedoch nie mehr als ein Drittel. Letztlich hatten die Versuchsvölker im Durchschnitt 19% der Wabenfläche mit Drohnenzellen bebaut. Diese grosse Fläche an Drohnenbau wird in den Ertragsjahren bei Vollentwicklung Ende April und Mitte Mai zum grössten Teil mit Drohnenbrut bestückt. Damit haben die Naturbauvölker doppelt soviel Drohnenbrut wie die Mittelwandvölker. In den folgenden Wochen sind jeweils aber nur ca. 1.5- mal mehr Drohnen in den Naturbauvölkern. Die Drohnenbrut und die Anzahl Drohnen werden ab Juni wieder rasch reduziert. Die Unterschiede bei der Arbeiterinnenbrut und bei den Bienen sind gering. Imkerliche Eckdaten: Die Naturbauvölker haben weniger Honig (80%). Die Sommertracht ist ausgeglichen. Sie haben 10% mehr Varroamilben. Sie haben tendenziell einen geringeren Schwarmtrieb. Autor und Versuchsverantwortlicher: Martin Dettli 3

2. Einleitung 2.1 Einleitung zu beiden Projektteilen Bedrohtes Bienenvolk Innerhalb von wenigen Jahren sind die Bienen aus den Randzonen des öffentlichen Interesses ins Zentrum gerückt. Die Schlagzeilen über sterbende Bienenvölker haben sowohl in Amerika als auch in Europa ein grosses Medienecho ausgelöst. Im Vordergrund steht die Sorge um die Nahrung für die Menschen und die Erkenntnis, dass die Nahrungssicherheit mit der Bestäubungsleistung der Bienen verbunden ist. Wichtig ist auch der archetypische Charakter der Verbindung von Mensch und Bienenvolk. Die Metapher dafür lautet: Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Ob das Zitat von Einstein stammt oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Woher die Gefährdung des Bienenvolkes kommt, darüber ist eine intensive Diskussion entbrannt. Unter den Einflüssen von aussen werden die von Menschen gemachten Veränderungen der Umwelt als bedrohlich wahrgenommen. (u.a. Veränderung der Blütentracht, Pestizideinsatz, Gentechnik, Elektrosmog, Klimaveränderungen) In Einzelfällen kann dies bestätigt werden, die Belastung für die Bienen in ihrer Gesamtheit kann nicht einfach nachgewiesen werden. Die Transportströme haben ermöglicht, dass Krankheiten und Parasiten aus fernen Gebieten eingeschleppt wurden. Dem ging allerdings voraus, dass das europäische Bienenvolk über die ganze Welt verteilt wurde. Die Varroamilbe ist von der asiatischen Biene auf die europäische übertragen worden und in der Folge über die Welt verteilt worden. Auf der Suche nach den unmittelbaren Ursachen für das aktuelle Bienensterben stehen die Varroamilben und die von ihnen übertragenen Viren im Mittelpunkt. Das Bienenvolk als Ganzheit Die vorliegende Arbeit wurde nicht aus den Fragen ums Bienensterben heraus entwickelt. Dennoch kann sie zu diesem Thema wesentliche Beiträge leisten. Der gedankliche Hintergrund zu dieser Forschungsarbeit ist folgender: Das Bienenvolk wird als ein Tier betrachtet mit eigenen Trieben und Bedürfnissen, mit arttypischem Verhalten und Fähigkeiten der Umwandlung. Diese organische Gesamtheit wird in den Mittelpunkt gestellt, und so ändert die Perspektive. Es wird möglich, sich dem Bienenvolk und seinem Leben anzunähern und so vom Bienenvolk aus zu überlegen. Was sind die Lebensäusserungen des Bienenvolkes? Wie kann man das Verhalten des Bienenvolkes verstehen und woher kommt dieses Verhalten? Es ist wichtig, das volkseigene, ursprünglichen Verhalten zu beschreiben und zu verstehen. Denn dieses Verhalten hat dem Bienenvolk über Jahrmillionen das Überleben ermöglicht. Auch wenn das Bienenvolk ein anpassungsfähiges, plastisches Wesen ist, so fragt es sich, ob in dieser weiten Spanne der Verhaltensmöglichkeiten nicht auch Grenzen des Wohlbefindens vorhanden sind. - Gibt es Verhältnisse, welche den Lebensenergien des Bienenvolkes so entgegenlaufen, dass es geschwächt wird? Es sind dies nicht zuletzt die Fragen nach einer artgerechten Bienenhaltung. Das dürfte interessieren, wenn es um die Fragen des Überlebens der Bienenvölker geht. Forschungsfragen Die beiden Forschungsprojekte Bienenhaltung ohne Varroabehandlung und Naturbaumittelwandvergleich sind aus den zuvor geschilderten Anliegen herausgewachsen. Sie waren zu Beginn als Hauptversuch und Nebenversuch aufgebaut. Es hat sich gezeigt, dass beide eigenständige Fragestellungen betreffen. Bienenhaltung ohne Varroabehandlung: Die Bienenforschergemeinde weltweit zerbricht sich den Kopf über das Varroaproblem. Zumindest in der Schweiz lautet die Perspektive: Die abgelaufene Strategie der chemische Behandlung ist durch die aktuelle Strategie der alternativen Varroabehandlung abgelöst worden, sie soll in den nächsten 10 Jahren in eine biologische oder biotechnische Behandlung übergehen. Dabei gibt es nur ganz wenige Ansätze, die eine Partnerschaft mit den Bienen selber suchen, welche zuerst einmal fragen: Was für Lösungsvorschläge hast du, Bienenvolk, für diese existenzielle Fragen zu bieten? Das ist eine Grundfrage des Projektes Bienenhaltung ohne Varroabehandlung. Die Resultate sind naturgemäss noch weit von einer praktischen Anwendung entfernt, müssen aber ganz am Anfang einer Lösung stehen, welche den Dialog mit dem Bienenvolk ernst nimmt. Die Beweggründe für den Vergleich Naturbau-Mittelwand werden im folgenden Kapitel näher erläutert. 4

3. Bienenhaltung ohne Varroabehandlung Die Resultate des Versuchs sind in der Tat komplex und nicht einfach darzustellen. Alles was die Viren betrifft wurde im Zwischenbericht 07 abgelegt. Die Zusammenfassung der Resultate um die Überlebenssituationen wird hier in einer 2. vereinfachten Version dargestellt. Die erste Fassung vom Februar 08 (Zwischenbericht 07) wurde von der ADIZ mit Interesse begrüsst, jedoch letztlich nicht gedruckt. Die vorliegende Darstellung erscheint in der in der schweizerischen Bienenzeitung im Dezember 09. Bienen und Milben eine höchst komplexe Beziehung Ist das Bienenvolk der Varroamilbe schutzlos ausgeliefert? Gibt es Hinweise darauf, dass unsere Biene Fähigkeiten hat, um sich gegenüber dem Parasiten zu schützen? Wenn diese Fähigkeit im Bienenvolk steckt, dann ist es für die weitere Forschung wichtig, die Bedingungen zu kennen unter denen diese wirksam werden. Es sind einzelne Fälle bekannt, bei denen mit Varroa befallene Bienenvölker ohne Behandlung überleben. Der Bienenforscher Tom Seeley (6) beschrieb dies bei wildlebende Bienenvölkern in den Bäumen der nordamerikanischen Wälder. Auf Gotland haben einzelne Völker den Zusammenbruch einer ganzen Bienenpopulation überlebt (2). Die überlebenden Völker konnten sich danach sogar vermehren (3). Allen gemeinsam ist, dass sie nur ganz wenig oder gar nicht betreut werden und ohne Varroabehandlung für einige Zeit überleben. Aufgrund unserer Imkererfahrung können wir solche Situationen nicht bestätigen. Jede Imkerin, jeder Imker mit langjähriger Erfahrung hat schon Völker wegen der Varroamilbe verloren. Und selbst mit Varroabehandlung kommt es immer wieder zu grösseren Volkszusammenbrüchen. Was geschieht in Völkern, welche trotz Varroabefall überleben? Was läuft bei den Bienen und Milben anders? Was geschieht während der kritischen Überlebensphasen? Diese Fragen standen im Zentrum eines 1998 begonnen Vorversuches und dem Hauptversuch im Jahre 2004. Unbehandelte Bienenvölker wurden systematisch beobachtet. Wöchentlich wurde der natürliche Milbentotenfall während des ganzen Jahres ausgezählt. Zudem wurde die Bienenpopulation und die Brut von März bis Oktober im dreiwöchigen Rhythmus geschätzt (4). Hinter den Versuchen stand die Suche nach den Bedingungen, welche es einem Bienenvolk ermöglichen, ohne Varroabehandlung zu überleben. Um es vorwegzunehmen, diese Bedingungen konnten nicht identifiziert werden. Doch Überlebenssituationen hat es gegeben. Es waren Einzelfälle und sie waren selten. Links: Für die wöchentliche Unterlagenkontrolle zu einzelnstehenden Völkern ist das Velo das schnellste Transportmittel Rechts: Völker schätzen muss man zu zweit, hier mit Ruedi Frey als Schreiber 5

Versuchsanordnung Im Vorversuch wurden sechs Bienenvölker unbehandelt gelassen. Von diesen hat ein Bienenvolk sechs Jahre lang überlebt (1). Angeregt durch die vielversprechenden Resultate wurde ein kontrollierter Versuch gestartet. Dabei blieben zehn Völker ohne Behandlung, vier Kontrollvölker wurden nach dem Konzept der alternativen Varroabehandlung mit Ameisensäure und Oxalsäure behandelt. Nach dem eingangs erwähnten natürlichen Vorbild wurde bei der Völkerführung auf die imkerliche Manipulation möglichst verzichtet. Die Völker standen einzeln mit einem Abstand von mindestens 200 m Luftlinie voneinander. Sie konnten ihre Waben als Naturbau errichten. Es wurde kein Honigraum aufgesetzt und sie durften schwärmen. Im Spätsommer wurde der Futterbedarf ergänzt. Beim wöchentlichen Auszählen des Milbentotenfalls konnte anhand des Gemülls die Volkstätigkeit beurteilt werden. Wenige Überlebenssituationen Man kann sich leicht vorstellen, dass Jungvölker ohne Varroabehandlung den ersten Winter überleben können, wenn sie klein und ohne Brut gebildet werden. Diese Voraussetzungen sind gegeben, wenn ein Jungvolk ohne Brut und Altwaben gebildet wird. In der Tat haben im Hauptversuch sieben der zehn Völker den ersten Winter überlebt. Den zweiten Winter kann ein Volk ohne Behandlung kaum überleben, denn diese Völker starten schon mit einer grossen Milbenzahl ins neue Jahr. Deshalb muss etwas Aussergewöhnliches geschehen, sonst nehmen die Milben überhand. Drei von den sieben Völkern haben auch den zweiten Winter überlebt und dabei eine Überlebenssituation durchgemacht (Volk 3, 5 und 10). Ein einziges Volk überlebte schliesslich auch den dritten Winter (Volk 5). Zusammen mit den drei Überlebenssituationen von Volk 75 aus dem Vorversuch war es möglich, insgesamt sieben Situationen zu dokumentieren, in denen die Völker die Milben von einem hohen Niveau auf ein erträgliches Mass reduzieren konnten. Sie sind in Tabelle 1 in einer Übersicht dargestellt. Tabelle 1 Überlebenssituation mit abnehmendem Varroatotenfall (Varroamilbentotenfall (Vm) ist immer auf den Tagesdurchschnitt umgerechnet) Beginn und Ende, Anzahl Bienen Varroatotenfall Zeitdauer, Varroatotenfall im Tagesschnitt Brutunterbruch Bemerkung Überleben 1 Volk 75 Juni 99: 13 790 Bienen, 40 Vm/Tag -Aug: 4'990 Bienen, 3 Vm/Tag 81 Tage à 32 Vm /Tag ohne 21.März 00 1600 Bienen Überleben 2 Volk 75 Nov.00: 8'140 Bienen, 38 Vm /Tag - Mai 01: 3'120 Bienen, 1 Vm/Tag 197 Tage à 12 Vm /Tag ohne 20 000 Brutzellen geschlüpft bis Mai 01 Überleben 3 Volk 75 April 02: 20 490 Bienen, 17 Vm /Tag -Juli: 6 630 Bienen, 4 Vm/Tag 89 Tage à 13 Vm /Tag Königinnen verlust Überleben 4 Volk 5 Mai 05: 18 070 Bienen, 23 Vm /Tag -Juni: 1 950 Bienen, 0 Vm/Tag 60 Tage à 12 Vm /Tag Schwärme Überleben 6 Volk 3 April 05: 15 860 Bienen, 3 Vm /Tag -Aug: 5 460 Bienen, 1 Vm/Tag 102 Tage à 3 Vm /Tag Schwärme Sanierung auf tiefem Niveau Überleben 7 Volk 10 April 05: 19 500 Bienen, 57 Vm /Tag -Juli: 2 470 Bienen, 1 Vm/Tag 81 Tage à 33 Vm /Tag Schwärme Überleben 5 Volk 5 Mai 06: 11 440 Bienen, 26 Vm /Tag -Juli: 13 780 Bienen, 3 Vm/Tag 63 Tage à 15 Vm /Tag Schwarm 48 400 Brutzellen geschlüpft in dieser Zeit 6

Der Verlust von Versuchsvölkern ist schmerzhaft Was geschieht während einer Überlebenssituation? Das spannende an den Überlebenssituationen ist, dass die Völker ihre Milbenpopulation aus eigener Kraft auf ein erträgliches Mass vermindern konnten, sie durchlebten eine Sanierungsphase. Die Dynamik der exponentiellen Varroavermehrung konnte nicht nur abgebremst und stabilisiert werden, es folgte ein Rückgang des natürlichen Milbentotenfalles. Aber wie wird die Überpopulation an Varroamilben abgebaut? Die sieben Überlebenssituationen sind aus unterschiedlichen Umweltbedingungen entstanden. Jede stellt einen Einzelfall dar. Dennoch lassen sich Gemeinsamkeiten erkennen: Das ist der Zeitpunkt der volkseigenen Sanierung, die starker Bienenverluste gefolgt von einer Kleinvolkphase und einem teilweisen Brutunterbruch. 1. der Zeitpunkt Alle Sanierungsphasen fanden zwischen Mitte April und Mitte August statt. Es ist dies die Jahreszeit, während welcher die grösste Anzahl Jungbienen schlüpfen. Während dieser Zeit können grosse Bienenverluste durch schlüpfende Jungbienen ersetzt werden. 2. die Bienenverluste Die Sanierungsphasen waren gekennzeichnet durch eine massive Schwächung des Volkes. Mit den starken Bienenverlusten verschwanden gleichzeitig auch viele Varroamilben. Der massive Bienenverlust war in 6 von 7 Fällen offensichtlich, beim Volk 5 wird er durch das Nullwachstum als Folge vieler schlüpfender Bienen überlagert. 3. Kleinvolkphase Der grosse Bienenverlust führte in fünf der sieben Situationen zu einer Kleinvolkphase zwischen 1600 und 5400 Bienen, in einem Fall waren es 6500 Bienen. Die Völker kamen bei ihrer Sanierung zumeist an die Grenze des totalen Zusammenbruchs. Die Kleinvolkphase war jedoch entscheidend für die Stabilität der Sanierung. Bei den Völkern mit einer Kleinvolkphase konnte sich offenbar innerhalb der folgenden 10 Monaten keine erneute bedrohliche Varroapopulation aufbauen, obwohl die Bienenpopulation innert drei Monaten wieder auf die jahreszeitliche Norm stieg. 4. Brutunterbruch Ein Brutunterbruch durch Abschwärmen oder unerwartete Umweiselung spielte bei fünf der sieben Überlebenskrisen eine Rolle. Durch den Brutunterbruch wird die Fortpflanzungsdynamik der Varroamilbe gestört, die Bienenpopulation vermindert sich dagegen nur wenig. Verschwinden die Varromilben durchs Flugloch? Mit den beschriebenen Gemeinsamkeiten während den Überlebenssituationen ist jedoch noch nicht erklärt, wie die volkseigene Verminderung der Varromilben zustande kommt. In dieser Hinsicht hat eine wissenschaftliche Publikation von Jasna Kralij (5) mögliche Zusammenhänge aufgezeigt: In 7

verschiedenen Versuchsansätzen konnte die Autorin zeigen, dass Varroa tragende Bienen seltener in den Stock zurückkehren als unbelastete Bienen. Die Verlustrate war erhöht bei stark befallenen Völkern. Damit hat sie zum Verständnis der Vorgänge in den Varroa belasteten Bienenvölkern beigetragen. Man schätzt, dass bei normalen, stark befallenen Bienenvölkern über den Varroaaustrag durchs Flugloch in der Vegetationsperiode bis zu 2% der Milben pro Tag entfernt werden können (persönliche Mitteilung R. Büchler). Diese Beobachtungen und Schätzungen können zum Verständnis der Überlebenssituationen beitragen. Die Hypothese lautet: Bei den vorliegenden volkseigenen Varroasanierung tragen die Bienen ihre Varroamilben aus dem Stock heraus und kehren nicht mehr zurück. Damit sind die grossen Bienenverluste erklärbar, welche mit den beschriebenen Varroasanierungen verbunden sind. Grosse Bienenverluste bis zur Kleinvolkphase Offensichtlich kommt es bei grossen Varroabelastungen zu einem Massenexodus an Bienen. Die elementare Hygienereaktion des Bienenvolkes funktioniert: Kranke Bienen verlassen den Stock. Dieser wichtige Pfeiler des Immunsystems des Bienenvolkes scheint auch rund um die Varromilbe ein Überleben zu ermöglichen. Der Bienenverlust schwächt die Völker bis zu einer Kleinvolkphase. Aus dieser Kleinvolkphase kommen dann jedoch gesunde Bienenvölker mit einer massiv dezimierten Varroapopulation hervor. Die Kleinvolkphase gibt verschiedene Rätsel auf: Wie erholen sich Bienenvölker in dieser Kleinvolkphase? Bei den Inselversuchen von Gotland wurde die Völkerstärke nicht geschätzt. Dennoch sind den Forschern die deutlichen Schwankungen in der Grösse der Bienenpopulation aufgefallen, die Kleinvolkphase scheint auch da eine Rolle gespielt zu haben. Die Kleinvolkphase zeigt jedoch auch auf, wie weit diese einzelnstehenden Versuchsvölker von einer imkerlichen Nutzung entfernt sind. Die Phase tritt im Mai, Juni und Juli auf. In der wichtigsten Trachtzeit sind schrumpfende Völker wenig attraktiv. Kleinvölker, welche nur knapp überleben, bilden zudem ein Risiko auf einem Bienenstand mit andern Völkern im Bezug auf Räuberei und Verteilung von Varroa und Krankheiten. Die Sanierungsphase zeichnet sich aus durch eine massive Reduktion der Volksstärke. Der Brutansatz wird jedoch konstant der Volksgrösse angepasst, die Völker bilden keine Notbrut und pflegen nicht mehr Brut als nötig. Dadurch könne sich die Milben weniger in der Brut verstecken. Zum Verständnis der Zahlen: Als kritisch gilt ein Wert grösser 1, wenn pro offene Brutzelle weniger als eine Biene im Volk ist. Tabelle 2: Verhältnis von offenen Brutzellen und der Anzahl Bienen über verschiedene Jahre. (Mittelwerte) Sanierungsphase der Versuchsvölker ( n=7) Kontrollvölker ( n= 11) Ende April 0.89 0.77 Mai 0.71 0.75 Anfang Juni 0.80 0.91 Ende Juni 0.87 0.72 Mitte Juli 0.99 0.73 Anfang August 0.80 0.59 Der Zeitpunkt entscheidet Dass es Situationen gibt, in denen die Bienenvölker ihre Varromilben regulieren können, ist sicher eine positive Nachricht, auch wenn es viele Bienen kostet. Die Einschränkung folgt jedoch sogleich. Alle Sanierungen finden nur in einem bestimmten Zeitfenster statt. Die Versuchsbienenvölker lösen ihr Varroaproblem vor allem im Mai, Juni und Juli. Werden jedoch Völker mit einem grossen Anteil an Winterbienen von den Varromilben bedrängt, so führt der Exodus an Einzelbienen nicht zur Genesung, sondern zu einem leeren Bienenkasten mit etwas Brut, vielleicht noch der Königin und einer handvoll Bienen. Das entspricht dem klassischen Bild eines Volksverlustes aufgrund der Varroamilben. Bei einer späten Milbenentwicklung im Juli/August sind die bieneneigenen Abwehrmechanismen wirkungslos. In keiner der Überlebenssituationen ist es den Bienenvölkern gelungen ihre Winterbienen gegen eine späte Varroavermehrung selber zu schützen. Dies ist die Situation in der die Imkerschaft jedes Jahr steckt. Wir haben bei unseren Bienenvölkern eine späte Milbenvermehrung im Juli und 8

August und in dieser Situation haben wir keine andere Wahl, als frühzeitig gut hinzuschauen, um den Entwicklungsstand der Milbenpopulation zu erkennen. Aufgrund der Beobachtung des natürlichen Varroatotenfalles im Juni müssen wir früher oder etwas später behandeln. So können wir rechtzeitig die Winterbienen schützen in dem wir sie von zu vielen Varroamilben entlasten. Im nächsten Jahr nimmt die Varroabelastung im Verlaufe des Jahres wieder zu und die unvermeidliche Geschichte beginnt von vorne. Milben zählen ist je nach Jahreszeit aufwändig Für den zukünftigen Umgang mit der Milbe wäre es wünschenswert von der reinen Notbekämpfung Ende Juli, Anfang August wegzukommen. Beim Bienenvolk ist die Reduktion an Varroamilben nur im Mai, Juni und Juli möglich. In dieser Zeit müsste der Zuwachs der Milben gebremst werden. Da kennen wir momentan nur das Schneiden der Drohnenbrut, hier weitere Strategien zu entwickeln wäre wertvoll. Vergleich der mittleren Volksstärken 2005-2007 Anzahl Bienen 20000 18000 16000 14000 12000 10000 8000 6000 4000 2000 0 Kontrollvölker (n=4/4/3) Überlebensvölker (n=3/3/1) Auswinterung Mitte Mai Mitte August Einwinterung Grafik 1: Die Überlebensvölker erleiden Bienenverluste im Sommer. Die Kontrollvölker verlieren mehr Bienen während des Winters. Versuchs- und Kontrollvölker wintern ähnlich aus. Die Kontrollvölker verloren während des Winters mehr Bienen, weil bewusst spät behandelt wurde, erst nachdem das erste Kontrollvolk den Schadensbereich von 10 Milben/Tag überschritten hatte. 9

14. September 2006, Kontrollvolk nach der Ameisensäurebehandlung mit 2830 Milben. Überlebt der Schwarm? Im Sommer 2006 hat sich Volk 5 über einen Schwarm geteilt. Dieser Schwarm wurde gefangen, einlogiert und ebenfalls weiter beobachtet. Sowohl im Restvolk als auch im Schwarm waren 11'500 Bienen. Welcher Volksteil hat die grösseren Überlebenschancen? Das abgeschwärmte Volk oder der Schwarm? (Tabelle 3). Das Muttervolk trug erwartungsgemäss die weit grössere Milbenlast in der Brut, wie der Milbentotenfall in den folgenden Monaten Juni und Juli zeigte. Doch die grosse Milbenbelastung kann noch in der Vegetationsperiode abgebaut werden und damit steigt die Überlebenswahrscheinlichkeit des Volkes. Der Schwarm hingegen konnte seine vorteilhafte Ausgangslage nicht nutzen, im August und September vermehrte sich seine Varroapopulation zu einer tödlichen Fracht. Die volkseigenen Abwehrmechanismen wirkten nicht mehr. Die Bienen verliessen den Stock und anfangs November war der Schwarm auf 20 Bienen mit Königin zusammengeschrumpft. Auch bei den Gotlandversuchen war feststellt worden, dass Schwärme geringere Überlebenswahrscheinlichkeit haben als Muttervölker. Tabelle 3 Vergleich von Mutttervolk und Schwarm. Schwarmabgang 22.Mai 06 Volksstärke 23.Mai Mittlerer täglicher Milbenfall Juni/ Juli Aug/ Sept Abgeschwärmtes Volk 5 11500 17 12 Schwarm von Volk 5 11500 2 34 Volk überlebt (Überleben 5) Kasten leer im November Offene Fragen Wichtige Fragen bleiben unbeantwortet. Wir wissen, dass kranke Bienen den Bienenstock verlassen, um zu sterben. Dies ist eine elementare Reaktion des volkseigenen Abwehrsystems. Dass dieses System bei den Varroamilben ebenfalls wirksam sein kann, ist neu. Damit ist die Frage verbunden, ob die Bienen den Stock verlassen, weil sie spüren, dass sie Varroaträger sind oder ob sie den Stock verlassen, weil sie sich krank fühlen. Wir wissen, dass über die vielen Milben vermehrt Krankheitskeime übertragen werden. Das gilt insbesondere für die Viren. Und es ist sogar wahrscheinlich, dass die Krankheitskeime für den Exodus der Bienen verantwortlich sind. Der Austrag der Varromilben wäre dann nur ein Nebeneffekt der Virenbelastung. Damit werden die Hoffnungen auf eine volkseigene Lösung des Varroaproblems gedämpft. Man stelle sich vor, die Bienen würden die Milben als Problem erkennen, dann könnten sie frühzeitig im Jahr ihre Milben heraustragen. Für die vielleicht 500 Milben im Juni würden 500 opferbereite Bienen genügen, der Imker würde den Verlust an Bienen nicht einmal bemerken, denn wie wir wissen zieht das Volk im Sommer viele überschüssige Bienen auf. Ob das Bienenvolk in dieser Hinsicht lernfähig ist? 10

Dank: Das Forschungsprojekt wurde möglich durch die Zusammenarbeit mit Toni Imdorf vom Zentrum für Bienenforschung sowie dem Forschungsinstitut für Biologischen Landbau (Fibl Frick). Unterstützt wurde es durch die Weleda AG, die Stiftung Software AG und die Arbeitsgemeinschaft naturgemässe Imkerei (AGNI). Weitere Bereichte zu den vorliegenden Forschungsarbeiten unter www. summ-summ.ch Literatur (1) Dettli M., Überleben ohne Varroabehandlung - eine Einzelvolkbeobachtung, SBZ, 2/2005, 20-22 (2) Fries I, Hansen H., Imdorf A., Rosenkranz P.(2003): Swarming in honey bees (Apis mellifera) and Varroa destructor population development in Sweden, Apidologie, vol 34, 389-397 (3) Fries, Imdorf, Rosenkranz (2006), Survival of mite infested honey bee colonies in a nordic climate, Apidologie 37 (4) Imdorf A., Bühlmann G., Gehrig L., Kilchenmann V., Wille H. (1987): Überprüfung der Schätzmethode zur Ermittlung der Brutfläche und der Anzahl Arbeiterinnen in freifliegenden Bienenvölkern, Apidologie, vol 18 Nr. 2, 137-146 (5) Kralj & Fuchs (2006), Parasitic Varroa destructor mites influence flight duration and homing ability of infested Apis mellifera foragers. Apidologie 37(5) 577-587 (6) Seeley T. ( 2004), Forest bees and Varromites, Beeculture 7/2004, 22-23 11

5. Schlussdiskussion 5.1. Der Dialog mit dem Bienenvolk. Das Bienenvolk hat einiges gezeigt, darunter überraschendes Verhalten in Krisensituationen, Gesunden aus eigener Kraft, Gesetzmässigkeiten beim körpereigenen Wabenbau. Es sind keine abschliessenden Antworten, aber Antworten die von den Völkern an diesem Ort in diesen Jahren gegeben wurden, erarbeitet aufgrund von systematischen Beobachtungen, Datenaufnahmen und auswertungen, sowie der gedanklichen Weiterverarbeitung. 5.2. Bienenhaltung ohne Varroabehandlung Der Erfolg. Überraschend sind die dokumentierten Überlebenssituationen. Völker, die viele Bienen verlieren, klein werden und so gesunden. Sie kommen damit aus der existenziellen Bedrohung durch die Varroamilbe heraus und verlieren ihre DW-Viren (siehe Zwischenbericht 07. www. summ-summ.ch). Der Schutz vor Varroen und Viren bleibt einige Monate über die Erwartung hinaus erhalten. Das ist wunderbar, wenn man sieht, dass das Bienenvolk mit seinen angeborenen Fähigkeiten reagieren kann. Situationen ohne Varroabehandlung werden von Experten und Wissenschaftlerinnen als aussichtslos bezeichnet. Es macht Mut, zu sehen, dass es Selbstheilungskräfte gibt und dass sie auch im Zusammenhang mit einem eingeschleppten Parasiten wie der Varroamilbe ein Überleben möglich erscheinen lassen. Das motiviert, um weiterzusuchen. und die Einschränkung Die Versuchvölker standen einzeln, es waren keine Völker die Honig bringen konnten und letztlich hat kein Versuchsvolk überlebt. Jedes Jahr gingen Völker verloren, das letzte nach vier Jahren. Die entstehende Selbstheilung ist auf ganz bestimmte Überlebensbedingungen eingeschränkt. Solche Bedingungen sind selten anzutreffen: Das Varroaproblem muss früh zwischen April und Juni auftreten, ein Schwarmabgang kann erleichternd wirken. Die Einschränkungen sind praxisfern für die Imkerei. Die Bienenvölker des Imkers müssen im Frühling stark und gesund sein, sonst bringen sie keine Frühtrachternte. Die imkerlichen Wunschpopulation sind 8'000 bis 10'000 Bienen zur Auswinterung und Einwinterung und gegen 30'000 Bienen im Sommer, möglichst nicht durch einen Schwarmabgang geschwächt. Die Krisenvölker sind das Gegenbild mit einer Gesundschrumpfung auf 2'000 bis 5'000 Bienen, das entspricht einer Kleinvolkphase mitten im Sommer. Da fragt man sich ob dies dasselbe Tier ist? Das Bienenvolk scheint in Belastungssituationen ein natürliches Regenerationspotential zu haben, welches der Imker nicht kennt und (bisher?) nicht brauchen kann. Es ist die Antwort des Bienenvolkes, welches in eine existenzielle Krise gerät. Die Frage ging an das natürliche Bienenvolk, nicht an das Bienenvolk der imkerlichen Vorstellung. Da klafft eine Lücke, welche einen unmittelbaren Praxisbezug dieser Forschung nahezu ausschliesst. Aussichten Das Bienenvolk kann folglich sein Varroaproblem nur früh im imkerlichen Jahr selber lösen. Da gilt es anzuknüpfen. In dieser Zeit muss eine sanftere Varroabehandlung ansetzten, denn es ist die Zeit der tiefen Varroazahlen in der exponentiellen Vermehrung. Wenn zu diesem Zeitpunkt die Varroazunahme nur wenig abgebremst werden kann, so erhöht sich die Überlebenswahrscheinlichkeit des Bienenvolkes. Ein möglicher Ansatz besteht darin, die gezeigten Selbstheilungskräfte zu dieser Zeit anzuregen. Das Bienenvolk braucht die Information, dass die Varroamilbe eine Krankheit ist, welche abgestossen werden muss. Für diesen Impuls sind 3 Möglichkeiten denkbar: 1. Veraschung. Einige Varromilben werden verascht nach einem bestimmten Vorgehen, welches von Rudolf Steiner angeregt wurde und von Matthias Thun beschrieben wird.(1) Sigi Wenger arbeitet in der Ostschweiz seit vier Jahren mit dieser Methode als alleiniger Varroabekämpfung, er hat einzelnstehende Völker. Die Asche wird in den Monaten Mai, Juni und Juli ausgebracht. Er hat in der Regel 25 % Winterverluste, sein Bienenbestand von 10 Völkern ist intakt. 12

2. Homöopathie. Auch wenn hier wenig systematische Erfahrung vorliegt, so probieren doch einige Menschen mit dieser Methode. Eine Forschungsarbeit mit der vorgegebenen Zielsetzung ist anzustreben 3. Impulsübertragung. Es stellt sich die Frage, ob es auf einer geistigen Ebene möglich wäre, diese Selbstheilung zu impulsieren. Losgelöst von diesen menschlichen Einflussnahmen kann postuliert werden, dass das Bienenvolk ein lernfähiger Organismus ist. Die Möglichkeit, auf eine Herausforderung zu reagieren, würde dann einer genetischen Veränderung vorangehen. Das ist eine mögliche Interpretation der Ergebnisse der unbehandelten Gotlandvölker (3). Aus den wenigen überlebenden Völkern bildet sich eine stabile Population. Zur Frage der Koexistenz Nur in der direkten Auseinandersetzung von Bienenvolk und Varromilbe kann sich eine längerfristige Koexistenz entwickeln. Versuche mit Überlebenssituationen sind deshalb auch in Zukunft wichtig. Die Vision vom Projektbeschrieb gilt noch immer: Die Kenntnis von Koexistenzfaktoren ermöglicht langfristig die Überprüfung von stützenden Massnahmen (sowohl der Pflege wie der Zucht). Die Koexistenzfaktoren aus dem Projekt sind: Einzelvolkaufstellung, beschränktes Raumangebot ohne Honigraum, Naturbau. Die Überlebenswahrscheinlichkeit betrug im ersten Winter 70%, das liegt im Bereich der Erwartung. Im zweiten und dritten Winter waren es 30%, das ist zu wenig um mögliche Massnahmen zu überprüfen. Es müssten noch weitere Koexistenzfaktoren gesucht werden, denn erst ab etwa 60% Überlebenswahrscheinlichkeit wären Prüfversuche sinnvoll. Die Acarpismilbe war bis 1970 ein gefürchteter Parasit, welcher ebenso massiv behandelt wurde, wie die Varroamilbe heute. Dann hat sie ihren Schrecken verloren und heute ist sie kein Thema mehr. Niemand hat je geklärt, was da geschehen ist. Dadurch darf spekuliert werden. Wenn man von Ruppert Sheldrake s (4) Hypothese der morphogenetischen Felder ausgeht, dann ist es ein Leichtes für eine Form, die bereits an einem Ort existiert, auch an irgendeinem anderen Ort zu entstehen. Übertragen auf das Koexistenzverhalten bedeutet dies, dass es nicht an jedem Ort neu erfunden werden müsste. Es wäre nach den ersten Ansätzen leichter zu entwickeln und könnte so auch rascher von andern Bienenvölkern nachvollzogen werden. Es ist denkbar, dass das Koexistenzverhalten lernbar ist und die Varromilbe und das Bienenvolk in 25 Jahren wesentlich stabiler zusammenleben als heute. Vergleichsforschung Ralph Büchler (2) hat einen Vergleich Naturbau-Mittelwand publiziert mit imkerlichen Eckwerten und einigen Populationsdynamischen Schätzungen mit je 8 Völkern pro Gruppe über den Zeitraum von knapp einem Jahr. Auch wenn methodisch grosse Unterschiede bestehen, so drängt sich ein Vergleich mit unseren Resultaten auf. Vieles ist vergleichbar, deutlich verschieden ist folgendes: Mitte Juni im Ertragsjahr haben die Naturbauvölker etwa 10 000 Bienen weniger als die Mittelwandvölker. Das ist nicht mit unseren ausgeglichenen Resultaten zu vergleichen. Bei den Varromilben wurde nur der Behandlungsmilbenfall gemessen. 7023 Varroamilben bei den Naturbauvölker, 2219 Milben bei den Mittelwandvölkern. Das sind unvergleichlich höhere Werte im Vergleich mit unseren Resultaten (+ 10% bei den Naturbauvölkern). Die beiden Abweichungen könnten auch zusammenhängen, weil so grosse Milbenpopulationen auch auf die Bienenpopulation bremsend wirken. Interessantes Detail: Heute können die Völker so grosse Varroapopulationenen nicht mehr überleben. Beim Honigertrag ist die Frühtracht ausgeglichen, (-30% bei uns) die Sommertracht weist ein minus von 20% auf (ausgeglichen bei uns). Das kann mit den jeweils beschriebenen Unterschieden in der Populationsdynamik erklärt werden. Die Folgefragen Grundsätzlich hat es sich gezeigt, dass die Unterschiede von Naturbau- und Mittelwandbetriebsweise in verschiedener Hinsicht nur geringfügig sind. So geht der Volksaufbau parallel voran und auch in den Ertragsjahren zeigen sich bei der Bienenbrut und der Arbeiterinnenpopulation wenige Differenzen. Der deutlichste Unterschied liegt bei der Drohnenbrut. Die Naturbauvölker bebrüten bei der Vollentwicklung ihre grossen Drohnenwabenflächen. Das hat Folgen auf die pflegende 13

Bienenpopulation, die Bienen werden kurzlebiger und der Honigertrag erreicht in der Frühtracht nur 70% dessen was die Mittelwandvölker einlagern. Das ist ein handfester Nachteil für Naturbauimker. Demgegenüber stehen keine messbaren Vorteile, nur ideelle Werte und die Überzeugung, dass der volkseigene Wabenbau artgerecht ist und irgendwo sicher noch Vorteile verbirgt. Ganz praktisch entsteht die Frage, ob es nicht möglich wäre den Nachteil der grossen Drohenbrutflächen zu minimieren Unter welchen Aufbaubedingungen entsteht mehr oder weniger Drohnenbau? Bei den Versuchsvölkern lag der Drohnenbauanteil bei 19% im Durchschnitt. Die grosse Streuung zeigt auch, dass Vieles möglich ist. Der erste Test für die fotografische Auswertung war dem Wabenbau eines starken Schwarmes gewidmet, welcher bei viel Blütentracht sein Wabenwerk erstellte. Er hatte nur 11% Drohnenbau. Es wäre auch vorstellbar, dass es manipulative Tricks gäbe um den Drohnenbauanteil klein zu halten. Das würde aber wiederum dem Urgedanken des individuellen Wabenbaues widersprechen. Es konnte kein Vorteil des Naturbaues mit Zahlen unterlegt werden. Im Projektbeschrieb war das Ziel gesteckt Gesundheitsparameter der Versuchsvölker beider Gruppen zu vergleichen. Dazu wurden Proben von Brut genommen, um die Varroafamilien zu analysieren. Eine Auswertung war nicht möglich, weil in den behandelten Völkern zu wenige Milben waren. Die Kalkbrutbonitierung, welche im Zwischenbericht 2005 interessante Ansätze zeigte, liess sich nicht weiterführen, weil in den Folgejahren keine Kalkbrut mehr auftrat. Viele erhoffte positive Effekte des Naturbaues bleiben Hypothese. Für die Überprüfung müssten spezifische Versuchsaufstellungen entwickelt werden. Vergleichsversuche mit einer Infektion oder einem Gesundheitsmonitoring der verschiedenen Brutzellen. Fazit Die Naturbauforschung hat mit der vorliegenden Arbeit eine Ausgangslage erhalten. Die populationsdynamischen Resultate sind auf eine breite Datenbasis gestützt. Jetzt müsste mit spezifischeren Fragestellungen gearbeitet werden. Sowohl auf der Basis von Vergleichsversuchen wie auch für spezifische Naturbaufragen. Die Grösse des Interesses der Menschen für den Naturbau wird entscheiden, wie es weitergeht. Mit den Publikationen der vorliegenden Resultate und Überlegungen kann das Interesse gestärkt werden. Zusammen mit der noch fehlenden Umsetzung der fotografischen Dokumentation zu Bildern der Wabenbauentwicklung wäre es auch denkbar, ein Buch zum Thema herauszugeben. Literatur: (1) Matthias K. Thun (2000) Die Biene, Haltung und Pflege, Aussaattage Thun-Verlag (2) Büchler R. (1996): Erzeugung von Naturbau und mögliche Auswirkungen auf die Volksentwicklung, ADIZ 30, 20-2 (3) Fries, Imdorf, Rosenkranz (2006), Survival of mite infested honey bee colonies in a nordic climate, Apidologie 37 (4) Rupert Sheldrake: A New Science of Life (1981), deutsch: Das schöpferische Universum. Die Theorie des morphogenetischen Feldes. (1983) ISBN 3-548-35359-2. (Deutsche Neuauflage 2008) Kommunikation www.summ-summ.ch Auf summ-summ.ch unter forschen sind alle Resultate der vorliegenden Versuche vorgestellt. Zudem sind die kompletten Zwischenberichte und der Schlussbericht als Pdf abrufbar. Untern imkern gibt es Tips für die Praxis. Die Anleitung zum Naturbau ist praxisnah neu überarbeitet worrden nach den Erkenntnissen aus den Versuchen. (ab Mitte Dezember), dazu ist auch die Völkervermehrung aus dem Schwarmtrieb als Praxisblatt vorhanden. Als Nächstes wäre es wichtig die Website besser zu verlinken mit andern imkerlich interessanten Websits, so wird sie leichter gefunden. Es sind auch schon Anfragen gekommen, ob gewisse Texte nicht auf englisch angeboten werden könnten. Das wäre ein wichtiger Schritt, aber auch ein grosser Aufwand. 14

Kurswesen Impuls Bienenvolk 2008, 2009 und 2010 in Planung. Kurs am Goetheanum, an 6 Samstagen im Jahr Kurs Demeterimkerei 2008 und 2010 in Planung, Organisation AGNI, Kurs am Fibl, Frick, 6 Halbtage/ Jahr Beobachten bei den Bienen 2009, Wochenendkurs im Jura, Sonvilier 20. Mai 2009, Lust auf Biobienen, Tageskurs des Fibls, Frick Vorträge zu Forschungsthemen 23. Oktober 2008 Mühlau AG Bienenzüchterverein: Vom Ursprung des Bienenvolkes 7. November 2008 Reiden LU Bienenzüchterverein: Das Bienenvolk-ein Erfolgsmodell 9. März 2009 Morschach SZ Inspektorenausbildung: Evolution des Bienenvolkes 24. April 2009 Goldau SZ Bienenzüchterverein: Mensch und Bienenvolk Publikation in Fachzeitschriften Dezember 2009, Schweizerische Bienenzeitung, Bienen und Milben- eine komplexe Beziehung. In Vorbereitung zusammen mit dem Zentrum für Bienenforschung, Bern-Liebefeld.. Veröffentlichung der Resultate aus dem Zwischwenbericht 07 der Virenuntersuchungen in einer Fachzeitschrift in englisch. Weitere Fassungen in Deutsch, Französisch und Italienisch. Buchprojekt Ein Buchprojekt mit den Materialien aus den Forschungsarbeiten und den begleitenden Gedanken zum Bienenvolk wäre ein wichtiges Anliegen. Es kann erst nach Abschluss der Forschungsarbeiten entschieden werden, ob es realisierbar ist. Dank Ein Forschungsprojekt in dieser Dimension ist selten. Schon der Zeithorizont von 5 Jahren löst in der Forschergemeinde erstaunen aus, Virenuntersuchungen über mehrer Jahre wie beim Versuch Bienenhaltung ohne Varrobehandlung gelten als aussergewöhnlich. Eine Dimension war es auch das Projekt von der Idee bis zum Schlussbericht und darüber hinaus begleiten zu können. Die wunderbare Arbeit mit den Bienen, das Staunen über die aussergewöhnlichen Situationen und die intensive Auseinandersetzung waren das Herzstück der Forschung. Um dieses herum war die ganze Versuchsarbeit mit Auswerten, Nachdenken und Niederschreiben gegliedert. Ganz zentral an der Versuchsgeschichte waren jedoch alle Helfer, Unterstützerinnen, Berater und Interessierte. Ich möchte den Menschen welche dieses Projekt ermöglicht haben danken: Für die tragende Projektbegleitung im organisatorischen, Anet Spengler vom Fibl und fachlich, Anton Imdorf, Zentrum für Bienenforschung, er ist inzwischen pensioniert. Weiter meine Helfer Ruedi Frey und mein Projektpartner vom Fibl, Thomas Amsler. Johannes Wirz von der naturwissenschaftlichen Sektion am Goetheanum und Veronika Maurer vom Fibl, waren für den fachlichen Austausch präsent. Andreas Ellenberger von der Weleda hat das Projekt mitbegleitet. Grosser Dank gebührt auch allen die zur Finanzierung beigetragen haben. Da sind die Firmen, Welda AG Arlesheim und die Software AG in Deuschland mit dem Kontakt über Achim Grenz. Dann hat sich die Arbeitsgruppe naturgemässe Imkerei (AGNI) direkt und mit einem Spendenaufruf an ihre Mitglieder beteiligt, weiter haben sich als Private Marielouise und Othmar Krayenbühl engagiert, sowie die Stiftung Stimme, die Stiftung der Evidenz Versicherung und die Ricola. Ebenso wichtig ist die vielseitig Unterstützung durch das Interesse an der Forschungsarbeit und die Bestärkung im Vorhaben, da waren viel Menschen mitentscheidend beteiligt. Herzlichen Dank. Dornach, den 22. November 09 Martin Dettli 15