Der Weihnachtsmann will kündigen

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Transkript:

061 Der Weihnachtsmann will kündigen Rosmarie Potzinger 8223 Stubenberg am See 191 Austria verlag@unda.at www.unda.at

061 Der Weihnachtsmann will kündigen Rosmarie Potzinger AUFFÜHRUNGSRECHT (für Schulen und Laienspielgruppen) Mit dem Kauf dieses Theaterstücks haben Sie das Recht erworben, das Spiel in Ihrer Schule aufzuführen. Das Recht ist zeitlich nicht begrenzt und beinhaltet beliebig viele Aufführungen. Die UNDA-Theatermappe ist für Bühnen als Handschrift gedruckt. Vervielfältigungen dürfen nur für den eigenen Bedarf gemacht werden. Die Weitergabe der Texte an andere ist nicht gestattet. Der UNDA Verlag behält sich alle Rechte, auch die der Übersetzung, Verfilmung, Rundfunkübertragung, Fernsehsendung sowie aller anderen Medien, vor. Diese Bestimmungen schützen das geistige Eigentum der an der Reihe beteiligten Autoren und Bearbeiter. by UNDA Verlag 8223 Stubenberg am See 191 Austria verlag@unda.at www.unda.at 2

Inhalt Im Auslieferungslager der Weihnachtsgeschenke werden die Wunschzettel der Kinder bearbeitet und die erfüllten Wünsche in den Geschenkesack gepackt. Mit diesem macht sich der Weihnachtsmann dann auf den Weg. Obwohl Weihnachten nicht mehr fern ist, ist der Sack noch leer. Der Grund: Der Weihnachtsmann will nicht mehr arbeiten, weil er genug davon hat, dass die Kinder nur noch die Geschenke sehen und dabei den Sinn des Weihnachtsfests vergessen. Der eilig herbeigerufene Petrus zeigt dem Unwilligen, dass es auch Kinder gibt, die nicht nur Wünsche haben, sondern zu Weihnachten auch an andere denken. Personen Erzähler... 5 Einsätze Weihnachtsmann... 34 Einsätze 1. Postengel... 6 Einsätze 2. Postengel... 8 Einsätze 3. Postengel... 6 Einsätze 1. Weihnachtswichtel... 7 Einsätze 1. Weihnachtswichtel... 10 Einsätze 2. Weihnachtswichtel... 13 Einsätze 3. Weihnachtswichtel... 9 Einsätze 5. Weihnachtswichtel... 11 Einsätze Petrus... 19 Einsätze 1. Weihnachtshelfer... 9 Einsätze 2. Weihnachtshelfer... 5 Einsätze Lena... 6 Einsätze Tobias... 7 Einsätze Sandra... 6 Einsätze Mutter... 11 Einsätze 1. Kind... 7 Einsätze 2. Kind... 7 Einsätze 3. Kind... 6 Einsätze 3

1. Szene Personen: Erzähler, Weihnachtsmann, Weihnachtswichtel, Petrus, Weihnachtshelfer, Postengel Bühnenbild: im Weihnachtsland Erzähler: Wir befinden uns im Auslieferungslager der Weihnachtsgeschenke. Hier werden die Wunschzettel der Kinder bearbeitet und die erfüllten Wünsche in den Geschenkesack gepackt. Mit diesem macht sich der Weihnachtsmann dann auf den Weg. Aber etwas scheint nicht zu stimmen, denn der Sack ist noch leer und der Weihnachtsmann steht untätig umher. Der Weihnachtsmann steht in der Mitte der Bühne. Er trägt ein sackähnliches Kostüm mit einer roten Schleife. Im Hintergrund steht auf einem Tisch ein Globus. Weihnachtsmann: (griesgrämig) Diese ganze Weihnachtszeit mag ich nicht mag ich nicht. Und diese Hektik! Ist ja kaum auszuhalten. Der 1. Postengel läuft geschäftig von links nach rechts über die Bühne. In der Hand hält er einen großen Zettel. Daraus liest er im Vorbeilaufen laut vor. 1. Postengel: Eine Puppe, einen Plüschhund, zwei Bücher, viele bunte Lego- Steine... (geht wieder ab) Weihnachtsmann: (schüttelt den Kopf) Das will der Postengel alles in den Geschenkesack reinstopfen? Mag ich nicht mag ich nicht. Der 2. Postengel läuft geschäftig von links nach rechts über die Bühne. In der Hand hält er einen großen Zettel. Daraus liest er im Vorbeilaufen laut vor. 4

2. Postengel: Einen Gameboy, ein neues Handy, einen Flachbildfernseher, einen MP3-Player... (geht wieder ab) Weihnachtsmann: (sieht ihm grimmig nach) Das klingt nach sehr viel Arbeit. Wo sind denn bloß die Zeiten geblieben, als ich nur Kleinigkeiten zustellen musste? Nun kommen auch noch die Weihnachtswichtel daher. Das sieht ja schon wieder nach Arbeit aus. Der Weihnachtsmann stellt sich in die Ecke. Die 5 Weihnachtswichtel kommen auf die Bühne, haben Mappen und Bleistifte in den Händen und haken Listen ab. 3. Weihnachtswichtel: (in wichtigem Ton) In Ordnung! Passt! Wir liegen so was von perfekt im Zeitplan. 2. Weihnachtswichtel: Bist du sicher? Schau mal rüber in die Poststelle! Da trudeln immer noch haufenweise Briefe an das Christkind ein. 4. Weihnachtswichtel: Ja, ich fürchte auch, dass wir arg im Verzug sind. 2. Weihnachtswichtel: Arg im Verzug? Wir? Die Weihnachtswichteltruppe? Keiner hier im Weihnachtsland ist so toll organisiert wie wir! 5. Weihnachtswichtel: (sieht sich um) Wo steckt denn der Weihnachtsmann jetzt wieder? 3. Weihnachtswichtel: Das wüsste ich auch zu gerne. 4. Weihnachtswichtel: (sieht den Weihnachtsmann) Ach, da bist du, Weihnachtsmann! Wieso stehst du hier so faul herum? Hast du überhaupt nichts zu tun? 5

Weihnachtsmann: (abwehrend) Zu tun? Ich? Was ist das für eine komische Frage, Wichtel? Keiner hat so viel zu tun wie ich. All die schweren Sachen muss ich schleppen. Mag ich nicht mag ich nicht! 3. Weihnachtswichtel: (fragend) Was soll das heißen, du magst nicht? Weihnachtsmann: (trotzig) Na, dass ich das ganz einfach nicht mehr mag. Kapiert? 2. Weihnachtswichtel: Was magst du daran denn nicht, Weihnachtsmann? Weihnachtsmann: (lustlos) Das alles hier! 1. Weihnachtswichtel: Das ist aber nun mal dein Job. Weihnachtsmann: Dann kann den ab jetzt gerne jemand anders haben. Ich kündige! Alle Weihnachtswichtel: (entsetzt) Du kündigst?! 2. Weihnachtswichtel: (zu den anderen) Darf er das überhaupt? 3. Weihnachtswichtel: (wichtig) Da müsste man sich erst mal den Arbeitsvertrag genauer ansehen. 5. Weihnachtswichtel: Oder wir fragen den Chef. 2. Weihnachtswichtel: Den Oberwichtel? 6

4. Weihnachtswichtel: Nein, der Oberwichtel ist für das Weihnachtspersonal nicht zuständig. 3. Weihnachtswichtel: (nachdenklich) Hmm, das ist eine komplizierte Angelegenheit. 1. Weihnachtswichtel: Ich habe eine Idee, wer sich damit auskennt. (ruft laut) Petrus! Petrus! Petrus, in einem langen, braunen Kostüm, kommt langsam auf die Bühne. Begleitet wird er von seinen beiden Weihnachtshelfern, die ähnlich wie die Wichtel gekleidet sind. Petrus: (streng) Wieso brüllst du hier so herum, Weihnachtswichtel? Ist der Lärm, den die Packengel machen, nicht schon schlimm genug? 3. Weihnachtswichtel: Entschuldige, Petrus, aber ein absoluter Notfall ist eingetreten. 1. Weihnachtshelfer: (sieht sich eifrig um) Notfall? Wo? Ich kann nichts Außergewöhnliches erkennen. 2. Weihnachtswichtel: Der Weihnachtsmann will kündigen. Weihnachtsmann: (bestimmt) Und zwar fristlos! 2. Weihnachtshelfer: (verwirrt) Ja, geht denn das so einfach? Petrus: (nachdenklich) Da bin ich mir unsicher. Diesen Fall hatten wir noch nie. 1. Weihnachtshelfer: In all den Hunderten von Jahren nicht! 7

Weihnachtsmann: (mürrisch) Das ist mir egal. Ich kündige trotzdem. Alle Weihnachtswichtel: (gleichzeitig) Und bockig ist er auch noch! Petrus: (wendet sich dem Weihnachtsmann zu) Warum, lieber Weihnachtsmann, willst du denn deinen Job nicht länger machen? Weihnachtsmann: Weil ich genug von all dem hier habe. Der 3. Postengel läuft geschäftig von links nach rechts über die Bühne. In der Hand hält er einen großen Zettel. Daraus liest er im Vorbeilaufen laut vor. 3. Postengel: Ein Feuerwehrauto, eine Rennbahn, eine neue Stoppuhr, eine Lokomotive... (geht wieder ab) Weihnachtsmann: (deutet dem Engel hinterher) Versteht ihr jetzt, was ich meine? 2. Weihnachtshelfer: Nun ja, ich gebe dir recht. Das eben war eine ziemlich übertriebene Wunschliste. Weihnachtsmann: Übertrieben? Das geht schon den ganzen Advent so! Unfassbar! Petrus: Ich mag das einfach nicht mehr ausliefern. Aber das ist doch kein Grund, uns nun alle zu Weihnachten im Stich zu lassen. 8

1. Weihnachtshelfer: Das sehe ich genauso. 3. Weihnachtswichtel: (bestimmend) Also, das hätten wir nun geklärt. 5. Weihnachtswichtel: Und wir machen weiter! Zack, zack! Es gibt noch so furchtbar viel zu tun. Weihnachtsmann: (laut) Ihr müsst ABER OHNE MICH auskommen. Petrus: (entsetzt) Wie stellst du dir das vor, Weihnachtsmann? Weihnachtsmann: Das ist nicht mehr mein Problem. Müssen eben die Rentiere die Geschenke allein nach unten schleppen. 2. Weihnachtshelfer: (schüttelt den Kopf) Das ist unmöglich. 1. Weihnachtshelfer: Das bringt die ganze Logistik durcheinander. Weihnachtsmann: (mürrisch) Mir egal! Petrus: (streng) So, jetzt habe ich aber genug von deinem bockigen Verhalten, Weihnachtsmann! 9

Alle Weihnachtswichtel: (gleichzeitig) Wir auch! Petrus: Entweder du sagst mir jetzt klipp und klar den Grund, warum du uns nicht mehr helfen willst, oder ich muss die ganze Sache melden. Weihnachtsmann: Einen Grund willst du? Schaut her! Ich habe viele Gründe. Er geht zur Weltkugel und dreht daran. Alle sehen hin. Dann gehen sie von der Bühne ab. 10

2. Szene Personen: Erzähler, Lena, Tobias, Sandra, Mutter Bühnenbild: im Kinderzimmer Erzähler: Lena: Tobias: Wir befinden uns nun im Kinderzimmer von Sandra, Lena und Tobias. Sie sind dabei, ihre Wunschzettel zu schreiben. Hm, genau! Das will ich auch noch! (sie schreibt etwas auf) Mein Laptop ist schon zwei Jahre alt. Da muss dringend mal ein neuer her. Sandra: Und ich brauche unbedingt ein anderes Handy. Meines ist schon Tobias: so was von peinlich. Wenn du ein neues Handy bekommst, will ich auch eines. Sandra: (genervt) Immer musst du das haben, was ich habe. Du nervst. Lena: Wie lange dauert es noch bis Weihnachten? Tobias: Noch... Tage. Lena: Puh, das ist ja mehr als eine Ewigkeit! Die Mutter der Kinder kommt ins Zimmer. 11

Mutter: Ach, da steckt ihr. Ich habe euch schon gesucht. Sandra: Wir schreiben unsere Weihnachtswunschzettel. Mutter: Das hat ja noch ein bisschen Zeit. Tobias: Wir wollen es aber rechtzeitig machen, damit wir sicher bekommen, was wir uns wünschen. Mutter: So, so! Sandra, die Oma hat gerade angerufen und mich gefragt, ob du sie wieder einmal besuchen kommst. Sie hat es so gern, wenn ihr jemand vorliest. Sandra: (maulend) Ach nein. Bei der Oma ist es immer so fad. Und das Buch, das ich vorlesen soll, ist urlangweilig. Mutter: (enttäuscht) Du besuchst sie also nicht? Sandra: Nein, Mama, ich habe echt keine Zeit. So viel zu tun. Du weißt ja, wie das ist. In den Weihnachtsferien besuche ich sie, irgendwann, versprochen! Mutter: Da wolltest du aber mit deinen Freundinnen viel unternehmen. Sandra: Na, dann eben nach Weihnachten. Was weiß ich... Mutter: (schüttelt enttäuscht den Kopf) Tobias, hattest du nicht einen Plan für die Adventzeit? 12

Tobias: (nachdenklich) Nicht, dass ich wüsste... Mutter: Du warst schon lange nicht mehr im Tierheim. Hast du nicht zugesagt, regelmäßig dort mit einem Hund Gassi zu gehen? Tobias: (abwehrend) Mutter: Aber doch nicht bei der Kälte, Mama! Die armen Hunde dort wollen aber auch im Winter raus. Tobias: (zuckt die Achseln) Im Frühjahr gerne. Jetzt habe ich Wichtigeres zu tun. Mutter: Und du, Lena? Lena: (sieht von ihrem Blatt auf) Was denn, Mama? Mutter: Willst du nicht ein wenig zu Susi gehen, um mit ihr zu spielen? Lena: Mutter: Da ist es immer todlangweilig. Du weißt aber schon, dass du ihre einzige Freundin bist, oder? Lena: Ja, schon, aber was kann man schon groß mit ihr spielen, seit sie im Rollstuhl sitzt? Alle verlassen die Bühne. Licht aus. 13

3. Szene Personen: Erzähler, Weihnachtsmann, Weihnachtswichtel, Petrus, Weihnachtshelfer Bühnenbild: im Weihnachtsland Erzähler: Wir befinden uns wieder im Weihnachtsland. Die Helfer sehen den Weihnachtsmann fragend an. 3. Weihnachtswichtel: (zum Weihnachtsmann) Das war doch jetzt hoffentlich nur eine gestellte Szene und nicht die Realität? Weihnachtsmann: Oh nein, Wichtel, das war alles echt! Und für solche Kinder soll ich mich abschleppen? Nein! Darauf habe ich echt keine Lust. Petrus: Das ist nichts Neues für mich, Weihnachtsmann! Es ist schon klar, dass es auf der Erde auch solche Kinder gibt. 2. Weihnachtshelfer: Das macht mich ein wenig traurig. Weihnachtsmann: (wütend) Und mich macht es wütend. Deshalb will ich in diesem Betrieb hier nicht länger arbeiten. 1. Weihnachtshelfer: Irgendwie kann ich dich jetzt verstehen, Weihnachtsmann! Alle Weihnachtswichtel: (gleichzeitig) Ja, wir auch! Petrus: Du bist also enttäuscht von diesen Kindern. 14

Weihnachtsmann: Ja! Und wie! Petrus: Ich auch. Aber bevor wir nun alle den Sinn von Weihnachten anzweifeln, möchte ich euch auch etwas anderes zeigen. Er geht zur Weltkugel und dreht daran. Alle sehen hin. Dann gehen sie von der Bühne ab. 15

4. Szene Personen: drei Kinder Bühnenbild: im Kinderzimmer Erzähler: 1. Kind: Wir sind wieder auf der Erde. Die Kinder haben einen Flohmarkt organisiert und sind nun dabei, den Erlös zu zählen. Okay, wie viel haben wir? 2. Kind: (zählt laut das Geld) 46, 47, 48 48 Euro! 3. Kind: (seufzt traurig) Schade, unser Ziel, 50 Euro einzunehmen, haben wir nicht geschafft. 1. Kind: Ich habe noch Taschengeld übrig. 3. Kind: 2. Kind: Ja, ich auch. Wie viel? 1. Kind: Vier Euro. 3. Kind: Ich habe auch noch drei Euro. 2. Kind: In Ordnung. Wenn ihr das dazugeben wollt, hätten wir, wartet mal, 48 plus 7... 16

3. Kind: Mensch, 55 Euro! 1. Kind: Sehr gut! Was machen wir damit? 2. Kind: Als wir unseren Spielzeugflohmarkt organisiert haben, habe ich 1. Kind: mir gedacht, wir spenden etwas für das Kinderspital. Ja, genau. Und die andere Hälfte für das Tierheim. 3. Kind: Wäre schön gewesen, wenn wir mehr Geld eingenommen hätten. 2. Kind: Ja, sicher. Aber ich freue mich trotzdem. 1. Kind: 2. Kind: Wann starten wir unsere nächste Aktion? Vielleicht gleich kurz nach Weihnachten? 3. Kind: Tolle Idee! Dann gibt es sicher viele ältere Spielsachen, die die Kinder nicht mehr wollen, weil sie neue erhalten haben. 2. Kind: Die sammeln wir dann gleich für den nächsten Flohmarkt... 1. Kind:... und die Einnahmen spenden wir wieder. Das gesamte Stück hat 23 Seiten 17