Die Engel auf der Shopping-Meile

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1 026 Die Engel auf der Shopping-Meile Lisa Gallauner 8223 Stubenberg am See 191 Austria Tel.: (+43) 3176 / 8700 verlag@unda.at

2 026 Die Engel auf der Shopping-Meile Lisa Gallauner AUFFÜHRUNGSRECHT (für Schulen und Laienspielgruppen) Mit dem Kauf dieses Theaterstückes haben Sie das Recht erworben, das Spiel in Ihrer Schule aufzuführen. Das Recht ist zeitlich nicht begrenzt und beinhaltet beliebig viele Aufführungen. Die UNDA-Theatermappe ist für Bühnen als Handschrift gedruckt. Vervielfältigungen dürfen nur für den eigenen Bedarf gemacht werden. Die Weitergabe der Texte an andere ist nicht gestattet. Der UNDA Verlag behält sich alle Rechte, auch die der Übersetzung, Verfilmung, Rundfunkübertragung, Fernsehsendung sowie aller anderen Medien, vor. Diese Bestimmungen schützen das geistige Eigentum der an der Reihe beteiligten Autoren und Bearbeiter. by UNDA Verlag 8223 Stubenberg am See 191 Austria Tel.: (+43)

3 Inhalt Vier verwöhnte Mädchen, die am liebsten auf der Shopping-Meile unterwegs sind, machen sich über das kommende Weihnachtsfest lustig. Für sie sind Reisen, teure Geschenke und gutes Essen der einzige Grund, sich auf Weihnachten zu freuen. Fünf Engel beobachten dies und beschließen, den Mädchen mit einem nach Hilfe suchenden Paar die Augen zu öffnen. Personen Erzähler... 6 Einsätze 1. Engel... 8 Einsätze 2. Engel... 7 Einsätze 3. Engel... 5 Einsätze 4. Engel... 6 Einsätze 5. Engel... 4 Einsätze Bella Einsätze Laura Einsätze Jessy... 5 Einsätze Lilli Einsätze Frau Wultinger... 5 Einsätze 1. Schüler... 1 Einsatz 2. Schüler... 1 Einsatz 3. Schüler... 1 Einsatz Eva... 3 Einsätze Georg... 5 Einsätze Hausbesitzerin... 3 Einsätze Frau... 2 Einsätze 3

4 1. Szene Personen: Erzähler, Schüler, Frau Wultinger Bühnenbild: Ein Klassenzimmer Erzähler: (vor dem Vorhang) Für viele ist der Advent ist eine ruhige, besinnliche Zeit. Sie konzentrieren sich auf das Wichtige im Leben und denken über die Bedeutung des Weihnachtsfestes nach. Nicht so Bella, Jessy, Lilli und Laura, die gemeinsam in eine Klasse gehen die ticken da etwas anders. Der Erzähler tritt ab. Der Vorhang geht auf und man sieht eine Schulklasse, im Hintergrund ertönt ein Weihnachtslied. Einige Schülerinnen und Schüler lungern herum und warten auf den Beginn der ersten Stunde tratschen miteinander oder schreiben die Hausübung ab. Drei besonders schick gestylte Mädchen stechen dabei ins Auge. Ein viertes gestyltes Mädchen betritt das Klassenzimmer. Bella: (eingebildet) Morgen, Ladies. Würg, was ist denn das für ein Gejaule? Stellt die Musik ab! Laura, die sich gerade die Haare bürstet, wendet sich Bella zu. Laura: Hi, Bella. Schick siehst du aus. Ist das neu? Laura deutet auf Bellas Kleidung. Bella dreht sich, um ihr Outfit von allen Seiten präsentieren zu können. Bella: Natürlich, hat mein Paps mir von einer Dienstreise mitgebracht. Ist uuuuuuuuuurteuer gewesen, aber für meinen Paps ist das ja 4

5 kein Problem. Kann bitte endlich irgendjemand diese furchtbare Musik abstellen? Bella stellt ihre Schultasche ab und setzt sich zu den anderen. Jessy blättert in einer Zeitschrift und spricht, ohne aufzublicken. Jessy: Keine Chance. Die Wultinger ist ein Weihnachtsfan. Ab heute müssen wir uns jeden Morgen diesen Schmarren anhören. (Jessy imitiert spöttisch die Stimme ihrer Lehrerin:) Kinder, heute beginnt der Advent. Ist das nicht toll!? Weihnachten rückt immer näher. Bald kommt das Christkind! Jessy macht eine kurze Pause und spricht in ihrer normalen Stimmlage weiter. Pff... Weihnachten. Wer braucht schon Weihnachten? Meine Alten streiten dann noch mehr als sonst: wegen des Baums und wegen des Essens und wegen der Verwandten und Lilli, die sich gerade die Nägel feilt, unterbricht Jessy. Lilli: Na und? Die Streitereien bei uns zu Hause blende ich einfach aus. Hauptsache, es gibt wieder kiloweise Geschenke. Geht doch nichts über Berge an Päckchen unter dem Christbaum. Dieses Jahr wünsche ich mir einen neuen Fernseher für mein Zimmer, ein Handy in Knallpink, am besten mit Glitzersteinchen drauf, und Die Schülerinnen und Schüler im Hintergrund, die nicht zu der Viererclique gehören und interessiert lauschen, schütteln entsetzt den Kopf. Lilli bemerkt das, wendet sich ihnen zu und schimpft. Lilli: Was schaut ihr so doof, ihr Loser!? Ihr seid ja schon ganz gelb vor Neid. Was kriegt ihr denn zu Weihnachten? Ein Paar Socken oder einen neuen Teddy? Ha-ha-ha! 5

6 Bella, Jessy und Laura fallen in Lillis Gelächter ein. 1. Schüler: Klar, aber dafür streiten meine Eltern nicht die ganze Zeit. Bei uns ist Weihnachten ein echt schönes Familienfest. Nun gibt auch ein zweiter Schüler einen Kommentar dazu ab. Bella, Jessy, Laura und Lilli starren ihn/sie pikiert an. 2. Schüler: Ich steh auch auf Weihnachten. Wir gehen immer gemeinsam in die Christmette. Am schönsten ist es, wenn wir aus der Kirche kommen und es schneit. Die vier Luxusgirls verdrehen genervt die Augen. 3. Schüler: Bei uns zu Hause ist Weihnachten auch toll. Meine Omas und Opas kommen vorbei. Es gibt Karpfen oder Truthahn und Weihnachtsbäckerei. Laura verzieht das Gesicht. Laura: Weihnachtsbäckerei!? So was esse ich nicht. Sind nur leere Kalorien. Bei uns gibt s zu Weihnachten Sushi und als Nachspeise Zitronensorbet. Schüler 1-3 wenden sich kopfschüttelnd ab. Bella: Wir sind zu Weihnachten wieder in der Karibik. Es muss also überhaupt keiner kochen. Gefeiert wird auch nicht. Die Reise ist unser Geschenk, meint mein Paps. Immerhin wohnen wir in einem Fünf-Sterne-Hotel. Da gibt s 6

7 Laura wird von Frau Wultinger, ihrer Musiklehrerin, unterbrochen, die mit einer Gitarre im Arm gut gelaunt den Raum betritt. Frau Wultinger: Guten Morgen, meine Lieben. Wie geht s euch denn heute? Ist es draußen nicht wundervoll? Es hat geschneit, und das am ersten Advent. Toll! Ich finde, wir sollten deshalb zum Aufwärmen gleich Leise rieselt der Schnee singen. Die vier Luxusgirls verdrehen die Augen. Während der Rest der Klasse bereitwillig aufsteht, um in Choraufstellung zu singen, lehnen die vier gelassen und gelangweilt daneben. Im Gegensatz zu den anderen singen sie auch nicht besonders motiviert mit. Frau Wultinger bricht ab, als sie bemerkt, dass Bella, Lilli, Jessy und Laura nur sehr unmotiviert mitsingen. Frau Wultinger: (zu den vier Mädchen) Ein bisschen mehr Einsatz, meine Damen! Wo bleibt denn eure Adventstimmung? Freut ihr euch denn gar nicht auf den Heiligen Abend? Bella: Adventstimmung? Auf den Heiligen Abend freuen? Für uns gibt s nur eines, worauf wir uns freuen. Jessy, Lilli und Laura: (begeistert) Shoppen! Bella: Genau, wir sind nämlich auch vor Weihnachten in Shoppingstimmung. Macht mal alle Platz! Bella macht eine Handbewegung, mit der sie den anderen Schülern und ihrer Lehrerin deutet, die Bühne für sie und die anderen Luxusgirls zu räumen. Alle vier setzen große Sonnenbrillen auf, schnappen sich Handtäschchen und gehen tanzend von der Bühne ab. Licht aus. 7

8 2. Szene Personen: Erzähler, fünf Engel Bühnenbild: Im Himmel Erzähler: (kommt kopfschüttelnd auf die Bühne) Tanzen können sie ja ganz gut, aber diese Einstellung! Furchtbar! Bellas, Lillis, Lauras und Jessys Verhalten bleibt nicht unbemerkt. Fünf Engel haben sie beobachtet. Was die wohl davon halten? Erzähler geht ab. 1. Engel: Unglaublich 2. Engel: Tatsächlich, diese Mädchen können unglaublich gut tanzen. Die anderen Engel werfen dem 2. Engel entsetzte Blicke zu. 3. Engel: (entrüstet) Gabriel, das meint Angela doch nicht, wenn sie unglaublich sagt! Es ist unglaublich, welch negative Einstellung diese vier zum Weihnachtsfest haben. 4. Engel: Genau, das ist es! Wie kann man nur so über Weihnachten denken? 8

9 5. Engel: Und erst übers Leben an sich. Shopping, pahh! Was diese Menschen nur immer mit ihrem Einkaufen haben. Ich trage doch auch das ganze Jahr über ein und dasselbe Kleid und schaue darin 2. Engel: (unterbricht)... doof ähhh gut aus. 1. Engel erhebt sich und beginnt nachdenklich hin- und herzugehen. 1. Engel: (nachdenklich) Wir müssen etwas tun! So kann das mit den vieren nicht weitergehen! Wenn sie den wahren Sinn des Weihnachtsfestes nicht bald erkennen, dann sehe ich schwarz für sie. 3. Engel: (fragend) Schwarz? 4. Engel: So richtig dunkelschwarz? Du meinst, 5. Engel: das Christkind/der Weihnachtsmann (wahlweise) wird ihnen 2. Engel: keine Geschenke mehr bringen? 1. Engel: Genau, Gabriel. Jemand, dem es nur um Geschenke geht, der verdient sie sich gar nicht. Das Christkind sieht es nicht gerne, wenn man sich über Weihnachten lustig macht, dann aber einen Haufen Geschenke unter dem Christbaum liegen haben will. Das ganze Stück hat 18 Seiten 9