Gesamtstatistik der patientenbezogenen Tätigkeiten

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Transkript:

GESELLSCHAFT FÜR PSYCHISCHE UND SOZIALE GESUNDHEIT Mini Ambulatorium: Gesamtstatistik August 2005 bis Juni 2006 1 VON KINDERN UND JUGENDLICHEN IN DEREN SOZIALEN KONTEXT Gesamtstatistik der patientenbezogenen Tätigkeiten Villacher Straße 161 9020 Klagenfurt ++43 (0)463 55 112 FAX ++43 (0)463 50 12 56 office@promente-jugend.at www.promente-jugend.at

Mini Ambulatorium: Gesamtstatistik August 2005 bis Juni 2006 2 INHALTSÜBERSICHT Gesamtstatistik der patientenbezogenen Tätigkeiten (August 2005 - Juni 2006)...3 Gesamtübersicht der PatientInnen (August 2005 - Juni 2006)... 4 Betreute Patienten nach Berufsgruppen... 4 Warteliste... 5 Übersicht über Anzahl der NETTO-PatientInnen (August 2005 - Juni 2006)... 6 Betreute Patienten nach Berufsgruppen... 6 Übersicht Therapien... 7 Logopädie... 7 Ergotherapie... 7 LRS-Therapie... 8 ADHD-Therapie... 8 Durchschnittlicher Zeitaufwand pro Patient... 9 Sekretariat... 9 Psychologie... 9 Medizin... 9 Sozialarbeit/-pädagogik... 10 Logopädie... 10 Ergotherapie... 10 LRS-Therapie... 10 ADHD-Therapie... 10 Psychotherapie... 11 Erläuterung zur Unterscheidung Therapie-Förderung...12 Kritische Stellungsnahme zum Thema Diagnostik von neurologisch/psychiatrisch/psychologischen Störungsbildern in der Schulpsychologie...14

Mini Ambulatorium: Gesamtstatistik August 2005 bis Juni 2006 3 Gesamtstatistik der patientenbezogenen Tätigkeiten (August 2005 - Juni 2006)

Mini Ambulatorium: Gesamtstatistik August 2005 bis Juni 2006 4 Gesamtübersicht der PatientInnen (August 2005 - Juni 2006) Σ Anmeldungen (Telefonprotokolle/Sekretariat): 355, davon 328 Pat. bereits in Betreuung 27 Pat. warten auf Anamnese Betreute Patienten nach Berufsgruppen 328 Pat. wurden/sind in folgenden Berufsgruppen vorstellig: Berufsgruppen Anzahl Anmerkungen der Pat. Σ Pat in Psychologie 200 Zwei Klinische- und Gesundheitspsychologinnen zu Σ 163% Σ Pat in Medizin 134 Eine Fachärztin auf Honorarbasis (pro Woche mind. 4 Stunden) Σ Pat in Psychotherapie 5 (seit Ende Mai 2006, Honorarbasis) Σ Pat in Sozialarbeit 30 (Anf. Sept. 05 bis Ende April 06, 79%) Σ Pat in Logopädie 50 seit Anfang Jänner 2006 eine Logopädin zu 63% Σ Pat in Ergotherapie 6 seit Anfang März 2006 eine Ergotherapeutin zu 18% Σ Pat in Physiotherapie 8 Anfang Dezember 2005 bis Ende April 2006 eine Physiotherapeutin zu 63% Σ Pat in LRS-Therapie 4 seit November 2005 eine LRS-Therapeutin auf Honorarbasis (4 Stunden/Woche) Σ Pat in ADHD-Therapie 16 seit November 2005 2 ADHD-Therapeutinnen auf Honorarbasis (variabel, je nach laufender Gruppe) Personalveränderung: Physiotherapie wird ob dzt. ausreichender regionaler Versorgung durch AVS bei uns bis auf weiteres nicht mehr angeboten

Mini Ambulatorium: Gesamtstatistik August 2005 bis Juni 2006 5 Warteliste Durchschnittliche Warteliste (Mittelwert der Monate Jänner 06 bis Juni 06): Therapieangebote Mittelwert der auf Therapie wartenden PatientInnen Logopädie 31 SFG (Sprachfördergruppe) 7 Ergotherapie 15 ADHS-Therapie (Aufmerksamkeitsdefizit- 7 und Hyperaktivitätstherapie) LRS-Therapie (Lese- 20 Rechtschreibtherapie) Psychotherapie 1 Psychosoziale Betreuung 2 Aktuelle Warteliste vom Juni 06: Therapieangebote Anzahl der PatientInnen Logopädie 40 SFG 14 Ergotherapie 18 ADHD-Therapie 7 LRS-Therapie 27 Psychotherapie 1 Psychosoziale Betreuung (Stelle dzt. 11 nicht besetzt, ab September wieder)

Mini Ambulatorium: Gesamtstatistik August 2005 bis Juni 2006 6 Übersicht über Anzahl der NETTO-PatientInnen (August 2005 - Juni 2006) Betreute Patienten nach Berufsgruppen 328 Pat. erhielten/erhalten folgende Leistungen: Leistungen Patientenanzahl Psychologische Erstanamnesen 171 Psychologische Diagnostik 162 psychologische Befundbesprechung/Beratung 147 Helferkonferenzen (HK) 30 Psychologische Behandlung 7 psychologische Verlaufstermin 15 Med. Erstambulanz 88 Med. Verlauf 14 Sozialarbeit/-pädagogik (Erziehungs- und Betreuungsberatung) 30 Logopädie DIA 47 Logopädie Therapie einzeln 40 Logopädie Therapie Gruppe (SFG) 5 Ergotherapie DIA 6 Ergotherapie Therapie einzeln 5 ADHD-Therapie 16 LRS-Therapie 4 Familienzentrierte Psychotherapie 5 Physiotherapie DIA 6 Physiotherapie Therapie einzeln 8 Def. Netto-Patienten : es werden nur die Anzahl der PatientInnen gezählt, NICHT die Anzahl der Patientenkontakte bzw. der Anzahl verschiedener Patiententätigkeiten. Pro Patient hat es meistens mehrere Termine gegeben (bei der Therapie sowieso, oft auch mehrere Diagnostiktermine, außer Kategorie Medizinische Erstambulanz : jeder Pat. hat nur einen Termin). Hinweis: Einige PatientInnen sind bereits abgeschlossen, einige befinden sich noch in Betreuung.

Mini Ambulatorium: Gesamtstatistik August 2005 bis Juni 2006 7 Übersicht Therapien Logopädie (Statistik von Anfang Jänner 2006 bis Ende Juni 2006, 63% Beschäftigungsausmaß) Logopädisches Angebot Therapie einzeln inkl. Elternberatung Gruppentherapie (SFG) Gesamtzahl der Therapieeinheiten Σ 198 zu je 50 Minuten Fixer 10 er Block zu 90 Minuten Gesamtzahl der Pat. Σ 40 Pat. Σ 5 Pat. Durchschnittl. Einheiten pro Monat Rund 33 (198/6) --- --- Durchschnittl. Einheiten pro Pat. Rund 5 (198/40) Erläuterung zur Gruppentherapie (SFG): Gruppentherapie = Sprachfördergruppe (SFG) o 10 Einheiten zu 90 Minuten o Geschlossene Gruppe o Gruppengröße: max. 4-5 Pat o Begleitend 3 Elternabende zu 90 Minuten o 2 Therapeutinnen pro Gruppe: eine Logopädin und eine Psychologin Ergotherapie (Statistik von Anfang März 2006 bis Ende Juni 2006, 18% Beschäftigungsausmaß) Ergotherapeut. Angebot Therapie einzeln inkl. Elternberatung Gesamtzahl der Pat. Σ 6 Pat. Gesamtzahl der Therapieeinheiten Σ 29 zu je 50 Minuten Durchschnittl. Einheiten pro Monat Rund 8 (29/4) Durchschnittl. Einheiten pro Pat. Rund 5 (29/6) Anmerkung: Derzeit noch kein Gruppenangebot, ist jedoch schon vorgesehen

Mini Ambulatorium: Gesamtstatistik August 2005 bis Juni 2006 8 LRS-Therapie Von Dezember 05 bis Juni 06 Einzeltherapie Insgesamt 4 Patienten Insgesamt 76 Therapieeinheiten Min. 15 und max. 26 Therapieeinheiten pro Patient Durchschnittliche Therapieeinheit pro Patient: 19 (76/4) Durchschnittliche Therapieeinheit pro Monat: rund 11 (76/7 Monate) ADHD-Therapie Von Dezember 05 bis Juni 06 Gruppensetting: 10 Einheiten zu 90 Minuten, geschlossene Gruppe Gruppengröße: max. 4-5 Pat Begleitend 3 Elternabende zu 90 Minuten

Mini Ambulatorium: Gesamtstatistik August 2005 bis Juni 2006 9 Durchschnittlicher Zeitaufwand pro Patient Sekretariat Telefonprotokoll: 10-15 Minuten Befundschreiben: 20-30 Minuten Patientenverwaltung: Aufnahme des Pat. ins COMO, Terminvereinbarungen, Aktenverwaltung Anwesenheit bei Teambesprechungen Psychologie Anamnese: 45-60 Minuten Außenanamnese: 15-30 Minuten Psychologische Entwicklungs- bzw. Leistungsdiagnostik (inkl. Auswertung): 120 Minuten Psychologische störungsspezifische Diagnostik (inkl. Auswertung): o HKS: 45 Minuten o sses: 90-120 Minuten o LRS: 40 60 Minuten o Dyskalkulie: 60 Minuten Emotionale Diagnostik (inkl. Auswertung): 90-120 Minuten Psychologische Behandlung: 60 Minuten (50 Minuten Gespräch, 10 Minuten Dokumentation) Sprachfördergruppe (gemeinsam mit Logopädin) : 90 Minuten Befunderstellung: 30-60 Minuten Befundbesprechung (BB): 60 Minuten Helferkonferenz (HK): 90 Minuten Verlaufsgespräch (VG): 60 Minuten Elternabende: 120 Minuten Krisengespräche Dokumentation Anwesenheit bei Teambesprechungen Aktenstudium (Vorbefunde, ) Medizin Erstambulanz (inkl. klinisch-neurologische Untersuchung, Befunderstellung und Befundbesprechung): mit med. Anamnese 60 Minuten, ohne med. Anamnese 30 Minuten Medizinische Verlaufskontrolle (med. Kurzanamnese, klinisch-neurologische Untersuchung, Befunderstellung und besprechung): 30 Minuten Aktenstudium (Vorbefunde, ) Anwesenheit bei Teambesprechungen Dokumentation

Mini Ambulatorium: Gesamtstatistik August 2005 bis Juni 2006 10 Sozialarbeit/-pädagogik Erziehungs-Betreuungsberatung: 60 Minuten (50 Minuten Gespräch, 10 Minuten Dokumentation) Befunderstellung: 15-30 Minuten Elternabende: 120 Minuten Anwesenheit bei HK Aktenstudium (Vorbefunde, ) Anwesenheit bei Teambesprechungen Dokumentation Logopädie Logopädische Diagnostik: 60 Minuten Logopädische Einzeltherapie (Kindbezogen, Elternberatung, -anleitung): 60 Minuten (50 Minuten Therapie, 10 Minuten Dokumentation) Sprachfördergruppe (gemeinsam mit Psychologin) : 90 Minuten Befunderstellung: 15-30 Minuten Elternabende: 120 Minuten Anwesenheit bei HK Aktenstudium (Vorbefunde, ) Anwesenheit bei Teambesprechungen Dokumentation Ergotherapie Ergotherapeutische Diagnostik: 60-120 Minuten Ergotherapeutische Einzeltherapie (Kindbezogen, Elternberatung, -anleitung): 60 Minuten (50 Minuten Therapie, 10 Minuten Dokumentation) Befunderstellung: 15-30 Minuten Anwesenheit bei HK Aktenstudium (Vorbefunde, ) Anwesenheit bei Teambesprechungen Dokumentation LRS-Therapie Therapieeinheit: 60 Minuten (50 Minuten Therapie, 10 Minuten Dokumentation) Befunderstellung: 15-30 Minuten Aktenstudium (Vorbefunde, ) Dokumentation Übergabe

Mini Ambulatorium: Gesamtstatistik August 2005 bis Juni 2006 11 ADHD-Therapie Gruppentherapie: 90 Minuten Elternabende: 120 Minuten Befunderstellung: 15-30 Minuten Aktenstudium (Vorbefunde, ) Dokumentation Übergabe Psychotherapie Therapieeinheit: 60 Minuten (50 Minuten Gespräch, 10 Minuten Dokumentation) Befunderstellung: 15-30 Minuten Aktenstudium (Vorbefunde, ) Dokumentation Übergabe

Mini Ambulatorium: Gesamtstatistik August 2005 bis Juni 2006 12 Erläuterung zur Unterscheidung Therapie - Förderung

Mini Ambulatorium: Gesamtstatistik August 2005 bis Juni 2006 13 Die Unterscheidung zwischen einer schulischen Förderung und der Lese- Rechtschreib-Therapie (LRS-Therapie) ist eine wesentliche: Kinder, die eine LRS- Therapie benötigen, erfüllen die klinisch-diagnostischen Kriterien einer Lese- Rechtschreibstörung. Die Lese-Rechtschreibstörung (F81.0 nach ICD-10) wird im ICD-10 der Gruppe der Umschriebenen Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten (F81) zugeordnet. Zu den Umschriebenen Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten zählt man Störungen des Lesens, Rechtschreibens und Rechnens. Weichen die Leistungen des Kindes in den Kulturtechniken des Lesens, Rechtschreibens, Rechnens eindeutig vom kognitiven Funktionsniveau (Intelligenz) ab, so werden Umschriebene Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten diagnostiziert. Diese Diagnose ist eine Therapieindikation und keine Indikation für einen Förderbedarf. Kinder mit Förderbedarf bzw. Bedarf einer Lernbetreuung zeigen keine Umschriebene Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten, sondern weisen in der Regel ein allgemeines unterdurchschnittliches kognitives Funktionsniveau auf und benötigen daher eine allgemeine schulische Unterstützung (vgl. deutsche Terminologie allgemeine Lernschwäche ). Die LRS-Therapie zeigt nur dann Erfolge, wenn evaluierte Lese- Rechtschreibprogramme Anwendung finden. Im Bereich der Sprachentwicklung bzw. der spezifischen Sprachentwicklungsstörungen (sses) ist ebenso auf die Unterscheidung zwischen der Indikation Sprachtherapie (Logopädie) und Sprachförderung zu achten. Spezifischen Sprachentwicklungsstörungen sind im ICD-10 unter der Codierung F80 zu finden. Hierfür gelten dieselben Argumente wie bei den Umschriebenen Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten (vgl. oben): Weichen die Leistungen des Kindes in den einzelnen Sprachdimensionen eindeutig vom kognitiven Funktionsniveau (nonverbale Intelligenz) ab, so wird eine sses diagnostiziert und damit ist ein logopädischer Interventionsbedarf gegeben.

Mini Ambulatorium: Gesamtstatistik August 2005 bis Juni 2006 14 Kritische Stellungsnahme zum Thema Diagnostik von neurologisch/psychiatrisch/psychologischen Störungsbildern in der Schulpsychologie

Mini Ambulatorium: Gesamtstatistik August 2005 bis Juni 2006 15 Um der Komplexität neurologisch/psychiatrisch/psychologischer Störungsbilder im Kindes- und Jugendalter gerecht zu werden, muss die Diagnostik eine interdisziplinäre sein und hat nach wissenschaftlich begründeten Leitlinien für Diagnostik und Therapie (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften) zu erfolgen. Demnach müssen neben der psychologischen Abklärungsschiene weitere Berufsgruppen wie beispielsweise Medizin, Logopädie, Ergotherapie in vielen Diagnostikfällen eingebunden werden. Die AWMF-Leitlinien sehen für den Part der Psychologie eine umfassende Intelligenz- Entwicklungsdiagnostik und eine störungsspezifische Abklärung vor. Voraussetzung für eine qualitätssichernde Diagnostik ist ein tiefgehendes Fachwissen im Bereich der Neurologie/Psychiatrie/Psychologie des Kindes- und Jugendalters. Die oben angeführte Aufschlüsselung des Arbeitsaufwandes der PsychologInnen bei der Diagnostik neurologisch/psychiatrisch/psychologischer Störungsbilder weist auf einen sehr hohen Zeitaufwand hin. Zur Veranschaulichung: Abklärung einer Lese-Rechtschreib-Rechenstörung: diagnostischer Arbeitsaufwand: rund sechs Stunden: o Anamnese und Außenanamnese: rund 60 Minuten o Intelligenzdiagnostik: rund 120 Minuten o Lese-Rechtschreib-Rechendiagnostik: rund 90 Minuten o Befunderstellung: rund 30 Minuten o Befundbesprechung: rund 60 Minuten In vielen Fällen ist eine Helferkonferenz mit der Schule nötig (zusätzlich rund 90 Minuten). Zu beachten ist, dass dies ein diagnostischer Aufwand ohne Berücksichtigung einer Sekundärproblematik oder Komorbidität ist. Sowohl Studien als auch die Praxis zeigen uns aber, dass in vielen Fällen sehr wohl weitere Störungsbilder wie sses, HKS, emotionale Störungen vorliegen. Daraus ergibt sich die erweiterte Diagnostik: o Zusätzliche Sprachdiagnostik: 90 bis 120 Minuten (oft auch die Logopädie erforderlich) o Zusätzliche HKS-Diagnostik: rund 45 Minuten (plus Medizinische Diagnostik) o Zusätzliche emotionale Diagnostik: 90 bis 120 Minuten (oft auch Medizinische Diagnostik erforderlich)

Mini Ambulatorium: Gesamtstatistik August 2005 bis Juni 2006 16 Wie diesen Ausführungen zu entnehmen ist, muss man die Abklärung neurologisch/psychiatrisch/psychologischer Störungsbilder durch die Schulpsychologie kritisch betrachten, zumal 1. in vielen Diagnostikfällen eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit der Medizin, Logopädie, Ergotherapie etc. notwendig ist 2. die psychologische Abklärung auf fachspezifischen Wissen im Bereich der Neurologie/Psychiatrie/Psychologie des Kindes- und Jugendalters zu basieren hat 3. der diagnostische Arbeitsaufwand für die Psychologie ein sehr großer ist. Eine Einrichtung wie das Mini Ambulatorium wird solch komplexen diagnostischen Anforderungen gerecht, da interdisziplinäres Arbeiten im Team, zeitliche Ressourcen für diagnostisches Procedere und Fachkräfte mit spezifischen Wissen im Bereich der Neurologie/Psychiatrie/Psychologie des Kindes- und Jugendalters konzeptionelle Schwerpunkte sind. Weiter übernimmt das Mini Ambulatorium nicht nur kurative Aufgaben, sondern erfüllt auch eine präventive Funktion: Mit unserer Zeitschrift Standards in Diagnostik und Therapie, die vierteljährig erscheint, stellen wir uns in den Dienst der Bewusstseinsbildung. Ziel ist, über spezifische neurologisch/psychiatrisch/psychologische Störungsbilder des Kindes- und Jugendalters zu informieren. Zielgruppen sind u.a. PädagogInnen, PraktikerInnen, weitere psychosoziale und pädagogische Einrichtungen. Auf diesem Wege hoffen wir, mehr Informationen geben zu können, über Störungsbilder aufzuklären und zu sensibilisieren in der Hoffnung, dass betroffene Kinder und Jugendliche so früh wie möglich eine adäquate Diagnostik und Intervention erhalten.