Die Schachblume: Eine seltene Schönheit an der Niederelbe

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Transkript:

BOTANISCHER VEREIN ZU HAMBURG E.V. Verein für Pflanzenkunde, Naturschutz und Landschaftspflege Pflanzenportraits Die Schachblume: Eine seltene Schönheit an der Niederelbe Text: Bernd-Ulrich Netz, Fotos: Elisabeth J. Herrmann Wie die Heideblüte in Niedersachsen und die Lavendelblüte der Provence hat auch die Haseldorfer Marsch vor den Toren Hamburgs ihre Blühsaison, zu der Kenner von weit her anreisen. Die Attraktion während dreier Frühjahrswochen sind große glockenförmige Blüten mit prächtigem purpurfarbenem Schachbrettmuster. Zuweilen kommt die Musterung blassgrün auf weißem Grund daher, andere Blüten sind rein weiß. Meist gibt es nur eine Blüte pro Pflanze, selten sind es auch 2 oder 3. Als auffällige bunte Tupfer stehen sie im April und Mai im sich frischgrün entfaltenden Grasland. Alle Farbvarianten gehören zu einer einzigen variablen Pflanzenart, der Schachblume (Fritillaria meleagris), oft auch Schachbrettblume genannt. Die Schachblume ist ein Liliengewächs, nahe verwandt mit der in Gärten häufig kultivierten farbenprächtigen Kaiserkrone. Sie hat schmale graugrüne Blätter und erreicht eine Wuchshöhe von 15 bis 35 cm, zum Zeitpunkt der Samenreife Rote und weiße Blütenvariante. Diese Artikelreihe, von Mitgliedern des Botanischen Vereins geschrieben, erschien unter den Rubriken Pflanzen vor der Haustür und Wildpflanzen in der Zeitschrift Hamburger Gartenfreund Informationen des Landesbundes der Gartenfreunde in Hamburg e.v.. 1

Dunkelrote Blütenvariante mit Schilfröhricht und Auenwald im Hintergrund. bis zu 80 cm. In der Haseldorfer Marsch nennt man die Pflanze traditionell Wilde Tulpe, in der Seestermüher Marsch Reettulpe, und jenseits der Krückau ist sie als Kiebitzei bekannt. So auffällig die Blüten sind, so anspruchsvoll ist die Vermehrung der Schachblume. Anders als viele andere Zwiebelgewächse vermehrt sich die Schachblume nicht durch Tochterzwiebeln, sondern nur über Samen. Aus dem Samen keimt im ersten Jahr allerdings nur ein hauchdünnes grünes Fädchen aus. Bis zur ersten Blüte braucht die Pflanze meist sechs lange Jahre! Aber auch danach blüht die Schachblume, die mindestens 25 Jahre alt werden kann, nicht in jedem Jahr. Wenn die Pflanze abgefressen wird oder durch schlechtes Wetter oder andere Gründe nicht genügend Nährstoffe in der Zwiebel einlagern konnte, fällt die Blüte im Folgejahr aus und man findet, wenn überhaupt, nur einige schlanke Blätter. Schachblumen wachsen auf nassen Wiesen, lieben zeitweilige Überschwemmungen und besiedeln das Marschgrünland vor allem dort, wo der Tideeinfluss für wechselnde Wasserstände sorgt. Zuweilen findet man sie in Gebüschen, und vor allem in der Seestermüher Marsch besiedelte sie früher auch lückige Reetbestände. Seltene Schönheit Noch vor wenigen Jahrzehnten wuchsen Schachblumen in Massen auf den Außendeichwiesen der Elbe ober- und unterhalb Hamburgs. Körbeweise wurden die Blüten gesammelt und auf Wochenmärkten verkauft. Doch Änderungen in der Bewirtschaftung, großräumige Eindeichungen und die Bebauung weiter Bereiche haben aus der einst häufigen Schönheit ein seltenes Kleinod werden lassen. Heute ist die Schachblume stark bedroht, wie auch ihr Lebensraum, die Nasswiesen und Überschwemmungsgebiete. 2

Schachblumenwiese. Zu erkennen sind außerdem: Wiesen-Schaumkraut, Hahnenfuß und Wiesen-Fuchsschwanz. Weit versprengt liegen die letzten Vorkommen in Deutschland. Neben wenigen punktuellen Wuchsorten in Norddeutschland findet man sie nur noch in Oberfranken. An ihrem einstigen Verbreitungszentrum an der Unterelbe den Elbwiesen bei Hetlingen kommt die Schachblume auch heute noch vor. Vor allem im Grünland um die Idenburg kann man beeindruckende Schachblumenwiesen bestaunen. Sie sind zwar viel kleiner als vor Jahrzehnten, aber im Gegensatz zu den meisten anderen Standorten kann man hier noch mehr als 50.000 Schachblumen bewundern. Anpassungen Wie die meisten Pflanzenarten kann die Schachblume im Garten auf fast allen nicht zu schattigen Standorten wachsen. Besondere Ansprüche an den Boden oder die Feuchtigkeit stellt sie nicht. Im Garten wird sie allerdings durch die Hand des Gärtners vor zu starker Konkurrenz geschützt. In der freien Landschaft wird die Schachblume dagegen auf den meisten Standorten von der übermächtigen Konkurrenz der Gräser verdrängt. Auf den nassen, ungedüngten Elbwiesen dagegen können die Schachblumen durch die Nährstoffe, die sie in ihrer Zwiebel gespeichert haben, im Frühjahr schneller austreiben als die Gräser, früh Blätter ausbilden und schon im April blühen. Wenn im Juni die Konkurrenz der Gräser übermächtig wird, hat die Schachblume ihr Wachstum bereits beendet und die Nährstoffe für das kommende Jahr in der Zwiebel gelagert. Viele Frühjahrsblüher verfolgen die gleiche Strategie: Tulpen, Scharbockskraut oder das Buschwindröschen, wobei letzteres nicht der Konkurrenz durch die Gräser ausweicht, sondern der Beschattung durch die Bäume. Auf zu stark entwässerten oder gedüngten Flä- 3

Steckbrief Schachblume (Fritillaria meleagris) Blüten: 4 cm große, nickende Glocken, purpurn schachbrettartig gemustert oder weiß, dann oft mit grünlicher Zeichnung. Blütezeit Ende April und Anfang Mai. Blätter: Schmal und graugrün. Lebensraum: Nasse Wiesen, vorzugsweise im Überschwemmungsbereich der Flüsse. Verbreitung: Ursprünglich von Südosteuropa bis an die Nordseeküste. Seit dem 16. Jahrhundert als Gartenpflanze vermehrt und an zahlreichen Stellen verwildert, z. B. in Schweden. In den vergangenen Jahrzehnten an den naturnahen Wuchsorten drastisch zurückgegangen. In Deutschland heute vornehmlich an der Unterelbe. In der holsteinischen Elbmarsch liegen die letzten größeren Vorkommen bei Hetlingen. Für den Garten: Schachblumen stehen unter Schutz und dürfen nicht der Natur entnommen werden! Im Garten auf sie verzichten muss man deswegen nicht: Gartenbaulich vermehrte Pflanzen sind im Fachhandel erhältlich. Sie wachsen auf allen nicht zu schattigen Standorten. chen haben die Schachblumen auf Dauer keine Chance und werden verdrängt, denn hier können sich die Gräser früher entwickeln. Auch für die Ausbreitung nutzen die Schachblumen die Besonderheiten ihres bevorzugten Lebensraumes: Die Samen der Schachblume sind flach und schwimmfähig. Über Jahrhunderte erreichte die Schachblume durch die Verdriftung ihrer Samen bei Hochwasser neue Lebensräume. An der Elbe geht das besonders gut, da das Wasser nicht nur zum Meer fließt, sondern bei Flut auch flussaufwärts. Dort wo das Elbhochwasser nicht mehr hinkommt, erfolgt die Ausbreitung durch den Wind, was aber nur über kurze Strecken funktioniert. Mähweide Die Schachblumenwiesen an der Unterelbe wurden traditionell als Heuwiesen genutzt, denn sie lieferten ohne zusätzliche Düngung Jahr für Jahr bestes Heu, das auf der Geest als Winterfutter begehrt war. Es wurde sogar über spezielle Heuhäfen verschifft. Zu der periodisch überschwemmten Landschaft aus Mähwiesen gehörte die Schachblume, die genau solche Flächen besiedelt. Ausschließlich beweidete Flächen sind als Lebensraum kaum geeignet. Eine dauernde Beweidung, vor allem mit Pferden, vernichtet Schachblumenvorkommen binnen weniger Jahre. Vor allem nach der Eindeichung von 1976 wurde die Nutzung auf vielen Flächen verändert. Es wurde vermehrt beweidet, und durch Düngung konnten die Flächen früher gemäht werden. Andere Flächen wurden nicht mehr genutzt und fielen brach. Dadurch verschwanden die Schachblumen von vielen Flächen. Mit ihr gingen oft auch das Wiesen-Schaumkraut und der Goldschopf-Hahnenfuß, aber auch Kiebitz und Feldlerche verloren. Nur auf wenigen, etwas vernachlässigten Flächen überdauerte 4

die Schachblume, bis sich in den 1990er Jahren eine Gruppe engagierter Bürger aus Hetlingen zur Arbeitsgemeinschaft Umweltschutz Haseldorfer Marsch zusammentat, die verbliebenen drei Schachblumenwiesen anpachtete und eine schonende Nutzung sicherstellte. Zum Erhalt der Schachblumen ist es notwendig, dass vor der Samenreife Ende Juni keine Bewirtschaftung stattfindet, danach muss jedoch ein- oder zweimal gemäht oder beweidet werden, damit die Schachblume im folgenden Frühjahr gut austreiben kann. Seit dem Jahr 2001 sind die verbliebenen Schachblumenwiesen und viele ehemalige Standorte als Ausgleichsflächen für die Elbvertiefung von 1999 gesichert und werden von Landwirten, die nur eine geringe Pacht zahlen, optimal im Sinne der Schachblumen gepflegt. So dürfen die Flächen nicht gedüngt und nicht von Pferden beweidet werden. Alljährlich wird die Größe der Schachblumenbestände ermittelt, um Veränderungen frühzeitig festzustellen und die Bewirtschaftung gegebenenfalls anpassen zu können. Seither sind die Bestände deutlich angestiegen und die Schachblume hat sogar einige Flächen wieder besiedelt. Dieser Erfolg wird alljährlich mit einem Schachblumenfest Ende April in Hetlingen gefeiert. Zehntausende von Schachblumen zeigen sich dann tausenden von Besuchern, die vorsichtig am Rande von zwei dafür freigegebenen Wiesen stehen und darauf achten, die empfindliche Pracht nicht zu zertreten. Bei wissenschaftlichen Untersuchungen wurde festgestellt, dass die vielen Besucher, wenn sie sich rücksichtsvoll verhalten, den Schachblumen sogar eher nützen als schaden: Solange die Besucher da sind, werden weniger Schachblumen von Hasen und Rehen abgefressen, die sich in abgelegenen Bereichen gerne über diesen Leckerbisssen hermachen. Da die Hauptblüte der Schachblume nur etwa eine Woche dauert und stark von der Witterung abhängt, kann der genaue Termin des Festes erst Anfang April festgelegt werden 1. 1 Information unter <www.elbmarschenhaus.de> 5