Handbuch für GUSSROHR- SYSTEME.

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Handbuch für GUSSROHR- SYSTEME www.trm.at

Das Unternehmen Die Tiroler Rohre GmbH entwickelt, produziert und vermarktet hochwertige Systeme für den Wassertransport und die Tiefgründung von Bauwerken aus duktilem Guss. Wir verstehen uns als produzierendes Tiroler Traditionsunternehmen für Rohr- und Pfahlsysteme aus duktilem Gusseisen für die Wasserwirtschaft und den Spezialtiefbau. Wir agieren weltweit, unser Kernmarkt ist Europa. Seit 1947 richten wir unsere Handlungen auf Qualität, Sicherheit, gegenseitigem Vertrauen und Respekt aus. Wir sehen uns als zuverlässiger und kompetenter Partner in den verschiedensten Anwendungen unserer Branche und so werden wir auch von unseren Kunden wahrgenommen. Unsere Produkte sind leistungsstark, langlebig und robust. Sie zeichnen sich besonders durch ökologische und ökonomische Vorteile aus. Durch die Eigenschaften des duktilen Gusseisens und unsere Expertise in den Anwendungsbereichen unserer Produkte sind wir in der Lage, auch extreme Herausforderungen zu meistern. Unsere hohe Kompetenz, Einsatzbereitschaft und Verlässlichkeit machen uns zu einem langfristigen, leistungsfähigen Systempartner. Vorwort 3

TIROLER ROHRE GMBH Innsbrucker Straße 51 6060 Hall in Tirol Austria T +43 5223 503 0 F +43 5223 43619 E office@trm.at www.trm.at Produkte: Rohrsysteme nach EN 545 und EN 598 in den Nennweiten 80 bis 1.000 und Pfahlsysteme. Technische Änderungen, Satz- und Druckfehler vorbehalten! Aktuelles Handbuch downloaden unter: www.trm.at Anfahrtsplan: Innsbruck B171 Kufstein CH A12 ITA A13 A12 EXIT 70 Hall West EXIT 68 Hall Mitte GER 4 Vorwort

Inhaltsverzeichnis 1 Vorteile duktiler Gussrohrsysteme 7 2 Formschlüssige Systemtechnik 15 3 Anwendungsgebiete formschlüssiger Systemtechnik 29 4 Nicht formschlüssige Systemtechnik 37 5 Flanschverbindungen, Rohre und Formstücke 41 6 Beschichtungen. 51 7 Zubehör 57 8 Sonderprodukte 61 9 Planung 67 10 Transport und Einbau. 89 11 Abwasser. 111 12 Normen und Richtlinien 123 Vorwort 3 Inhaltsverzeichnis 5 1 Vorteile duktiler Gussrohrsysteme 7 Herstellung.................................................... 8 Werkstoff..................................................... 10 2 Formschlüssige Systemtechnik 15 Einführung.................................................... 16 2.1 Formschlüssige Verbindungen und Rohre.......................17 VRS -T-Rohr 80 bis 500............................... 18 VRS -T-Verbindung 80 bis 500........................ 18 VRS -T-Verbindung mit Klemmring 80 bis 500.......... 18 BLS -Rohr 600 bis 1000............................... 19 BLS -Verbindung 600 bis 1000......................... 19 2.2 Formstücke mit formschlüssigen Verbindungen................ 20 MMK-Stücke 11............................................... 21 MMK-Stücke 22.............................................. 21 MMK-Stücke 30.............................................. 21 MMK-Stücke 45.............................................. 21 MK-Stücke 11 und 22.......................................... 22 MK-Stücke 30 und 45......................................... 22 MMB-Stücke................................................. 22 MB-Stücke................................................... 22 MMR-Stücke................................................. 23 MMQ-Stücke.................................................. 23 U-Stücke..................................................... 23 F-Stücke...................................................... 23 EU-Stücke................................................... 23 MMA-Stücke................................................. 24 P-Stopfen.................................................... 24 EN-Stücke................................................... 25 ENH-Stücke.................................................. 25 GL-Stücke (GDR-Stücke)....................................... 25 HAS-Stücke (A-Stücke) mit 2 -IG.............................. 25 O-Stücke..................................................... 25 Flanschverbindungen......................................... 26 3 Anwendungsgebiete formschlüssiger Systemtechnik 29 Einführung...................................................30 3.1 Grabenlose Einbauverfahren.................................. 30 3.2 Beschneiungsanlagen......................................... 31 3.3 Turbinenleitungen............................................. 31 3.4 Feuerlöschleitungen........................................... 32 3.5 Brückenleitungen und Freileitungen............................ 32 3.6 Fliegende Leitungen........................................... 33 3.7 Einschwimmen................................................ 33 3.8 Gewässerkreuzungen/Düker................................... 34 3.9 Verlegung im Steilhang........................................ 34 3.10 Einsatz in von Erdbeben oder Setzungen gefährdeten Gebieten. 34 3.11 Kommunale Wasserversorgung/Ersatz von Betonwiderlagern... 35 4 Nicht formschlüssige Systemtechnik 37 Einführung...................................................38 4.1 Übersicht.................................................... 38 4.2 TYTON -Rohre Baulänge 5 m 80 bis 500............. 39 TYTON -Rohre Baulänge 6 m 80 bis 1000............ 39 Inhaltsverzeichnis 5

4.3 Formstücke mit nicht formschlüssigen Verbindungen............ 40 5 Flanschverbindungen, Rohre und Formstücke 41 Einführung................................................... 42 5.1 Flanschverbindungen......................................... 42 5.2 Schrauben und Dichtungen....................................44 5.3 Flanschenrohre aus duktilem Gusseisen FF-Rohre PN 10, PN 16 u. PN 25 mit Integralflansch (Typ 21)............... 46 Flanschenrohre aus duktilem Gusseisen FF-Rohre PN 10, PN 16 u. PN 25 mit Gewindeflansch (Typ 13)............. 46 5.4 Flanschformstücke............................................ 47 FFK-Stücke 11................................................ 47 FFK-Stücke 22............................................... 47 FFK-Stücke 30............................................... 47 FFK-Stücke 45............................................... 47 F-Stücke..................................................... 48 TT-Stücke.................................................... 48 Q-Stücke..................................................... 48 T-Stücke..................................................... 49 FFR-Stücke.................................................. 50 FFRe-Stücke................................................. 50 N-Stücke..................................................... 50 X-Stücke...................................................... 50 6 Beschichtungen. 51 Einführung.................................................... 52 6.1 Außenbeschichtungen Zink-Überzug mit PUR-Beschichtung (PUR-Longlife)................................................ 52 6.2 Außenbeschichtungen Zink-Überzug mit Epoxy- oder Bitumen-Beschichtung........................................ 53 6.3 Sonderbeschichtung PUR-TOP................................ 53 6.4 Außenbeschichtungen Zementmörtel-Umhüllung............... 53 6.5 Formstückbeschichtung (innen und außen).................... 54 6.6 Innenbeschichtungen......................................... 55 7 Zubehör 57 7.1 Montagegeräte und Hilfsmittel für Rohre und Formstücke mit TYTON -,VRS -T-Steckmuffen-Verbindung................. 58 Druckverlusttabelle 500................................... 85 Druckverlusttabelle 600...................................86 Druckverlusttabelle 700...................................86 Druckverlusttabelle 800................................... 87 Druckverlusttabelle 900................................... 87 Druckverlusttabelle 1000..................................88 10 Transport und Einbau. 89 10.1 Transport/Lagerung........................................... 90 10.2 Einbauanleitungen VRS -T 80 bis 500.................. 91 10.3 Einbauanleitungen BLS 600 bis 1000.................. 95 10.4 Einbauanleitung TYTON -Steckmuffen-Verbindung............. 97 10.5 Einbauanleitung ZMU......................................... 99 10.6 Einbauanleitung Flanschverbindung.......................... 102 10.7 Kürzen von Rohren........................................... 102 10.8 Sonderfall PUR-TOP......................................... 103 10.9 Schweißen................................................... 104 10.10 Schweißtechnische Empfehlungen für das Lichtbogenhandschweißen................................... 105 10.11 Rohrgraben und Rohrbettung................................ 107 10.12 Reparatur und Zusammenschluss............................ 109 11 Abwasser. 111 Einführung...................................................112 11.1 Kennzeichnung der Rohre aus duktilem Gusseisen..............112 11.2 Kennzeichnung Formstücke aus duktilem Gusseisen.............112 11.3 Abwasserentsorgung.........................................113 11.4 Für die Baustelle..............................................118 Montageanleitungen Kanalanschlussstück und Kanalputzstück................................................118 Zusammenschluss mit 2 U-Stücken bei Abwasserrohren........119 Schachtausführungen.........................................119 Mauerdurchführungen....................................... 120 Pfahlverlegung............................................... 120 Brückenentwässerung........................................ 120 Dehnungsausgleich.......................................... 120 Druckprüfung.................................................121 8 Sonderprodukte 61 8.1 Zink-Aluminium-Überzug Außenbeschichtungen mit Deckbeschichtung......................................... 62 8.2 WKG-Rohre Außenbeschichtungen Wärmegedämmte Gussrohre und Formstücke.................................... 63 8.3 Sonderbauteile............................................... 66 9 Planung 67 9.1 Bemessung von Betonwiderlagern............................68 9.2 Zu sichernde Rohrleitungslänge............................... 70 9.3 Berechnung von Höhenversätzen mit Flanschformstücken........................................... 74 9.4 Druckprüfung................................................ 75 9.5 Desinfektion von Trinkwasserleitungen.......................... 77 9.6 Hydraulische Berechnungen von Trinkwasserleitungen.......... 80 Druckverlusttabelle 80..................................... 81 Druckverlusttabelle 100.................................... 81 Druckverlusttabelle 125....................................82 Druckverlusttabelle 150....................................83 Druckverlusttabelle 200...................................83 Druckverlusttabelle 250...................................84 Druckverlusttabelle 300................................... 84 Druckverlusttabelle 400................................... 85 12 Normen und Richtlinien 123 Europäische Normen: ÖNORM EN............................ 124 ÖNORMEN/ÖVGW-Regelwerke............................... 124 EN-ISO-Normen.............................................125 DVGW-Regelwerk (Wasser)..................................125 DVGW-Regelwerk (Gas u. Wasser)............................125 DVGW-VP-Normen..........................................125 ÖVGW/GRIS PW401.........................................125 GSK.........................................................126 6 Inhaltsverzeichnis

1 - VORTEILE DUKTILER GUSSROHRSYSTEME

VORTEILE DUKTILER GUSSROHRSYSTEME Die Herstellung Als Ausgangsstoff für duktile Gussrohre der TRM werden ohne Ausnahme hochwertigste Materialien verwendet. Für die Gewinnung des Roheisens kommt ausschließlich Eisen- und Stahlschrott zum Einsatz. Durch den Einsatz von Recyclingmaterial in der Herstellung, aber auch durch die extrem lange technische Nutzungsdauer und die anschließende fast 100%ige Recyclebarkeit sind duktile Gussrohre besonders nachhaltig, wirtschaftlich und umweltfreundlich. Der verwendete Schrott wird mit Koks und weiteren Zuschlagstoffen in einem Kupolofen erschmolzen und anschließend der Magnesiumbehandlung zugeführt. Das Roheisen und das behandelte Eisen werden in definierten und kurzen Abständen auf ihre chemische Zusammensetzung und mechanischen Eigenschaften überprüft. Nach erfolgter Magnesiumbehandlung wird das Gusseisen in verschiedenen Schleudergussmaschinen nach dem De-Lavaud- Verfahren zu Gussrohrrohlingen gegossen. Zur Ausbildung der Muffeninnenkonturen wird ein je nach Verbindungsart unterschiedlich ausgeprägter Sandkern in die Schleuderform (Kokille) eingesetzt. Es folgt das Glühen der Rohre bei ca. 960 C, durch das die Rohre letztendlich ihre duktilen Eigenschaften erhalten. Bei der Kontrolle der geglühten Rohre müssen die Werkstoffkennwerte, die nach EN 545 (für Trinkwasserrohre) und EN 598 (für Abwasserrohre) festgelegt sind, eingehalten werden. An den Glühofen schließt sich die Putz- und Prüfstrecke an. Hier bekommen die Rohre ihre Zink- oder Zink-Aluminium- Beschichtung, werden genauestens überprüft und mittels Druckprobe einzeln auf Dichtheit getestet. In regelmäßigen Intervallen werden Materialproben entnommen und auf Einhaltung der vorgegebenen Parameter kontrolliert. Im weiteren Verlauf bekommen Rohre mit VRS -T-Verbindung eine Schweißraupe. Zementmörtel-Auskleidung Alle Rohre erhalten eine Zementmörtel-Auskleidung. Dies erfolgt im Verfahren nach ÖNORM B 2562. Die Auskleidung unterliegt strengen Qualitätskontrollen neben der Überprüfung der Ausgangsstoffe, des Frischmörtels, muss die vorgeschriebene Schichtdicke je nach Nennweite eingehalten werden. Außenbeschichtung Den Standard für die Außenbeschichtung stellt eine PUR- Deck- oder Epoxidharzbeschichtung dar. Alternativ kann aber auch eine Zementmörtel-Umhüllung auf das verzinkte Rohr aufgebracht werden. Rohre mit dieser sogenannten ZMU können später in Böden mit einem Größtkorn von bis zu 100 mm, in Böden beliebiger Korrosivität oder grabenlos eingebaut werden. Weiterhin bedingt die ZMU eine Verlängerung der zu erwartenden technischen Nutzungsdauer auf bis zu 140 Jahre. Die Qualität der hergestellten Produkte und die Zufriedenheit der Kunden sind die obersten Unternehmensziele von TRM. Wir verfügen über ein nach EN ISO 9001 zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem. Die Produkte und Produktionsprozesse werden von der Prüf-, Überwachungs- und Zertifizierungsstelle der Stadt Wien (MA 39) überwacht. Zertifikate Selbstverständlich sind alle Produkte der TRM für die Trinkwasserversorgung vom ÖVGW zertifiziert. Alle von uns zur Herstellung verwendeten Werkstoffe, die im späteren Einsatz mit Trinkwasser in Kontakt kommen, wie z. B. das Gleitmittel, die Dichtung und der Zementmörtel, sind nach den entsprechenden Richtlinien geprüft oder besitzen eine ÖNORM B5014 Teil 1 - und eine KTW-/UBA- Zulassung. Dadurch kann eine negative Beeinflussung der Trinkwasser qualität ausgeschlossen werden. Unsere duktilen Gussrohre mit VRS -T-Steckmuffen-Verbindung verfügen in den Nennweiten 80 bis 500 zusätzlich über ein FM-Approval. Dadurch dürfen diese Rohre für Feuerlöschsysteme eingesetzt werden. Unsere Formstücke sind innen und außen mit einer Epoxidharz- Deckbeschichtung nach EN 14 901 beschichtet. Diese Beschichtung erfüllt überdies die strengen Anforderungen der Gütegemeinschaft Schwerer Korrosionsschutz (GSK). Damit können unsere Formstücke nach EN 545 in Böden beliebiger Korrosivität eingebaut werden. Eine Auswahl der wichtigsten Zertifikate ist unter www.trm.at downloadbar. Ausschreibungstexte Ausschreibungstexte entsprechend der aktuellen EN 545 für Rohre und Formstücke stehen unter www.trm.at in verschiedenen Formaten (Word, PDF und GAEB) zum Download bereit. Im letzten Abschnitt des Produktionsprozesses werden die Markierungen aufgebracht, Trinkwasserrohre verdeckelt, die Rohre gebündelt, und es wird eine abschließende Qualitätskontrolle durchgeführt. Die parallelen, etwa 3 mm tiefen, kerbförmigen Vertiefungen in der Muffenstirn weisen den Werkstoff duktiles Gusseisen zusätzlich aus. 8 Vorteile duktiler Gussrohrsysteme Kapitel 1

VORTEILE DUKTILER GUSSROHRSYSTEME Kapitel 1 Vorteile duktiler Gussrohrsysteme 9

VORTEILE DUKTILER GUSSROHRSYSTEME Der Werkstoff Die nachweislich ersten Gussrohre wurden bereits im Jahre 1455 für die Wasserversorgung des damaligen Dillenburger Schlosses eingesetzt und waren über 300 Jahre in Betrieb. Im Verlauf der folgenden Jahrhunderte wurde der Werkstoff Gusseisen aufgrund der wachsenden Beanspruchungen weiterentwickelt. Seit den 1960er Jahren bestehen die Rohre nicht mehr aus dem bis dahin üblichen Grauguss (GG), sondern aus duktilem Gusseisen (GGG, neu GJS). Das Wort duktil leitet sich vom lateinischen ducere (= führen, verformen) ab und bedeutet dehnbar oder verformbar. Dadurch wird auf eine der wesentlichen Eigenschaften des duktilen Gussrohres hingewiesen die Möglichkeit, sich unter Last zu verformen, und somit sehr hohen Belastungen zum Beispiel aus Verkehr und Innendruck widerstehen zu können. Made in Austria Das Know-how für unsere Gussrohrsysteme kommt aus Hall in Tirol. Die Produkte werden großteils auch in unserem Werk in Hall hergestellt. Duktiles Gusseisen ist ein zäher Eisen-Kohlenstoff-Werkstoff, dessen Kohlenstoffanteil überwiegend als Graphit in freier Form vorliegt. Vom Grauguss unterscheidet er sich hauptsächlich durch die Gestalt der Graphitteilchen. Eine Behandlung des flüssigen Eisens mit Magnesium bewirkt, dass der Kohlenstoff bei der Erstarrung in weitgehend kugeliger Form kristallisiert. Dies hat eine erhebliche Steigerung von Festigkeit und Verformbarkeit im Vergleich zum Grauguss zur Folge. Diese sogenannten Sphärolithe beeinflussen die Eigenschaften des metallischen Grundgefüges nur unwesentlich. Beim früher gebräuchlichen Grauguss setzten Graphitlamellen wegen ihres Kerbeffekts die relativ hohe Festigkeit des Grundgefüges herab. Das sorgt für eine gleichbleibend hohe Qualität, kurze Lieferwege und -zeiten und sichert gleichzeitig Arbeitsplätze in Österreich. Während beim Gusseisen mit Lamellengraphit die Spannungslinien an den Spitzen der Graphitlamellen stark verdichtet werden, umfließen bei duktilem Gusseisen die Spannungslinien den in Kugelform ausgeschiedenen Graphit fast ungestört. Aus diesem Grund lässt sich duktiles Gusseisen unter Last verformen. Rohre und Formstücke aus duktilem Gusseisen werden statisch als biegeweiche oder flexible Rohre betrachtet. Werkstoffkennwerte Entsprechend der EN 545 lassen sich die Zugfestigkeit und die Bruchdehnung anhand von Probestäben prüfen. Eine Übersicht über Werkstoffkennwerte von duktilem Gusseisen gibt die folgende Tabelle: Kennwerte Einheit Wert Zugfestigkeit N/mm² 420 0,2 % Dehngrenze N/mm² 300 Bruchdehnung % 10 Druckfestigkeit N/mm² 900 E-Modul N/mm² 170.000 Berstfestigkeit N/mm² 300 Scheiteldruckfestigkeit N/mm² 550 Längsbiegesteifigkeit N/mm² 420 Schwingbreite N/mm² 135 Mittlerer thermischer Ausdehnungskoeffizient m/mk 10 x 10-6 Wärmeleitfähigkeit W/cmK 0,42 Spezifische Wärme J/gK 0,55 Spezifisches Gewicht kg/m 3 7.250 Ein metallischer Werkstoff, wie es duktiles Gusseisen ist, behält während seiner gesamten Nutzungsdauer seine mechanischen Eigenschaften. Daher sind duktile Gussrohre auch nach Jahrzehnten belastbar und sicher. Verlauf der Spannungslinien bei Gusseisen mit Lamellengraphit (links), mit Kugelgraphit (rechts) Tradition verpflichtet Wir produzieren Gussrohre bereits seit dem Jahr 1947. Über die Jahre und Jahrzehnte wurden die Produktionsverfahren, die Außenund Innenschutzarten der Rohre und die Verbindungssysteme immer weiter entwickelt und verfeinert. Heute können wir auf unsere langjährigen Erfahrungen zurückgreifen und dieses Wissen in die Neuentwicklung von Produkten stecken und es somit an unsere Kunden weitergeben. Service Durch den Sitz unseres Unternehmens im Herzen von Europa ist es uns nicht nur möglich, die Transportwege kurz zu halten, sondern auch mit Anwendungstechnik und Außendienst zeitnah Beratungen und Hilfestellung im gesamten Vertriebsgebiet gewährleisten zu können. Hierfür steht ein erfahrenes Team von Technikern, Ingenieuren und Kaufleuten mit Rat und Tat an Ihrer Seite. Hygiene Wasser immer zuverlässig ans Ziel zu bringen, ist eine zentrale Aufgabe unserer Zivilisation. Seit Generationen sind unsere duktilen Gussrohre der Qualitätsstandard in der Wasserversorgung. Wasser als wichtigstes Lebensmittel auf unserem Planeten muss 10 Vorteile duktiler Gussrohrsysteme Kapitel 1

VORTEILE DUKTILER GUSSROHRSYSTEME daher vor Verschmutzung und chemischen Einflüssen während des Transportes durch Leitungen geschützt werden. Unsere duktilen Gussrohre werden serienmäßig mit einer Zementmörtelauskleidung versehen. Nahezu 100 Jahre alte, mit Zementmörtel ausgekleidete Rohrleitungen haben bewiesen, dass Zementmörtel als mineralische Auskleidung an Lebensdauer und Wirksamkeit allen bislang eingesetzten Materialien überlegen ist. Die Zementmörtelauskleidung hat eine aktive und passive Schutzwirkung. Die aktive Schutzwirkung beruht auf einem elektrochemischen Prozess. Wasser dringt in die Poren des Zementmörtels ein, löst freien Kalk und nimmt einen ph-wert von über 12 an. Mit diesem ph-wert ist bei Gusseisen keine Korrosion möglich. Die passive Wirkung ergibt sich aus der mechanischen Trennung von Gusswand und Wasser. Komplette Systemtechnik Ergänzend zu den Rohren steht ein umfangreiches Formstückprogramm, sowohl für VRS -T als auch für TYTON, bereit. In diesem Katalog sind nahezu alle verfügbaren Formstücke aufgeführt. Weitere stehen auf Nachfrage zur Verfügung. Alle unsere Formstücke werden von namhaften deutschen Gießereien speziell für uns angefertigt. Über Berg und Tal Lagesicherheit Durch ihre große Baulänge von 5 m bis 6 m sind duktile Gussrohre sehr unempfindlich gegenüber Lageabweichungen durch Setzungen oder ein ungleichmäßig hergestelltes Planum. Durch ihre große Längsbiegesteifigkeit können Fehler im Auflager überbrückt werden, ohne dass das Rohr überlastet wird und infolgedessen Schaden nimmt. Die Zementmörtelauskleidung besteht aus einem Sand-Zement- Wasser-Gemisch, welches in das rotierende Rohr eingebracht und in weiterer Folge an die Rohrinnenoberfläche aufgeschleudert wird. Durch den Schleudervorgang kommt es zu einer hohen mechanischen Entwässerung und Verdichtung des Zementmörtels (Wasserzementwert > 0,35). Dadurch erreicht man einerseits eine hohe Festigkeit des ausgehärteten Zementsteins und andererseits eine äußerst hohe Beständigkeit gegen jeglichen möglichen korrosiven Angriff durch das Medium Wasser. In der Trinkwasserversorgung wird vornehmlich Hochofen- bzw. Portlandzement eingesetzt. In der Abwasserentsorgung wird Tonerdeschmelzzement verwendet. Überdies ist unsere Steckmuffen-Verbindung je nach Nennweite und Verbindungsart bis zu maximal 5 abwinkelbar. Dies entspricht z. B. bei einem 6 m langen Rohr ca. 50 cm Auslenkung aus der Achse der Muffe des vorher verlegten Rohres oder Formstückes. So können auch großflächige Setzungen der Dichtheit des Systems keinen Abbruch tun und es wird vermieden, dass Zwängungen von einem Rohr auf das nächste übertragen werden. Durch die VRS -T-Verbindung sind Rohre und Formstücke, im Fall von Setzungen, Hangrutschungen oder Erdbeben und somit Längenänderungen des Rohrstranges, auch gegen Längskräfte gesichert und können nicht auseinandergezogen werden. Diffusionsdichtheit Duktile Gussrohre sind dicht! Und das in mehrfacher Hinsicht. Durch den anorganischen Werkstoff Gusseisen ist die Rohrwandung diffusionsdicht. Das bedeutet, dass nichts, weder von innen nach außen noch umgekehrt, durch die Rohrwandung dringen kann. Für das Gussrohr heißt das: kein Eindringen von Schadstoffen ins Trinkwasser ein wichtiger Aspekt vor allem bei Verlegung in kontaminierten Böden. Wurzelfest Die Verbindung verhindert nachweislich ein bei anderen Verbindungstypen häufig auftretendes Einwachsen von Pflanzenwurzeln über Jahrzehnte. Ein Rohr viele Möglichkeiten Unsere duktilen Gussrohre sind vielfältig einsetzbar. Typische Anwendungsgebiete des VRS -T-Systems sind: Trinkwasserversorgung Abwasserentsorgung Beschneiungsanlagen Turbinenleitungen Feuerlöschleitungen (FM-Approval und DB-Zulassung) Ersatz von Betonwiderlagern bei konventioneller Verlegung Brückenleitungen/Freileitungen Fliegende Leitungen (Ersatzwasserversorgung) Grabenlose Einbauverfahren (HDD, Berstlining, Press-Zieh- Verfahren, Langrohrrelining, Einschwimmen etc.) Verlegung im Steilhang Einsatz in von Erdbeben oder Setzungen gefährdeten Gebieten Gewässerkreuzungen/Düker Gebäudeinstallationen Nicht kleinzukriegen statische Sicherheit/Pfahljochverlegung Duktile Gussrohre sind nahezu jeder Belastung gewachsen. So ist es zum Beispiel möglich, unsere Rohre je nach Nennweite, Wanddicke und Einbaubedingungen mit nur 30 cm Überdeckung bei einer Verkehrsbelastung durch SLW 60 zu verlegen. Erreicht wird dies durch die hohe Ring- und Längsbiegesteifigkeit. Überdies ist es für erhöhte Beanspruchung aus Verkehr, Überschüttung, Innendruck etc. möglich, die Wanddicke zu variieren. Duktile Gussrohre sind in statischer Hinsicht als biegeweiches System anzusehen. Der Nachweis ihrer Gebrauchsfähigkeit wird über die zulässige Verformung bzw. Spannung und den Dauerschwingnachweis geführt. Hierzu bieten wir die Erstellung von prüffähigen Rohrstatiken durch unsere Anwendungstechnik an. Auch die Verlegung auf Pfahljochen stellt gewöhnlich kein statisches Problem dar. Durch die hohe Tragfähigkeit ist in vielen Fällen nur ein Pfahlauflager pro Rohr notwendig. Sicherheitsreserven Sicherheit sollte bei der Versorgung mit unserem wertvollsten Gut, dem Trinkwasser, vorrangig sein. Daher werden ausnahmslos alle Rohre im Werk auf ihre Dichtheit geprüft. Duktile Gussrohre weisen gegenüber dem Innendruck eine 3-fache Sicherheit auf. Nachhaltigkeit Schon seit mehr als 550 Jahren werden Gussrohre für den Transport von flüssigen Medien verbaut. Schon damals erkannte man das Potential dieses Werkstoffes. Durch ständige Weiterentwicklung der Herstellverfahren, des Materials selbst und der Verbindungstechnik können solche Höchstleistungen erzielt werden. Kapitel 1 Vorteile duktiler Gussrohrsysteme 11

VORTEILE DUKTILER GUSSROHRSYSTEME Die Langlebigkeit von duktilen Gussrohren schont zukünftige Sanierungsbudgets und die sehr geringen Schadensraten tragen zudem noch zu einer Einsparung bei den Betriebs- und Wartungskosten bei. Die extrem lange technische Nutzungsdauer von Gussrohrsystemen ist durch Erfahrungen aus den vergangenen sechs Jahrhunderten belegt. Wirtschaftlich Um die Wirtschaftlichkeit von Rohrleitungssystemen beurteilen zu können, muss mehr als der reine Preis des Rohrmaterials berücksichtigt werden. Ebenso müssen die Einbaukosten, die Schadensrate und die technische Nutzungsdauer einfließen. Duktile Gussrohre sind bekannt für ihre schnelle, einfache und fehlerverzeihende Verlegung. Unsere Verbindungssysteme VRS -T und TYTON lassen sich in kürzester Zeit ohne teures Spezialwerkzeug montieren. Meist reicht eine Brechstange mit Kantholz oder ein Bagger aus. Aufwendige und immer wiederkehrende Schulungen bzw. Zertifizierungen sind nicht notwendig. 4. Duktile Gussrohrsysteme weisen eine extrem lange technische Nutzungsdauer von bis zu 140 Jahren auf. Hierdurch werden das für ihre Produktion freigesetzte CO 2 und sonstige anfallende Emissionen, gerechnet auf die Lebensdauer, auf ein Minimum reduziert. Qualität Die Qualität der hergestellten Produkte und die Zufriedenheit der Kunden sind die obersten Unternehmensziele von TRM. Wir verfügen über ein nach EN ISO 9001 zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem. Die Produkte und Produktionsprozesse werden regelmäßig von Materialprüfungsämtern überwacht. Hierdurch wird eine gleichbleibend hohe Qualität unserer Produkte gewährleistet und Arbeitsplätze werden geschaffen und gesichert. Die folgende Formel stellt eine einfache Möglichkeit dar, die durchschnittlichen Jahreskosten einer Rohrleitung in Euro pro Meter überschläglich zu ermitteln. ØK = I * (1/n + p/200) ØK = durchschnittliche Jahreskosten der Rohrleitung in EUR/m I = Investitionskosten (Herstellkosten) in EUR/m n = technische Nutzungsdauer in Jahren p = Zinsatz in % Anhand dieser Formel ist es sehr einfach nachvollziehbar, dass die durchschnittlichen Jahreskosten einer Rohrleitung im Wesentlichen von der technischen Nutzungsdauer abhängig sind. Folglich stellen sich hohe Herstellungskosten durch den Einsatz qualitativ hochwertiger Rohrleitungsmaterialien über die Lebensdauer als durchaus wirtschaftlich dar. Hierbei sind noch nicht einmal die Kostenvorteile von duktilen Gussrohren aus Betrieb und Schadenshäufigkeit berücksichtigt. Umweltfreundlich Duktile Gussrohre von TRM sind ein Musterbeispiel an Umweltfreundlichkeit. Dies begründet sich vor allem durch folgende vier Faktoren: 1. Für die Gewinnung des flüssigen Roheisens verwenden wir ausschließlich Stahl- und Eisenschrott also Recyclingmaterial. Dies schont nicht nur wertvolle Ressourcen an Eisenerz, sondern ist darüber hinaus energiesparend. Im Gegensatz zu Erdöl ist Schrott als Ausgangsstoff noch unendlich lange verfügbar. 2. Da duktile Gussrohre im Wesentlichen aus Eisen und Zementmörtel bestehen, sind sie zu nahezu 100 % recyclebar. 3. Unsere in der Produktion anfallenden Hauptabfallprodukte wie Schlacke und Sand werden in Zementwerken und im Straßenbau eingesetzt und wiederverwertet. Duktile Gussrohrsysteme sind technisch unschlagbar Korrosionsbeständig durch Innen- und Außenbeschichtung Sicherer Außenschutz für alle Böden und Einbauverfahren Beständige Auskleidungen gegenüber aggressiven Medien Hohe statische Belastbarkeit Bruchsicher Hohe Sicherheitsreserven (bei Druckschwankungen, statischen Überlastungen, gegen Fremdeinwirkungen) Patentierte längskraftschlüssige Verbindungen Abwinkelbar bis maximal 5 Geeignet für grabenlose Einbauverfahren Dichtheit auch bei hohen Innendrücken, Unterdruck und hohen Grundwasserständen Diffusionsdichtes Rohrmaterial Wurzelfest Konstante Materialkennwerte (Dauerstandsfestigkeit) Duktile Gussrohrsysteme sind wirtschaftlich überlegen Schneller und einfacher, kostensparender Einbau Schmaler Graben durch geringe Rohrwandung Aushubmaterial meist wiederverwendbar Kein Schweißen nötig (einfachste Steckmuffen-Verbindung) Einbau bei allen Witterungsbedingungen Ideal für grabenlose Verlegung Alterungsunabhängiger Werkstoff Lange technische Nutzungsdauer Komplette Systemtechnik durch Formstücke und Zubehör Effizientes und kostengünstiges Planen mit der TRM-Anwendungstechnik Sehr geringe Schadensrate 12 Vorteile duktiler Gussrohrsysteme Kapitel 1

VORTEILE DUKTILER GUSSROHRSYSTEME Duktile Gussrohrsysteme bewusst ökologisch Anorganischer Werkstoff Produziert aus Recyclingeisen/auch selbst wieder voll recyclebar Genügen höchsten hygienischen Ansprüchen Der für die Zementmörtel-Auskleidung eingesetzte Sand ist frei von Bindemitteln und chemischen Zusätzen Vollständig diffusionsdichte Rohrwandung Lebensdauer bis zu 140 Jahre Ökologische Nachhaltigkeitskriterien duktiler Gussrohrsysteme Diffusionsdicht Auskleidungen Schrott als Grundstoff duktiles Gusseisen geringe Wartungs- und Reparaturaufwendungen sowie hohe Lebensdauer sichert das Lebensmittel Trinkwasser in allen Boden- und Einbaubedingungen sowie das Grundwasser bei Abwassertransport sichern hygienisch-ökologisch den lebensmittelgerechten Trinkwassertransport minimiert den Verbrauch originärer und fossiler Rohstoffe schont durch Recycling die Ressourcen heutiger und zukünftiger Generationen minimieren den Ressourcenverbrauch und CO 2 -Emissionen Ökonomische Nachhaltigkeitskriterien duktiler Gussrohrsysteme hohe Einbauproduktivität durch Steckmuffenverbindung kein Schweißen erforderlich witterungsunabhängiger Einbau häufig keine Sandbettung erforderlich keine Betonwiderlager erforderlich bei schubgesicherten Verbindungen Abwinkelbarkeit der Verbindungen großes Formstück- und Armaturenprogramm vermeidet Sonderanfertigungen niedrigste Schadensraten Nutzungsdauer bis über 100 Jahre reduziert Arbeitskosten spart Zeit und Folgekosten, z. B. Wartezeiten und Schweißnahtprüfung reduziert Arbeitskosten senkt Material-, Logistik- und Arbeitskosten senkt Material-, Logistik- und Arbeitskosten spart Formstücke reduziert Material- und Arbeitskosten; sichert Verfügbarkeit im Falle von Störungen und Änderungen senkt Reparatur- und Wartungskosten minimiert Sanierungsbudgets Technische Nachhaltigkeitskriterien duktiler Gussrohrsysteme Werkstofffestigkeit Außenschutz statische Tragfähigkeit Verbindung duktiles Gusseisen Einbau längskraftschlüssige Verbindungen überlegene Werkstoffeigenschaften erlaubt Betriebsdrücke über 100 bar weist mechanische und chemische Angriffe ab erlaubt höchste Belastungen in Quer- und Längsrichtung ist wurzelfest und vermeidet so ein Zuwachsen ist nicht brennbar; hohe Betriebssicherheit bei ungeplanten Lastfällen ist ohne Spezialgeräte bei jedem Klima oder Wetterverhältnis möglich halten höchste Zugkräfte und sind damit ideal für den grabenlosen Einbau erlauben Spezialanwendungen in alpinen Regionen, Erdbeben- und Setzungsgebieten, für Feuerlöschleitungen, Beschneiungssysteme und Wasserkraftanlagen Kapitel 1 Vorteile duktiler Gussrohrsysteme 13

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2 - FORMSCHLÜSSIGE SYSTEMTECHNIK

FORMSCHLÜSSIGE SYSTEMTECHNIK Einführung In diesem Kapitel werden ausschließlich längskraftschlüssige Steckmuffen-Verbindungen auf formschlüssiger Basis behandelt. Formschlüssige Steckmuffen-Verbindungen sind immer an einer Schweißraupe auf dem Einsteckende und einer Sicherungskammer zu erkennen. Der Formschluss zwischen der Schweißraupe und der Sicherungskammer wird durch das Einsetzen von Verriegelungssegmenten erzielt. Hierdurch entsteht eine mechanische Kraftübertragung zwischen dem Einsteckende und der Muffe des nächsten Rohres oder Formstückes. Sicherungskammer Schweißraupe Riegel links VRS -T-/TYTON -Dichtung Muffe Dazu gehören unter anderem: Trinkwasserversorgung Abwasserentsorgung Beschneiungsanlagen Turbinenleitungen Feuerlöschleitungen (FM-Approval und DB-Zulassung) Ersatz von Betonwiderlagern bei konventioneller Verlegung Brückenleitungen/Freileitungen Fliegende Leitungen (Ersatzwasserversorgung) Grabenlose Einbauverfahren (HDD, Berstlining, Press-Zieh- Verfahren, Langrohrrelining, Einschwimmen etc.) Verlegung im Steilhang Einsatz in von Erdbeben oder Setzungen gefährdeten Gebieten Gewässerkreuzungen/Düker Gebäudeinstallationen Durch die sehr hohe Abwinkelbarkeit von bis zu maximal 5 und die Drehbarkeit um 360 eignet sich diese Verbindung auch für die Ausbildung von anspruchsvollen und komplexen Knotenpunkten. Sicherung Riegel rechts Einsteckende PFA Die zulässigen Betriebsdrücke (PFA) der VRS -T-Verbindungen sind gemäß EN 545 in den Herstellerkatalogen anzugeben. Siehe folgende Seiten. Kräfte können aus Innendruck oder externen Zugkräften entstehen. Zulässige Betriebsdrücke (PFA) und zulässige Zugkräfte sind in Abhängigkeit vom Nenndurchmesser auf den folgenden Seiten angegeben. Höhere Drücke und Zugkräfte sind nach Rücksprache mit unserer Anwendungstechnik möglich. VRS -T: 80 bis 500 Diese seit Jahrzehnten bewährte Verbindung kann mit einer VRS -T- oder der TYTON -Dichtung montiert werden. Die Verriegelung erfolgt, je nach Nennweite und Einsatzart, mit 2 bis 4 Riegeln. Sie zeichnet sich vor allem durch eine einfache, schnelle Montage, hohe zulässige Betriebsdrücke und Zugkräfte sowie ihre universelle Einsetzbarkeit aus. An geschnittenen Rohren ist der Einsatz eines Klemmringes möglich. So kann meist auf das bauseitige Aufbringen einer Schweißraupe verzichtet werden. Rohre mit VRS -T-Verbindung gibt es in Baulängen von 5 m und 6 m. BLS : 600 bis 1000 Als Dichtung wird eine TYTON -Dichtung verwendet. Die Verriegelung erfolgt auch hier über 9 bis 14 Verriegelungssegmente, die durch ein Muffenfenster eingelegt und über den Rohrumfang verteilt werden. Rohre mit BLS - Verbindung gibt es in einer Baulänge von 6 m. PMA = 1,2 x PFA (höchster zulässiger Bauteilbetriebsdruck für kurze Zeit, z. B. Druckstoß) PEA = 1,2 x PFA + 5 (höchster zulässiger Bauteilprüfdruck auf der Baustelle) Die Einteilung in C-Klassen nach EN 545 gilt für formschlüssige Verbindungen nicht. Entsprechend weichen die Mindest- Wanddicken von denen in Tabelle 17 der EN 545 (nicht längskraftschlüssige Rohre) ab. Duktile Gussrohre und Formstücke sind für Unterdrücke bis -0,6 bar (dauernd) bzw. -0,9 bar (kurzzeitig) einsetzbar. Kompatibilität Eine Kompatibilität mit formschlüssigen Systemen anderer Hersteller ist nicht gegeben. Für mögliche Lösungen diesbezüglich kontaktieren Sie bitte unsere Anwendungstechnik. Klemmring Der Einsatz von Klemmringen ist von 80 bis 500 in den meisten Fällen möglich. Details zu den Einsatzbereichen siehe Einbauanleitung ab Seite 92. Durch die Verwendung von Klemmringen kann auf das nachträgliche Aufbringen von Schweißraupen an bauseitig geschnittenen Rohren verzichtet werden. Rohre und Formstücke mit VRS -T-Verbindungen sind nahezu unbegrenzt universell einsetzbar. Durch die schnelle und einfache Montage und die sehr hohen zulässigen Betriebsdrücke und Zugkräfte können sie praktisch jeden denkbaren Einsatzfall im Druckleitungsbau (Wasser oder Abwasser) abdecken. 16 Formschlüssige Systemtechnik Kapitel 2

FORMSCHLÜSSIGE SYSTEMTECHNIK 2.1 Formschlüssige Verbindungen und Rohre Übersicht Unten angeführte Drücke sind bezogen auf Standardrohre, höhere Drücke auf Anfrage. VRS -T BLS 80 bis 500 600 bis 1000 PFA 1) [bar] zul. Zugkraft 3) [kn] max. Abwinkelung [ ] 80 2) 100 115 5 100 2) 75 150 5 125 2) 63 225 5 150 2) 63 240 5 200 40 350 4 250 40 375 4 300 40 380 4 400 30 650 3 500 2) 30 860 3 600 32 1525 2 700 25 1650 1,5 800 16/25 2) 1460 1,5 900 16/25 2) 1845 1,5 1000 10/25 2) 1560 1,5 1) PFA: zulässiger Bauteilbetriebsdruck PEA = 1,2 x PFA + 5; 2) Wanddickenklasse K10 nach EN 545:2006 3) 80 bis 250 mit HDR höhere Zugkräfte auf Anfrage Kapitel 2 Formschlüssige Systemtechnik 17

FORMSCHLÜSSIGE SYSTEMTECHNIK VRS -T-Rohr 80 bis 500 s 3 s 1 Außenbeschichtungen Zink-Überzug mit PUR-Longlife-Beschichtung Zink-Überzug mit PUR-TOP-Beschichtung Zementmörtel-Umhüllung WKG-Umhüllung Baulänge = 5 m Innenbeschichtungen Portlandzement Tonerdezement Hinweise zu den Einsatzgebieten der Beschichtungen siehe Kapitel 6 Außenbeschichtungen Zink-Überzug mit Deckbeschichtung Zink-Aluminium-Überzug mit Deckbeschichtung Zementmörtel-Umhüllung WKG-Umhüllung Baulänge = 6 m Innenbeschichtungen Hochofenzement Tonerdezement Hinweise zu den Einsatzgebieten der Beschichtungen siehe Kapitel 6 Maße [mm] 1) Gewicht pro Meter Rohr [kg] 2) Gewicht pro Rohr [kg] 3) s 1 s 2 s 3 Rohr 6 m Rohr 6 m Rohr 5 m Rohr 6 m Rohr 5 m Rohr 6 m Guss ZMA ZMU ZMU ZMU 80 4,7 4 5 16,3 16,1 19,4 81,5 96,6 116,2 100 4,7 4 5 20,0 20,1 24,1 100,0 120,6 144,3 125 4,8 4 5 25,6 26,1 30,7 128,0 156,6 184,4 150 5,0 4 5 31,5 32,0 37,5 157,5 192,0 225,0 200 4,8 4 5 40,9 41,4 48,6 204,5 248,4 291,3 250 5,2 4 5 54,1 55,1 63,7 270,5 330,6 382,3 300 5,6 4 5 67,9 70,8 81,3 339,5 424,8 487,9 400 6,4 5 5 104,0 104,2 117,8 520,0 625,2 706,9 500 7,2 5 5 142,4 140,0 156,8 712,0 840,0 940,9 1) s1 = min. Maß, s2 und s3 = Nennmaße, Toleranzen beachten; 2) theo. Masse 1 m Rohr, inkl. ZMA, Zink, Deckbeschichtung und Muffenanteil; 3) theo. Masse pro Rohr, inkl. ZMA, Zink, Deckbeschichtung und Muffenanteil; VRS -T-Verbindung VRS -T-Verbindung mit Klemmring 80 bis 500 80 bis 500 Sicherungskammer Riegel links Schweißraupe VRS -T-/ TYTON -Dichtung Muffe a L b Sicherungskammer Klemmring VRS -T-/ TYTON -Dichtung Muffe Ø D Ø d 1 Sicherung Riegel rechts Hinweise zum Einsatz von VRS -T grabenloser Einbau in 80 bis 250 nur mit Hochdruckriegel (HDR) Einbauanleitung siehe Seite 91 höhere Drücke z. B. für Beschneiungsanlagen oder Turbinenleitungen möglich t Anzugsmoment 60 Nm (M12) Hinweise zum Einsatz von Klemmringen als Ersatz der Schweißraupe, z. B. an bauseits geschnittenen Rohren in MMK, MK, EN, ENQ standardmäßig bis PFA 16 bar, bei höheren Drücken siehe Einbauanleitung Klemmring Seite 92 nicht in Freileitungen und pulsierenden erdverlegten Leitungen nicht bei grabenlosen Einbauverfahren 80 98 100 118 125 144 150 170 200 222 250 274 300 326 400 429 500 532 Maße 1) [mm] PFA 2) [bar] d 1 D t L a b ohne HDR mit HDR +1-2,7 +1-2,8 +1-2,8 +1-2,9 +1-3 +1-3,1 +1-3,3 +1-3,5 +1-3,8 Anzahl Riegel 3) zul. Zugkraft 4) [kn] max. Abwinkelung [ ] min. Radius 5) [m] 156 127 86 8 5 100 110 2 115 5 57/69 177 135 91 8 5 75 100 2 150 5 57/69 206 143 96 8 5 63 100 2 225 5 57/69 232 150 101 8 5 63 75 2 240 5 57/69 292 160 106 9 5,5 42 63 2 350 4 72/86 352 165 106 9 5,5 40 44 2 375 4 72/86 410 170 106 9 5,5 40 4 380 4 72/86 521 190 115 10 6 30 4 650 3 95/115 630 200 120 10 6 30 4 860 3 95/115 1) Toleranzen sind möglich; 2) PFA: zulässiger Bauteilbetriebsdruck/PMA = 1,2 x PFA, PEA = 1,2 x PFA + 5 höhere PFA auf Anfrage siehe Hinweise zum Einsatz von Klemmringen; 3) 80 bis 250 gegebenenfalls zuzüglich Hochdruckriegel (HDR); 4) höhere Zugkräfte auf Anfrage; 5) min. Kurvenradius (5-m-Rohr/6-m-Rohr), der sich aus der möglichen Abwinkelung der Muffen ergibt gilt für offene und grabenlose Verlegung. 18 Formschlüssige Systemtechnik Kapitel 2

FORMSCHLÜSSIGE SYSTEMTECHNIK BLS -Rohr 600 bis 1000 s 3 s 1 Baulänge = 6 m Baulänge = 6 m Außenbeschichtungen Zementmörtel-Umhüllung Zink-Überzug mit Deckbeschichtung Zink-Aluminium-Überzug mit Deckbeschichtung WKG-Umhüllung Innenbeschichtungen Hochofenzement Tonerdezement Hinweise zu den Einsatzgebieten der Beschichtungen siehe Kapitel 6 Maße [mm] 1) Gewicht pro Meter Rohr [kg] 2) Gewicht pro Rohr [kg] 3) s 1 s 2 s 3 Rohr 6 m Rohr 6 m Rohr 6 m Rohr 6 m Guss ZMA ZMU ZMU ZMU 600 8,0 5 5 186,4 206,6 1118,6 1239,6 700 8,8 6 5 235,0 258,4 1410,1 1550,1 800 9,6 6 5 294,7 321,3 1768,0 1928,0 900 10,4 6 5 355,2 385,0 2131,3 2310,3 1000 11,2 6 5 420,7 453,9 2524,4 2723,4 1) s1 = min. Maß, s2 und s3 = Nennmaße, Toleranzen beachten; 2) theo. Masse 1 m Rohr, inkl. ZMA, Zink, Deckbeschichtung und Muffenanteil; 3) theo. Masse pro Rohr, inkl. ZMA, Zink, Deckbeschichtung und Muffenanteil BLS -Verbindung 600 bis 1000 Sicherungskammer Verriegelungssegment Schweißraupe TYTON -Dichtung Muffe a L b Hinweise zum Einsatz von BLS grabenloser Einbau nur mit Metallschellen anstelle von Spannband Einbauanleitung siehe Seite 95 höhere Drücke z.b. für Beschneiungsanlagen oder Turbinenleitungen möglich Spannband 600 635 700 738 800 842 900 945 1000 1048 Maße [mm] 1) d 1 D t L a b +1-4 +1-4,3 +1-4,5 +1-4,8 +1-5 Masse [kg] Riegelsatz Dichtung Anzahl Riegel PFA 2) [bar] zul. Zugkraft 3) [kn] max. Abwinkelung [ ] min. Radius 4) [m] 732 175 116 9 6 9 2,3 9 32 1525 2,0 172 849 197 134 9 6 11 4,3 10 25 1650 1,5 230 960 209 143 9 6 14 5,2 10 16/25 6) 1460 1,5 230 1073 221 149 9 6 13 6,3 13 16/25 6) 1845 1,5 230 1188 233 159 9 6 16 8,3 14 10/25 6) 1560 1,5 230 1) Toleranzen möglich; 2) PFA: zulässiger Bauteilbetriebsdruck/PMA = 1,2 x PFA/PEA = 1,2 x PFA + 5 höhere PFA auf Anfrage; 3) höhere Zugkräfte auf Anfrage; 4) min. Kurvenradius, der sich aus der möglichen Abwinkelung der Muffen ergibt gilt für offene und grabenlose Verlegung. 6) Wanddickenklasse K10 nach EN 545:2006 Kapitel 2 Formschlüssige Systemtechnik 19

FORMSCHLÜSSIGE SYSTEMTECHNIK Kompatibilität Eine Kompatibilität mit formschlüssigen Systemen anderer Hersteller ist nicht gegeben. Für mögliche Lösungen diesbezüglich kontaktieren Sie bitte unsere Anwendungstechnik. Baulängen Falls nicht anders vermerkt, entsprechen die Baulängen L u der Formstücke der Serie A der EN 545. Flanschformstücke (siehe Kapitel 5) Bei Bestellung von Flanschenformstücken muss die Nenndruckstufe PN vorgegeben werden. Beschichtung Alle im Folgenden dargestellten Formstücke sind innen und außen mit einer Epoxidharz-Beschichtung von mindestens 250 µm versehen, falls nicht anders angegeben. Die Beschichtung entspricht der EN 14 901 und den Anforderungen der Gütegemeinschaft Schwerer Korrosionsschutz (GSK). Damit sind alle Formstücke nach EN 545 Anhang D.2.3 in Böden beliebiger Korrosivität einbaubar. Hinweise zu den Einsatzgebieten der Beschichtung siehe Kapitel 6. Kennzeichnung von Formstücken Alle von Mitgliedsfirmen der Fachgemeinschaft Gussrohrsysteme/ European Association for Ductile Iron Pipe Systems (FGR/EADIPS) hergestellten Formstücke tragen das Zeichen FGR Ausdruck der Einhaltung aller Richtlinien zur Erlangung des Qualitätssiegels FGR. Darüber hinaus sind die Stücke mit der Nennweite und die Bögen mit dem jeweiligen Zentrierwinkel gekennzeichnet. Bei Flanschenformstücken werden die Nenndrücke 16, 25 und 40 aufgegossen oder aufgestempelt. Flanschenformstücke für PN 10 und alle Muffenformstücke sind ohne Nenndruckangabe. Zur Kennzeichnung des Werkstoffes duktiles Gusseisen tragen die Formstücke drei im Dreieck ( ) erhaben auf der Außenfläche angeordnete Punkte. In Sonderfällen können weitere Markierungen festgelegt werden. PN 25 FGR 45 2.2 Formstücke mit formschlüssigen Verbindungen FGR 400 300 400 SCHWERER KORROSIONSSCHUTZ VON ARMATUREN UND FORMSTÜCKEN Zulässiger Bauteilbetriebsdruck (PFA) (falls nicht anders angegeben) PFA [bar] VRS T BLS Flansch 80 300 100 400 30 500 30 600 40 700 25 PFA = PN 800 25 900 25 1000 25 PFA: maximal zulässiger Bauteilbetriebsdruck in bar PMA = 1,2 x PFA (höchster zulässiger Bauteilbetriebsdruck für kurze Zeit, z. B. Druckstoß) PEA = 1,2 x PFA + 5 (zulässiger Bauteilprüfdruck auf der Baustelle) Für höhere Drücke kontaktieren Sie unsere Anwendungstechnik. Lieferumfang TRM liefert Formstücke inklusive der notwendigen Dichtungen, Riegel und Sicherungselemente für alle Muffen. Flachdichtungen, Schrauben, Muttern und Unterlegscheiben für Flanschverbindungen können von unseren Vertriebspartnern bezogen werden. Bezeichnung Kurzbezeichnung Sinnbild Flansch-Muffenstück EU Einflansch-Stücke F Überschiebmuffen U Doppelmuffenbögen 11 ¼ MMK 11 Doppelmuffenbögen 22 ½ MMK 22 Doppelmuffenbögen 30 MMK 30 Doppelmuffenbögen 45 MMK 45 Doppelmuffenbögen 90 MMQ Einmuffenbögen 11 ¼ MK 11 Einmuffenbögen 22 ½ MK 22 Einmuffenbögen 30 MK 30 Einmuffenbögen 45 MK 45 Doppelmuffenstücke mit Muffenabzweig MMB Muffenstücke mit Muffenabzweig MB Doppelmuffenübergangsstücke MMR Glattrohre mit Schweißwülsten GDR P-Stopfen P Schneehydranten-Fußbögen ENH Anschlussstücke mit 2 -Gewinde HAS Anbohrschellen ABS O-Stücke O 20 Formschlüssige Systemtechnik Kapitel 2

FORMSCHLÜSSIGE SYSTEMTECHNIK MMK-Stücke 11 Doppelmuffenbögen 11 ¼ nach EN 545 und B2597 MMK-Stücke 22 Doppelmuffenbögen 22 ½ nach EN 545 und B2597 Lu Lu Lu Lu 11 ¼ 22 ½ Maße [mm] L u VRS -T PFA [bar] Masse [kg] ~ Maße [mm] L u VRS -T PFA [bar] Masse [kg] ~ 80 30 10,1 100 30 14 125 35 18,6 100 150 35 23,3 200 40 38,2 250 50 52,3 300 55 85* 70,4 400 65 116 30 500 75 171,5 BLS 600 85 32 186 700 95 277 800 110 378 25 900 120 532 1000 130 614 * PFA 100 nach Rücksprache mit Anwendungstechnik möglich. 80 40 10,2 100 40 14,3 125 50 19,4 100 150 55 24,3 200 65 39,2 250 75 56,9 300 85 85* 78,6 400 110 120,4 30 500 130 197 BLS 600 150 32 215,5 700 175 320 800 195 458 25 900 220 594 1000 240 723 * PFA 100 nach Rücksprache mit Anwendungstechnik möglich. MMK-Stücke 30 Doppelmuffenbögen 30 nach Werksnorm MMK-Stücke 45 Doppelmuffenbögen 45 nach EN 545 und B2597 Lu Lu Lu Lu 30 45 Maße [mm] L u VRS -T PFA [bar] Masse [kg] ~ Maße [mm] L u VRS -T PFA [bar] Masse [kg] ~ 80 45 10,4 100 50 14,7 125 55 20,3 100 150 65 25,2 200 80 41,4 250 95 59,3 300 110 85* 79,9 400 140 137 30 500 170 205,5 BLS 600 200 32 230 700 230 333 800 260 473 25 900 290 635 1000 320 809 * PFA 100 nach Rücksprache mit Anwendungstechnik möglich. 80 55 11 100 65 14,7 125 75 20,8 100 150 85 26,3 200 110 41,5 250 130 65,1 300 150 85* 86,4 400 195 157 30 500 240 227 BLS 600 285 32 261 700 330 376 800 370 548 25 900 415 716 1000 460 879 * PFA 100 nach Rücksprache mit Anwendungstechnik möglich. Kapitel 2 Formschlüssige Systemtechnik 21

FORMSCHLÜSSIGE SYSTEMTECHNIK MMB-Stücke Doppelmuffenstücke mit Muffenabzweig 90 nach EN 545 und B2597 MK-Stücke 11 und 22 Muffenbögen 11 ¼ und 22 ½ nach Werksnorm dn lu Lu dn Maße [mm] Masse L PFA [bar] u l u [kg] ~ VRS -T 80 80 170 85 16,1 100 80 170 95 20,0 100 190 95 22,4 80 170 105 25,1 125 100 195 110 28,1 125 225 110 31,0 80 170 120 33,6 150 100 195 120 34,5 125 255 125 39,0 150 255 125 41,1 80 175 145 100 46,2 100 200 145 47,3 200 125 255 145 50,0 150 255 150 54,3 200 315 155 63,1 80 180 170 72,0 100 200 170 63,9 250 125 230 175 78,0 150 260 175 70,6 200 315 180 77,8 250 375 190 89,1 80 180 195 93,0 100 205 195 80,2 300 150 260 200 88,6 85* 200 320 205 96,6 250 375 210 109,0 300 435 220 127,4 400** 400 560 280 236,0 30 500** 500 800 400 396,8 α l u Maße [mm] L u PFA [bar] Masse [kg] ~ VRS -T; α = 11 ¼ 80 30 175 8,4 100 30 185 11,1 125 35 200 15,1 100 150 35 210 20,1 200 40 230 32,7 250 50 250 51 300 55 270 85* 71 400 65 375 63 125 500 75 405 50 220 l u Maße [mm] L u PFA [bar] Masse [kg] ~ VRS -T; α = 22 ½ 80 40 185 8,7 100 40 195 11,6 125 50 215 15,9 100 150 55 230 21,5 200 65 255 35,3 250 75 275 53 300 85 300 85* 73 400 110 420 63 138,8 500 130 460 50 220 * PFA 100 nach Rücksprache mit Anwendungstechnik möglich. MK-Stücke 30 und 45 Muffenbögen 30 und 45 nach Werksnorm * PFA 100 nach Rücksprache mit Anwendungstechnik möglich. ** nach Werksnorm MB-Stücke Muffe-Spitzendstücke mit Muffenabzweig nach EN 545 und B 2597 α 400 Maße [mm] Masse dn L PFA [bar] u l u [kg] ~ VRS -T 80 680 270 179,5 1) 63 300 680 270 211,5 1) 1) zul. Bauteilbetriebsdruck (PFA) der VRS -TIROFLEX -Verbindung max. 63 bar l u Maße [mm] L u PFA [bar] Masse [kg] ~ VRS -T; α = 30 80 45 190 8,9 100 50 205 11,9 125 55 220 16,2 100 150 65 240 22,4 200 80 270 36,5 250 95 295 57 300 110 320 85* 82 400 140 450 63 157,2 500 170 495 50 224 l u Maße [mm] L u PFA [bar] Masse [kg] ~ VRS -T; α = 45 80 55 200 9,1 100 65 220 12,3 125 75 240 17 150 85 260 100 24,2 200 110 300 39,7 250 130 335 60,5 300 150 365 87,3 * PFA 100 nach Rücksprache mit Anwendungstechnik möglich. 22 Formschlüssige Systemtechnik Kapitel 2

FORMSCHLÜSSIGE SYSTEMTECHNIK MMQ-Stücke Doppelmuffenbögen 90 nach EN 545 und B2597 U-Stücke Überschiebemuffen nach EN 545 Lu Lu 90 Lu B Maße [mm] L u PFA [bar] Masse [kg] ~ VRS -T 80 100 11,6 100 120 15,9 125 145 22,4 100 150 170 28,9 200 220 55,1 250 270 76 300 320 85* 94,5 400 430 30 200,5 L u [mm] B [mm] PFA [bar] Masse [kg] ~ VRS -T 80 160 415 13,4 100 160 430 16,0 125 175 460 24,0 100 150 180 480 30,5 200 180 500 45,5 250 190 520 66,5 300 200 540 85* 83,5 400 210 590 115,0 30 500 220 620 185,0 * PFA 100 nach Rücksprache mit Anwendungstechnik möglich. * PFA 100 nach Rücksprache mit Anwendungstechnik möglich. U-Stücke mit VRS -T-Verbindung sind nur bedingt komplett überschiebbar. Verwendung erfolgt ausschließlich mit TYTON -Dichtungen. MMR-Stücke Doppelmuffen-Übergangsstücke nach EN 545 F-Stücke Einflansch-Stücke nach EN 545 Lu dn L dn L u [mm] PFA [bar] Masse [kg] ~ VRS -T 100 80 90 12,3 125 80 140 15,9 100 100 16,7 80 190 19,9 150 100 150 20,8 125 100 21,0 200 100 250 100 29,6 150 150 30,4 250 150 250 45,3 200 150 46,7 150 350 57,0 300 200 250 58,9 250 150 62,8 400 300 260 111,0 30 500 400 260 148,0 Masse [kg] L u [mm] z [mm] PN PN 10 PN 16 PN 25 PN 40 PN 63 100 VRS -T 80 130 90 10,2 12,3 15,2 100 130 90 12,2 12,7 16,3 20,7 125 135 95 15,5 17,0 17,0 26,8 27,0 150 135 95 19,9 22,1 22,1 31,5 33,4 200 140 100 28,7 28,9 29,6 34,6 49,0 56,4 250 145 105 40,6 39,7 44,3 51,9 67,5 86,4 300 150 110 52,3 52,1 56,1 69,9 84,9 120,0** 400 160 120 85,5 89,0 102,0 127,5 500 170 130 125,0 140,5 151 162,0* BLS 600 180 140 137,5 167,5 173,5 209,0* 700 190 150 202,0 248,0 278,0 800 200 160 269,5 270,0 316,0 900 210 170 347,0 370,0 427,0 1000 220 180 439,0 464,0 549,0 L u = Baulänge im verriegelten Zustand; z = mittlere Baulänge (bei Verwendung ohne Schweißraupe) * PFA der VRS -T-Verbindung beachten (30 bar). ** PN 85 bar Kapitel 2 Formschlüssige Systemtechnik 23