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Transkript:

ausgabe Juli 2010 Heft 24 Wirtschaftsfaktor ausland Chancen für die heimische Wirtschaft aus dem inhalt: die aufgaben von nglobal...5 das thema export im handwerk...7 projekt exportcluster der Weserbergland ag...8 hermesdeckungen...16

RuV_AnzeigeWKV_180x125_RZ 17.07.2007 14:02 Uhr Seite 1 Existenzbedrohung durch Insolvenzen. Ein effizienter Schutz vor Forderungsausfall bleibt daher wichtig. i R+V: Nur be hutz sc Rechts ittene tr s e b r fü ungen r e Ford Mit der R+V-ProfiPolice WKV Forderungen schützen und durchsetzen: P rofessionelle Kreditprüfung R echtsschutzfunktion O nline-service F orderungsmanagement I nsolvenzschutz Sprechen Sie uns an. Wir beraten Sie gern. Telefon: (0 57 22) 204-0 GmbH Wir fliegen auf Papier Wilhelm-Suhr-Straße 30 31558 Hagenburg Telefon 0 50 33-66 72 Telefax 0 50 33-97 10 88 E-Mail: daten@druck-kiel.de Internet: www.druck-kiel.de Heißes Sommerangebot für Ihren Fuhrpark. Komplette rundum Beschriftung*: Kleinwagen ab 150,- (siehe Abb.) z.b. VW Polo, Smart, Ford Kaa, Kleintransporter ab 200,- (siehe Abb.) z.b. VW Caddy, Fiat Doblo,Renault Kangoo, Opel Combo Lieferwagen ab 250,- (siehe Abb.) z.b. VW LT, VW T5, Fiat Ducato, Mercedes Sprinter * incl. Entwurf und Anbringung. Alle Preise zzgl. gesetzlicher MwSt. www.druck-kiel.de

WIRtschaft kompakt Heft 24 Juli 2010 E d i t o r i a l u n d i m p r e s s u m 3 Editorial Liebe Leserinnen und Leser. Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier Die Automobilindustrie in Deutschland hat eine spürbare Nachfragebelebung im Ausland gemeldet. Die Nachfrage nach Automobilen Made in Germany hat in Nordamerika, China und auch Südamerika deutlich zugenommen. Insbesondere profitieren davon die Hersteller von Fahrzeugen der gehobenen Klasse. Wie schon so oft in der deutschen Wirtschaftsgeschichte ist auch diesmal der Export der Motor der wirtschaftlichen Entwicklung. Nach der tiefen Delle im Jahr 2009 zieht Made in Germany rund um den Globus wieder an. Neben der Automobilindustrie spüren Maschinenbauer diesen Trend besonders. Sicher hat auch der zurzeit schwache Euro einen Beitrag dazu geleistet. Obwohl in Schaumburg nicht mehr viele sogenannte Global Player ansässig sind, profitieren bei uns auch viele kleine und mittelständische Unternehmen von diesem Aufschwung. Etliche Unternehmen mit Nischenprodukten und hohem Spezialisierungsgrad können ihre Produkte weltweit vermarkten. Einige wenige Beispiele haben wir in diesem Wirtschaftsmagazin aufgegriffen. Es sind nicht nur Waren, die weltweit exportiert werden können, sondern zunehmend auch Dienstleistungen, die Abnehmer über die Grenzen hinweg finden. Unternehmen, die erstmals den Schritt ins Ausland wagen, haben viele Fragen zu klären insbesondere auch mit dem Ziel, das unternehmerische Risiko zu begrenzen. Dienstleistungen der Kammern und verschiedenen Verbände sind dazu ausgesprochen wichtig. Dieses Wirtschaftsmagazin informiert über einige dieser Angebote. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre. Stadthagen, im Juli 2010 Ihr Heinz-Gerhard Schöttelndreier Impressum Kreissprecher Klaus Heimann Kreissprecher Klaus Heimann hat die redaktionelle Federführung für das Magazin Wirtschaft kompakt. Für Anregungen, Kritik oder Themenvorschläge ist er zu erreichen: Landkreis Schaumburg Klaus Heimann Jahnstraße 20, 31655 Stadthagen Telefon (0 57 21) 70 32 24 Fax (0 57 21) 70 35 99 presse.13@landkreis-schaumburg.de Herausgeber Landkreis Schaumburg Redaktion (verantwortlich) Klaus Heimann Redaktionelle Mitarbeit Stefan Tegeler, Holger Buhre, Carsten Hanke, Anja Gewald, Bernd Althammer, Benjamin Schrader Titelgestaltung Vera Elze Produktion und Layout Vera Elze Druck Druckerei Kiel GmbH, Hagenburg Telefon (0 50 33) 66 72 kiel@druck-kiel.de Wirtschaft kompakt Wirtschaftsfaktor Ausland Ausgabe Juli 2010 Heft 24 Auflage 4.000 Exemplare Anzeigen (verantwortlich) Arne Frank

4 I n h a l t s v e r z e i c h n i s WIRtschaft kompakt Heft 24 Juli 2010 n In diesem Magazin Editorial und Impressum 3 Inhaltsverzeichnis 4 Veranstaltungen im Landkreis 31 Branchenverzeichnis 32 Wegweiser durch den Landkreis 34 Wirtschaftsfaktor Ausland Das Ausland stets im Blick Die Aufgaben von NGlobal im Rahmen der Wirtschaftsförderung in Niedersachsen 5 Made in Germany ist sehr gefragt IDas Thema Export gewinnt im Handwerk immer mehr an Bedeutung 7 Neue Initiative will Stolpersteine aus dem Weg räumen Projekt Exportcluster begleitet regionale Unternehmen bei gezieltem Einstieg in ausländische Märkte 8 Erfahrungen austauschen und Kontakte knüpfen So fördert die IHK internationale Geschäftsbeziehungen 10 IHK sorgt für Durchblick im Begriffsdschungel Das Wichtigste über Zoll, Import- und Exportvorschriften 12 Vertraulich, gezielt, kompetent Die ZAV ist eine Spezialeinrichtung der Bundesagentur für Arbeit 14 Ohne Beleg- und Buchnachweis geht es nicht Tipp zu den Nachweispflichten im grenzüberschreitenden Warenverkehr 15 Ohne Risiko in alle Welt Hermesdeckungen schützen vor Zahlungsausfall 16 Unternehmensportrait Organisatorisch eine kleine Besonderheit Euroflansch GmbH beliefert Europa und Nahost mit stählernen Verbindungen 19 Bin ein Zahnrad in einem großen Getriebe Rainer Gieseking aus Heeßen plant Rohrsysteme für die produzierende Industrie 20 Neue Märkte fest im Blick Münder-Email kooperiert mit polnischem Unternehmen 21 Der deutsche Marktführer sitzt im Auetal Hafenrichter GmbH liefert innovative Schlauchpflegesysteme ins Ausland 22 Hier hat die Marktlücke System Künstler- und Eventagentur Art & Acting kreiert Maskottchen und individuelle Bühnenshows 23 Kreditversicherung Geschäfte ohne Risiko trotz Wirtschaftskrise Björn Meyer: Ohne Kreditversicherung könnten viele Firmen nicht überleben 24 Weserbergland AG Schlummerndes Potenzial nachhaltig nutzen Innovation als Erfolgsfaktor in kleinen Unternehmen 25 Rückgrat der Wirtschaft braucht Mut zur Veränderung Unternehmerfrühstück der Weserbergland AG immer beliebter 26 Abiturienten von heute sind Führungskräfte von morgen Weserbergland AG startet Praktikumsnetzwerk studienorientiert 27 Forum für Technologietransfer Niedersächsisches Pilotprojekt in Schaumburg gestartet Erstes Forum für Technologietransfer im Weserbergland 28 Kreishandwerkerschaft Horst Frensel folgt auf Thomas Krömer Tischlermeister aus Buchholz zum neuen Kreishandwerksmeister gewählt 29 Kreishandwerkerschaft Bewährtes Konzept wird verfeinert Schaumburger Regionalschau vom 20. bis 22. Mai auf dem Stadthäger Festplatz 30 Alarmanlagen Videoüberwachung, Einbruchmelder Gib dem Einbrecher keine Chance! Sicherheitstechnik Videoüberwachung Schlüsselzentrale, Schließanlagen 24-Stunden-Service Einbruchmeldetechnik, Alarmanlagen Türen, Fenster, Garagentore Echternstraße 7, 31655 Stadthagen, Tel. 0 57 21-24 24 www.sicherheitshaus.de

WIRtschaft kompakt Heft 24 Juli 2010 W i r t s c h a f t s f a k t o r A u s l a n d 5 Das Ausland stets im Blick Die Aufgaben von NGlobal im Rahmen der Wirtschaftsförderung in Niedersachsen Eines der wichtigsten Ziele der niedersächsischen Wirtschaftspolitik ist die Internationalisierung des Wirtschaftsstandorts Niedersachsen. Dabei geht es darum, den Investitionsstandort im Ausland bekannter zu machen und die Summe der ausländischen Direkt investitionen in Niedersachsen zu erhöhen. Die Niedersachsen Global GmbH (NGlobal) unterstützt das Land bei diesem Prozess und hilft, den Wirtschaftsstandort Niedersachsen nachhaltig im weltweiten Wettbewerb zu positionieren. Der Infokasten Gerhard Gizler Geschäftsführer Niedersachsen Global GmbH Osterstraße 60 30159 Hannover Telefon (05 11) 89 70 39-0 Telefax (05 11) 89 70 39-69 info@nglobal.de www.nglobal.de Im Bereich der Außenwirtschaft ist es Aufgabe der Gesellschaft, insbesondere die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) bei der Erschließung ausländischer Märkte zu unterstützen. KMU, die bereits Auslandserfahrung besitzen, werden ermuntert, den Einstieg in neue, wachstumsträchtige Regionen (Absatzmarkt-Diversifizierung) zu wagen und ihre Geschäftstätigkeit im Ausland auszubauen. Bislang noch nicht im Auslandsgeschäft tätige Unternehmen werden auf einen Einstieg vorbereitet. Dies geschieht durch Messeteilnahmen, Delegationsreisen und Veranstaltungen. Neben weit entfernten Reisezielen stehen verstärkt benachbarte und Anrainerländer im Fokus: zum Beispiel die Niederlande, Dänemark, Österreich und Italien. NGlobal will den Wirtschaftsstandort Niedersachsen rund um den Globus bekannter machen.

6 W i r t s c h a f t s f a k t o r A u s l a n d WIRtschaft kompakt Heft 24 Juli 2010 Im Bereich der Ansiedlung geht es vorrangig um die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Diesem Ziel dienen Investorenworkshops im Ausland ebenso wie Standortpräsentationen auf Messen und Veranstaltungen. In Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, der NBank sowie den regionalen und kommunalen niedersächsischen Wirtschaftsförderern unterstützt NGlobal Unternehmen vor allem aus dem Ausland in allen Phasen der Ansiedlung. Dies umfasst alle Stationen von der Projektberatung über die Standort- und Immobilienrecherche bis zur Realisierung. Zudem werden Unternehmen bei internationalen Joint Ventures und Kooperationen begleitet. Erklärtes Ziel von NGlobal ist es, wieder mehr Schwung in Export und Ansiedlung zu bringen. Dies sei derzeit nicht ganz einfach, schreibt das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Der Export sei im Vorjahr gegenüber 2008 um fast ein Viertel zurückgegangen. Aber die Krise dauert nicht ewig. Kurzfristig soll NGlobal bekannter in Niedersachsen gemacht werden und langfristig soll Niedersachsen bekannter in der Welt werden. Entscheidend für den Erfolg von NGlobal ist nach eigener Darstellung die gute und reibungslose Zusammenarbeit mit allen Wirtschaftsförderungseinrichtungen des Landes. Verschiedenste Institutionen in Niedersachsen haben ähnliche oder vergleichbare Aufgaben und Ziele. Diese Institutionen sind damit die originären Kooperationspartner von NGlobal. Aus diesem Grund werden mit den wichtigsten Kooperations- und Netzwerkpartnern kontinuierlich Abstimmungsgespräche geführt. Dazu gehören die intensiven Planungen und Abstimmungen mit der NBank und hannoverimpuls sowie mit den Kammern und Wirtschaftsförderern. Das ist NGlobal Die Niedersachsen Global GmbH (NGlobal) ist eine landeseigene Wirtschaftsfördergesellschaft zur besseren Vermarktung des Wirtschaftsstandorts Niedersachsen im In-und Ausland. Sie hat das Ziel, die Internationalisierung des Landes voranzubringen. Die Aufgabenbereiche von NGlobal sind das Außenwirtschafts- und Ansiedlungsgeschäft, das Standortmarketing sowie nationale und internationale Messeaktivitäten mit dem Auf- und Ausbau von weltweiten Netzwerken. NGlobal bildet als direkter Ansprechpartner in Niedersachsen die Schnittstelle zu in- und ausländischen Unternehmen und Investoren. Gesellschafter von NGlobal sind neben dem Land Niedersachsen die Industrie- und Handelskammern des Landes, die Norddeutsche Landesbank und die Deutsche Messe AG. Niedersachsen global vernetzt Anfang September 2010 finden nach dem großen Zuspruch in 2009 zum zweiten Mal die internationalen Beratungstage mit Vertretern der niedersächsischen Repräsentanzen, Business-Center und Partnerbüros statt. Unternehmer haben dann die Gelegenheit, sich in persönlichen Gesprächen von Niedersächsischen Botschaftern individuell beraten zu lassen und sich über Geschäftsmöglichkeiten in ausländischen Märkten zu informieren. Die Veranstaltung soll dazu dienen, niedersächsischen Unternehmen neue Märkte, Chancen und Potenziale sowie die Unterstützungsmöglichkeiten des Landes vorzustellen und wird von NGlobal in Zusammenarbeit mit den niedersächsischen Industrieund Handelskammern sowie der NBank organisiert. Niedersachsen global vernetzt will damit einen wichtigen Beitrag zum Ausbau der niedersächsischen Wirtschaftsaktivitäten im Ausland leisten. Die Termine und Veranstaltungsorte: 7. September: Braunschweig 8. September: Osnabrück Kontakt, Anmeldung und Informationen: Niedersachsen Global GmbH, Katrin Kreil, Mail: Katrin.kreil@nglobal.de.

WIRtschaft kompakt Heft 24 Juli 2010 W i r t s c h a f t s f a k t o r A u s l a n d 7 Made in Germany ist sehr gefragt Das Thema Export gewinnt im Handwerk immer mehr an Bedeutung Handwerksleistungen aus Deutschland werden auch im Ausland geschätzt und nachgefragt. Trotz einer zunehmend internationalen Orientierung der Handwerksbetriebe existieren noch erhebliche und bislang unausgeschöpfte Exportpotenziale. Doch die Planung und Umsetzung grenzüberschreitender Geschäftsaktivitäten ist ressourcenintensiv und zeitaufwendig. Die Außenwirtschaftsberatung der Handwerkskammer Hannover hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihre Betriebe auf neue Märkte im Ausland aufmerksam zu machen und sie bei den ersten Schritten der Markterschließung zu unterstützen. Dazu werden Informationsveranstaltungen angeboten, bei denen einzelne Länder vorgestellt, ihre wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erläutert und mögliche Aktivitäten für das niedersächsische Handwerk aufgezeigt werden. Nicht zuletzt Sprachbarrieren und Mentalitätsunterschiede stellen im Auslandsgeschäft Herausforderungen dar, denen man mit Vorkenntnissen erfolgreich begegnen kann. Die Hilfestellung der Handwerkskammer bezieht sich nicht nur auf die Herausgabe von Informationen über die Exportländer in Form von sogenannten Länderleitfäden. Sie weist auch auf Förderprogramme, Kooperationsmöglichkeiten und Auslandsmessen hin. Zu den wichtigen Instrumenten der Außenwirtschaft zählen auch Unternehmerreisen oder ministeriell begleitete Delegationsreisen. Sie werden von der Handwerksorganisation angeboten und von NGlobal, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des niedersächsischen Wirtschaftsministeriums, aber auch überregional vom Bundesministerium für Wirtschaft organisiert. Die Reisen in ausgewählte Zielländer bieten den Teilnehmern Einblicke in ausländische Märkte. Sie beinhalten den Besuch relevanter Messen und Kontaktbörsen zur Geschäftsanbahnung. Erfahrungswerte zeigen, dass die Teilnahme an einer solchen Unternehmerreise wichtige erste Erkenntnisse und Informationen für die Tätigkeit im Ausland liefert. Darüber hinaus unterstützt die Handwerkskammer Hannover ihre Mitgliedsbetriebe bei ganz konkreten Fragestellungen, die während der Abwicklung eines Auslandsauftrags entstehen. Hier geht es beispielsweise um Steuer oder um Zollformalitäten, die bei Nicht-EU- Ländern einzuhalten sind. Die jeweiligen nationalen aufenthalts- und sozialversicherungsrechtlichen Aspekte sind weitere wichtige Informationen für das Unternehmen. Der Infokasten Dr. Merret Vogt Außenwirtschaftsberaterin der Handwerkskammer Hannover Berliner Allee 17 30175 Hannover Telefon (05 11) 3 48 59-14 Telefax (05 11) 3 48 59-32 m.vogt@hwk-hannover.de www.hwk-hannover.det Die Schwerpunkte der Beratung bei einer Handwerkstätigkeit im Ausland liegen auf der Markterschließung und der Gründung einer Niederlassung in den EU-Mitgliedsstaaten. Die Handwerkskammer Hannover ist Kooperationspartner des Projekts Norddeutsches Handwerk International. In diesem Netzwerk profitiert sie von den Erfahrungen aller norddeutschen Handwerkskammern bei der Exporttätigkeit, die sich insbesondere auf den skandinavischen Raum beziehen. Darüber hinaus zählen zu den beliebtesten Ländern für niedersächsische Handwerkstätigkeit auf dem europäischen Markt die Schweiz, Luxemburg, Italien und Spanien. Heimische Handwerker bieten ihre Arbeitsleistung immer öfter im Ausland an. Besonders beliebt sind derzeit die Schweiz, Luxemburg, Italien und Spanien.

8 W i r t s c h a f t s f a k t o r A u s l a n d WIRtschaft kompakt Heft 24 Juli 2010 Neue Initiative will Stolpersteine aus dem Weg räumen Projekt Exportcluster begleitet regionale Unternehmen bei gezieltem Einstieg in ausländische Märkte Auf Einladung der Weserbergland AG haben zwölf heimische Unternehmer mit ausgewählten Experten über die Chancen des hochwertigen Objektbaus und des Einsatzes alternativer Energien in den osteuropäischen Märkten diskutiert. Der Aufbau und die Entwicklung von zwei Exportnetzwerken sind mittelfristige Ziele dieses Clusterprojekts. Weitere thematische Exportnetzwerke werden bedarfsorientiert im Projekt entwickelt. Wir sprechen mit unserer Initiative zunächst Unternehmer aus den Bereichen Energie, Trinkwasser und Abwasser an, erläutert Hans-Ulrich Born, Vorstand der Weserbergland AG. Vom Ingenieurbüro über das spezialisierte Bauunternehmen bis hin zum Serviceanbieter sowie Handwerksunternehmen. Es gebe vielfältige

WIRtschaft kompakt Heft 24 Juli 2010 W i r t s c h a f t s f a k t o r A u s l a n d 9 Der Abend bildete den Auftakt einer Reihe von Aktivitäten, die die Weserbergland AG im Rahmen ihres Projekts Exportcluster zunächst mit dem Fokus auf Energie, Trinkwasser und Abwasser und hochwertiger Objektbau durchführt. Das Projekt ist eine gemeinsame Initiative der Wirtschaftsförderer aus Hameln-Pyrmont, Holzminden, Nienburg und Schaumburg und zeigt regionalen Unternehmen dieser Branchen Geschäftsmöglichkeiten im Ausland auf. Das Export-Projekt bietet die Chance, den unternehmerischen Blick über den Inlandsmarkt hinaus speziell auf Osteuropa zu richten, sagt Born. Das Exportcluster bringt regionale Unternehmen, die bereits im Export tätig sind, und Neueinsteiger zusammen. Sie können voneinander lernen und profitieren, indem sie Erfahrungen austauschen. So wird der Einstieg in eine Geschäftstätigkeit im Ausland erleichtert. Experte Hatto Brenner erläuterte unter anderem, was es mit dem Bautechnopark Sankt Petersburg auf sich hat (Bild links). Möglichkeiten für diese Branchen, sich mit lokalem Knowhow in Osteuropa zu engagieren. Wir möchten Wege aufzeigen und das vorhandene Potenzial gezielt stärken. Hatto Brenner (AWI International Business Service, Erlangen), der als ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der Markterschließung in Osteuropa gilt, begleitete den Abend. Martin Pietsch (mep Projekte GmbH, Hannover) stellte ein kommunales Entwicklungsprojekt vor, das er in Kroatien für die Gemeinde Ston erfolgreich durchführte. Besonderen Raum nahm die anschauliche Darstellung ein, wie regenerative Energien beim Aufbau der regionalen Infrastruktur eingesetzt wurden. Andreas Büchler (inplan GmbH, Sehnde) beleuchtete zentrale Aspekte der Projektplanung. Fragen wie etwa nach der Zielsetzung und der Finanzierung seien im Bereich des Technologietransfers mit allen beteiligten Partnern im Vorfeld sorgfältig zu prüfen, betonte er. Mit dem Bautechnopark Sankt Petersburg erläuterte Brenner ein innovatives Technologieprojekt in der russischen Metropole. Larissa und Holger Nocon berichteten zum Abschluss über den Energiemarkt in der Ukraine sowie den steigenden Bedarf an nachhaltigen Konzepten zur Energiegewinnung und -nutzung. Die Fachleute wiesen auf die guten Chancen hin, die sich für deutsche Investoren und Kooperationspartner in der Ukraine bieten. Zudem ergänzten sie, dass deutsche Unternehmen auf entsprechenden Messen in der Ukraine noch keine ausreichende Präsenz zeigen würden. Den beteiligten Unternehmern werden in dem Projekt individuelle Analysegespräche sowie begleitende Informationen zum Thema Exportchancen angeboten. Es ist häufig schwer zu erkennen, welche Bedingungen ein kleines oder mittleres Unternehmen erfüllen muss, wenn es im Ausland tätig werden möchte, sagt Brenner. Dazu dient die Einzelberatung der Firmen. Sie geht auch auf Stolpersteine des Exportgeschäfts wie etwa Mentalität, Sprache und Recht ein. Ziel der Beratung ist die Ausarbeitung eines realistischen Handlungsplans. Aktuell beabsichtigt die Weserbergland AG vom 2. bis 4. November 2010 mit einem Gemeinschaftsstand an der Internationalen Energie-Messe in der ukrainischen Hauptstadt Kiew teilzunehmen. Interessierte Unternehmen sind willkommen und können sich bei der Weserbergland AG melden: Telefon (0 51 51) 585-1001, Mail: info@weserberglandag.de. Steuern & Recht unter einem Dach Janzen Meyer Steuerberater Sebening Mediator Henke Wötzel Rechtsanwälte Ihre Idee unsere Aufgabe. Ganzheitliche Lösungen mit Erfahrung und Kompetenz. Bahnhofstraße 17 31655 Stadthagen Telefon: (0 57 21) 80 08-0 / Telefax: (0 57 21) 80 08-20 E-Mail: info@rechtsteuern.de www.rechtsteuern.de

10 W i r t s c h a f t s f a k t o r A u s l a n d WIRtschaft kompakt Heft 24 Juli 2010 Erfahrungen austauschen und Kontakte knüpfen So fördert die IHK internationale Geschäftsbeziehungen Die IHK Hannover bietet Auskünfte und spezifische Unternehmensberatung in allen Fragen des Auslandsgeschäfts. Sie informiert über die wichtigen Neuerungen in den einzelnen Ländern und steht den Unternehmen in allen Phasen des Auslandsgeschäfts beratend zur Seite: von der Identifizierung des richtigen Auslandsmarktes über Rechtsfragen, Zertifizierungsanforderungen und der Auswahl des richtigen Geschäftspartners über die Kontaktanbahnung mit potenziellen Kunden und die vielfältigen landesspezifischen Besonderheiten bis zu den spezifischen Ein- und Ausfuhrvorschriften. Erfahrungen austauschen und Kontakte knüpfen: Das steht bei den von der IHK organisierten Gesprächskreisen im Vordergrund. Zu den Sitzungen werden jeweils die für den Zielmarkt interessantesten Redner eingeladen und halten Impulsvorträge. Anschließend erfolgt ein sehr offener Austausch der Unternehmer untereinander über ihre eigenen Erfahrungen, Erfolge und auch Misserfolge vor Ort. Alle Teilnehmer profitieren von den Kontakten und Erfahrungen oftmals entstehen interessante Kontakte untereinander, zum Teil sogar gemeinsame Projekte. Manchmal ist es auch hilfreich, von anderen zu hören, welche Schwierigkeiten in bestimmten Märkten oder Branchen aktuell auftreten. So muss nicht jeder die gleichen Fehler oder negativen Erfahrungen machen, sondern kann seine Strategie gleich entsprechend anpassen. Die IHK bietet folgende Gesprächskreise an: China USA Ostgeschäft Nah- und Mittelost Zoll und Import Exportleiter Delegationsreisen als Türöffner Delegationsreisen sind gerade für mittelständische Unternehmen hervorragende Türöffner zu Auslandsmärk- Immer mehr hiesige Unternehmen streben auf den Wachstumsmarkt China (Bild oben: Shanghai, Bild rechts: Peking). Die IHK will dazu beitragen, typische Fehler zu vermeiden und von gegenseitigen Erfahrungen zu profitieren.

WIRtschaft kompakt Heft 24 Juli 2010 W i r t s c h a f t s f a k t o r A u s l a n d 11 ten. Es gibt wohl keine andere Möglichkeit, in so kurzer Zeit so viele wertvolle Kontakte zu erhalten. Die IHK organisiert für jeden Teilnehmer gemeinsam mit Partnern vor Ort (meist der jeweiligen Auslandshandelskammer) individuelle Kontaktgespräche mit den richtigen Geschäftspartnern, die passgenau nach den Präferenzen des Teilnehmers recherchiert werden. Oft genauso wichtig: Bei den Delegationsreisen entstehen auch wertvolle Kontakte innerhalb der Delegation, die sich typischerweise sowohl aus Neulingen auf dem jeweiligen Zielmarkt als auch aus dort schon erfahreneren Unternehmern zusammensetzt: Erfahrungen werden ausgetauscht, Tipps gegeben, Kontakte vermittelt. Auch Kooperationen der Mitreisenden bieten sich manchmal an, zum Beispiel wenn deren Produkte sich ergänzen oder an eine ähnliche Zielgruppe richten. Länderveranstaltungen und Seminare Weltmeister oder nicht... Im Auslandsgeschäft unerlässlich sind zum einen die richtigen Kontakte und die Kenntnis des Auslandsmarktes, zum anderen aber sind auch Kenntnisse über Exporttechnik und -abwicklung für die Mitarbeiter der Unternehmen wichtig. Die IHK bietet mit einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm beides. Verstärkt nachgefragt werden auch die von der IHK organisierten Inhouse-Schulungen. Bei dieser Form der Seminare kommt ein Experte direkt in die Unternehmen und schult alle Mitarbeiter, die dort mit dem Auslandsgeschäft zu tun haben zum Beispiel in Fragen der Akkreditivabwicklung oder auch im unerlässlichen Business-Englisch. Für die Unternehmen ist das eine kostengünstige und einfache Art, nicht nur einzelne Mitarbeiter über externe Seminare auf den aktuellsten Stand zu bringen, sondern alle relevanten Mitarbeiter weiterzubilden. immer die Richtigen für Ihr Team! JobCenter Schaumburg Sie haben die Wahl: Klären Sie Ihre Anfragen direkt per Telefon. Über unser Servicecenter oder über den gemeinsamen Arbeitgeberservice mit der Arbeitsagentur unter 0180 / 166 44 66. Keine Wege, keine Wartezeiten mehr Service! Kompetent vor Ort 0 57 21 / 98 24 service@jobcenter-schaumburg.de www.jobcenter-schaumburg.de

12 W i r t s c H a F t s F a K t o r a u s l a n d WIRtschaft kompakt Heft 24 Juli 2010 IHK sorgt für durchblick im Begriffs-dschungel das Wichtigste über zoll, import- und Exportvorschriften Egal, ob es um den Import oder den Export geht: Das Auslandsgeschäft erfordert die strikte Einhaltung vielfältiger Formalitäten. Die IHK informiert und berät die Unternehmen in all diesen für den Erfolg des Auslandsgeschäfts elementaren Fragen. Gleichzeitig werden auch die für das Auslandsgeschäft wichtigen Bescheinigungen ausgestellt. Exportkontrolle: Risiken rechtzeitig erkennen Bevor eine Ware, eine dienstleistung oder eine technologie über die deutsche Grenze geht, hat das unternehmen zu prüfen, ob die Exportkontrollregelungen der Bundesrepublik, der Eu und teilweise sogar der zulieferländer (zum Beispiel der usa) eingehalten sind. dieser komplexe und sich laufend ändernde Bereich von verschiedensten Beschränkungen stellt die mitarbeiter in den unternehmen vor eine hohe verantwortung. Beispiele gefällig? dual-use-güter-liste, Embargoland, terrorliste, militärische oder kerntechnische verwendung, anti-folter-verordnung, transithandel, technische unterstützung: das sind nur einige der Begriffe, die ein Exportkontrollbeauftragter im unternehmen beherrschen muss. die ihk führt Damit bei Zollanmeldungen und Exportsendungen nichts schiefgeht, unterstützt die IHK Rat suchende Unternehmen mit verschiedenen Maßnahmen. AMBULANTE PFLEGE Tagespflegeeinrichtung in unserem Haus Fröbelstraße 7 Mo. Fr. 8 17 Uhr, Sa. 14-tägig 8 14 Uhr Entlastung für pflegende Angehörige und Berufstätige Fahrdienst Wir beraten Sie gern: Stadthagen Fröbelstraße 7 S (05721) 71564

WIRtschaft kompakt Heft 24 Juli 2010 W i r t s c H a F t s F a K t o r a u s l a n d 13 eine vielzahl von schulungen, seminaren und Einzelberatungsgesprächen für die Exportwirtschaft durch, damit diese vorgaben in die betriebliche praxis umsetzbar sind. mit informationen zum aktuellsten stand werden risiken rechtzeitig erkannt und komplexe Fragen geklärt. Ursprungsregelungen: Viel mehr als nur Made in Herkunftsangaben auf dem produkt oder der Warenverpackung, ursprungslandeintragung im ihk-ursprungszeugnis, zoll-präferenznachweis und andere zollanmeldungen sind Gebietsbezeichnungen, die bei der vorbereitung einer Exportsendung häufig Berücksichtigung finden. die unterschiedlichen auflagen und nachweise verunsichern selbst den geschulten Exportkaufmann. da diese ländereintragungen vielfach zu bedeutenden zollvorteilen im importland führen oder den barrierefreien import erst ermöglichen, sollte neben dem rechtmäßigen nachweisdokument auch die korrekte vorprüfung der ursprungseigenschaft erfolgen. sonst drohen dem unternehmen neben strafmaßnahmen auch finanzielle Forderungen. mit umfangreichen informationen zur abgrenzung und aufklärung half die ihk den unternehmen nicht nur in schulungen und seminaren, sondern auch in vielen Einzelberatungen den richtigen Weg im ursprungs-dschungel zu beschreiten. Zoll: Elektronischer Service bei Ursprungszeugnissen in den vergangenen Jahren führte die zunehmende internationale verflechtung der Wirtschaft zu einem deutlichen anstieg der von der ihk auszustellenden ursprungszeugnisse und anderer dem außenwirtschaftsverkehr dienender Bescheinigungen. um Kunden den erheblichen aufwand für Wegezeiten, Boten und dergleichen zu ersparen, bietet die ihk zusätzlich eine elektronische Beantragung von ursprungszeugnissen an, bei der über ein internetformular der antrag digital signiert der ihk zugeleitet, dort sofort geprüft und zum ausdruck des ursprungszeugnisses im unternehmen freigeschaltet wird. die ihk setzt sich dafür ein, dass noch mehr Kunden diesen service nutzen und dadurch vom aufwand der herkömmlichen papiervariante entlastet werden. ansprechpartner bei allen Exportfragen ist martin Wrede von der stadthäger Geschäftsstelle der ihk Hannover. STEILDACH - FLACHDACH BAUKLEMPNEREI - HOLZBAU WÄRMEDÄMMUNG - PHOTOVOLTAIK 31655 Stadthagen 77029 www.bredemeier-bedachungen.de Foto: Fotolia Stadthagen, Bückeburg, Hannover, Halle/Saale, Dortmund, Lippstadt, Kassel, Minden, Plauen Auf die Dauer hilft nur schlauer! 50 Jahre Erfahrung Anerkannte Ausbildung SCHULEN DR. BLINDOW Beginn jeweils Frühjahr + Herbst Tourismus- u. Hotelmanagement* Altenpflege Pflegeassistenz Heilerziehungspflege (i.v.) Ergotherapie* Physiotherapie* Kosmetik Pharmazie Kaufm. Assistenten (Fremdsprachen, Informatik) Techn. Assistent Informatik Logopädie* Podologie Massage Rettungswesen Weiterbildung Betriebswirtschaft (Marketing/Personal/Controlling/Logistik) Fachoberschule, Berufsoberschule (FH-Reife + Abitur) Hotelbetriebswirtschaft Technik* (Elektro/Bau/Umwelt/KFZ/ Medizin/Maschinenbau/Mechatronik) * Bachelor möglich außer KFZ-/ Umwelt-/ Medizintechnik Zentrale: 31655 Stadthagen, Hüttenstraße 15, Tel. 0 57 21/97 41-0 www.blindow-schulen.de * Bachelor möglich

14 W i r t s c h a f t s f a k t o r A u s l a n d WIRtschaft kompakt Heft 24 Juli 2010 Vertraulich, gezielt, kompetent Die ZAV ist eine Spezialeinrichtung der Bundesagentur für Arbeit Auch wenn ein Unternehmen auf dem deutschen Arbeitsmarkt kein geeignetes Fachpersonal findet, kann die ZAV-Auslandsvermittlung bei der Personalsuche weiterhelfen. Derzeit werden insbesondere die Gesundheitsberufe und verschiedene technische Ingenieurberufe als Mangelberufe bezeichnet, weil es in Deutschland nicht genügend Bewerber gibt. Die Agentur für Arbeit vermittelt auch Arbeitkräfte aus dem beziehungsweise für das Ausland. Mit der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) bietet die Bundesagentur für Arbeit Arbeitgebern und Arbeitnehmern ganz besondere Dienstleistungen an. Als Fachvermittlung ist die ZAV mit einem besonderen Angebot auch für Führungskräfte zuständig. Mit dem Fokus Auslandsvermittlung hat die ZAV Beratungs- und Vermittlungsangebote im Blick, die sich rund um das Thema Ausland bewegen. Um Führungskräfte der oberen und obersten Managementebene kümmert sich die ZAV-Managementvermittlung insbesondere für Unternehmen des Mittelstands. Die Mitarbeiter sind vom Fach: Sie verfügen selbst über langjährige Berufserfahrung in leitenden Positionen. Beste Voraussetzungen also, um Unternehmen in der gebotenen Vertraulichkeit vorausgewählte Bewerberprofile für freie Führungspositionen präsentieren zu können. Die Führungskräftevermittlung in der ZAV blickt auf mehr als 50 Jahre Erfahrung zurück. Unternehmen, die Personal für eine Niederlassung im Ausland suchen, können die Beratung und Vermittlung durch die ZAV jederzeit in Anspruch nehmen. Die ZAV arbeitet eng mit dem Arbeitgeberservice der örtlichen Agentur für Arbeit zusammen, die für Unternehmen der Hauptansprechpartner ist. Für eine Stelle im Ausland kann je nach Wunsch des deutschen Arbeitgebers eine Fachkraft aus Deutschland oder eine Fachkraft aus dem Zielland in Frage kommen. In beiden Fällen bietet die ZAV Unterstützung an: Sie vermittelt auslandsinteressierte Fachkräfte aus Deutschland oder schaltet die Partnerverwaltungen im Ausland ein, um geeignetes Personal vor Ort zu finden. Oft wenden sich deutsche Arbeitgeber auch an die ZAV, wenn sie Fragen zur Entsendung ihres deutschen Personals ins Ausland haben. Die ZAV öffnet Türen, um Personal aus dem Ausland zu gewinnen: Ein Arbeitgeber kann sich vorausgewählte Bewerber aus dem Ausland vorschlagen lassen. Oder er nimmt selbst an einer ZAV-Jobbörse im Ausland teil, um dort Bewerbungsgespräche zu führen. Eine Reihe von Pflegeeinrichtungen und kleineren Krankenhäusern haben auf diesem Wege bereits ihre Personalengpässe überwinden können. Auch wenn ein Bewerber, den ein Unternehmen in Deutschland einstellen möchte, nicht aus dem EU-Ausland kommt, bietet die ZAV Orientierung und Unterstützung: Wenn es um die Anerkennung ausländischer Abschlüsse geht, berät die ZAV, um sich in der deutschen Behörden- und Zeugnisvielfalt besser zurechtzufinden. Zudem hilft die ZAV in ordnungspolitischen Fragen, wenn es beispielsweise um die Arbeitsmarktzulassung für Bewerber geht, die nicht aus den Kernländern der Europäischen Union kommen. Der Infokasten Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Agentur für Arbeit Villemombler Straße 76 53123 Bonn Telefon (02 28) 713-15 17 Telefax (02 28) 713-270 11 11 zav@arbeitsagentur.de www.zav.de

WIRtschaft kompakt Heft 24 Juli 2010 W i r t s c h a f t s f a k t o r A u s l a n d 15 Ohne Beleg- und Buchnachweis geht es nicht Tipp zu den Nachweispflichten im grenzüberschreitenden Warenverkehr Der Umsatzsteuersatz beträgt für Lieferung und Leistungen in der Regel 19 Prozent. Da der deutsche Außenhandel durch Lieferungen in ein Drittland (Ausfuhrlieferungen) und innergemeinschaftliche Lieferungen geprägt wird, ist es für Unternehmer von großer Bedeutung, ob und wann diese von der Umsatzsteuer befreit sind. Die Lieferungen eines Unternehmers an einen Unternehmer in einen anderen Mitgliedsstaat der EU oder in ein sogenanntes Drittland sind unter bestimmten Voraussetzungen von der Umsatzsteuer befreit. Diese Voraussetzungen sind sowohl beleg- als auch buchmäßig nachzuweisen. Die Nachweispflichten, die dem Gemeinschaftsrecht entsprechen, sind in mehreren Paragraphen der Umsatzsteuer-Durchführungsverordnung (UStDV) geregelt. Dazu zählen die Paragraphen 6 und 6a, 8 bis 13, 17a (Belegnachweis) und 17c (Buchnachweis). Sie bestimmen, dass und wie der Unternehmer die Nachweise zu erbringen hat. Der Infokasten Jürgen Siegmann Vorsteher Finanzamt Stadthagen Schloss 31655 Stadthagen Telefon (0 57 21) 705-0 Telefax (0 57 21) 705-250 poststelle@fa-shg-niedersachsen.de www.ofd-niedersachsen.de Der Ausfuhrnachweis ist stets durch Belege zu führen und kann nicht auf sonstige Weise geführt werden. Dabei soll der Beleg unter anderem die handelsübliche Bezeichnung, die Menge des ausgeführten Gegenstands, den Bestimmungsort sowie den Nachweis enthalten, dass der Abnehmer im Zeitpunkt der Lieferung seinen Wohnsitz im Drittlandsgebiet hatte. Ohne gewisse Nachweispflichten kommen Unternehmen nicht aus, wenn sie Waren oder Dienstleistungen im Ausland anbieten wollen. Aus steuerlicher Sicht sind die Formalitäten jedoch überschaubar. Der Buchnachweis muss im Inland zeitnah geführt werden und sich leicht sowie eindeutig nachprüfbar aus der Buchführung des liefernden Unternehmers ergeben. Zeitnah bedeutet nach der ständigen Rechtsprechung, dass der Buchnachweis bis zu dem Zeitpunkt vorliegen muss, zu dem der Unternehmer die Voranmeldung für den Voranmeldungszeitraum der Ausfuhrlieferung abzugeben hat. Die Steuerfreiheit ist neben dem nach deutschem Steuerrecht geforderten Beleg- und Buchnachweis davon abhängig, dass die Gegenstände Deutschland auch tatsächlich verlassen haben. Erfüllt der Unternehmer all diese Nachweispflichten, dann sind seine Lieferungen von der Umsatzsteuer befreit. Das entspricht auch der Besteuerung des internationalen Warenverkehrs, die sich nach dem sogenannten Bestimmungslandprinzip richtet, also den Umsatz im Abgangsstaat befreit und im Bestimmungsland der Umsatzsteuer unterwirft. Der Unternehmer sollte also stets darauf achten, dass er die Nachweisverpflichtung gemäß UStDV erfüllt. Im Rahmen von Umsatzsteuersonderprüfungen sind diese Nachweise immer ein Prüfungsschwerpunkt.

16 W i r t s c h a f t s f a k t o r A u s l a n d WIRtschaft kompakt Heft 24 Juli 2010 Ohne Risiko in alle Welt Hermesdeckungen schützen vor Zahlungsausfall Mit einer sogenannten Hermesbürgschaft lässt sich das unternehmerische Risiko eines Zahlungsausfalls absichern. Größeres Risikobewusstsein im Geschäftlichen wie Privaten ist eine auffällige Folge der Finanzkrise. Unternehmen suchen verstärkt nach Lösungen, um die unglückliche Verquickung von Zahlungsausfall, fehlender Liquidität und eingeschränkten Kreditmöglichkeiten aufzubrechen. Doch was können deutsche Exporteure tun, um ihr Geschäft vor einem Schaden zu bewahren? Nicht nur die sorgfältige Auswahl der Geschäftspartner, sondern auch ein Risikomanagement mit Augenmaß helfen Unternehmen in der Krise. Die Exportkreditgarantien des Bundes wie die Hermesdeckungen offiziell heißen schützen Unternehmen vor einem Zahlungsausfall aus politischen oder wirtschaftlichen Gründen. Dadurch erleichtern sie den Eintritt in schwierigere oder risikoreiche Märkte. Ein weiterer Vorteil: In Krisenzeiten können Geschäftsbeziehungen aufrechterhalten werden. Aber auch die Finanzierung von Geschäften gestaltet sich einfacher. Eine breite Palette unterschiedlicher Deckungsformen ermöglicht die passgenaue Absicherung von Exportgeschäften. In der Regel handelt es sich um Deckungsformen, die

WIRtschaft kompakt Heft 24 Juli 2010 W i r t s c h a f t s f a k t o r A u s l a n d 17 erst für die Zeit nach Versand beziehungsweise Auslieferung der Waren gedacht sind. Doch gerade im Spezialmaschinenbau bestehen bereits während der Produktionszeit Risiken, weil diese Maschinen nur mit erheblichen Einschränkungen anders genutzt werden könnten, wenn der ursprüngliche Abnehmer ausfällt. Mit einer sogenannten Fabrikationsrisikodeckung schützen sich Produzenten vor einem Zahlungsausfall in dieser Phase. Wenn ausländische Kunden Vorkasse oder Zahlung bei Lieferung nicht akzeptieren, erleichtert eine Lieferantenkreditdeckung den Vertragsabschluss. Einerseits erhalten die Besteller die Lieferung zu Kreditbedingungen, andererseits eröffnen sich dem Exporteur zusätzliche Möglichkeiten für die Refinanzierung. Die Hermesdeckung schützt nämlich nicht nur vor dem Zahlungsausfall, sondern macht eine Forderung bei Verkauf deutlich werthaltiger. Hintergrund ist die gute Bonität der Bundesrepublik Deutschland, die auf die Absicherung mit staatlichen Exportkreditgarantien übertragen wird. Dieses Schaubild erläutert das Beziehungsgeflecht zwischen Exporteur, Warenbesteller im Ausland und dem Kreditinstitut des heimischen Lieferanten. Eine Variante ist die Leistungsdeckung, die speziell auf die Bedürfnisse von Dienstleistungsunternehmen zugeschnitten ist. Entscheidend ist, dass die abgesicherte Dienstleistung an unterschiedlichen Orten erbracht werden kann: So kann die Planungsphase beispielsweise vollständig in Deutschland erfolgen, während es anschließend zum Auslandseinsatz kommt. Die Dienstleistung muss dabei nicht an den Export von irgendwelchen Waren geknüpft sein. Wesentliches Kriterium ist die Auslandswirksamkeit einer Dienstleistung, um ein Geschäft mit Exportkreditgarantien abzusichern. Sobald der überwiegende Anteil der Dienstleistung in Deutschland vorbereitet wurde oder wenn sie dem in Deutschland ansässigen Leistungserbringer als Wertschöpfung zuzurechnen ist, hat die Dienstleistung deutschen Ursprung. Für Projekte, die einen signifikanten Anteil des Jahresumsatzes stellen oder durch ihre Laufzeit ein Unternehmen zu lange binden, kann eine gemeinsame Lösung mit einer Bank gefunden werden. Dabei räumt die Bank dem Auslandskunden einen Kredit ein und zahlt den Kaufpreis direkt bei Lieferung an den Exporteur. Der Bund wiederum sichert den Kredit mit einer Finanzkreditdeckung ab. In diesem Fall muss die Bank den Kredit nicht mit Eigenkapital in der eigenen Bilanz unterlegen. Interessant ist diese Variante auch für die Auslandskunden, die über dieses Finanzierungspaket häufig ausgesprochen attraktive Konditionen nutzen können. Unternehmen, die Halbfertigprodukte oder Rohwaren vertreiben, suchen oftmals eine Lösung, um die Lieferung ins Ausland auf einfache und doch flexible Art und Weise abzusichern. Dies ist mit den verschiedenen Sammeldeckungs-

18 W i r t s c h a f t s f a k t o r A u s l a n d WIRtschaft kompakt Heft 24 Juli 2010 formen leicht zu realisieren. Am häufigsten setzen Exporteure die Ausfuhr-Pauschal-Gewährleistung (APG) ein, zu der es zusätzlich eine Light-Variante für geringere Auslandsumsätze gibt. Beide Hermesdeckungen sind für Lieferungen zu kurzfristigen Zahlungsbedingungen gedacht. Ausländische Kunden in mehreren Ländern sowie jeweils mehrere Lieferungen pro Jahr werden in einer APG zusammengefasst abgesichert. Zunächst wird ein Rahmenvertrag mit einjähriger Laufzeit abgeschlossen. Danach muss für jeden Kunden einzeln der prognostizierte Jahresumsatz als Limit beantragt werden. Erst mit Bestätigung des Limits sind die Waren gegen den Zahlungsausfall abgesichert, und der Weg für die Lieferung ist frei. Wichtige Neuerungen in der Finanzkrise Seit August 2009 dürfen übergangsweise Lieferungen mit bis zu zwei Jahren Zahlungsziel in die Länder der EU beziehungsweise OECD ebenfalls mit Hermesdeckungen abgesichert werden. Die Absicherung dieser als marktfähig bezeichneten Risiken ist aus Gründen der Subsidiarität eigentlich der privaten Kreditversicherung vorbehalten. Die EU- Kommission hat dieses Segment aber befristet bis Ende 2010 wieder für die staatliche Kreditversicherung geöffnet, weil kein ausreichendes privates Angebot mehr bestand. Schon zu Beginn der Finanzkrise hat die Bundesregierung die nachhaltige Unterstützung der Exportwirtschaft mit den Exportkreditgarantien erweitert. Einerseits blieben die Absicherungsmöglichkeiten trotz veränderter Rahmenbedingungen bestehen. Andererseits führte die Bundesregierung einige Erweiterungen ein, die sofort wirksame Vorteile bedeuteten. Der Selbstbehalt, der für jede Hermesdeckung von den Exporteuren zu tragen ist, liegt bei wirtschaftlichen Schäden bei 10 beziehungsweise 15 Prozent je nach Deckungsform. Dieser Selbstbehalt kann auf 5 Prozent gesenkt werden, wenn der Exporteur einen Aufschlag auf die Prämie zahlt. Für die bereits angesprochene Refinanzierung bedeutet das einen höheren Wert der abgesicherten Forderung. Weitere Maßnahmen sind die Erweiterung des Avalrahmens von 80 auf 300 Millionen Euro je Unternehmen und die Einführung einer Akkreditivbestätigungsrisikogarantie. Beide entlasten die Liquidität der Unternehmen und erleichtern die Finanzierung während der Finanzkrise. Im Auftrag der Bundesregierung nehmen die Euler Hermes Kreditversicherungs-AG und PricewaterhouseCoopers AG das Management der Exportkreditgarantien wahr. Die Mitarbeiter beider Gesellschaften beraten Unternehmen bei der Wahl der richtigen Absicherungsform und erklären das Verfahren zur Absicherung. Kostenlose und unverbindliche Beratungsgespräche auch direkt vor Ort können jederzeit vereinbart werden. Die Exportkreditgarantien des Bundes sind ein Instrument der Außenwirtschaftsförderung und stehen allen deutschen Unternehmen und Banken offen. Es gibt keinen Mindestauftragswert, so dass auch Unternehmen mit kleineren Auslandsgeschäften Hermesdeckungen in ihre Risikosteuerung aufnehmen können. Der Infokasten Ralf Tange Außendienstberater der Euler Hermes Kreditversicherungs-AG Gasstraße 27 22763 Hamburg Telefon (040) 88 34-92 06 Telefax (040) 88 34-91 41 info@exportkreditgarantien.de www.agaportal.de

WIRtschaft kompakt Heft 24 Juli 2010 U n t e r n e h m e n s p o r t r a i t 19 Organisatorisch eine kleine Besonderheit Euroflansch GmbH beliefert Europa und Nahost mit stählernen Verbindungen Hinter der Adresse der Euroflansch GmbH in Rodenberg steckt ein modernes Büro. Elf Mitarbeiter und Geschäftsführer Michael Skatikat bewegen jährlich jede Menge Stahl. 3700 Tonnen waren es 2008. Nur 2500 Tonnen anno 2009 bedingt durch die Wirtschaftskrise. Jetzt geht es endlich wieder aufwärts, freut sich der 37-Jährige über steigende Umsätze in den vergangenen Monaten. Das 2006 gegründete Unternehmen kann Besuchern allenfalls einige Muster zeigen: Glatte oder Gewinde- Flansche von einem halben Zoll bis zu 60 Zoll; Formstücke (Fittings) als Rohrbogen, T-Stücke, Kappen und seit Kurzem auch Gewindefittings. Kurzum: Stählerne Produkte für Leitungen, Anlagen und Maschinen in allen nur denkbaren Normgrößen. Produziert werden diese in Fabriken in China und zwei Betrieben in Russland und jeweils direkt von dort unter dem deutschen Firmennamen an die Kunden ausgeliefert. Die Zentrale in der Deisterstadt wickelt alles für die Kunden ab: vom ersten Angebot bis hin zur Buchhaltung. Daneben nimmt sie Einfluss auf die Produktion durch ständige Qualitätskontrollen und durch Weiterbildung der Beschäftigten. Andrej Batschkowski ist zuständiger Qualitätsmanager für die von Euroflansch produzierten Formteile. Gerade erst konnte mit Unterstützung der Agentur für Arbeit ein Schweißfachingenieur geschult werden, der nun als Multiplikator in Fernost dient. Skatikat verspricht sich davon die Öffnung eines neuen Markts mit komplett verschweißten Verbindungen zwischen Rohrstück und Flansch. Der Mitgesellschafter sieht sein Unternehmen an führender Stelle in Deutschland: Wir sind mit unserer Organisation eine kleine Besonderheit, betont er und verweist auf die Zertifizierung nach deutschen Vorschriften für die erstellten Produkte: Regelmäßig überwacht der TÜV Hannover die Fabriken. So können Kunden auf die Präzision und Funktionalität vertrauen. Euroflansch liefert überwiegend an den lagerführenden Handel. Selbst Skatikat weiß nur ansatzweise, wo die stählernen Teile überall zum Einsatz kommmen: in Chemiewerken und beim Schiffbau, für die Windenergie und in der Lebensmittelbranche. Für letztere werden besonders hohe Anforderungen gestellt: Die Flansch- und Fitting-Oberflächen müssen absolut glatt sein, damit sich keine Rückstände bilden können. Nach einem guten Start hatte die Wirtschaftskrise in den Bilanzen des Unternehmens Spuren hinterlassen. Mit dem Preisverfall ging eine Mengenreduzierung einher: Die Branche ließ Vorsicht walten und erteilte größtenteils nur noch projektbezogene Aufträge. Inzwischen aber häufen sich die Lageranfragen, so dass der Unternehmer, der von der Schlosserlehre über eine Techniker- und Betriebswirts-Ausbildung und viele berufliche Einsätze im In- und Ausland das nötige Rüstzeug für seine heutige Tätigkeit erlangte, mit Zuversicht in die Zukunft blickt. Doch der Preisdruck sei hoch. Skatikat sieht sich aber gut aufgestellt dank schneller Reaktion auf Anfragen und zuverlässigen Lieferzeiten sowie der Kompetenz seiner Mitarbeiter. Dennoch dauert es durchschnittlich zwölf bis 14 Wochen, bis die bestellten Formteile ihren Bestimmungsort erreichen. Allein bis zu sechs Wochen gehen beim Schiffstransfer ins Land. Nur in dringenden Fällen entscheiden sich Auftraggeber für den Lufttransport und nehmen die hohen Frachtkosten in Kauf. Der Infokasten Michael Skatikat Geschäftsführender Gesellschafter Euroflansch GmbH Deisterstraße 17 31552 Rodenberg Telefon (0 57 23) 9 89 93 80 Telefax (0 57 23) 79 82 91 sales@euroflansch.com www.euroflansch.com

20 U n t e r n e h m e n s p o r t r a i t WIRtschaft kompakt Heft 24 Juli 2010 Bin ein Zahnrad in einem großen Getriebe Rainer Gieseking aus Heeßen plant Rohrsysteme für die produzierende Industrie Ich bin ein Zahnrad in einem großen Getriebe, sagt der Konstrukteur, während er auf eine riesige, computeranimierte Fabrikanlage blickt. Mit der Maus dreht und schwenkt er die komplette Produktionsanlage, gewaltige Trassen mit Hunderten von Rohren und Komponenten werden sichtbar. Die Wirtschaftskrise hat sich in seinem Büro bedingt bemerkbar gemacht. Zeitweise seien alte Anlagen nur erweitert statt neu gebaut worden. Inzwischen häufen sich jedoch die Anzeichen, dass es wieder bergauf geht. Einen drastischen Auftragseinbruch habe ich nicht erlebt. Rainer Gieseking plant am Computer komplexe Rohrsysteme für die Industrie. Moderne Produktionsstätten bestehen aus hochkomplexen Rohrleitungssystemen. Dabei hat jedes einzelne System seine eigene Funktion. Erst die Summe aller Systeme ergibt das gewünschte Endprodukt. Um zum Beispiel fertigen Gerstensaft genießen zu können, müssen vorher hunderte Armaturen, Pumpen, Aggregate und Behälter mit einem kilometerlangen Rohrleitungssystem zu einer betriebsbereiten Produktionsanlage verbunden werden. Rainer Gieseking vom Planungsbüro Gieseking GmbH aus Heeßen plant seit 22 Jahren solche Rohrsysteme. Zu seinen Kunden gehören auch einige der größten Getränke- und Lebensmittelkonzerne Europas. Egal, ob Endkunde oder Anlagenbauer, die von ihm konstruierten Rohrsysteme findet man auf allen Kontinenten. Seine Referenzliste spiegelt die Vielfältigkeit seiner Arbeiten wider: Bier für Oettinger, Kaffee-Extrakt für Kraft Foods, Eiskrem für Schöller, Flüssigzucker für Südzucker und vieles mehr. Diese großen Anlagen werden meist auf der grünen Wiese gebaut Green Field -Projekte heißen sie im Fachjargon. Aktuell plant Gieseking mit seinen Partnern eine neue Essig- und Branntweinessig-Produktionsanlage sowie im Auftrag eines großen Anlagenbauers Teilbereiche einer Produktionsanlage von Coca Cola in Australien. Aus den Verfahrens- und bautechnischen Angaben erstellt Gieseking hierzu ein komplexes 3D-Rohrleitungsund Anlagenmodell. Wenn der 48-Jährige seine Auftraggeber durch sein dreidimensionales Computermodell der Anlage führt, ist das Rohrnetz bereits fix und fertig. Zeichnungen und Materiallisten, in denen vom Rohr bis zur Schraube alles aufgelistet ist, was die Betreiber für den Bau der Anlage benötigen, runden das Leistungsangebot ab. Gieseking hat sich über die Jahre einen sehr guten Ruf erarbeitet und profitiert fast ausschließlich von Mundzu-Mund-Propaganda: Die effektivste und beste Werbung. Wenig Verständnis hat er für die Nervosität, für die zurzeit der schwache Euro sorgt. Wir sind eine Exportnation. Wenn sich unsere Produkte und Leistungen im Ausland verbilligen, hat das nicht nur Nachteile. Der Infokasten Rainer Gieseking GIESEKING GmbH Planungsbüro Anlagenbau Bergstraße 20 31707 Heeßen Telefon (0 57 22) 91 40 70 Telefax (0 57 22) 91 40 80 info@gieseking-gmbh.com www.gieseking-gmbh.com