Institut für Physiologie und Pathophysiologie Biologische Psychologie I und II

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Transkript:

Biologische Psychologie I und II Klausur 08.09.08 Seite 1 Institut für Physiologie und Pathophysiologie Biologische Psychologie I und II Klausur, Montag 08.09. 2008, 10.00 Uhr Zeit: 60 Minuten Name Vorname Matr.Nr. ===== Teil 1: Neuroanatomie und Neurophysiologie (Wintersemester) (38 Punkte) ==== 1. Membranpotential: Welche Aussage zur Na-K-Pumpe (Na-K-ATPase) trifft zu? Die Na-K-Pumpe 2 (A) erzeugt den Energieträger ATP (B) erzeugt unmittelbar das Ruhemembranpotenzial (C) pumpt 3 K + aus der Zelle und gleichzeitig 2 Na + und 1 Ca 2+ in die Zelle (D) pumpt 3 Na + aus der Zelle und gleichzeitig 2 K + in die Zelle (E) wird durch ATP gehemmt 2. Aktionspotential: Die Repolarisation beim Aktionspotential kommt in erster Linie zustande durch 2 (A) Ausstrom von Na + aus der Zelle (B) Ausstrom von K + aus der Zelle (C) Einstrom von Cl - in die Zelle (D) Erhöhung der Leitfähigkeit für Ca 2+ (E) Hemmung der Na-K-ATPase 4: Somatosensorik: Welche Aussage zur Oberflächensensibilität ist richtig? 2 (A) Die größte räumliche Auflösung des Tastsinnes (geringste Zweipunktschwelle) findet sich am Handrücken. (B) Die Temperaturempfindung ist auf der gesamten Körperoberfläche gleich gut ausgeprägt. (C) Tasteindrücke werden vor allem durch freie Nervenendigungen vermittelt. (D) Vibrationsempfindungen können durch Meißner-Körperchen und Vater-Pacini-Körperchen vermittelt werden. (E) Wärme- und Kälteempfindungen der Körperoberfläche werden durch Ruffini-Körperchen vermittelt. 5: Ohr: Welche der Aussagen zur Akustik trifft zu? 2 (A) 10 db entsprechen der zehnfachen Erhöhung des Schalldrucks. (B) Der Hauptsprachbereich des Menschen liegt zwischen 2 und 4 khz und zwischen 80 und 90 Phon. (C) Der Schalldruckpegel wird in Phon gemessen. (D) Die Lautstärke wird in Dezibel (db) gemessen. (E) Die Phon-Skala entspricht der Dezibel-Skala bei einer Tonfrequenz von 1 khz.

Biologische Psychologie I und II Klausur 08.09.08 Seite 2 6: Auge: Bei folgender Veränderung am oder im Auge entsteht eine Kurzsichtigkeit: 2 (A) Erweiterung der Pupille (B) Geringere Krümmung der Cornea (Hornhaut) (C) Verminderte Akkommodationsbreite (D) Zunahme der Länge des Bulbus (Augapfels) (E) Zunahme der optischen Dichte des Mediums vor der Cornea (z.b. Wasser statt Luft) 7. Motorik: Folgende Zuordnung bei der Planung und Ausführung einer Bewegung ist richtig: 2 (A) Kleinhirn Kontrolle und Präzision von Bewegungsprogrammen (B) Limbisches System Steuerung der Bewegung (C) Prämotorische Areale Handlungsantrieb (Motivation) (D) Primärer Motorkortex (M1) Planung der Bewegung (E) Rückenmark Bewegungsentwurf 8. Reflexe: Welche der folgenden Aussagen ist richtig? 2 (A) Aktive Verkürzung eines Muskels (Kontraktion) aktiviert den Gegenspieler. (B) Bei passiver Dehnung der Muskelspindeln wird der zugehörige Muskel gehemmt. (C) Bei Spannungszunahme der Sehnenorgane wird der zugehörige Muskel gehemmt. (D) Erregung von Hautrezeptoren (z.b. Nozizeptoren) löst einen Streckreflex derselben Extremität aus. (E) Passive Verkürzung eines Muskels führt zur Erregung dieses Muskels. 9. Lernen: Welche der folgenden Lernformen gehört zum assoziativen Lernen? 2 (A) Habituation (B) Klassische Konditionierung (C) Motorisches Lernen (D) Prägungslernen (E) Sensitisierung Zuordnungen, freie Fragen, Skizzen Bitte möglichst in Stichworten beantworten 10. Rezeptoren: Schildern Sie kurz den Unterschied zwischen einem ionotropen und einem metabotropen Rezeptor (gerne auch eine Skizze). Nennen Sie jeweils ein Beispiel! 6 Ionotroper Rezeptor Metabotroper Rezeptor Funktionsweise Beispiel

Biologische Psychologie I und II Klausur 08.09.08 Seite 3 11: Somatosensorik: Skizzieren Sie den zeitlichen Verlauf der Aktionspotentialfrequenz A) eines reinen Proportionalsensors (P-Sensors) B) eines Sensors mit ausgeprägter Adaptation (D-Sensors) wenn der unten vorgegebene Reiz appliziert wird. 4 Reizstärke Zeit A) P-Sensor B) D-Sensor 12: Motorik: 6 Bitte ergänzen Sie in folgender Tabelle zu Eigen- und Fremdreflexen die fehlenden Angaben Eigenreflex Fremdreflex Sensor Muskelspindel Verschaltung polysynaptisch Variabilität kaum Funktion Schutzreflex Beispiel 13. Zentrale Sensomotorik: Ordnen Sie bitte den kortikalen Hirnarealen der linken Liste die am besten passenden Funktionen der rechten Liste zu. 6 Bitte jedem Hirnareal nur eine Funktion zuordnen. (A) Frontaler Kortex (1) Auditorische Funktion (Hören) (B) Gyrus praecentralis (2) Visuelle Funktion (Sehen) (C) Gyrus postcentralis (3) Sensorische Funktion (Tastempfindung) (D) Posteriorer parietaler Kortex (4) Motorische Funktion (Bewegung) (E) Temporaler Kortex (5) Motivation (Antrieb, Handeln) (F) Okzipitaler Kortex (6) Sensorische Assoziationen A B C D E F

Biologische Psychologie I und II Klausur 08.09.08 Seite 4 ===== Teil 2: Hormonlehre und Organsysteme (Sommersemester) (30 Punkte) ===== 14. Zelle: Welche Aussage über die Funktion von Zellorganellen trifft zu? 2 (A) Das endoplasmatische Retikulum ist für die Energieproduktion zuständig. (B) Die Zellmembran ist nur für wasserlösliche Stoffe durchlässig. (C) Im Golgi-Apparat werden Proteine nach ihrer Synthese modifiziert. (D) In den Mitochondrien findet die Proteinbiosynthese statt. (E) Jede ausgereifte Zelle besitzt einen Zellkern. 15. Hormonsystem: Welche Aussage über Östrogene (z.b. Östradiol) trifft zu? 2 (A) Östrogene werden nur im weiblichen Organismus gebildet. (B) Östrogene hemmen das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut. (C) Östrogene sind zu Beginn einer Schwangerschaft hoch und fallen am Ende der Schwangerschaft stark ab. (D) Eine Überproduktion an Östrogenen verursacht Riesenwuchs. (E) Ein Mangel an Östrogenen kann Osteoporose verursachen. 16. Herz-Erregung: Für das Aktionspotential einer Hermuskelzelle gilt: 2 (A) Es entsteht ohne Beteiligung schneller Na + -Kanäle. (B) Es hat durch die lange Plateauphase eine Refraktärzeit von etwa 200ms. (C) Die Plateauphase entsteht durch einen lang anhaltenden Na + -Einstrom. (D) Die Plateauphase entsteht durch einen lang anhaltenden K + -Einstrom. (E) Die Repolarisation entsteht durch einen Ca 2+ -Ausstrom. Zuordnungen, freie Fragen, Skizzen Bitte möglichst in Stichworten beantworten 17. Genetik/Zelle Füllen Sie bitte die Lücken mit den passenden Stichworten 4 Bei der Genexpression wird ein Abschnitt der... in eine messenger-rna umgeschrieben. Diesen Vorgang nennt man... im Zytoplasma wird die messenger-rna als Matritze zur Synthese von..... verwendet. Dieser Vorgang heißt... 18. Hormonsystem Beschreiben Sie bitte an einem selbst gewählten Beispiel stichpunktartig, wie der Hypothalamus die Hormonfreisetzung steuert. Sie können dabei eine kleine Zeichnung oder ein Pfeildiagramm anfertigen. 4

Biologische Psychologie I und II Klausur 08.09.08 Seite 5 19. Autonomes Nervensystem Ordnen Sie bitte den Organstrukturen in der der linken Liste die durch das sympathische Nervensystem gesteuerten Funktionen in der rechten Liste. 6 Bitte jedem Organ nur eine Funktion zuordnen. (A) Bronchien (1) Adrenalinfreisetzung (B) Herzkammer (2) Erweiterung (C) Nebennierenmark (3) Kontraktionskraftsteigerung (D) Schweißdrüsen (4) Herzfrequenzsteigerung (E) Sinusknoten (5) Sekretion (F) Widerstandsgefäße (6) Verengung A B C D E F 20. Vervollständigen Sie bitte die zugehörigen Hormone der angedeuteten Hormonachse und geben Sie zwei wichtige Wirkungen des effektorischen Endhormons an. 5 Hypothalamus Hypophyse Nebennierenrinde Wirkungen: 21. Herz: Ordnen Sie bitte jeder EKG-Phase aus der linken Liste genau ein Erregungselement aus der rechten Liste zu, das zeitgleich stattfindet. 5 Bitte jedem Ereignis aus Liste A nur ein Ereignis aus Liste B zuordnen. Liste A Liste B (A) P-Welle (1) vollständige Erregung der Herzkammern (Ventrikel) (B) PQ-Intervall (2) Erregungsrückbildung der Herzkammern (Ventrikel) (C) QRS-Komplex (3) Erregungsausbreitung über die Herzkammern (Ventrikel) (D) ST-Strecke (4) Überleitung der Erregung über den AV-Knoten (E) T-Welle (5) Erregungsausbreitung über die Vorhöfe A B C D E