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Transkript:

System-Version: 001.000 Copyright: 1992 Monotype Corporation plc. All Rights Reserved. Font-ID: 10769 4 Geschichte/History 4 Druckbeispiele Printing examples Der Versuch als Vermittler von Objekt und Subjekt: Sobald der Mensch die Gegenstände um sich her gewahr wird, be trachtet er sie in bezug auf sich selbst, und mit Recht. Denn es hängt sein ganzes Schicksal davon ab, ob sie ihm gefallen oder missfallen, ob sie ihn anziehen oder abstoßen, ob sie ihm nutzen oder schaden. Diese ganz natürliche Art, die Sachen an zusehen und zu beurteilen, scheint so leicht zu sein, als sie notwendig ist, und doch ist der Mensch dabei tausend Irr tümern ausgesetzt, die ihn oft beschämen und ihm das Leben verbittern. Ein weit schwereres Tagewerk übernehmen die jenigen, deren lebhafter Trieb nach Kenntnis die Gegen stände der Natur an sich selbst und in ihren Verhältnissen unter ein ander zu beobachten strebt; denn sie vermissen bald den Maßstab, der ihnen zur Hilfe kam, wenn sie als Menschen die Dinge in be zug auf sich betrachteten. Es fehlt ihnen der Maß-stab des Gefallens und Missfallens, des Anziehens und Abstoßens, des Nutzens und Schadens; diesem sollen sie ganz entsagen, sie sollen Der Versuch als Vermittler von Objekt und Subjekt: So bald der Mensch die Gegenstände um sich her gewahr wird, betrachtet er sie in bezug auf sich selbst, und mit Recht. Denn es hängt sein ganzes Schicksal davon ab, ob sie ihm gefallen oder missfallen, ob sie ihn anziehen oder abstoßen, ob sie ihm nutzen oder schaden. Diese ganz natürliche Art, die Sachen an zusehen und zu beurteilen, scheint so leicht zu sein, als sie notwendig ist, und doch ist der Mensch dabei tausend Irr tümern ausgesetzt, die ihn oft beschämen und ihm das Leben verbittern. Ein weit schwereres Tagewerk übernehmen die jenigen, deren lebhafter Trieb nach Kennt- 11,07/13,5/0 7,75/9/+10 Schnittvarianten Designvariations 4 Regular Oldstyle Figures, Small Caps 4 Italic Oldstyle Figures > Bold Oldstyle Figures Grundfiguren Basic forms 4 Regular 4 Italic

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System-Version: 001.000 Copyright: 1992 Monotype Corporation plc. All Rights Reserved. Font-ID: 10769 Der Versuch als Vermittler von Objekt und Subjekt: So bald der Mensch die Gegenstände um sich her gewahr wird, be trachtet er sie in bezug auf sich selbst, und mit Recht. Denn es hängt sein ganzes Schicksal davon ab, ob sie ihm gefallen oder missfallen, ob sie ihn anziehen oder abstoßen, ob sie ihm nutzen oder schaden. Diese ganz natürliche Art, die Sachen an zusehen und zu beurteilen, scheint so leicht zu sein, als sie notwendig ist, und doch ist der Mensch dabei tausend Irr tümern ausgesetzt, die ihn oft beschämen und ihm das Leben verbittern. Ein weit schwereres Tagewerk übernehmen die jenigen, deren lebhafter Trieb nach Kenntnis die Gegen stände der Natur an sich selbst und in ihren Verhältnissen unter ein ander zu beobachten strebt; denn sie vermissen bald den Maßstab, der ihnen zur Hilfe kam, wenn sie als Menschen die Dinge in be zug auf sich betrachteten. Es fehlt ihnen der Maßstab des Gefallens und Missfallens, des Anziehens und Abstoßens, des Nutzens und Schadens; diesem sollen sie ganz entsagen, sie sollen als gleichgültige und gleichsam göttliche Wesen suchen und untersuchen, was ist, und nicht, was behagt. So soll den echten Botaniker weder die Schönheit noch die Nutzbarkeit der Pflanzen rühren, er soll ihre Der Versuch als Vermittler von Objekt und Subjekt: So bald der Mensch die Gegen stände um sich her gewahr wird, betrachtet er sie in bezug auf sich selbst, und mit Recht. Denn es hängt sein ganzes Schicksal davon ab, ob sie ihm gefallen oder missfallen, ob sie ihn anziehen oder abstoßen, ob sie ihm nutzen oder schaden. Diese ganz natürliche Art, die Sachen an zusehen und zu beurteilen, scheint so leicht zu sein, als sie notwendig ist, und doch ist der Mensch dabei tausend Irrtümern ausgesetzt, die ihn oft beschämen und ihm das Leben verbittern. Ein weit schwereres Tagewerk übernehmen die jenigen, deren lebhafter Trieb nach Kenntnis die Gegenstände der Natur an sich selbst und in ihren Verhältnissen unter ein ander zu beobachten strebt; denn sie vermissen 11,07/13,5/0 7,75/9 /+10 Schnittvarianten Designvariations 4 Regular Oldstyle Figures, Small Caps 4 Italic Oldstyle Figures > Bold Oldstyle Figures

ABCDEFGHIJKLMNOPQ RSTUVWXYZ abcdefghijklmnopqrstuvwxyz 1234567890 1234567890 äiæœfiflßäæœ@& $.,:;-!?()[]¾ Hamburgefonts Grundfiguren Basic forms 38,5 4 Italic 21,39 Italic

4 Geschichte/History Monotype 1923, Stanley Morison (John Baskerville 1706 1775) John Baskerville begann erst fast fünfzigjährig mit dem Stempelschnitt»und dies aus bloßer Vorliebe des Amateurs ohne vorausgegangene praktische Erfahrungen und handwerkliche Lehrzeit«. 1 Vorher hat er vor allem als Kalligraph und Inschriftenzeichner gearbeitet und war durch kunstgewerbliche Arbeiten (Japonnerie:»verschiedene lackierte und dekorierte Gegenstände nach japanischem Muster«2 zu Vermögen gekommen, das ihm die Hinwendung zu Stempelschnitt, Schriftguss, Buchdruck und verlegerischer Tätigkeit ermöglichte. 1754 gab Baskerville seine Schriftproben und 1757 das Buch Publii Virgilii Maronis Bucolica Georgica et Aeneis in seiner Schrift gesetzt heraus. Das Buch war außergewöhnlich sorgfältig hergestellt worden. Der gute Druck, die eigens hergestellte Druckfarbe und das durch spezielle Glättung der Oberfläche vorbereitete Papier sollten seine Schriften besonders zur Geltung bringen. In die Zeichnung der Antiqua Baskervilles floss von der Schrift ein,»die er selbst vordem als Schreibmeister gelehrt hatte«. Das machte sie moderner gegenüber Caslons Alphabet, das»im guten Sinne archaisch ist«. 3 In seiner 1758 herausgegebenen Milton-Ausgabe schrieb Baskerville im Vorwort worauf er sich in seiner Arbeit konzentriert habe:»mr. Caslon ist ein Künstler, dem die Gelehrtenwelt sehr verpflichtet ist, seine Erfindungsgabe war ein schöneres Vorbild meines Eifers als irgend ein anderer Meister. Ich trachte nicht, ihm in der Vielfalt seiner Schriftformen zu folgen. Die Antiqua und die Kursive sind diejenigen, in denen ich mich bisher versucht habe, und wenn er an ihnen Raum zu Verbesserungen ließ, dann vermutlich mehr als aus jedem anderen Grunde eben wegen jener Vielfalt, die seine Aufmerksamkeit nach vielen Seiten in Anspruch nahm. Ich ehre seine Verdienste und wünsche nur, einen geringen Anteil an Wert und Ansehen aus einer Kunst zu ziehen, die, wie es sich traf, der Gegenstand unseres gemeinsamen Strebens war.«4 In England konnte sich die Schrift Baskervilles zunächst nicht gegenüber der Schrift Caslons durchsetzen. Das sah auf dem Kontinent anders aus, hier war seine Schrift für viele vorbildlich. So gingen z.b. die Matrizen nach Baskervilles Tod zunächst zum großen Teil nach Frankreich: Augustin de Beaumarchais hatte sie erworben, um mit der Baskerville das Gesamtwerk Voltaires zu drucken (erst später kamen sie wieder nach England zurück und sind heute im Besitz der Universitätsdruckerei Cambridge). Ende des 18.Jahrhunderts wurde die Baskerville zur Schrift der englischen Buchtypografie schlechthin (Muzika). Zur Geschichte der Baskerville-Schriften siehe auch ITC New Baskerville. Von den zahlreichen Repliken der Baskerville schon während der Bleisatzzeit nahm die unter der künstlerischen Leitung von Stanley Morison entstandene Baskerville von Monotype, eine besondere Stellung ein (s.a. Buchbeispiele). In der Buchdruckzeit war sie des öfteren Grundschrift in prämiierten Büchern. Um so erstaunlicher ist es, dass sie nach der Übertragung in die heutige Technik in keiner der prämiierten Bücher der letzten zehn Jahre mehr zu finden ist. Da Garamond Monotype und Walbaum Monotype, die sich ebenso bei den Buchtypografen großer Beliebtheit erfreuten, ein ähnliches Schicksal bescheinigt werden kann, liegt die Vermutung nahe, dass Übertragungsfehler der Grund sind. Eine Gesamtübersicht der wichtigsten Baskerville- Derivate fehlt. (Eine Gegenüberstellung der hier dargestellten Baskerville-Derivate siehe ITC New Baskerville.) Der vorliegende Font der Baskerville Monotype ist aus dem Jahre 1992 und stammt aus der Monotype Library. (H.Andree, Dezember 2007 1, 2 František Muzika, Die schöne Schrift II, Hanau 1965,S. 458 ff. 3 Stanley Morison, Typenformen der Vergangenheit und Neuzeit, Hellerau, S. 48f 4 John Baskerville, Vorwort zur Milton-Ausgabe, Richard von Sichowsky, Typographie und Bibliophilie, Hamburg 1971, S. 22

4 Druckbeispiele Printing examples František Muzika, Die schöne Schrift, In der Entwicklung des lateinischen Alphabets (I und II), Verlag Artia, Prag, und Werner Dausin, Hanau/Main, 1965, Bleisatz, Buchdruck. In prämiierten Büchern der Stiftung Buchkunst der Jahrgänge seit 1996: Sophie Lissitzky-Küppers (Hrsg.) El Lissitzky, Maler, Architekt, Typograf, Fotograf, Verlag der Kunst Dresden, 1967, Bleisatz, Offsetdruck. Erhard Frommhold, Kunst im Widerstand, Malerei, Graphik, Plastik, 1922 bis 1945, Verlag der Kunst Dresden, 1968, Bleisatz, Buchdruck