Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit

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Transkript:

Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit Grußwort von Frau Ministerialrätin Dr. Monika Kratzer bei der Fachveranstaltung zum Thema Patientenorientierung - Selbsthilfeorganisationen und Ärzte im Dialog am 21.07.2009 in der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern Es gilt das gesprochene Wort Rosenkavalierplatz 2 81925 München www.stmug.bayern.de redenreferat@stmug.bayern.de

- 2 - Sehr geehrte Damen und Herren, ein herzliches Willkommen von Seiten des Gesundheitsministeriums zu dieser Veranstaltung, bei der erstmals eine Plattform für den Austausch zwischen den Selbsthilfeverbänden und der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern etabliert wird. Ein besonderer Dank gilt den Initiatoren LAG und KVB. Die Selbsthilfeorganisationen, die in der Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe Bayern e.v. organisiert sind, vertreten 400.000 Menschen in 100 Organisationen und stellen einen ganz wesentlichen Faktor für das Gesundheitswesen dar. Viel Engagement und Eigeninitiative wird hier eingebracht.

- 3 - Hier können Patienten in Austausch treten mit denjenigen, die bereits Erfahrungen mit der gleichen Krankheit/Behinderung gesammelt haben. Die Eigenerfahrung eröffnet stets einen ganz besonderen Zugang zu einem Problem. Die Diagnose einer chronischen Erkrankung oder einer Behinderung wird in der Regel vom Patienten und seinen Angehörigen zunächst als ein Problem empfunden. Selbsthilfeorganisationen unterstützen in ganz besonderem Maße, das sich wandelnde Bild des Patienten.

- 4 - Der aktive Patient ist im Kommen. Und das ist gut so. Das Miteinander ist wichtig. Der Patient will zunächst verstehen, welche Krankheit oder Behinderung er hat, was mit ihm auch körperlich geschieht, um sich auf die neue Situation einstellen zu können und auch mit ihr besser umgehen zu können. Der Patient und seine Angehörigen sind hier Lernende. - Aber auch der Arzt muss lernen und umdenken, muss sich mit den Sorgen des Patienten auseinandersetzen. Eine Partnerschaft mit

- 5 - Mitbestimmung soll entstehen, nicht ein Bestimmen über. Die allermeisten Patienten wollen mitreden. Deshalb ist es ein großes Anliegen der Bayerischen Gesundheitspolitik, die sprechende Medizin zu stärken. Sie ist die Basis des besonderen Arzt- Patienten- Verhältnisses. An dieser Vertrauensbasis ist ständig weiterzuarbeiten, gerade jetzt, in einer durchaus aufgewühlten Zeit in der Gesundheitspolitik. Der Patient kann viel dazu beitragen, dass medizinische Maßnahmen an ihm erfolgreich sind, dass seine Situation sich wenigstens stabilisiert. Er muss wissen, worum es geht, wie er selbst mit

- 6 - helfen kann und muss. Vom Patienten wird in der Therapie auch Disziplin eingefordert, die fällt leichter, wenn er versteht wozu. Kommunikation ist gerade bei chronischen Krankheiten oder bei Behinderungen extrem wichtig. Deshalb begrüßt die Bayerische Staatsregierung den hier heute Nachmittag stattfindenden Dialog zwischen Selbsthilfe und Ärzteschaft als einen ganz wesentlichen Baustein auf dem Weg zu einer neuen Rolle des Patienten im 21. Jahrhundert. Das Verstehen ist eine ganz wichtige Voraussetzung, richtig reagieren zu können. Es ist auch ganz wichtig, die Angehörigen einzubinden. Sie tragen oft hohe Lasten. Nicht selten sind sie es, die die Patienten wieder aufrichten, wenn ein seelischer Durchhän-

- 7 - ger kommt. Ein chronisch Kranker oder ein Mensch mit Behinderung muss sein Defizit in den Alltag integrieren, es darf nicht auf Dauer für ihn ein Fremdkörper sein. Hier kann die Selbsthilfeorganisation als Netzwerk Gleichgesinnter ganz wesentlich unterstützen und Tipps geben. Der selbstverantwortete Patient wird vielleicht nicht ganz gesund, aber er hilft mit, bei dem möglichst positiven Umgang mit der Situation. Das ist effizient, für die Krankheitssymptome an sich, aber auch für das Gesundheitssystem insgesamt.

- 8 - Leider war es Frau Staatssekretärin Huml heute nicht möglich, hier an Sie selbst die Grußworte zu richten, da sie leider anderweitig eingebunden ist. Sie lässt alle Teilnehmer/innen, Akteure und Initiatoren ganz besonders herzlich grüßen und um Verständnis bitten. Sie begrüßt ganz außerordentlich die hier stattfindende Initiative und sieht daran ein wichtiges Engagement von Seiten der Selbsthilfeorganisationen und der organisierten Ärzteschaft. Ihr Dank gilt der LAG Bayern und der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns. Frau Staatssekretärin Huml hofft, dass der bereits beschrittene Weg zum aktiven Patienten, hier und heute weiter vorranggebracht wird und ein dauerhafter Dialog entsteht.

- 9 - Für die Mündigkeit des Patienten ist in den letzten Jahren bereits einiges erzielt worden. Es gibt einen Patientenbeauftragten auf Bundesebene. Patienten- und Selbsthilfeorganisationen sind mindestens in beratender Funktion im gemeinsamen Bundesausschuss, in den Landesausschüssen, in den Zulassungs- und Berufungsausschüssen vertreten. Dies alles sind wichtige Bausteine zu mehr Patientensouveränität. Auch Bayern plant das System der unabhängigen Patientenberatung weiter zu forcieren, denn im Mittelpunkt der medizinischen Versorgung steht das Wohl des Patienten.

- 10 - Die Wünsche der aktiven Patienten sind gerade auch für die Politik ganz besonders wichtig. Deshalb dankt Frau Staatssekretärin Huml Ihnen für Ihr Engagement und den Dialog, den sie nunmehr weiter verstärken wollen. Die zahlreichen angebotenen Workshops zeigen die breite Palette der Diskussionspunkte auf, die sich bei der Patientenorientierung ergeben. Ich darf Ihnen gerade auch im Namen von Frau Staatssekretärin einen interessanten und erfolgreichen Nachmittag wünschen und bleiben Sie auch in Zukunft im Dialog für mehr Gesundheit!

- 11 -

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