2015 Reisebericht London

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Transkript:

2015 Reisebericht London

Dem Verein Kleine Riesen Nordhessen haben wir ein wunderschönes, verlängertes Wochenende in London zu verdanken, von dem ich gerne berichten möchte: Unsere Maschine der Lufthansa startete pünktlich um 12 Uhr in Frankfurt. Der Flug war ein ganz besonderes Erlebnis für meine Mama, da es sich um den ersten Flug ihres Lebens handelte. Wegen der Zeitverschiebung landeten wir bereits um 12:40 Uhr in London Heathrow. Nachdem wir die üblichen Kontrollen am Flughafen passiert und auch unser Gepäck auf den Förderbändern ausfindig gemacht hatten, wurden wir von einem Fahrer in Empfang genommen, der uns zum Hotel bringen sollte. Schon die Fahrt Richtung Innenstadt war ein kleines Abenteuer für uns. Der Linksverkehr verwirrte uns anfangs sehr. Außerdem war die Fahrt schon eine kleine Stadtrundfahrt. Wir fuhren am Hyde Park vorbei und bekamen den Buckingham Palast zu Gesicht. Außerdem stimmte uns der starke und ungeordnet wirkende Verkehr, die unendlich vielen roten Doppeldeckerbusse und die süßen schwarzen Taxen auf ein paar unvergessliche Tage in London ein. Nach der knapp einstündigen Fahrt erreichten wir das Strand Palace Hotel inmitten der City, unweit vom Trafalgar Square. Ein Portier nahm uns mit einem freundlichen hello in Empfang und zeigte uns den Weg zur Rezeption. An der Rezeption kam ich nun zum ersten Mal an die Grenzen meiner Englischkenntnisse. Die nette Dame sprach untypisch schnelles Englisch. Wichtigste Information, die ich aus dem Gespräch mitnahm waren die Zeiten für das tägliche English Breakfast. Nun war es an der Zeit das Zimmer zu erkunden. Es handelte sich dabei zwar um ein recht kleines Hotelzimmer, jedoch hatten wir alles was wir für die Tage benötigten, ein Bett, ein Bad (mit Badewanne ) und einen Fernseher für die Gute Nacht Geschichte. Im Zimmer hielten wir uns nur ganz kurz auf, denn schließlich musste jede Minute unseres Trips sinnvoll genutzt werden. 1

Für den ersten Nachmittag planten wir die Stadt zu Fuß zu erkunden und uns ein wenig zu orientieren. Unser erster Weg führte in Richtung einer U-Bahn Station, damit wir unsere vorläufige Travelcard in eine echte Travelcard umtauschen konnten (mit der Travelcard kann man alle Verkehrsmittel in London nutzen). Nachdem wir zu Fuß die U- Bahnstation erreicht hatten, teilte uns die Frau des Serviceschalters mit, dass wir dafür an eine andere Station gehen müssten. Wir machten uns also auf den Weg zu Charing Cross. Nachdem wir endlich die echte Travelcard in den Händen hielten wollten wir diese gleich testen. Wir entschlossen, zunächst mit der U-Bahn in Richtung Waterloo Station zu fahren und uns dort die Gegend genauer anzuschauen. An der Station angekommen gönnte ich mir einen leckeren Frappuccino bei Starbucks. Allein die Waterloo Station war sehr faszinierend. Wir standen einige Minuten auf der oberen Etage, um die Menschen zu beobachten, die von dort aus ihre Reise antraten. Wir benötigten einen Moment um zu verstehen, wie man in London Zug fährt: Statt direkt am Bahnsteig zu warten steht man in London vor einer riesigen Anzeigetafel und wartet darauf, dass der Zug abfährt. Erst wenige Sekunden vor Abfahrt ist dann der Weg frei zum Bahnsteig. Nachdem einige Minuten vergangen waren, ehe wir den Ausgang der Waterloo Station fanden, gingen wir in Richtung London Eye. London Eye, das weltberühmte Riesenrad wirkte von unten schon gigantisch. Vor dem Rad standen viele Menschen Schlange, um in den Gondeln den Ausblick über London zu genießen. Wir beließen es daher bei ein paar Schnappschüssen vom Rad. Von dieser Seite des Ufers hatten wir einen prima Blick auf den Big Ben. Unseren Spaziergang setzten wir in Richtung Westminster Abbey fort. Dafür gingen wir über die Westminster Bridge über die Themse. Unglaublich viele Touristen schossen von der Brücke aus ein Selfie mit dem Big Ben. Auch ich ließ mir diese Gelegenheit nicht entgehen. 2

Mittlerweile war es dämmerig geworden und auch unsere Mägen meldeten sich langsam zu Wort. Daher begannen wir Ausschau nach einem schönen Restaurant zu halten. Der Weg führte die sogenannte Whitehall entlang. Hier trafen wir auf den ersten, lustig (man achte auf die Schuhe) gekleideten Wachmann an der Horse Guards Parade. Wir nutzten die Gelegenheit und schossen ein Foto mit ihm (widersprochen hat er diesem nicht). In dieser Straße sind uns auch die Pubs zum ersten Mal bewusst ins Auge gefallen. In Reiseführern haben wir gelesen, dass sich viele Geschäftsleute bereits kurz nach Feierabend vor den Pubs versammeln, um dort ihr Feierabendbier zu genießen. Und es war wirklich so. Überall standen akkurat gekleidete Männer in ihren Anzügen vor den Pubs und genossen ihr Bierchen mit den Kollegen. Schließlich fanden auch wir ein feines Restaurant, in dem wir sehr gut zu Abend gegessen haben. Den anschließenden Abend bummelten wir noch ein wenig durch die Gassen von London und schauten uns die kleinen Lädchen an. Vorbei am Covent Garden machten wir uns schließlich auf den Weg in unser Hotel. Dort nahm ich in der Wanne noch ein ausgiebiges Entspannungsbad. 3

Den Morgen in London starteten wir nach einer sehr guten und ruhigen Nacht mit einem English Breakfast im Hotel. Wir staunten nicht schlecht, welche Essgewohnheiten die Engländer haben. Schon am Morgen genießen die Engländer wohl ein warmes, für uns sehr kurios erscheinendes Frühstück mit Bohnen, Speck und Eiern. Für den ersten Tag stand eine sogenannte Hop-on- Hop-off Bustour durch London auf dem Plan. Diese Tour sollte vor allem helfen sich etwas besser in London orientieren zu können. Wir gingen daher zu Fuß zur nächst gelegenen Bushaltestelle, um dort die Sightseeing Tour zu beginnen. Leider haben wir ein wenig auf den Bus warten müssen, welches einer der Guides mit dem hohen Verkehrsaufkommen entschuldigte. Denn die Stadt war schon am frühen Morgen so voll, dass auch die Busse Probleme hatten die Haltestellen zeitig zu erreichen. Nachdem wir schließlich einige Male in den falschen Bus gestiegen waren (in London gibt es mehrere Busunternehmen, die teilweise schwer voneinander zu unterscheiden sind) kam schließlich unser Bus. Wir hatten Glück und fanden noch einen Platz auf dem oberen Deck. Die Busfahrt führte uns vorbei an der Saint Paul s Cathedral, über die weltbekannte Tower Bridge, vorbei am Tower of London, dem Shakespeare Globe und vielen weiteren Sehenswürdigkeiten. Nach einer ca. zweistündigen Fahrt wurde der Verkehr in London jedoch so dicht, dass der Bus mehr auf der Stelle stand, als sich fortzubewegen. Wir entschlossen uns daher, die Tour fußläufig fortzusetzen. Wir gingen in Richtung Whitehall, da dort ein Teil der alltäglichen Wachablösung stattfand. Wir konnten sehen, wie sich die Reiter von der Whitehall in Richtung Buckingham Palast bewegten. 4

Die Reiter waren sehr schön gekleidet, vor allem da sie in ihren Uniformen sehr lustig anzusehen waren. Unseren Spaziergang setzten wir anschließend in Richtung Buckingham Palast fort. Welche Menschenmassen uns dort erwarteten, habe ich mir vorher nicht ausmalen können. Hunderte, wenn nicht sogar Tausende standen in der Nähe des Palastes entlang der Straßen um einen Blick auf das riesige Spektakel der Wachablösung (Changing of the Guards) zu werfen. Wir kämpften uns durch die Massen bis kurz vor die riesigen schwarzen Zäune des Palastes. Zunächst sahen wir wegen der vielen Handys nicht viel, doch dann konnten wir einen Blick auf die Wachen und deren Ablösung werfen. Rings um den Buckingham Palast wurde alles durch die Polizei abgesichert. Nach der Wachablösung knurrte langsam der Magen. Unweit des Buckingham Palastes fanden wir einen Pub, in dem wir sehr lecker Mittag essen konnten. Frisch gestärkt wollten wir nun Harrods, dem weltbekannten Warenhaus einen Besuch abstatten. Nach einem längeren Weg durch die Straßen Londons, bei dem wir uns etwas verlaufen hatten, erreichten wir Harrods. Dank eines kleinen Übersichtplanes mussten wir nicht lange suchen, um den Weg zur Food Hall zu finden. Welche Leckereien dort angeboten wurden, ist kaum zu beschreiben. Es gab Pralinen, feinste Torten, Cupcakes und viele weitere Köstlichkeiten. Nach einem Streifzug durch das Warenhaus kauften wir leckere Cupcakes. Zurück im Hotel haben wir pausiert und die leckeren Cupcakes genascht. 5

Mittlerweile war es Abend geworden. Obwohl wir sehr viel zu Fuß unternommen hatten, entschieden wir noch einmal auf Entdeckungstour zu gehen. Wir gingen in Richtung Piccadilly Circus, dem Treff- und Ausgangspunkt für abendliche Unternehmungen. Ursprünglich hatten wir geplant, das Musical Wicked zu besuchen. Allerdings waren die Karten für dieses Wochenende bereits ausverkauft. Noch etwas orientierungslos gingen wir schließlich in Richtung Covent Garden. Auf dem Weg dorthin, kamen wir an einem riesigen M&M Laden vorbei. Dieser Laden war total verrückt. Auf drei Etagen gab es alles, was das M&M Herz zu bieten hat. Wir deckten uns dort mit allerlei Süßigkeiten ein. Nach unserem ca. zweistündigen Aufenthalt bei M&M schlenderten wir durch die Straßen. An diesem Abend waren sehr viele Menschen auf den Straßen. Dies war mit einer Stadt wie Kassel oder Frankfurt gar nicht zu vergleichen. Auf dem Rückweg zum Hotel streiften wir auch durch Chinatown, wo ich die toten Hähnchen in den Schaufenstern als etwas unappetitlich empfand. Wir entschieden daher den Abendsnack bei einem Bioladen in der Nähe unseres Hotels zu kaufen und im Hotelzimmer zu verzehren. 6

Samstag begann mit einem Frühstück im Hotel. Anschließend starteten wir mit der U- Bahn zu Madame Tussauds, dem weltberühmten Wachsfigurenkabinett. Der langen Schlange am Eingang konnten wir dank meines Schwerbehindertenausweises entgehen. Bei Madame Tussauds angekommen trafen wir auf viele bekannte Persönlichkeiten, wie Johnny Depp, Arnold Schwarzenegger, Angela Merkel, Präsident Obama und Nicole Kidman gehörten. Natürlich war die Königsfamilie auch präsent und für ein Foto mit uns bereit. Es war unfassbar, wie echt die Wachsfiguren wirkten, da sie bis ins Detail dem Original nachempfunden waren. Mit einem Grinsen im Gesicht und geflasht von den tollen Wachsfiguren haben wir nach drei Stunden das Kabinett verlassen. 7

Da sich der Kensington Palast in der Nähe von Madame Tussauds befand und ich unbedingt mal sehen wollte, wie William und Kate wohnen, entschieden wir den Palast zu besichtigen. Mit der U- Bahn fuhren wir zuerst zum Hyde Park und schauten uns Speakers Corner an. Zuerst hatten wir geplant von dort aus zu Fuß bis zum Palast zu laufen, doch der Weg war noch zu weit. Daher fuhren wir mit der U-Bahn noch 2 Stationen weiter. Durch die Kensington Gardens war der Palst nun in greifbarer Nähe. Auf einer Parkbank rasteten wir zur Mittagspause mit einer Tüte Gummibärchen. Dabei beobachteten wir Menschen die an uns vorbei zogen. Viele im Anzug, teilweise in Freizeitkleidung und dann wieder typisch Englisch (schick und mit Hut wie ein Mitglied der Königsfamilie) gekleidet. Der Kensington Palast hat einen wunderschönen, sehr gepflegten Garten. Man kann sich vorstellen, dass William und Kate sich hier sehr wohl fühlen müssen. Da uns allerdings das Wetter ein wenig ärgerte und es zu regnen begann, konnten wir den schönen Garten nicht länger genießen und nutzten die Regenphase, um im Bistro des Palastes einen Snack zu essen. Anschließend besichtigten wir den Teil des Palastes, der für die Besucher geöffnet war. Sehr schön anzusehen waren die imposanten Kleider der verstorbenen Lady Diana. Nicht ganz so beeindruckt haben die Räumlichkeiten der früheren Königin Victoria. Die Räume wirkten ein wenig dunkel und waren aus heutiger Sicht weniger geschmackvoll eingerichtet. Nach unserer Besichtigungstour durch den Palast bekamen wir endlich die lang ersehnte Sonne zu Gesicht, denn die ersten bei- 8

den Tage war es leider etwas trüb in London. Daher entschlossen wir vor dem Palast eine Pause einzulegen und ruhten auf englischem Rasen. Als nächster Punkt stand an diesem bereits sehr erlebnisreichen Tag ein Besuch des berühmten Stadtteils Notting Hill auf dem Programm. Das Stadtviertel ist unter anderem durch den Film Notting Hill mit Julia Roberts und Hugh Grant bekannt geworden. Dort angekommen waren wir von den vielen süßen Läden entlang der Portobello Road sehr beeindruckt. Jedes Schaufenster bot sehr interessante Dinge an. Besonders faszinierte uns ein Schuladen. In diesem saß ein junger Mann, der auf die im Laden zum Kauf angebotenen Schuhe individuelle Kunstwerke zauberte. Wir stoppten hier einige Minuten um dem Künstler bei seiner Arbeit über die Schultern zu blicken. Außerdem war noch ein riesiger Antiquitätenmarkt in Notting Hill. Dort gab es reichlich Nützliches und Unnützes zu kaufen. Auch wir konnten dem Kaufrausch nicht entkommen und kauften die ein oder andere Kleinigkeit. Nach einem langen Streifzug über die Portobello Road waren wir etwas fußlahm geworden. Wir entschlossen daher, an diesem Abend bereits etwas früher ins Hotel zurückzukehren. Auf dem Heimweg mit der U-Bahn und zu Fuß fanden wir ein sehr leckeres Lokal, in dem wir sehr gut zu Abend essen konnten. Mit Umweg über die Badewanne fand auch ich den Weg ins Bett. Unseren letzten vollen Tag in London wollten wir nochmal in vollen Zügen genießen. Der Tag begann wieder mit einem ausgiebigen Frühstück im Hotel. Mittlerweile wusste die Servicekraft auch, dass ich Sojamilch zu meinem Kaffee benötigte. Schon am Freitag hatten wir mitbekommen, dass unser Wochenende in London ein ganz besonders Wochenende werden würde. Denn es wurde VE-Day gefeiert, d.h. Victoria s Day, dass 70-jährige Ende des 2. Weltkrieges. Anlässlich dieses besonderen Tages haben die Tage zuvor bereits einige besondere Veranstaltungen in London stattgefunden. So wurde beispielsweise am Samstagabend ein Konzert aus London live im BBC Fernsehen übertragen. Durch Nachfragen bei der englischen Bevölkerung erfuhren wir, dass anlässlich dieses VE Days am Sonntag eine große 9

Parade stattfinden sollte, bei der ca. zweitausend Veteranen durch die Straßen zogen. Außerdem hieß es, dass auch die Königsfamilie Teil dieser Feierlichkeiten sein sollte. Leider sind die Informationen über das Erscheinen der Königsfamilie anlässlich des VE-Days sehr ungenau gewesen. Denn vor allem aus Angst vor Terror oder anderen Ausschreitungen halten sich die Sicherheitsbehörden mit genauen Informationen zum Aufenthaltsort der Royals sehr bedeckt. Auf gut Glück, und mit der Hoffnung die Parade sehen zu können, saßen wir bereits ab 10 Uhr am Morgen auf einem Platz in der Nähe der Whitehall, wo am Vorabend noch das BBC Konzert zum VE-Day stattgefunden hatte. Selbst nach Rückfrage bei den Securitys und den Polizisten wussten wir nicht, welches Spektakel uns erwarten würde. Mit der Aussicht, vielleicht die komplette Parade nicht zu Gesicht zu bekommen nahmen wir in der ersten Reihe Platz. Dort saßen wir schließlich ca. drei Stunden und warteten auf die Dinge, die dort eventuell passieren würden (oder auch nicht). Dabei führten wir nette Gespräche mit Menschen aus Neuseeland und auch mit Einheimischen, die uns von ihren Begegnungen mit den Royals erzählten. Sehr witzig fanden wir eine ca. 80-jährige Dame mit Plastikkrönchen im Haar, welche während der kompletten drei Stunden Wartezeit ihre englische Fahne hochhielt und stolz wie Oskar den Geschehnissen entgegenblickte. Stutzig wurden wir allerdings, als sich rings um den Platz Sicherheitsmänner auf den Dächern platzierten, die nicht gerade mäßig bewaffnet aussahen. Außerdem kreiste in regelmäßigen Abstand ein Hubschrauber über unsere Köpfe. Um 13 Uhr wurden wir dann für unser langes Warten belohnt. Erst zogen die berühmt uniformierten Soldaten der Queen durch ein Tor ein, gefolgt von verschiedenen Musikzügen, bis schließlich die Veteranen ihren Weg durch das Tor in die Arena fanden. Die Stimmung auf dem Platz war atemberaubend. Alle Menschen hatten Fahnen in der Hand, wedelten mit diesen durch die Luft und jubelten den Veteranen bei ihrem Einmarsch zu. Wir hatten einen Moment echt Gänsehaut. Und dann die große Überraschung. Plötzlich fuhren drei schwarze Limousinen über den sandigen Boden auf den Platz ein. Und wer stieg aus: Nein, leider nicht William und Kate, diese waren wegen der Geburt ihres zweiten Kindes Charlotte nicht in London. Dafür bekamen wir Charles und Camilla zu sehen. Ein wirklich unbeschreibliches Gefühl, Mitglieder der Königsfamilie aus so kurzer Entfernung sehen zu können. Brav standen die beiden unter ihrem eigens für sie aufgebauten Pavillon und schüttelten die Hände der vorbeiziehenden Veteranen. 10

Einige Minuten später wurde durch Düsenjäger ein weiteres Highlight angekündigt. Denn wenige Sekunden später flogen neun Jets über unsere Köpfe hinweg und bildeten durch ihren roten, weißen und blauen Nebel die Farben der Flagge des vereinigten Königreiches Großbritanniens wieder. Nach insgesamt rund 30min war die Parade schließlich vorbei. Charles und Camilla stiegen wieder in die schwarze Limousine ein und fuhren von zwei weiteren Fahrzeugen begleitetet wieder weg. Nach diesen wirklich sehr eindrucksvollen Minuten gingen wir nochmals zu Fuß zum Buckingham Palast. Anschließend fuhren wir mit der U-Bahn in Richtung Oxford Street, um dort noch ein wenig durch die Läden zu bummeln. Zum Glück hatten die Geschäfte in London auch sonntags geöffnet, sonst hätten wir keine Zeit mehr zum Shoppen gefunden. Da meine Mutter nach der Shoppingtour ziemlich fix und fertig war, lieferte ich sie am Hotel ab und startete nochmals eine letzte Entdeckungstour in London. Mein Weg führte mich in Richtung Westminster Abbey, die wir wegen der vielen anderen Eindrücke noch gar nicht näher betrachtet hatten. Leider war es schon später am Abend, sodass ich sie nicht mehr von innen besichtigen konnte (ein Grund auf jeden Fall nochmal nach London zu reisen). Ich ging in Richtung Big Ben, schoss ein paar Selfies vor den roten Telefonzellen und genoss noch ein letztes Mal die ganz besondere Stimmung in London. Über den Trafalgar Square führte mein Weg am späten Abend schließlich auch zum Hotel. 11

Am Montagmorgen nutzten wir die Zeit bis zur Abreise am Hotel, um die Gassen rings um den Covent Garden zu erkunden. Dort besuchten wir nochmals den ein o- der anderen kleinen Laden. Außerdem hatte ich die Tage zuvor einen wirklich tollen Süßigkeiten-Laden entdeckt, bei dem wir uns nochmals ordentlich mit Süßigkeiten eindeckten. Gegen Mittag schließlich endete unsere Zeit in London. Ein Fahrdienst brachte uns zum Flughafen, wo unser Flug am späten Nachmittag startete. Wir landeten sicher in Frankfurt und reisten mit der Bahn nach Kassel zurück. An dieser Stelle möchten wir uns nochmals von ganzem Herzen bei dem Verein Kleine Riesen Nordhessen und allen daran Beteiligten bedanken, die uns diese Reise ermöglicht haben. Wir haben in London sehr viele positive Eindrücke gewonnen, von denen wir noch lange zehren werden. Ohne den Verein wäre uns die Reise in diesem Umfang nicht möglich gewesen. Vielen lieben Dank Vanessa Degenhardt Susanne Degenhardt 12