Erfahrungsbericht Praktisches Jahr im Klinikum Augsburg 8. Juli 16. August 2013 Angefangen hat alles mit der Suche nach dem richtigen Praktikumsplatz. Für mich war von Anfang an klar, dass ich gerne ein Praktikum im Rahmen des praktischen Jahres in Deutschland machen möchte. Es sollte unbedingt ein deutschsprachiges Land sein um die sprachliche Barriere zu umgehen und um so viel medizinisches Wissen wie möglich mitnehmen zu können. Daher habe ich mir im Internet die Erfahrungsberichte der PJ-Studenten durchgelesen und bin so auf das Klinikum Augsburg gestoßen. Dieses hat von den Studierenden eine besonders gute Bewertung bekommen, sowohl in der Ausbildung als auch in der netten und kompetenten Studentenbetreuung durch die dort zuständige Studentenbetreuerin. Deswegen habe ich beschlossen, mich dort für ein Praktikum auf der Abteilung für Innere Medizin zu bewerben. Auf der Suche nach der Kontaktadresse auf der Homepage des Klinikums Augsburg bin ich noch auf weitere ausführliche und hilfreiche Informationen für PJ-Studenten gestoßen, die mich noch mehr von diesem Krankenhaus überzeugten. Nach dem Abschicken eines Bewerbungsmails hat es nur eine halbe Stunde (!) gedauert, bis ich eine Antwort von Frau Bauer, der Studentenbetreuerin des Klinikum Augsburg, bekommen habe. In diesem Mail habe ich gleich eine Zusage für einen Praktikumsplatz erhalten. Danach war alles nur noch eine Formalität. Die Organisation eines Zimmers im Wohnheim gestaltete sich etwas schwieriger. Erst 3 Wochen vor der Anreise konnte mir die zuständige Dame einen Wohnheimplatz zusichern. Danach verlief aber alles problemlos. Da es am Wochenende im Wohnheim keine Ansprechperson gibt und somit auch der Zimmerschlüssel nicht ausgefasst werden kann, wurde vorab vereinbart, dass der Schlüssel beim Portier des Klinikums hinterlegt wird. Das Wohnheim ist in nur 10 Minuten vom Klinikum mit der Straßenbahn erreichbar. Der erste Tag des Praktikums hat so ausgesehen, dass die neuen PJ-Studenten von der Studentenbetreuerin in ihrem Büro empfangen wurden. Wir wurden herzlich willkommen geheißen, dann wurden die organisatorischen Angelegenheiten geregelt. Im Anschluss daran haben wir eine Führung durchs Haus bekommen und uns wurden die für uns wichtigen Räumlichkeiten gezeigt (Speisesaal, Wäscheausgabe, Hörsaal, Umkleide, Bibliothek und die einzelnen Abteilungen). Von Frau Bauer haben wir auch einen Chip ausgehändigt bekommen, mit dem wir zum Mitarbeiterpreis in der Kantine essen gehen können. Die Auswahl ist sehr groß und man 1
kann sich das Menü selbst zusammenstellen und aus unterschiedlichen Beilagen und Nachspeisen wählen. Am 2. Tag hat dann nach der Einstellungsuntersuchung beim Personalarzt das Praktikum begonnen. Die ersten 3 Wochen habe ich als sogenannte Funktionswochen absolviert. Somit hatte ich die Möglichkeit die unterschiedlichen Abteilungen der Inneren Medizin kennen zu lernen. Begonnen habe ich in der Endoskopie. Hier konnte ich an zahlreichen Untersuchungen, wie z.b. Gastroskopien, PEG-Sonden-Anlage, ERCP, endoskopischer Ultraschall, Abdomensonographien, etc., teilnehmen. Ich hatte auch mehrmals die Gelegenheit einige Abdomensonographien selbst durchzuführen. Die 2. Funktionswoche habe ich im EKG verbracht. Hier bot sich die Gelegenheit sein Wissen in der EKG-Befundung zu vertiefen. Außerdem bekommt man auch einen Überblick in der Befundung von Langzeit-EKGs, 24h-Blutdruck und Lungenfunktionen und man hat die Gelegenheit bei Ergometrien, Kipptischuntersuchungen, Lungenfunktions-Ergometrien und Echokardiographien zuzuschauen. In der 3. Woche habe ich mich für die Notaufnahme einteilen lassen. Auch hier kann man wirklich viel sehen und auch viel lernen. Direkt neben der Notaufnahme befindet sich die Aufnahmestation, in der die PatientInnen kurzzeitig zur Überwachung aufgenommen werden, bei denen noch Untersuchungen ausständig sind und bei denen noch nicht fest steht, ob sie einer stationären Behandlung bedürfen. Hier findet auch morgendlich um 7.30 Uhr eine Visite statt. Die letzten 3 Wochen habe ich dann auf der kardiologischen Abteilung verbracht. Hier erlebt man den ganz normalen Klinikalltag, mit Blutabnahmen, Leitung legen, Aufnahmen machen und Visite mitgehen, wobei die Chefvisiten wirklich sehr lehrreich sind. Stehen irgendwo im Haus spannende Untersuchungen an, so hat man immer die Möglichkeit dort dabei zu sein. So nutzte ich die Gelegenheit und konnte bei einer TAVI (Transkatheter-Aortenklappen- Implantation), bei einer EPU mit Ablation und bei einer Kardioversion dabei sein. Unter der Woche finden täglich nachmittags Fortbildungsveranstaltungen zu unterschiedlichen Themen für die StudentInnen des Praktischen Jahres statt, die auf freiwilliger Basis sind. So kann man die für sich interessanten Themen heraussuchen. Die Freitage sind für die Lehrveranstaltungen im Hörsaal vorgesehen mit Beginn um 9 Uhr und Ende zwischen 13 und 14 Uhr. Die Themen waren sehr abwechslungsreich und wurden von den unterschiedlichsten Abteilungen angeboten. So waren unter anderem Vorträge aus der Psychiatrie, der Augenheilkunde, der Neurologie und der Internen dabei. Das Klinikum erreicht man vom Wohnheim aus in nur 10 Minuten mit der Straßenbahnlinie 2. 2
Das Wohnheim ist schon etwas älter aber für den Preis ( 145/Monat) und die Nähe zum Klinikum wirklich annehmbar. Die Zimmer und auch die Gemeinschaftseinrichtungen sind sauber und von den oberen Stockwerken (insgesamt 13 Stockwerke) hat man auch einen schönen Ausblick. Im Zimmer hat man neben einem Bett und 2 Tischen auch einen Kühlschrank und ein Waschbecken. Das WC und die Dusche befinden sich allerdings am Gang. In jedem Stockwerk gibt es auch eine Gemeinschaftsküche. Geschirr ist allerdings Mangelware. Die benötigten Utensilien selbst mitzunehmen wäre ratsam. Die Stadt Augsburg lockt vor allem im Sommer mit vielen Veranstaltungen (Musicals auf der Freilichtbühne, Konzerte im Botanischen Garten,...). Des Weiteren kann man auch bei schönem Wetter die vielen netten Cafès im Freien genießen. Die meisten Cafès bieten auch WLAN an. Auch die umliegenden Städte wie München, Nürnberg, Regensburg und Bad Tölz lohnen sich für eine Besichtigung. Mit dem Bayernticket kann man einen ganzen Tag lang in Bayern mit den Regionalzügen reisen, auch Bus und Bim in den Städten sind inkludiert. Für eine Person zahlt man 22 Euro, für jede weitere nur 4 Euro. So kann man wirklich günstig Städtereisen machen. Allein die tolle und unkomplizierte Organisation lädt ein hier im Klinikum Augsburg ein Praktikum zu machen. Das Klinikum bietet von den Funktionswochen angefangen über die Lehrveranstaltungen und Fortbildungen wirklich viel und überzeugt als Lehrkrankenhaus. Impressionen aus dem schönen Bayern: Augsburg: Rathaus mit Perlachturm Augsburger Dom 3
Ausblick vom Wohnheim mit Klinikum im Hintergrund Die Fuggerei Augsburger Puppenkiste Maximilianstraße und St. Ulrichs Kirche Botanischer Garten Nürnberg: Nürnberger Burg 4
Schöner Brunnen München: Rathaus Frauenkirche Bad Tölz: Marktstraße 5