INHALT. NICHTS WIE RAUS IN DIE NATUR... 4 Wald als Anti-Stress-Mittel 5

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Transkript:

INHALT NICHTS WIE RAUS IN DIE NATUR.................... 4 Wald als Anti-Stress-Mittel 5 DIE WICHTIGSTEN RISIKEN, DIE ES ZU VERMEIDEN GILT........ 6 Krankheiten, die durch Zecken übertragen werden......... 8 Borreliose 9 FSME 10 Was kann ich tun?......................... 12 Verhalten und Risiken 12 Zeckenstiche vermeiden 14 Absuchen nach einem Aufenthalt im Freien 14 Richtiges Verhalten bei einem Zeckenstich 15 Und noch einige Fragen zu den Zecken 17 Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis)........... 19 Was kann ich tun?......................... 20 Leckere Beeren aus dem Wald 20 Tollwut................................ 22 Was kann ich tun?......................... 23 Hantavirus-Erkrankungen...................... 24 Was kann ich tun?......................... 25 Eichenprozessionsspinner...................... 26 Was kann ich tun?......................... 27 EXKURS: GARTEN DIE NATUR ZUHAUSE............... 29 Was kann ich tun?......................... 29 GRUNDSÄTZLICHES ZUM VERHALTEN GEGENÜBER WILDTIEREN.... 30 Wildtiere nicht berühren!...................... 31 Was kann ich tun?......................... 32 Gefährliche Tiere im Wald.....................32 Was kann ich tun?......................... 33 RISIKEN FÜR HAUSTIERE........................ 34 Was kann ich tun?......................... 36 INTERNETLINKS............................ 37 aid-medien.............................. 38 3

NICHTS WIE RAUS IN DIE NATUR! Wald und freie Natur: Ruhe, ausgeglichenes Klima, saubere Luft. Ein Platz, um sich zu erholen und zu entspannen. Foto: MNStudio fotolia.com 4

Die verschiedenen Angebote zur Erholung machen Wald und Natur zu einem beliebten Raum für Spaziergänger, Wanderer, Reiter, Radfahrer, Jogger. Die Palette der Möglichkeiten ist lange, und jeder kann hier Entspannung finden, je nach persönlicher Vorliebe mit mehr Ruhe oder mehr Aktivität. Die Erholung in der Natur und besonders im Wald hat neben dem persönlichen Genuss und der Freude an der Natur auch außerordentlich positive Wirkungen auf die Gesundheit. Kaum eine andere Freizeitbeschäftigung hat so viele positive Effekte. Eine Erholungskur, die man sich also nicht entgehen lassen sollte. WALD ALS ANTI-STRESS-MITTEL Der entspannende und ausgleichende Einfluss einer Waldwanderung auf Körper und Seele hat viele Facetten. Das fängt beim sinkenden Blutdruck an, die Stresshormone nehmen ab, die Pulsfrequenz sinkt, und die Abwehrkräfte werden gestärkt. Zu diesem Ergebnis kommen Untersuchungen, die von der japanischen Gesellschaft für Waldtherapie durchgeführt wurden. Sie ist Mitglied in der Gesellschaft für Wald-Medizin (Japanese Society of Forest Medicine), die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die positiven Wirkungen von Wald für die Gesunderhaltung sowie Vorbeugung und Rehabilitation von Krankheiten zu untersuchen. Die Effekte von Wald- und Naturerlebnis sind auch bei uns sehr ähnlich, wie sie von Professor Miyazaki, Direktor des Center for Environment Health and Field Sciences der Universität Chiba in Japan, beschrieben werden: Die Begegnung mit der Natur, mit Bäumen, Pflanzen und Tieren wirkt auf unterschiedlichen Wahrnehmungs-Ebenen. Der Geruch des Waldes, die optischen Reize, Licht und Schatten im Wechsel, die vielen Varianten und Schattierungen von Grün, aber auch das angenehm kühle, ausgeglichene Waldklima, die Geräusche von Wind und Wasser, Vogelstimmen all das wirkt auf den Waldbesucher erholsam und positiv. Dazu kommt für uns als weiterer Vorzug hinzu, dass der Aufenthalt in der Natur in Mitteleuropa nur mit wenigen und in der Regel gut zu vermeidenden Risiken verbunden ist. Das vorliegende aid-heft beschreibt, wie man sich durch angepasstes Verhalten vor diesen wenigen Risiken schützen kann und im Falle eines Falles richtig reagiert. 5

DIE WICHTIGSTEN RISIKEN, DIE ES ZU VERMEIDEN GILT Foto: Michael Tieck fotolia.com 6

Um die vielen positiven Wirkungen nicht zu beeinträchtigen, sollte man sich nicht unnötig möglichen Gesundheitsgefahren aussetzen. Die Risiken für die Gesundheit beim Aufenthalt in der Natur sind bei uns in Mitteleuropa insgesamt recht gering. Viele Risiken entstehen durch unvernünftiges Verhalten bei Erholung und Sportaktivitäten, durch Genuss giftiger Pilze oder Früchte und durch Nichtbeachten von Risiken bei Sturm, Schnee- und Eisbruchgefahr im Wald. Daneben sind beim Aufenthalt in der Natur auch einige Krankheitsrisiken von Bedeutung. Diese Krankheiten sind teilweise wenig bekannt und die damit verbundenen Risiken oft nicht ohne weiteres erkennbar. Die meisten treten aber nur in geringem Umfang auf. Das größte Risikopotenzial liegt bei den durch Zecken übertragenen Krankheiten, mit deutlichem Schwerpunkt bei der Borreliose. Aber auch sie lassen sich durch umsichtiges Verhalten weitgehend vermeiden. Was man dabei beachten sollte, ist nicht sehr kompliziert und lässt sich mit geringem Aufwand umsetzen. Dies gilt aber nicht nur für den Wald und alle natürlichen Bereiche der offenen Landschaft, sondern oft teilweise sogar besonders für den Hausgarten. Foto: Rainer Schretzmann Foto: Peter Meyer, aid 7

KRANKHEITEN, DIE DURCH ZECKEN ÜBERTRAGEN WERDEN An erster Stelle der Krankheitsrisiken stehen Erkrankungen, die durch Zecken übertragen werden. Zecken in unserer Umwelt Zecken sind bei uns besonders vom Frühjahr bis zum Herbst aktiv (ab einer Lufttemperatur von etwa 6 Grad Celsius). Bei Temperaturen nahe oder unter dem Gefrierpunkt vergraben sie sich in der Regel in der Bodenstreu und sind inaktiv. Allerdings sind sie in wärmeren Gegenden und bei milder Witterung bei uns Die Erläuterungen in diesem Kapitel beziehen sich auf den gemeinen Holzbock (Ixodes ricinus). Seine Eigenart, sehr unterschiedliche Tierarten und den Menschen als Wirte zu nutzen und dabei als Krankheitsvermittler tätig zu werden, macht ihn besonders problematisch. auch im Winter rege. Man sollte sich daher nicht auf den Kalender verlassen! Der gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) ist dabei unsere häufigste Zeckenart, die bundesweit verbreitet ist. Sie gehört zu den Schildzecken, das bedeutet, dass alle Entwicklungsstadien dieser Spezies einen Rückenschild tragen, der bei den verschiedenen Stadien unterschiedlich groß ausgebildet ist. Die Entwicklung der Zecken ist an den Genuss von Blutmahlzeiten gebunden. Die frisch geschlüpften, 0,5 mm großen sechsbeinigen Larven sind nach dem Schlüpfen zunächst durchsichtig und lassen sich daher kaum erkennen. Sie benötigen Blut für ihre weitere Entwicklung. Im Lauf der Blutmahlzeit werden sie als kleine dunkle Punkte auf der Haut erkennbar. Die nächste Entwicklungsstufe sind die ca. 1,5 mm großen achtbeinigen Nymphen. Auch sie benötigen eine Blutmahlzeit, um sich zur geschlechtsreifen erwachsenen Zecke weiterzuentwickeln. Die weibliche Zecke ist für die Fortpflanzung auf eine weitere, sehr umfangreiche Blutmahlzeit angewiesen. Sie kann danach ca. 2000 3000 Eier im Boden ablegen. Zecken erkennen ihre Wirte durch Erschütterungen sowie durch die Wärmeabstrahlung des Körpers und durch chemische Verbindungen in Atemluft und Schweiß, die die Zecken über das sogenannte Haller sche Organ am vorderen Beinpaar wahrnehmen. Als Wirtstiere dienen den Zecken viele Säugetiere, vor allem Mäuse, Igel, aber auch Vögel und Reptilien. Besonders von Nymphen und adulten (ausgewachsenen) Zecken werden aber auch größere Wildtiere, wie Rehe oder Damwild, sowie Weide- und Haustiere für die Blutmahlzeit genutzt. 8