Nutzen der Biodiversität in der Pflanzenzüchtung

Ähnliche Dokumente
Züchtungsstrategien zur Verbesserung der Mehltauresistenz

Hopfen aus Bayern. der Stoff, aus dem die Biere sind

Harmonie Aromahopfen HR Tsche. Hersbrucker Spät Aromahopfen HE 2,0-4,5% Deuts

110 Jahre Züchtungsforschung in Bayern

Umfassende Ergebnisse zur Differenzierung des Merkmals Jugendentwicklung von Deutschem Weidelgras, Wiesenschwingel und deren Hybriden

Populationen eine Antwort auf den Klimawandel?

Sojazüchtung in Bayern - Aktivitäten der LfL

Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft

Hopfenforschungszentrum Hüll. Hopfenforschungszentrum Hüll

Einsatz von genetischen Ressourcen in der modernen Maiszüchtung

Die Erhaltung pflanzengenetischer Ressourcen für Ernährung und

Züchtung alter Landsorten vs. neuer Elitesorten. Red Queen Situation. Progressiver Ansatz. Konservierender Ansatz

Beobachtung der Effekte natürlicher Selektion auf Populationen bei Deutschem Weidelgras und Erarbeitung von Selektionshilfen für das Merkmal Ausdauer

Züchtung alter Landsorten vs. neuer Elitesorten

Saatgut-Projekte in Peru. Saatgutsektor stärken Ernährungssicherheit erhöhen

Saatguthandelstag am 03./04. Mai 2012

Klimawandel & Co. Herausforderungen für die Züchtungsforschung in Deutschland

Saatgut-Projekt Äthiopien. Saatgutsektor stärken Lebensmittelversorgung verbessern

Gartenschätze Sind alte Sorten frei nutzbar?

Validierung praxisrelevanter Marker für die Züchtung klimaangepasster und gesunder Gerstensorten

Saatgut-Projekte in Peru

Saatgut-Projekt Äthiopien

Vortrag "Biodiversität"

Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung. Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft

Biologische Vielfalt durch Konsum von Produkten fördern kann das gehen? Dipl. laök L. Voget

Gentechnikfreie Regionen Hintergrundinformationen

Pflanzenzüchtung für den ökologischen Landbau (landwirtschaftliche Kulturen) was ist in der Pipeline?

Pläne des BMELV zur Förderung der. On-farm-Erhaltung

AgrarÖkologische. und. in der durch. Dachverbannd Vielfalt Gunter Backes

Differenzierung und Klassifizierung des Welthopfensortiments mit Hilfe der niedermoleklaren Polyphenole

High-Tech-Züchtung gegen Klimastress

Verordnung über die Erhaltung und die nachhaltige Nutzung von pflanzengenetischen Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft

Pflanzenzüchtungs-Strategien zur Klimaanpassung

Ackerbaustrategie des BMEL Stand der Erarbeitung. Stefan Hüsch, Referat 711: Pflanzenbau, Grünland

Art. 147a und b und PGREL-Verordnung. 20. Juni 2017 Visite de terrain / Flurbegehung Beschreibung und Nutzung genetischer Ressourcen

Biodiversität und Waldbewirtschaftung aus Sicht der Waldbesitzer. DI Bernhard BUDIL 9. Jänner 2015 NATUR NÜTZEN. NATUR SCHÜTZEN.

PGREL pflanzengenetischen Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft

Nordsaat Saatzuchtgesellschaft mbh

Saatgut- Patente: Politik vor der Entscheidung

GenomeEditing. Neues Potential in der konvenpotenzial Landwirtschaft. KWS SAAT SE Dr. Jürgen Schweden KWS SAAT Einbeck, Oktober 2017

Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft Für eine neue Landwirtschaft in einer anderen Umwelt Anpassungsstrategien für Feld und Stall

Auswirkungen des Netzausbaus auf Pflanzen, Tiere und die biologische Vielfalt

Saatgut und Lebensmittel: Zunehmende Monopolisierung durch Patente und Marktkonzentration.

Grüne Gentechnik in Deutschland - ein Thema voller Emotionen -

Perspektiven für die Zukunft: - Entwicklung neuer Anbausysteme => Wir brauchen Zeit - Kein Maismonoanbau durch Cross-Compliance Regelungen!

EKOSeedForum Europäische Tagung zu Öko- Saatgut, ökologischer Pflanzenzüchtung und Kulturpflanzenvielfalt

Erhaltung und nachhaltige Nutzung der pflanzengenetischen Vielfalt in der Schweiz

Nachhaltigkeit aus der Perspektive der Biowissenschaften Leben seit 3,5 Mrd. Jahren

Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

Entwicklung und Stand des Futterund Energiepflanzenbaus in Bayern Risiken und begrenzende Faktoren

Leitfaden für naturgemässe Begrünungen in der Schweiz

Biodiversität Artbegriff Artenschutz. Kritische Auseinandersetzung mit Definition, Komplexität, Problematik und effektiver Anwendung

Die Zukunft der ökologischen Pflanzenzüchtung auf dem Feld oder im Labor?

Grüne Gentechnik. Parlamentarischer Abend der Deutschen Forschungsgemeinschaft am 22. März 2010 in Berlin

Fachverband Biogas e.v. German Biogas Association Asociación Alemana de Biogas Société Allemande du Biogaz

Kurzinformationen zu Erhaltungssorten und Erhaltungsmischungen

Informationen über unsere. Hopfen.

Hopfenmarkt- und Pflanzenstandsbericht 24. Juni 2016

Ackerbautag Wels. 26. Jänner DI Christian Krumphuber

Status quo der Sojabohnenzüchtung in Deutschland aus bayerischer Sicht. Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung

Agrobiodiversität und Klimawandel

Das BLW als Förderer

Wald und Biodiversität in der Sicht des staatlichen Naturschutzes

Gene-Save und die Tiroler Genbank

Vielfalt im Energiepflanzenanbau

Weltweite Ernährungssicherheit durch eine starke Pflanzenzüchtung. Prof. em. Peter Stamp

Die Bedeutung der Aquakultur für die Aufrechterhaltung der Biodiversität in heimischen Gewässern

Informationen über unsere. Hopfen.

LfL-Marktforum Wie begleitet die LfL die Wertschöpfungskette Bayerisches Bier? München, Augustinerkeller,

Gott erhalt s Gerste und Malz aus Bayern

Energiefruchtfolgen: Mehrjährige Ergebnisse aus Bayern

Ernährungssouveränität, Agrarökologie und Fairer Handel

Chancen der Pflanzenbiotechnologie für den ökologischen Landbau

Schutz der Biodiversität - natürlicher Ressourcen

Züchtung als Strategie für klimafitten Pflanzenbau

Angewandte Forschung und private Pflanzenzüchtung

Patente auf Pflanzen Wem gehört der Brokkoli?

Für mehr Sortenvielfalt im Garten

Grüne Biotechnologie Deutschland am Scheideweg?

Demonstrationsprojekt Arzneipflanzen: Züchterische Verbesserung von Baldrian

Die Erhaltung der Esparsette (Onobrychis viciifolia) NAP 03-38

Wege zu einer blühenden Landschaft Mittelfranken

Ökonomie, Ökologie und soziale Verantwortung im Einklang Nachhaltigkeit bei KWS vor Ort und unternehmensweit

Die Herausforderungen des Klimawandels

Klima, Biodiversität und Nachhaltigkeit: Bewertungsansätze für WEHAM. Susanne Winter Judith Reise Florian Kukulka

Hopfenflächen ohne Vertrag sind Gift für den Hopfenmarkt!

ÖPUL & Biodiversität Chancen und Herausforderungen. 19. Oktober 2017, Naturschutztag Salzburg Angelika Schöbinger-Trauner, MSc Umweltdachverband

InnoPlanta Forum 2010 Grüne Biotechnologie ist weltweit Realität - Die Sicht eines Pflanzenzüchtungsunternehmens

Nachhaltige Landwirtschaft Notwendigkeit Züchtungsstrategie Pflanze? Beispiel Schweiz

Schadorganismen-Szenarien:

Verarbeitungsqualität von Weizen für technische Anwendungen aus Sicht der Züchtung. Erhard Ebmeyer und Reiner Bothe, Lochow-Petkus GmbH

Regionale Saatgut & blühende Regionen

Stand des Naturschutzes in Bayern

Fruchtfolgen und Pflanzenschutz Chancen und Risiken für Feld, Betrieb und Region

Sorten- und Saatgutrechtliche Grundsätze

Agrarumweltprogramm für polnische Landwirtschaft und ländliche Gebiete - mit Berücksichtigung der neuen Perspektive

Der Wert der Artenvielfalt

Transkript:

Nutzen der Biodiversität in der Pflanzenzüchtung - aktuelle Beispiele aus der Arbeit des Instituts für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung der LfL Dr. Joachim Eder Dr. Stephan Hartmann Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung Arbeitsbereich Futterpflanzen Mais (IPZ 4)

Was ist Biodiversität? Biodiversitäts-Konvention (Convention on Biological Diversity, CBD): Die Variabilität unter lebenden Organismen jeglicher Herkunft, darunter unter anderem Land-, Meeres- und sonstige aquatische Ökosysteme und die ökologischen Komplexe, zu denen sie gehören; dies umfasst die Vielfalt innerhalb der Arten und zwischen den Arten und die Vielfalt der Ökosysteme. Die Reichweite der Biodiversität schließt daher alle Aspekte der Vielfalt in der lebendigen Welt ein. Die Erhaltung und die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt gelten als wichtige Grundlagen für das menschliche Wohlergehen. In der Zerstörung und Zerstückelung von Lebensräumen wird die weitaus größte Gefahr für die biologische Vielfalt auf der Erde gesehen.[ Eder/Hartmann - IPZ 4a 2012

Biodiversität bewahren Strategie zum Erhalt der biologischen Vielfalt in Bayern (Bayerische Biodiversitätsstrategie) Strategie zum Erhalt der biologischen Vielfalt in Bayern (Bayerische Biodiversitätsstrategie, Bayerischer Ministerrat 01.4.2008): Zentrale Ziele: Sicherung der Arten- und Sortenvielfalt, Erhaltung der Vielfalt der Lebensräume, Verbesserung der ökologischen Durchlässigkeit von Wanderbarrieren wie Straßen, Schienen und Wehre, Vermittlung und Vertiefung von Umweltwissen. Eder/Hartmann - IPZ 4a 2012

Biodiversität bewahren, nutzen und erweitern Pflanzenzüchtung an der LfL Das Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung der LfL sichert und fördert pflanzengenetische Ressourcen bei wichtigen Kulturpflanzen in Bayern. Angewandte Züchtungsforschung: Bayerische und außerbayerische Herkünfte wichtiger Pflanzenarten werden erfasst, bewertet und laufend zur Verbesserung des bayerischen Genpools dieser Arten in Züchtungsprojekten eingesetzt. Bearbeitete Arten: Weizen, Gerste, Hafer, Mais, Kartoffeln, Gräser, Leguminosen, Heil- und Gewürzpflanzen, Hopfen Eder/Hartmann - IPZ 4a 2012

Biodiversität erhalten, nutzen und erweitern: Pflanzenzüchtung an der LfL Prüfung und Selektion Information zu Genetik Züchtungsforschung an der LfL Kreuzen und Selektieren Information zu Eigenschaften Eder/Hartmann - IPZ 4a 2012

Biodiversität und ihre Nutzung in der Pflanzenzüchtung an der LfL Beispielhafte Projekte aus den an der LfL bearbeiteten Arten Heil- und Gewürzpflanzen - Erweiterung des verfügbaren Artenspektrums Gerste Erweiterung des heimischen Genpools zur Verbesserung der agronomischen Eigenschaften und der Qualität Hopfen Deutsche Genbank Hopfen Mais Nutzung von historischen Genmaterial für die Sortenentwicklung Kartoffeln Erhaltung und Sanierung von historischen Sortenmaterial Gräser Pflanzenzüchtung zur Erhaltung der Vielfalt der Arten und Lebensräume Eder/Hartmann - IPZ 4a 2012

Heil- und Gewürzpflanzen: Inkulturnahme Chinesischer Heilpflanzen Untersuchungen zu über 20 Arten 10 Arten im bayerischen Anbau z.b. Siegesbeckienkraut Züchterische Verbesserung z.b. Chinesisches Hasenohr Heuberger - IPZ 3d 2012

Heil- und Gewürzpflanzen: Baldrianzüchtung Ziel: Baldrian mit gröberen Wurzeln zur Aufweitung des Produktionsflaschenhalses Ernte und Aufbereitung Verbesserung der Wettbewerbsposition Heuberger - IPZ 3d 2012

Biodiversität und ihre Nutzung in der Pflanzenzüchtung an der LfL Beispielhafte Projekte aus den an der LfL bearbeiteten Arten Heil- und Gewürzpflanzen - Erweiterung des verfügbaren Artenspektrums Gerste Erweiterung des heimischen Genpools zur Verbesserung der agronomischen Eigenschaften und der Qualität Hopfen Deutsche Genbank Hopfen Mais Nutzung von historischen Genmaterial für die Sortenentwicklung Kartoffeln - Erhaltung und Sanierung von historischen Sortenmaterial Gräser Pflanzenzüchtung zur Erhaltung der Vielfalt der Arten und Lebensräume Eder/Hartmann - IPZ 4a 2012

Gerste: Erweiterung des Genpools mit exotischen Genmaterial Israelische schwarzspelzige Wildgersten im LfL Genpool Grannenlose mehrzeilige Herz - IPZ 2b 2012

Art Herkunft Merkmal H. bulbosum S-Amerika Virusresistenz in Wintergerste H. spontaneum Israel Trockenstressresistenz, Mehltauresistenz H. vulgare Großbritannien Malzqualität H.vulgare Türkei, USA Winterhärte H. vulgare Japan Virusresistenz in Wintergerste H. vulgare Japan, Israel Verbesserte Enzyme, Malzqualität H. vulgare Mutation Kurze Strohlänge H. vulgare Gerste: Erweiterung des Genpools Mutation, Argentinien Stressresistenz Herz - IPZ 2b 2012

Biodiversität und ihre Nutzung in der Pflanzenzüchtung an der LfL Beispielhafte Projekte aus den an der LfL bearbeiteten Arten Heil- und Gewürzpflanzen - Erweiterung des verfügbaren Artenspektrums Gerste Erweiterung des heimischen Genpools zur Verbesserung der agronomischen Eigenschaften und der Qualität Hopfen Deutsche Genbank Hopfen Mais Nutzung von historischen Genmaterial für die Sortenentwicklung Kartoffeln Erhaltung und Sanierung von historischen Sortenmaterial Gräser Pflanzenzüchtung zur Erhaltung der Vielfalt der Arten und Lebensräume Eder/Hartmann - IPZ 4 2012

Hopfen: Deutsche Genbank für Hopfen Arbeitsbereich Hopfenforschung des IPZ in Hüll bei Wolnzach In Situ-Erhaltung alter und neuer Hopfensorten Einsatz von Zuchtstämmen und Wildhopfen aus aller Welt in der Züchtung Hopfensammlung Ermöglicht die nachhaltige Züchtung neuer Hopfensorten Voraussetzung für den regionalen Wirtschaftszweig Hopfenproduktion Hüller Zuchtsorten mit neuen Resistenzen gegen Krankheiten und Schädlinge bilden die Basis für eine wirtschaftliche Produktion in Bayern und ganz Deutschland Doleschel IPZ 5 2012

Hopfen: Erweiterung der genetischen Ressourcen neue Variabilitäten Große genetische Variabilität des Hüller Zuchtmaterials 200 Sorten aus In- und Ausland 15.000 weibliche Zuchtstämme 3.000 männliche Zuchtstämme Hopfensamen + ständige Erweiterung durch - Sammeln neuer Wildhopfen - Austausch von Zuchtmaterial + - neue Zuchtstämme aus 100 Kreuzungen pro Jahr + ca. 100 vorselektierten Wildhopfen aus 25.000 Lutz/Seigner - IPZ 5c 2012

Hopfen: Genetische Variabilität des Hüller Zuchtmaterials 0.38 PCO-2 0.19 0.00-0.19 GoldenStar Quingdao DaHua B Kirin1/2 Urozani Saazer Typen Early Ultra Choice Lubelski Comet HüllStart Kitamidori JapC-730 Stri.Spalter Cluster Fuggle Hersbrucker USDA HallFort Density HallertauerMfr 21055 JapC-966 Olympic Liberty Brewers OT48 Eastwell HüllAnf. Gold Süd Golding Afrika Columbus MountHood Zenith SpalterSelect Apolon Atlas Galena Cascade Progress 81/8/13 Chinook WyeSaxon Crystal JapC-826 C Hall.Gold Toyomidori 88/55/502 Hersb.Pure H.Bitterer WyeViking WyeNorthdown Pride of Ringwood Ahil 88/55/501 Vojvodina Orion HallTradition 82/39/37 FirstGold Buket WyeTarget 91/44/39 Wye Aurora North.Brewer Horizon Challenger Phoenix Pioneer Perle Magnum Taurus Herald 85/54/15 Nugget Yoeman A -0.38 PCO-1-0.70-0.41-0.13 0.16 0.45 Lutz/Seigner - IPZ 5c 2012

Biodiversität und ihre Nutzung in der Pflanzenzüchtung an der LfL Beispielhafte Projekte aus den an der LfL bearbeiteten Arten Heil- und Gewürzpflanzen - Erweiterung des verfügbaren Artenspektrums Gerste Erweiterung des heimischen Genpools zur Verbesserung der agronomischen Eigenschaften und der Qualität Hopfen Deutsche Genbank Hopfen Mais Nutzung von historischen Genmaterial für die Sortenentwicklung Kartoffeln Erhaltung und Sanierung von historischen Sortenmaterial Gräser Pflanzenzüchtung zur Erhaltung der Vielfalt der Arten und Lebensräume Eder/Hartmann - IPZ 4 2012

Mais: die große Vielfalt Vorfahre: Teosinthe, Balsas River Valley, Süd Mexiko, Domestikation vor ca. 6000 bis 9000 Jahren [1], [2] [1]Matsuoka, Y. 2005: Origin Matters: lessons from Search for the Wild Ancestor of Maize, Breeding Science 55: 383-390 [2] Doebley, J. 2004: The genetics of Maize evolution. Annual Rev.Genet.2004 Foto: W. Schmidt KWS Eder - IPZ 4a 2012

Mais: Globale Verbreitung Eder - IPZ 4a 2012

Mais: Landsorten im LfL-Genpool Bayerische Chiemgauer Rottaler Pfarrkirchner Pauzfelder Tiroler Kemater Kundler Badische Gelber Badischer Rheinthaler Elsässer (verschiedene) Pfarrkirchner- Bayern Kemater- Tirol Blaumais- Salzburg Buntmais- Kärnten Eder - IPZ 4a 2012

Eder - IPZ 4a 2012

Mais: Biodiversität und Maisanbau Beispiel: Rheintaler Ribelmais Der Rheintaler Ribelmais und die Schwefelbohne haben sich über eine lange Koevolution aneinander angepasst. Foto: E. Körbitz, Salez Eder - IPZ 4a 2012

Mischanbau Mais mit Bohnen, Sonnenblumen Biodiversität ins Maisfeld holen! Projektziel: Selektion von Maissorten mit spezieller Eignung zum Mischanbau Fotos: W. Schmidt KWS Eder - IPZ 4a 2012

Biodiversität und ihre Nutzung in der Pflanzenzüchtung an der LfL Beispielhafte Projekte aus den an der LfL bearbeiteten Arten Heil- und Gewürzpflanzen - Erweiterung des verfügbaren Artenspektrums Gerste Erweiterung des heimischen Genpools zur Verbesserung der agronomischen Eigenschaften und der Qualität Hopfen Deutsche Genbank Hopfen Mais Nutzung von historischen Genmaterial für die Sortenentwicklung Kartoffeln - Erhaltung und Sanierung von historischen Sortenmaterial Gräser Pflanzenzüchtung zur Erhaltung der Vielfalt der Arten und Lebensräume Eder/Hartmann - IPZ 4 2012

Kartoffeln: Rettung der Bamberger Hörnla Meristemkultur Anbau im Gewächshaus Schwarzfischer 3b - IPZ 4 2012

Kartoffeln: Schwarzblaue aus dem Frankenwald Beschreibung nach UPOV- Richtlinie Ziel: Anmeldung als Erhaltungssorte Kellermann - IPZ 3a 2012

Biodiversität und ihre Nutzung in der Pflanzenzüchtung an der LfL Beispielhafte Projekte aus den an der LfL bearbeiteten Arten Heil- und Gewürzpflanzen - Erweiterung des verfügbaren Artenspektrums Gerste Erweiterung des heimischen Genpools zur Verbesserung der agronomischen Eigenschaften und der Qualität Hopfen Deutsche Genbank Hopfen Mais Nutzung von historischen Genmaterial für die Sortenentwicklung Kartoffeln - Erhaltung und Sanierung von historischen Sortenmaterial Gräser Pflanzenzüchtung zur Erhaltung der Vielfalt der Arten und Lebensräume Eder/Hartmann - IPZ 4 2012

Futterpflanzen, Grünland: Besondere Situation und Funktion Einsatz im Grünland heißt i. a. R. Nutzung : in Artengemischen spez. Konkurrenzsituationen mit sehr unterschiedliche Zielen Dauerkultur besondere Standortanpassung nötig an pflanzenbaulichem Extremstandort (wäre sonst Acker) besondere Standortanpassung nötig Bayern besitzt einen eigenen Genpool divers zu Norddeutschland und den meisten in Deutschland zugelassenen Zuchtsorten Hartmann - IPZ 4b 2012

Artenreiches Grünland erhalten konkurrenzschwache Arten fördern Beispiel Wiesenschwingel: Früher das bayerische Grünland prägende Art; durch die heute deutlich höhere Nutzungsintensität starker Anteilsrückgang Art hat daneben Perspektive: Klimawandel (Trockenresistenz) Quelle von Resistenzen LfL erweitert die genetische Variabilität dieser Art durch Artkreuzungen mit Deutschem Weidelgras Verbesserung Vielschnittverträglichkeit, Nachsaattauglichkeit (Jugendentwicklung) Hartmann - IPZ 4b 2012

Natürliche Benachteiligung mindern - wertvolle Gräser an Extremstandorte anpassen Beispiel Deutsches Weidelgras : Nicht an bayerische Verhältnisse angepasste Sorten wintern rasch aus Beiträge der LfL zur Verbreiterung der ökologische Potenz der wichtigsten Art bei Futtergräsern: Nutzung bayerischer Ökotypen zur Sortenerstellung (IVANA) Rahmenbedingungen für Züchterengagement verbessern: Prüfung auf Ausdauer in Höhenlagen wird Bestandteil WP Entwicklung vom Züchtungstools Hartmann - IPZ 4b 2012

Mehrjähriger Anbau bodenbürtigen Krankheiten vorbeugen Beispiel Antracnose bei Rotklee: Auch samenübertragbar; Bayern besitzt ca. ¼ der Rotkleevermehrungsfläche Deutschlands; Feldfutterbau für ökologischen Landbau essentiell Lösungsansätze der LfL: Beschreiben des dt. Sortenspektrums Entwickeln von Markern (Nutzen der Expertise ART Agroscop) Prüfen von Züchtungsstrategien (Ansatz: abgeleitete Sorten) Kleekrebs- mit Antracnoseresistenz kombinieren Hartmann - IPZ 4b 2012

Antracnose: Symptome Freilandbestand Foto: Berendonk/LwK NI Hartmann - IPZ 4b 2012

Biodiversität bewahren, nutzen und erweitern: Pflanzenzüchtung an der LfL Biodiversitäts-Konvention (Convention on Biological Diversity, CBD): Die Variabilität unter lebenden Organismen jeglicher Herkunft, darunter unter anderem Land-, Meeres- und sonstige aquatische Ökosysteme und die ökologischen Komplexe, zu denen sie gehören; dies umfasst die Vielfalt innerhalb der Arten und zwischen den Arten und die Vielfalt der Ökosysteme. Die Reichweite der Biodiversität schließt daher alle Aspekte der Vielfalt in der lebendigen Welt ein. Die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt gelten als wichtige Grundlagen für das menschliche Wohlergehen. In der Zerstörung und Zerstückelung von Lebensräumen wird die weitaus größte Gefahr für die biologische Vielfalt auf der Erde gesehen.[ Eder/Hartmann - IPZ 4 2012

Biodiversität bewahren, nutzen und erweitern: Pflanzenzüchtung an der LfL Die Erhaltung und die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt gelten als wichtige Grundlagen für das menschliche Wohlergehen. Convention on Biological Diversity, CBD 1998 Eder/Hartmann - IPZ 4 2012

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Eder/Hartmann - IPZ 4 2012