Flüssigboden nach RAL-GZ 507

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Transkript:

Flüssigboden nach RAL-GZ 507 eine Untergruppe der zeitweise fließfähigen Verfüllmaterialien Einführung in die Geschichte des Flüssigbodenverfahrens Das Flüssigbodenverfahren 1

Was ist Flüssigboden wirklich? Flüssigboden im Sinne der Definition der RAL Gütegemeinschaft Flüssigboden e.v. gehört zur Gruppe der zeitweise fließfähigen Verfüllbaustoffe und soll bodentypische Eigenschaften ohne die Bildung starrer Strukturen hydraulischer Bindemittel (z. B. Zementsteinstrukturen) sicher ermöglichen. Diese Gruppe besteht aus den 2 folgenden Untergruppen. Quelle: Wikipedia - Flüssigboden Das Flüssigbodenverfahren 2

Warum Flüssigboden? z. B. zur Vermeidung von Setzungen, Rohr- und Straßenschäden dynamische Kräfte dynamische Kräfte Gehweg Fahrspur 1 Fahrspur 2 Parken + Grün Gehweg Abwasserschacht als "Rüttler" infolge dynamischer Verkehrslasten r Boden r Graben r Boden r Boden r Graben Schädigung DN 500 Grabenbreite nach DIN (1.350 mm) r Boden > r Graben teilweise reflektierende Phasengrenzen kritische Bereiche - Auslöser für Schadensfälle durch nachträgliche Verdichtung schlecht vorverdichteter Bereiche, infolge Schwingungsanregung DN 500 Setzungen bis Rohrschäden bei zu nahe am Schacht vorbeigeführten Rohren (unter dem nach DIN EN 1610 geforderten Mindestabstand von 500 mm) durch Folgen der Nachverdichtung im Zwickelbereich Schädigung durch Folgen der Nachverdichtung im Schachtbereich Das Flüssigbodenverfahren 3

Warum Flüssigboden? z. B. zur Vermeidung von Setzungen, Rohr- und Straßenschäden Wie unterscheiden sich diese 2 Untergruppen der zeitweise fließfähigen Verfüllmaterialien in ihrer Wirkung auf mit ihnen verfüllte Bereiche? Klassische Bauweise Verfüllbereich mit: bodenfremdem Verhalten bei verdichtbarem oder auch fließfähigem Material Verfüllbereich mit: bodenartigem Verhalten Das Flüssigbodenverfahren 4

Sind diese Besonderheiten objektiv prüfbar? Diese Materialunterschiede sind objektiv prüfbar! Beispielsweise durch die Messung der Elastizität, des Stauchungsverhaltens, das Verhalten bei unterschiedlicher Bodenfeuchte usw. So können Fremdkörper unter den Straßen mit ihren Schadensfolgen festgestellt und bei Einsatz von Flüssigboden nach RAL-GZ 507 sicher vermieden werden. Beispiel der Messung des Materialverhaltens bei Lasteinwirkung nach DIN 18 136 Quelle: Prof. Dr.-Ing. Thomas Neidhart, Hochschule Regensburg Das Flüssigbodenverfahren 5

Vorgeschichte und Entwicklung des Flüssigbodenverfahrens Am Anfang der Entwicklung des Flüssigbodenverfahrens stand die Fragestellung eines Forschungsprojektes, die später zur Flüssigbodenentwicklung führte: F&E Thema: Entwicklung innovativer Lösungen für flexible Infrastruktursysteme zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von Standorten und zur Reduzierung von Bau- und Folgekosten ODER Wie müssen die unterirdischen Netze der Zukunft aussehen? Das Flüssigbodenverfahren 6

Vorgeschichte und Entwicklung des Flüssigbodenverfahrens Das Flüssigbodenverfahren 7

Vorgeschichte und Entwicklung des Flüssigbodenverfahrens Das Flüssigbodenverfahren 8

Die RSS Schachtmodule RAL Gütegemeinschaft KIBAG Strassen- und Flüssigboden Tiefbau e.v. Vorgeschichte und Entwicklung des Flüssigbodenverfahrens Der RSS Multimedia-Schacht: die Erweiterung des RSS Monolithschachtes und RSS Ringschachtes mit dem RSS Multimediacollektor-Ring zur zusätzlichen Durchleitung weiterer Medien in einem Graben, z. B. Telefon, Gas-, Elektro-oder Trinkwasserleitung Das Flüssigbodenverfahren 9

Vorgeschichte und Entwicklung des Flüssigbodenverfahrens Bedarf an Lösungen, der sich aus einer Übereinanderverlegung von Rohren und Leitungen ergibt: -setzungsfreie Verdichtung -Umbindung und nachträgliche Herstellung von Anschlüssen muss möglich sein -separater Zugriff auf jede einzelne Leitung gefordert Ein wichtiger Lösungsansatz ist Flüssigboden, da: völlig neue Technologien möglich werden, diese den separaten Zugriff auf jede einzelne Leitung, ohne Beeinflussung der mitverlegten Leitungen ermöglichen und dies weitgehend selbst ohne Verletzung der Straßenoberfläche möglich ist. Das Flüssigbodenverfahren 10

Vorgeschichte und Entwicklung des Flüssigbodenverfahrens Schritt 1: Am Anfang stand der Beton... - starr - steif - schwingungsübertragend - schwer lösbar - starre geschlossene Zement-Stein-Strukturen - kostenintensiv Das Flüssigbodenverfahren 11

Vorgeschichte Schritt 2: Schaum- und Porenbeton nach DIN 4164 Der Versuch, die Lösbarkeit von Betonen durch den Einsatz von Luftporenbildner zu verbessern, führte zu Schaum- und Porenbeton... - Strukturzerfall durch zusammenbrechende Luftporen unter äußeren Lasteinwirkungen, z. B. dynamischen Verkehrslasten (s. IKT Bericht) Das Flüssigbodenverfahren 12

Vorgeschichte Schritt 3: volumenstabile hydraulisch abbindende Materialien eine weitere Alternative: Dämmer und Füller... - Verfestigung auf rein hydraulischer Basis - sehr gute Fließfähigkeit - meist auch hohe Volumenkonstanz - hohe Festigkeit und damit schwere Lösbarkeit - oft tagelang andauernder Prozess der Rückverfestigung Verzögerung der technologischen Abläufe und damit Reduzierung des Baufortschritts bei Einsatz im offenen Rohrgraben Das Flüssigbodenverfahren 13

Vorgeschichte Schritt 4: Erdbetone.. Ein umweltrechtlicher Fortschritt durch erstmalige Nutzung des Aushubbodens: Erdbetone... - Substitution definierten Sandes durch vor Ort vorkommende sandige Aushubmaterialien - Beschränkung auf eine relativ geringe Bandbreite von Aushubböden - bautechnisch gleiche Einschränkungen, wie Betone und Schaumbetone - in ihren Eigenschaften meist nur gering steuerbar und oft stark wechselnd Das Flüssigbodenverfahren 14

Vorgeschichte Schritt 5: Bodenmörtel.. Der erste qualitative Fortschritt bei der Entwicklung fließfähiger Verfüllmaterialien: Bodenmörtel... - Entwicklung in der DDR-Bauakademie bereits in den 60er Jahren - bekannter Vertreter dieser Materialgruppe: Weimarer BauMörtel (WBM ) - Verwendung einer Bentonitsuspension stärkeres Retentionsverhalten gegenüber Zugabewasser damit erstmals deutlich gleichbleibendere Festigkeiten als alle vorgenannten hydraulisch verfestigende Materialien - Wiederverwendung von sandigen Aushubböden möglich und damit bessere Erfüllung der Umweltgesetzgebung - Tonplättchen der Bentonitsuspension wirken wie Sollbruchstellen und reduzieren die starre, steife Wirkung der für die Verfestigung noch benötigten Zementsteinstrukturen Das Flüssigbodenverfahren 15

Vorgeschichte noch Schritt 5: Bodenmörtel.. Bodenmörtel... trotz für Kanalbau deutlich günstiger nutzbarer Eigenschaften: Grenzen und Probleme - nicht alle Bodenarten sind problemlos zu Bodenmörtel verarbeitbar nur für relativ sandige Böden und Recyclingmaterialien anwendbar - Bentonitsuspension nicht in allen Fällen stabil und kann unter Einfluss von Bodeninhaltsstoffen wie auch durch Inhaltsstoffe des Zugabe- und Grundwassers kollabieren damit Veränderung des W/Z-Werts und erneut können deutlich zu hohe Festigkeiten ungeplant und ungewollt in Abhängigkeit von den Umgebungsböden des Rohrgrabens entstehen - bei Einfluss von huminen Bodeninhaltsstoffen kommt es zu stark verzögerter bis ausbleibender Rückverfestigung Ursache besteht in der Wirkung der Huminsäuren auf den für die Verfestigung notwendigen Zement Das Flüssigbodenverfahren 16

Entwicklung des Flüssigbodenverfahrens Entwicklung des Flüssigbodenverfahrens auf Basis der Erfahrungen bekannter älterer fließfähiger Materialien mit folgender Zielstellung: -auf Grund der veränderten Umweltgesetzgebung wurde eine Möglichkeit entwickelt, um alle vorkommenden Bodenarten bis hin zu stark tonhaltigen, d. h. dichten oder auch Muddeböden etc., für die Wiederverfüllung von Rohrgräben einsetzen bzw. generell wieder verwenden zu können -Vermeidung der bei den bekannten, älteren Materialien nicht beeinflussbaren Festigkeitsschwankungen bei Verwendung bekannter Materialien unter Einsatz von Bentonitsuspensionen -Vermeidung relevanten Einflusses huminer Bodeninhaltsstoffe und damit der Gefahr von zu geringer bis ausbleibender Rückverfestigung -im rückverfestigten Zustand werden weitgehend ähnliche bis gleiche physikalische Eigenschaften, wie sie der gewachsene Boden besaß, erstmals möglich Das Flüssigbodenverfahren 17

Das Flüssigbodenverfahren ein Ergebnis von Forschungs- & Entwicklungsprojekten Die Entwicklung des Flüssigbodenverfahrens fand im Rahmen von nationalen und internationalen Forschungsprojekten statt. Hier ein Auszug dieser Projekte: Hochschule Regensburg; bodenmechanische Grundlagen und Fernwärmeanwendungen von RSS Flüssigboden Fernwärme Forschungsinstitut FFI Hannover; Industrieforschung für Fernwärmeanwendungen von RSS Flüssigboden Universität Leipzig; erste Versuche in der Anfangszeit des Verfahrens TU Dresden u. a. Partner; Nutzung der Immobilisierungsmöglichkeiten des RSS Flüssig- boden Verfahrens für die Verwertung kontaminierter Abfälle Universität Bochum und IKT Gelsenkirchen; erste systematische Versuche SP Sveriges Provings- och Forskningsinstitut Göteborg; Fernwärmeeinsatz und Einsatz von RSS Flüssigboden bei tiefen Temperaturen RWTH Aachen (Rheinisch Westfälische Technische Hochschule); Vermeidung von Rohrverformungen und Schwingungsdämpfung mittels RSS Flüssigboden Berliner Großversuche; zum Materialverhalten von RSS Flüssigboden im Vergleich mit hydraulischen Verfüllmaterialien, finanziert durch die Berliner Wasserbetriebe Göttingen; Pionierarbeit bei der Qualitätssicherung der Flüssigbodenanwendungen (Kanalbau) DEUS 21 mit dem Fraunhoferinstitut Stuttgart; RSS Flüssigboden und komplexe Trassen mit innovativen Lösungen für die Gestaltung von Infrastruktursystemen Dortmund; F&E Projekt MUNIS; Nutzen komplexer Trassen am Beispiel des RSS Systems Ufaer Staatliche Erdöluniversität Russland; Grundlagenermittlung für Verfahrensnormierung und weitere F&E Projekte mit verschieden Partnern Das Flüssigbodenverfahren 18

Umweltrechtliche Bedeutung Ein Kreislaufverfahren im Sinne der Kette Boden Flüssigboden Boden Aushub Baustelle Flüssigboden-Herstellung Verfüllgut Die Umwelt schonen und daraus Nutzen ziehen! Das Flüssigbodenverfahren 19

Wesentliche Vorteile von Flüssigboden (am Beispiel von RSS Flüssigboden ) -Kostenersparnisse bei den Baukosten durch den Einsatz neuer Technologien -Kostenersparnisse bei den Betriebs- und Folgekosten, z. B. durch Lebensdauererhöhung etc. -Entlastung öffentlicher Kassen als Grundlage größeren, möglichen Bauvolumens -deutliche Bauzeitreduzierungen bei Einsatz der neuen Technologien möglich -deutlich geringerer Platzbedarf als bei herkömmlichen Technologien - Emissionsschutz bei Produktion mit geeigneter Technik und anwohnerfreundlicheres Bauen -Erfüllung aller Forderungen des Gesetzgebers in Bezug auf den Schutz von Boden und Grundwasser und damit Vermeidung unnötiger Kosten, wie z. B. für Entsorgung, Bodenaustausch und mögliche Strafabgaben, wie z. B. in Österreich die sogenannte Altlasten- und Sanierungsabgabe (ALSAG) -Vermeidbarkeit klassischer Gefahren für Bebauungen, z. B. als Folge einer Wasserhaltung -minimierbare Transportwege durch zentrale Anlagentechnik oder Technik auf der Baustelle -neue planerische Lösungen als Folge neuer technologischer Möglichkeiten und neuer Materialeigenschaften, wie z. B. Schwingungsdämpfung, Wärmeabfuhr oder Wärmedämmung, gezielter Reibkraftausbildung, Relaxation, veränderbarer Wasserdurchlässigkeit usw. Das Flüssigbodenverfahren 20

Erfahrungen mit Flüssigboden (am Beispiel von RSS Flüssigboden ) -Baustellenerfahrungen liegen seit über 14 Jahren vor - Erfahrungen aus der Entwicklungsphase (F&E) sind noch Jahre älter -das RSS Flüssigboden Verfahren ist seit fast 12 Jahren Stand der Technik -RSS Flüssigboden wird neben Deutschland auch schon in zahlreichen anderen europäischen Ländern eingesetzt, wie z. B. in der Schweiz, in Österreich, in Schweden, in England, in Polen, in der CR usw. -positive und negative Erfahrungen innovativer Anwender mit fließfähigen Verfüllbaustoffen führte zum Bedarf an Regelungen zur Qualitätssicherung - im Zuge dieser Entwicklung schoben Netzbetreiber und Planer die Gründung der RAL Gütegemeinschaft Flüssigboden e.v. an -seit wenigen Jahren werden auf der Grundlage der vorliegenden Anwendererfahrungen Ausbildungen organisiert, die ständig inhaltlich ergänzt werden -auch im Ausland gibt es bereits nach den Richtlinien der RAL Gütegemeinschaft Flüssigboden e.v. ausgebildete Fachleute -zusätzliche Unterstützung erhalten Interessenten bereits durch Fachplaner mit Verfahrenserfahrungen Das Flüssigbodenverfahren 21

Was kann Flüssigboden? (am Beispiel des RSS Flüssigboden Verfahrens) Zwei Möglichkeiten für den Einsatz von RSS Flüssigboden Aushub der Baustelle Flüssigboden-Herstellung auf der Baustelle (Trend, der den Forderungen des Gesetzgebers entspricht) oder an einer zentralen Stelle (oft infolge des individuellen technischen Ausrüstungsstandes noch nötig) Verfüllgut mit den relevanten bauphysikalischen Eigenschaften des Aushubbodens Wiederverfüllung auf der Baustelle unter Nutzung technologisch relevanter Eigenschaften von RSS Flüssigboden Verfüllgut mit gezielt veränderten bauphysikalischen Eigenschaften des Aushubbodens Das Flüssigbodenverfahren 22

Möglichkeiten von Flüssigboden Gesteuerte Wärmeabfuhr durch Flüssigboden Sicherung eines optimalen 180 Rohrauflagers durch schwindungsfreien Einbau von RSS Flüssigboden in einem Arbeitsgang sowie Schutz der Rohroberfläche eines hoch sensiblen GIL Rohres Das Flüssigbodenverfahren 23

Möglichkeiten von Flüssigboden Optimierte Reibkräfte in definierten Grenzen Unter Einbaubedingungen schwindungsfreies Material ermöglicht eine dauerhaft gute Rohrbettung und somit eine Entlastung des Rohres Grundlage für eine lange, schadensfreie Nutzung des Rohres Das Flüssigbodenverfahren 24

Möglichkeiten von Flüssigboden Aktiver Schutz von Rohren, Straßen und Gebäuden Schutz der Rohre vor dynamischen Lasten aus dem Straßenverkehr infolge hoher Absorption von Schwingungen mittels RSS Flüssigboden Das Flüssigbodenverfahren 25

Möglichkeiten von Flüssigboden Neue technische Möglichkeiten Umstellung von Spundwand auf Plattenverbau bei Nutzung von RSS Flüssigboden möglich neue technologische Möglichkeiten mit hoher Wirtschaftlichkeit und Qualität Das Flüssigbodenverfahren 26

Möglichkeiten von Flüssigboden Neue technologische Möglichkeiten getaktete Technologie, Grundlage hoher Leistung: 1. Aushub 2. Verbau setzen 3. Rohr in RVH legen 4. Schott setzen 5. Verfüllung mit RSS Flüssigboden bis UK Straße 6. Verfüllung mit Straßenunterbau 7. Umsetzen von Schott, RVH und Verbaubox Kombination von RSS Flüssigboden mit Saugbaggertechnik zur Sicherung hoher Bauleistung auch bei Querungen und gehäuften unterirdischen Hindernissen Das Flüssigbodenverfahren 27

Möglichkeiten von Flüssigboden jeder Bodenaushub vor Ort wieder verwendbar Wiederverwendung aller üblichen Bodenarten zur Herstellung von RSS Flüssigboden als Möglichkeit der Erfüllung der umweltrechtlichen Vorgaben des Gesetzgebers Das Flüssigbodenverfahren 28

Möglichkeiten von Flüssigboden Wofür einsetzbar? Einige Beispiele Das Flüssigbodenverfahren 29

Hochwasserschutz mit Flüssigboden Einsatz von RSS Flüssigboden für Hochwasserschutz und Deichbau Das Flüssigbodenverfahren 30

Starkstromtrassen mit Flüssigboden optimale Wärmeabfuhr und verbesserter Auslastung von Hochspannungsleitungen mittels RSS Flüssigboden und weitere Vorteile des Verfahrens Das Flüssigbodenverfahren 31

Tragfähigkeit mittels Flüssigboden RSS Flüssigboden als Alternative zu herkömmlichen Bodenverbesserungen Hohe Verbesserung der Tragfähigkeit mit Hilfe von RSS Flüssigboden Herstellung einer auf Schlamm schwimmenden Bodenplatte aus RSS Flüssigboden Das Flüssigbodenverfahren 32

Schwingungsdämpfung mit Flüssigboden Innovative Lösungen für die Absorption von Schwingungsenergie und den konstruktiven Gebäude- und Bauteilschutz mittels RSS Flüssigboden Schutz sensibler Bausubstanz durch die Bettung der Betonplatten mit den Schienen in RSS Flüssigboden Wirkprinzip von Schwingungseinträgen in die Rohrleitungszone Das Flüssigbodenverfahren 33

Fernwärmeleitungsbau mit Flüssigboden Entwicklungen, Erfahrungen, Möglichkeiten und Vorteile des Einsatzes von RSS Flüssigboden im Fernwärmeleitungsbau entsprechend Anforderungen nach DIN EN 489, 2009 Nebeneinanderverlegung mit reduzierter Grabengeometrie Übereinanderverlegung mit reduzierter Grabengeometrie Das Flüssigbodenverfahren 34

Flüssigboden im Tunnelbau vielfältige Einsatzmöglichkeiten von RSS Flüssigboden im Tunnelbau Einsatz von Flüssigboden als Substitution von Magerbeton Flüssigboden im Bereich der Leerrohpakete Flüssigboden im Winter Grundlage ganzjährigen Bauens Das Flüssigbodenverfahren 35

Flüssigbodeneinsatz auf Flughäfen Anwendungen von RSS Flüssigboden Das Flüssigbodenverfahren 36

Flüssigboden im Denkmalschutz Innovative Lösungen für die Absorption von Schwingungsenergie und den konstruktiven Gebäude- und Bauteilschutz mittels RSS Flüssigboden und andere Möglichkeiten des Verfahrens im Denkmalschutz Schutz sensibler Bausubstanz durch Schwingungsentkopplung mittels RSS Flüssigboden Arbeit im Bereich des Bamberger Schlosses am rutschgefährdeten Burgberg Das Flüssigbodenverfahren 37

Aktiver Schutz von Boden und Grundwasser mit Flüssigboden Einsatz des RSS Flüssigboden Verfahrenszum Schutz vor Altlasten auf Grund kontaminierter Aushubböden Goslar: Immobilisierung starker Schwermetallkontamination in Wälzschlacken mit hohen Blei- und Zinkgehalten Kompetenz und Gütesicherung: Zusammenarbeit mit kompetenten Sachverständigen, die auf dem Gebiet des Flüssigbodenverfahrens RAL zertifiziert sind. Das Flüssigbodenverfahren 38

Schwimmende Verlegung mit Flüssigboden Bauen mit RSS Flüssigboden auf nicht tragfähigen Böden und im Grundwasser Bauen auf Torf und Mudde (Schlamm) ohne Wasserhaltung mit Hilfe der RSS Flüssigboden Technologie und allen dazugehörigen, planerischen Nachweisen Das Flüssigbodenverfahren 39

Was kann das Flüssigbodenverfahren? Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten: Wie hier z.b. im Video gezeigt: -Doch wie kann man diese neue und vorteilhafte -Bauweise sicher ausführen? -Woher bekommt man die nötige Sicherheit? -Wer kann kraft seiner Kompetenz planen und haften? -Wie kann man all das objektiv prüfen? Das Flüssigbodenverfahren 40

Die Vorteile des Verfahrens und die entstandenen Fragen führten zu weiteren Entwicklungen bei Planung und Qualitätssicherung Dipl.-Ing. (TU), Obmann des Güteausschusses der RAL Gütegemeinschaft Flüssigboden e.v. FiFB Forschungsinstitut für Flüssigboden Wurzner Straße 139 04318 Leipzig Tel. +49 (0)341/244 69-12 Fax +49 (0)341/244 69-32 E-Mail: info@fi-fb.de web: www.fi-fb.de Beispiel des Bauens mit RSS Flüssigboden im Wasser Quelle: Ing. Büro LOGIC Das Flüssigbodenverfahren 41