PREDIGT anlässlich der Kirchweih in Schillingsfürst am Von Vikar Michael Babel

Ähnliche Dokumente
Predigt am 27. Oktober 2013 zur Verabschiedung des alten und Einführung des neuen Kirchenvorstandes über Lukas 19, 1-10

Predigt Konfirmation 2017 Evangelische Kirche Großeicholzheim, 7. Mai 2017

Protokoll Familiengottesdienst St. Marien Thema: Fasching

PREDIGT: Epheser Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.

28. Sonntag im Jahreskreis Lj A 15. Oktober 2017 Kirchweih Lektionar I/A, : Jes 56,1.6 7 Hebr 12, Lk 19,1-10

Doppelconference. Kirchenmaus Cäcilia und Diakon Thomas Lasst die Kinder zu mir kommen!

Gottesdienst für Januar 2012 (als Wortgottesdienst oder Hl. Messe) TAUFE DES HERRN oder Tauferneuerung (dann sind einige Änderungen notwendig)

Predigt (1.Joh 4,16-21): Kanzelgruß: Gnade sei mit uns und Friede von Gott, unserem Vater und unserem Herrn Jesus Christus. Amen.

Predigt am 31. Sonntag im Jahreskreis Listrup Engden Elbergen Thema: Müssen wir vor Gott Angst haben?

Be a voice, not an echo! Predigt zu 1. Tim 3,7-12, Konfirmation Großeicholzheim 2018

WORTGOTTESDIENST IM JULI 2016 Fest Mariä Heimsuchung ( 2. Juli )

Gottesdienst für April 2016 Der reiche Fischfang

Weil ich euch in meinem Herzen habe Predigt zu Phil 1,3-11 (22. So n Trin, )

Predigt (Joh 6,47-51): Kanzelsegen: Gnade sei mit uns und Friede von Gott, unserem Vater und unserem Herrn Jesus Christus. Amen.

gehen würde und ja, es sind alle wieder heil zurückgekommen. Predigt Vikar Michael Babel am in Schillingsfürst

Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserem Vater und unserem Herrn Jesus Christus!

Kinder. Jugend. Gottesdienstgestaltung. Familie

Lesung: Röm 10,9-17 (=Predigttext)

Predigt Matthäus 5,8 Glückselig, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen (Zeichnung von Vivien)

Predigt am Kirchweihtag 2016 in Forst über Lukas 19,1-10

Predigt im Gottesdienst zur Konfirmation am in der Cyriakuskirche in Illingen Pfarrer Wolfgang Schlecht

Gottesdienst für August Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr B (auch an anderen Sonntagen im August zu gebrauchen)

Gnade sei mit uns und Friede von Gott, unserem Vater, und unserem Herrn Jesus Christus. Amen.

Predigt zum des drittletzten Sonntag im Kirchenjahr zum Evangelium (Lk. 17,20-24) das Reich Gottes ist mitten unter euch.

Die Gemeinde versammelt sich und feiert Gottesdienst

Festgottesdienst zur Einweihung des neuen evangelischen Gemeindehauses am (18. Sonntag nach Trinitatis) in der Stiftskirche

Was suchst du? Predigt zu Joh 1,35-42 (GrE, 13. So n Trin, )

Predigt zum Israelsonntag Am 10. Sonntag nach dem Trinitatisfest (31. Juli 2016) Predigttext: Johannes 4,19-25

Serie "All in" Teil 1 "Kraft, die Veränderung möglich macht " (Lk )

Gnade sei mit euch und Friede, von dem, der da ist, der da war und der da kommt. Amen.

Gottesdienst für Dezember 2016 Advent

Liturgievorschlag für den 32. Sonntag im LJB

Gott schenkt mir Mut. Robert Augustin St. Michael

Die Fastenzeit gibt mir eine Chance, umzukehren und mich mit Gott und den Menschen zu versöhnen.

Familiengottesdienst am , dem 6. Sonntag der Osterzeit Zum Thema Freundschaft und Vertrauen

So weit und so frei - SOUNDandacht zur Verklärung Jesu mit der Band Neuland

Zur Erinnerung Predigt zu 1. Korinther 15,1-11 (Ostern 2016) Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Amen.

2. Weihnachtsfeiertag 26. Dezember 2015 Hebräer 1, 1-3. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

UGottesdienst Reminiszere 13, 14.2., Neubukow, Uhr

Ablauf und Gebete der Messfeier

Eine Themapredigt am Anfang der Schulferien

Predigt für die Epiphaniaszeit. Kanzelgruß: Gnade sei mit Euch und Friede von Gott, unserem Vater, und unserem Herrn Jesus Christus. Amen.

Predigt am in der Dreifaltigkeitskirche in Göggingen. 1. Tim 4, 4-5:

Predigt Joh 2,1-11 St. Lukas, Liebe Gemeinde! Wenn Ihr, Konfirmandinnen und Konfirmanden, einen neuen Lehrer oder eine neue Lehrerin

Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserem Vater und dem Herren Jesus Christus.

Das Leben ist erschienen Predigt über 1. Johannes 1,1-4. Weihnachten 2011

Der Friede Gottes, die Gnade Jesu Christi und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!

13. Sonntag nach Trinitatis 10. September 2017 Markus 3, Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Das, worum es heute geht, ist eine der wichtigsten Grundlagen des Christentums seit über zweitausend Jahren.

Liturgievorschlag zum Herz Jesu Fest 2015

Predigt mit Genesis 11, 1-9 von Catharina Bluhm

Liedplan 7. August 2016 bis 20. November 2016 (Lesejahr C)

Predigt zu Lukas 14, 25-27: Sich entscheiden und dann?, 14. Juni 2015, Berthold W. Haerter, Oberrieden

Erneuerung des Eheversprechens - Texte. Erneuerung des Eheversprechens als gemeinsames Gebet

Predigt Gott hört mich Konfirmation 2018

Predigt mit Lukas 18, 9-14 von Catharina Bluhm

1. Sonntag der Fastenzeit Lj B 18. Februar 2018 Lektionar II/B, 69: Gen 9, Petr 3,18 22 Mk 1,12 15

Bleibt in meiner Liebe! Predigt zu Joh 15,9-16 (Konfirmation 2019)

Nach dem Tod das Leben Predigt zu Joh 5,24-29 (Ewigkeitssonntag 2015)

SCHAUEN BETEN DANKEN. Ein kleines Gebetbuch. Unser Leben hat ein Ende. Gott, wir möchten verstehen: Unser Leben hat ein Ende.

TRINITATIS IV. Donnerstag nach dem 22. Sonntag nach Trinitatis In Gottes Schuld Bei dir ist die Vergebung, dass man dich fürchte.

Manchmal feiern wir mitten am Tag

Gott gefallen durch Glauben

Gottesdienst 8. Oktober 2017

Die Teile der Heiligen Messe

Liturgievorschlag für den 3. Adventsonntag LJC Gaudete

Wie man die Hymne "Amen To God" in A Drei singt

(039) Predigt: Lukas 11,5-13 (Rogate; III)

HGM Hubert Grass Ministries

Predigt mit Jeremia 31, von Catharina Bluhm

1. Das Haus Gottes für die anderen

6. Tag 16. September 2016 Andacht am Monte del Gozo BERG DER FREUDE

Wortgottesdienst zur Osterzeit

Kirchweih: / in Nicklheim und. Raubling; Jes. 56, ; Lk 19, 1-10

Wortgottesdienst-Entwurf für März 2014

FORM V: TRAUERGOTTESDIENST OHNE BESTATTUNG ÜBERSICHT

Predigt über Mt 1,18-21: Kanzelgruß: Gnade sei mit uns und Friede von Gott, unserem Vater und unserem Herrn Jesus Christus. Amen.

Kinderkrippenfeier am Heiligen Abend 2011

Hinführungen zum Eingangsgebet 53. Dir, Gott, vertrauen wir uns an (53) Du hast uns bewahrt (53)

Gottesdienst im Januar 2018 Taufe Jesu (7.1.)

16 Jesus sprach zu ihnen:

Bistum Münster und Bistum Aachen Wortgottesdienst für Januar 2013 Die Hochzeit in Kana (vom 2. Sonntag im Jahreskreis C auch an anderen Tagen möglich)

Gottesdienst in der JVA Straubing an Invocavit 17. Februar 2013

Es geht um mehr! Predigt zu Joh 11,1-45 (16. So n Trin, )

Predigt (Jes 49,13-16): Kanzelgruß: Gnade sei mit uns und Friede von Gott, unserem Vater und unserem Herrn Jesus Christus. Amen.

Predigt von Pastor Detlef Albrecht am 3. Sonntag nach Trinitatis ( ) in St. Andreas Hildesheim

Psalm 46, 2. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen. Amen.

Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Amen

Es müsste gnädiger zugehen Predigt am Reformationstag 2017

Der Tod ist besiegt! Predigt zu Jes 25,8+9 (Ostern 2013) Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Amen.

Gebete: Amen. Daniel Meyer Do Santos. Gott, die Sache des Friedens und der Gerechtigkeit hast du uns ans Herz gelegt.

Materialsammlung Erster Weltkrieg

Dankbar für die Gnade Predigt zu 1 Korinther 1,4-9 (5. So v. d. Passionszeit, )

Nydeggkirche: Der sozialethisch geprägte Gottesdienst

Die PREDIGT MATTHÄUS 5,11-16

Liedplan August und September 2018 Lesejahr B

Um die tiefere Weihnachtsbotschaft neu zu entdecken, machen wir uns doch einmal auf den Weg mit den Hirten.

beten singen feiern Ein Gebet- und Messbuch für Kinder Zur Feier der heiligen Messe und zur Buße Von Karl Heinz König und Karl Joseph Klöckner Kösel

Hannelore und Hans Peter Royer

Transkript:

PREDIGT anlässlich der Kirchweih in Schillingsfürst am 12.09.2015 Von Vikar Michael Babel Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus Lasst uns in der Stille um den Segen des Wortes Gottes bitten Der Herr segne sein Wort an uns Amen Heute haben wir zwei besondere Gäste in unserem Gottesdienst. Die beiden wissen es noch nicht, jedoch dürfen sie sich gleich über ihre Erfahrung austauschen. Passend zur Kirchweih, eine Bierbank und eine Kirchenbank: KB: Uaaa, schon so spät. Jetzt müssten doch gleich die Gläubigen kommen, der Gottesdienst hat doch schon angefangen. Aber wenn ich mich so umschaue, wo bin ich denn hier? Das ist doch nicht meine St. Killianskirche? Dabei ist doch heute ein besonderer Tag für unsere Kirche, quasi ihr Geburtstag? Hallo? Ist hier jemand? BB: Boah, Ruhe, wer stört meinen Schlaf? Gestern ist es wieder ein bisschen später geworden, da würde ich gerne ein bisschen ausschlafen KB: Aha, eine Bierbank. Na da schau her. Ich frag mich bloß wie ich hier her gekommen bin. BB: Wer bist denn du? Was machst du hier in meinem Bierzelt? Wie eine Bierbank siehst du nicht aus. Allein schon mit deiner Rückenlehne und dem gepolsterten Sitz. So elegant sitzen sie ja nicht einmal in München beim Oktoberfest.

KB: Ich bin eine Kirchenbank, hier aus Schillingsfürst, aber dass du Bierbank das nicht weißt und die Kirche noch nicht von innen gesehen hast, das wundert mich nicht. Lieber die ganze KIRCHweih es sich gut gehen lassen mit lauter Musik, Bier und fettigem Essen. schmeckt auch immer ohne Unterschied und auf so einer Bierbank kann man auch nicht die ganze Zeit sitzen, so unbequem wie du bist. BB: Du bist auch nicht gerade ein Wohlfühlsofa. Bei mir kann man wenigstens mal aufstehen und sich bewegen. Bei dir Kirchenbank muss man ja ab und zu aufstehen und dann erstmal lange stehenbleiben bis jemand da vorne fertiggelesen hat. Und ich glaube als Kirchenbank ist man auch nicht jeden Sonntag voll belegt. BB: Ach eine Kirchenbank, na dich hab ich gern. Was machst du denn eigentlich hier im Bierzelt? Das ist eigentlich ein Ort der Freude und der Stimmung. Musst du nicht in deiner Kirche sein und deinen Introitus mitmurmeln und den ewiggleichen Predigten zuhören? KB: Das sagt die Richtige: Außer rumtata, rumtata und den sich gleich anhörenden Atemlos-Schlagern kommt bei euch doch auch nichts Neues. Das Bier KB: Das hat ja damit gar nichts zu tun. Ich weiß auch nicht, was ich heute hier soll. Heute ist Kirchweih, der Geburtstag der Kirche, da sollen wir doch ganz groß feiern. Denn überall dort, wo Kirchen gebaut wurden, sei es nun hier in Schillingsfürst oder bei den großen Kathedralen, geschah dies nicht nur aus reinen Nutzen, um der Gemeinde einen Versammlungsraum zu schaffen und sie jeden Sonntag bis auf den letzten Platz vollzubekommen.

Es geschah zu ihrer eigenen Freude und Erbauung, mehr aber noch zum Lob und zur Ehre Gottes, für den das Schönste gerade gut genug sein kann: "Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses und den Ort, da deine Ehre wohnt", so heißt es im Psalm 26. BB: Ja, ja, die alte Kirche. Aber ich denke nicht nur mir fällt es schwer, die Kirche als Ort der Gegenwart Gottes wahrzunehmen. Für viele, die auch hier auf der Kärwa feiern ist die Kirche" verstaubt und altmodisch. Sie betreten Kirchen wie Museen, und die feierlichen Gottesdienste erscheinen ihnen wie ein Spektakel aus längst vergangen Tagen, abgehoben vom wirklichen Leben. Wie will man denn da Freude und Erbauung finden? Lieber mal ein bisschen die Sorgen vergessen und mit Freunden feiern. Ob dies dann nun Kirchweih heißt oder sonst irgendwie, ist dann auch egal. KB: Achja, immer nur feiern und nicht nachdenken. Alles beiseiteschieben und sich nur keine Sorgen machen. Wie und wo ich feiere ist mir dann egal. BB: Ja, aber was soll denn jetzt ich hier als Bierbank auch sagen. Die Menschen feiern nun mal gerne und die Kirche ist halt nicht der ideale Ort für Party. Da werde ich doch auch nur an meine Sünden erinnert und das es einmal mit mir aus ist. Darauf habe ich eben keine Lust. Und dann diese langweiligen Gottesdienste immer. Was soll ich denn jeden Sonntag in der Kirche? KB: Viele von uns haben in unserer Kirche erstmals von Gott und seinem Wort gehört. Sie haben an prägenden Stationen ihres Lebens hier gefeiert, seien es Taufe, Konfirmation, Trauung oder andere besondere Gottesdienste. Mit dieser Kirche verbinden sie Gottes Nähe, seine besondere Zuwendung.

Hier kommen sie zur Ruhe und Andacht. So ein ganz normaler Gottesdienst am Sonntagmorgen hat auch seine Vorteile. Eine gewisse Feierlichkeit des Raumes, die stets wiederkehrenden und deshalb vertrauten Bestandteile der Liturgie helfen, sich auf das Wort Gottes zu konzentrieren und zur Stille zu gelangen. BB: Da hast du gar nicht mal so unrecht, alte Kirchenbank. Manchmal sehne ich mich schon ein bisschen nach Ruhe. Dass immer nur auf mir herum gehüpft wird und sich laut unterhalten wird, ist auf die Dauer auch nicht angenehm. Und ich weiß auch von vielen, die auf mir sitzen, dass sie auch auf der Suche nach Gott sind. Nur wissen sie vielleicht nichtmehr wie und wo. Sie haben es verlernt den Gottesdienst auch wahr zu nehmen und auch einmal zur Ruhe zu kommen. So wie ich manchmal auch. Außerdem, wer will schon mich alte Bierbank in der Kirche sehen. Wenn ich, der sonst gar nichts mit Kirche und Gott zu tun habe, mich da blicken lassen, bin ich doch gar nicht willkommen. KB: So würde ich das nicht sagen. Es ist eigentlich das genaue Gegenteil. Am Evangelium, das vorhin vorgelesen wurde, sieht man wie Gott an uns handelt. Ein wunderbares Beispiel. Die Geschichte vom Zöllner Zachäus aus dem Lukasevangelium ist sehr bekannt. Dieser Zachäus war auch nicht im exklusiven Club willkommen. Er machte mit den verhassten Römern gemeinsame Sache und nahm den Bürgern ihr Geld ab. Im Tempel war er wahrscheinlich auch nicht oft. Und trotzdem wollte er dann diesen Jesus sehen und dann spricht Jesus ihn auch nochmal an, ausgerechnet ihn.

Jesus kommt zu Zachäus und dieser ist bis ins Innerste berührt. Er erkennt: Gott ist direkt zu ihm gekommen, obwohl er für Gott doch gar keinen Platz hatte in seinem Leben. Jesus kommt zu Zachäus und dieser ist bis ins Innerste berührt. Er erkennt: Gott ist direkt zu ihm gekommen, obwohl er für Gott doch gar keinen Platz hatte in seinem Leben. Ohne irgendetwas dazu zu tun, hat er Gottes Gnade erfahren dürfen. Ohne dass er Gott gesucht hätte, hat dieser ihn gesucht und ihn aufgefordert, ihm einen Platz im Leben zu geben. Zachäus wird dann klar: ihm ist etwas geschenkt worden, was er nicht verdient hat. Ähnliche Momente haben wir wohl auch einmal erlebt - Momente, in denen Gott durch eine Person oder ein Ereignis zu uns spricht. Erst dann wird uns klar, dass wir etwas ändern müssen. Nicht, um Gottes Liebe zu verdienen, sondern weil wir sie schon umsonst geschenkt bekommen haben. So hat Jesus auch uns Gottes Botschaft gebracht: Denn der Menschensohn ist gekommen zu suchen und zu retten, was verloren ist. BB: Kirchenbank, da hast du recht. Gottes Botschaft kann uns auch außerhalb der Kirchenmauern erreichen. Ein bisschen etwas weiß ich dann doch noch. Jesus war ja auch nicht immer im Tempel und hat da gepredigt. Er ist herumgegangen, auf die Straßen und zu den Menschen. Wie beim Zöllner Zachäus. Vielleicht auch gerade zu denen, die auf den ersten Blick nicht jeden Tag im Tempel waren: Zöllner, Huren, die aus der Gesellschaft Ausgestoßenen.

KB: Bierbank, da muss ich dir auch recht geben. Wie heißt es bei Matthäus so schön: Der Menschensohn ist gekommen, isst und trinkt; so sagen sie: Siehe, was ist dieser Mensch für ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund der Zöllner und Sünder! Harte Worte, die Jesus da an den Kopf geworfen wurden. Aber so war es, er ging zu den Leuten, redete, aß und trank und feierte auch mit ihnen. Und das eben nicht im Tempel. Und so passt es auch, dass ich als Kirchenbank einmal herausgekommen bin. Denn Kirche ist nicht nur unser schönes Gebäude hier in Schillingsfürst. Kirche ist da, wo Menschen sind. Kirche ist mehr als ihre großen und kleinen Gotteshäuser. Kirche ist da, wo Menschen miteinander über ihren Glauben und ihr Leben, ihre Erfahrungen reden. Miteinander feiern, essen und trinken. Und von Gott und der Welt reden. Gemeinschaft erleben in Gottes Namen. Jesus sagt bei Matthäus: Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen. BB: Das hast du schön gesagt Kirchenbank. So sind wir beide doch näher in unseren Ansichten als am Anfang gedacht. Vielleicht ist es wirklich einmal Zeit, dass ich mir nach dem ganzen Kärwatrubel Zeit nehme und dich besuchen komm. KB: Und weißt du was Bierbank, du wirst staunen. Zwar gibt es bei uns unsere schönen Sonntagmorgengottesdienste, aber genauso auch Gottesdienste mit Band, frischen Ideen, Konzerte und und und. Du wirst staunen, eigentlich ist für jede und jeden etwas dabei.

BB: Da hat sich für unser Gespräch das frühe Aufstehen ja doch noch gelohnt. Kirchenbank, ich lade dich ein. Gemeinsam können wir ja über Gott und die Welt reden und Gemeinschaft erleben. Auch wenn wir verschieden sind und Gott unterschiedlich loben und preisen, im Grunde sind wir uns doch ähnlich. KB: Amen. Der Friede Gottes, welcher höher ist als alle Vernunft bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen