1 2. Sonntag/C Familiensonntag Ansprache 2016

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Transkript:

1 2. Sonntag/C Familiensonntag Ansprache 2016 Predigt-Text: Joh 2,1-11 Liebe Gemeinde! Stellen wir uns einmal vor: Eine junge Frau und ein junger Mann nennen wir sie Brigitte und Udo wollen heiraten. Mit Freunden kommen sie ins Gespräch. Zunächst tauschen die Freunde noch einige flapsige Bemerkungen aus wie etwa: Jetzt hat der Spaß ein Ende! Es ist aus mit der Freiheit. Die Strafe für die Ehe ist lebenslänglich. Doch dann bekommt das Gespräch eine ernsthafte Wendung. Ob sie denn tatsächlich versprechen wollten, zusammen zu bleiben»bis der Tod euch scheidet«, so werden sie gefragt.»ja, eigentlich schon. Eigentlich wünsche ich mir das, dass wir uns immer lieben und verstehen. Eigentlich habe ich schon die Hoffnung, dass wir für immer beieinander bleiben. Momentan kann ich s mir auch gar nicht anders vorstellen.«so meint Brigitte. Und Udo ergänzt:»außerdem wünschen wir uns Kinder. Und für die ist es ja auch gut, wenn sie einen Vater und eine Mutter haben, die zueinander und zu ihnen stehen; die ihnen einen Schutzraum geben, in dem sie in ihrer Persönlichkeit wachsen können. Kinder brauchen eine verlässliche Umgebung. Sie brauchen Geborgenheit. Das möchten wir ihnen schenken.«

2. Sonntag/C Familiensonntag Ansprache 2016 2»Und doch«, so meint Brigitte,»manchmal habe ich schon auch Angst, wenn ich an die Zukunft denke: Meine Eltern sind doch auch geschieden. Und ich kenne noch so viele andere, deren Ehe in die Brüche gegangen ist. Die haben doch auch einmal mit viel Idealismus begonnen. Ob uns das gelingt, auf Dauer in Liebe zusammen zu bleiben?«liebe Schwestern und Brüder! So mag es jungen Menschen heute gehen. So mögen sie es empfinden. Sie spüren in sich die tiefe Sehnsucht nach Liebe und Treue»für immer«. Sie wünschen sich, dass sie»für immer«zusammen bleiben, zueinander stehen, einander das geben, was sie an Zuneigung, an Verstehen, an Zärtlichkeit, Geborgenheit und Halt brauchen. Aber sie erkennen die Realität der vielen zerbrochenen Ehen. Ist es da realistisch, eine Ehe einzugehen und einander Liebe und Treue zu versprechen,»bis der Tod uns scheidet«? Kann da die Kirche an der Unauflöslichkeit der Ehe festhalten? Ist dieses Gebot heute nicht weltfremd oder gar unmenschlich angesichts der menschlichen Schwachheit und der gesellschaftlichen Umstände? Ich gestehe Ihnen, dass auch ich oft ratlos und ohnmächtig, schmerzlich mitleidend zusehen muss, wie Ehen, die mit viel Idealismus und Liebe, mit viel gutem Willen geschlossen und gelebt wurden, dennoch zerbrechen.

3 2. Sonntag/C Familiensonntag Ansprache 2016 Wie kann man da von»ewiger Treue«, von»unauflöslicher Ehe«, von Leben in Verlässlichkeit reden? Liebe Schwestern und Brüder! Lassen Sie uns auf das heutige Evangelium hören. Ich entdecke darin einen tröstlichen Hinweis: Bei einer Hochzeit im Orient ein großes Fest des Lebens, das eine ganze Woche dauert geht der Wein aus. Das ist nicht nur peinlich, das scheint ein böses Omen zu sein. Oder ist es Ausdruck der ernsten Realität des Lebens, wie wir sie gerade bedacht haben? Was so feierlich, so festlich begonnen hat, wird von der Realität des grauen Alltags eingeholt. Das Leben ist härter, als wir es uns erträumen. Aller gute Wille reicht nicht. Menschen geraten an ihre Grenze. Und dann ist guter Rat teuer! Ich greife in der Erzählung einfach vor: Wider alle Erwartung ist das Fest doch noch nicht zu Ende. Es ist eine Wende eingetreten. Sie kam zustande, weil die Mutter Jesu sich an ihren Sohn gewandt hat:»sie haben keinen Wein mehr!«obwohl er sich zunächst zu sträuben scheint, handelt Jesus dann doch. Am Ende weiß keiner, wie es geschehen ist, aber plötzlich ist mehr als genug guter Wein da.

2. Sonntag/C Familiensonntag Ansprache 2016 4 Die Brautleute sind aus ihrer Verlegenheit befreit, das Fest ist gerettet. Es darf weiter gefeiert werden. Der Evangelist Johannes erzählt von dieser Hochzeit, von der Verlegenheit der Brautleute und von Jesu helfendem Eingreifen wohl ganz bewusst am Anfang seines Evangeliums. Dazu ist Jesus in die Welt gekommen. Es ist seine Sendung, Gottes Willen für die Menschen anschaulich und begreifbar, ja ihn verkosten zu lassen:»ich bin gekommen, damit sie das Leben in Fülle haben«. Dafür setzt Jesus sich ein, dafür setzt Gott sich ein: dass das Leben der Menschen gelingt, dass ihre Sehnsucht nach gelingendem Leben auch in der Ehe und in der Familie in Erfüllung geht. Gott ist treu. Gott steht zu euch. Er macht sich für euch stark. Das ist die Zusage und die Verheißung, die Frau und Mann zugesagt wird, wenn sie die Ehe eingehen. Einander treu zu sein, miteinander über Höhen und durch Tiefen zu gehen, die Zumutungen des Lebens zu tragen und zu ertragen, das könnt und müsst ihr nicht aus eigener Kraft, nicht aus eigener Anstrengung.

5 2. Sonntag/C Familiensonntag Ansprache 2016 Das überfordert euch. Dass der Wein ausgeht in den Herausforderungen des Lebens, das muss euch nicht überraschen, das gehört zur schmerzlichen Realität des Lebens. Aber ihr dürft euch darauf verlassen, dass Gottes überraschende Möglichkeiten euch zugedacht sind, wenn ihr euch auf ihn verlasst, wenn ihr aus seiner Liebe lebt. Aber geht das so leicht, liebe Schwestern und Brüder? Nein ich weiß, das ist leichter gesagt als getan. Da erheben sich viele Einwände. Und ich kann sie auch nicht alle entkräften. Und doch kenne ich Ehepaare, bei denen ich es staunend erleben durfte. Sie haben schwere Krisen durchstanden und sagen im Nachhinein:»Wir haben Gottes Treue zu uns erfahren. Er hat die Liebe in uns neu geweckt. Er hat sie zu einer neuen Reife gebracht. Es ist wie ein Wunder.«Und ich kann aus eigener Erfahrung sagen: Es gibt so manche Zumutungen, die doch zu bestehen sind im Vertrauen auf die Hilfe Gottes. Dass Jesus auf den Hinweis seiner Mutter zunächst so unwirsch reagiert, das erinnert mich daran, dass auch viele meiner Bitten, die Bitten so vieler Eheleute nicht erfüllt werden.

2. Sonntag/C Familiensonntag Ansprache 2016 6 Manchmal dauert es lange, bis man Licht erkennen kann, bis einem aufgeht: Und er hat uns doch nicht im Stich gelassen! In Ihrer Sehnsucht und in Ihren Bemühungen um Liebe und Treue, um ein Leben in Verlässlichkeit, dürfen Sie, ja müssen Sie sich an Gott festmachen. Dann wird scheinbar Unmögliches wahr. Denn er ist ein Gott, auf den Verlass ist! Darauf beruht die Lehre der Kirche von der Ehe»bis der Tod euch scheidet«. Wenn Menschen sich Gott anvertrauen, sich ihm zuwenden und sich seinem guten Geist aussetzen, wenn sie in ihrem Leben mit Gott rechnen durchaus auch so hartnäckig, wie es von Maria bei der Hochzeit zu Kana erzählt wird dann überträgt sich die Liebe und Treue Gottes in ihr Leben. Der christliche Entwurf der Ehe nimmt diesen Lebensvorgang der Liebes-Übertragung ganz ernst, glaubt an ihn, rechnet mit ihm. Weil Gott ein liebender, ein treuer, ein verlässlicher Gott ist, weil Menschen an diesen Gott glauben und auf seine Hilfe vertrauen, vertrauen sie sich einander in der Ehe an und sind überzeugt: Gottes Liebe und Treue werden sich auf unsere Ehe übertragen. Sie werden unsere Ehe tragen und menschliche Schwachheit und Kleinmut überwinden. Wir glauben und vertrauen also nicht, dass unsere Ehe auf Dauer gelingen wird, weil wir so gut sind, weil wir so hervorragende Eigenschaften haben, sondern weil Gott unseren Ehe-Weg mitgeht.

7 2. Sonntag/C Familiensonntag Ansprache 2016 Ein großer Entwurf ist das ich weiß. Aber ein Entwurf, der die Sehnsucht des Menschen ernst nimmt, die Sehnsucht und das Bedürfnis von Ehepartnern und von Kindern, dass sie sich bei Menschen aufgehoben wissen, dass sie sich darauf verlassen können, in allen Lebenssituationen angenommen und geborgen zu sein. Und es ist ein Entwurf, der nicht so nebenbei in Erfüllung geht. Er will mit Leben gefüllt werden Tag für Tag.»Füllt die Krüge mit Wasser«, so fordert Jesus die Diener auf. So geht es auch in der Ehe und in der Familie. Tag für Tag gilt es, auf den zu hören, dem unser Leben am Herzen liegt. Tag für Tag muss das Vertrauen auf ihn gelebt und eingeübt werden. Und Tag für Tag ist das zu tun, was heute nötig und möglich ist, dass der Partner, die Partnerin erleben:»auf ihn / auf sie ist Verlass.«Dann ist uns verheißen, was bei der Hochzeit zu Kana geschah: Das Wasser wurde zu Wein. Und das Leben wurde zum Fest. Amen