Wein predigen und Wasser trinken Open Access in Österreich Mag. (FH) Monika Bargmann Wienbibliothek im Rathaus, Plakatsammlung E-LIS E-Prints in Library and Information Science Mit Dank an Michaela Putz, Michael Katzmayr und Franz Michlmayr 26.05.2010, teilweise überarbeitet am 26.08.2010 Inhalt Begriffe Open Access-Politik in Österreich Österreichische Repositories und Zeitschriften Open Access und bibliothekswissenschaftliche Literatur 1
Zeitschriftenkrise For the same price as the library's yearly subscription to Theoretical Computer Science, you could own this ring from Tiffany's http://engineering.library.cornell.edu/about/sticker-diamond-ring Spielarten von Open Access Home page E-Print archive green road Author fee golden road Subsidized Dual-mode Delayed Partial Per capita Indexing Cooperative Quelle: Ten flavors of open access to journal articles. In: John Willinsky: The access principle. The case for open access to research and scholarship. MIT Press 2006, S. 212-213 2
Open Access-Politik: pro Berliner Erklärung über offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen (2003) unterzeichnet u.a. von österreichischer Rektorenkonferenz Unsere Aufgabe Wissen weiterzugeben ist nur halb erfüllt, wenn diese Informationen für die Gesellschaft nicht in umfassender Weise und einfach zugänglich sind. Open Access-Politik: contra Heidelberger Appell (2009) unterzeichnet u.a. von Daniel Kehlmann, Passagen Verlag Autoren und Verleger lehnen alle Versuche und Praktiken ab, das für Literatur, Kunst und Wissenschaft fundamentale Urheberrecht, das Grundrecht der Freiheit von Forschung und Lehre sowie die Presse- und Publikationsfreiheit zu untergraben 3
Open Access-Politik: FWF 2003 Berliner Erklärung unterzeichnet kostenloser Zugang zu den Publikationen durch direkte Veröffentlichung in Open Access- Organen oder durch Selbstarchivierung außer rechtlich nicht möglich Zugang zu Forschungsdaten zwei Jahre nach Projektende Open Access-Zuschuss http://www.fwf.ac.at/de/public_relations/oai/index.html Open Access-Politik: ÖAW Zeitschriftenartikel in eigenformatierter Fassung auf persönlicher Homepage oder Homepage der Mutterinstitution Verwertungsrechte gehen nach zwei Jahren wieder auf den Autor, die Autorin zurück ÖAW hat nur nicht-exklusives Recht zur Veröffentlichung Author s choice recherchierbare Kurzversionen http://verlag.oeaw.ac.at/content/open-access.html 4
Open Access-Politik: Uni Wien Open Access: strategisches Ziel 2004 Berliner Erklärung unterzeichnet WS 2010: Lehrveranstaltung Open Access: Die neue Art des Publizierens im Rahmen des PhD- Programms Mitwirkung der UB Wien an den Projekten OpenAIRE, openaccess.net, SCOAP3 http://openaccess.univie.ac.at/ Zahlen aus Österreich Registry of Open Access Repositories (ROAR): 7 http://roar.eprints.org/ Open Directory of Open Access Repositories (OpenDOAR): 9 http://www.opendoar.org/ Directory of Open Access Journals (DOAJ ): 38 http://www.doaj.org/ überprüft am 26.08.2010 5
Beispiel: epub WU Tipp: Vortrag von Michael Katzmayr / Leo Bergolth: Relaunch epub WU : ein institutionelles Repositorium im Wandel, Odok 2010, 23. September 2010, 15-15:30 Uhr Beispiel: epub WU http://epub.wu-wien.ac.at/ 964 Dokumente Startschuss: 2002 Träger: UB der WU Wien Kontakt: Michael Katzmayr Inhalt: Hochschulschriften und Working Papers der WU einfache Suche; erweiterte Suche nach AutorIn, Titel, Stichwort, Jahr und BetreuerIn; fuzzy search überprüft am 26.08.2010 6
Beispiel: E-Theses (Othes) Beispiel: E-Theses http://othes.univie.ac.at/ 8977 Dokumente Startschuss: 2007 Träger: UB Wien Software: GNU EPrints 3 Kontakt: e-theses.ub@univie.ac.at Inhalt: Hochschulschriften der Universität Wien Suche in Volltext oder Abstract nach Titel, AutorIn, Stichwort, Jahr, Typ, BetreuerIn, Fakultät überprüft am 26.08.2010 7
Beispiel: epub.oeaw Beispiel: epub.oeaw http://epub.oeaw.ac.at/ 44742 Dokumente (Stand 2007) Startschuss: 2006 Träger: Verlag der ÖAW Software: Hyperwave, Oracle DB, Verity Search, Linux Kontakt: Herwig Stöger, verlag@oeaw.ac.at Inhalt: Bücher, Zeitschriften, Reihen, edocs Inhaltsverzeichnisse und Leseproben sind frei zugänglich wirklich open access? 8
Beispiel: Sammelpunkt. Elektronisch archivierte Theorie Beispiel: Sammelpunkt. Elektronisch archivierte Theorie http://sammelpunkt.philo.at:8080/ 1403 Dokumente Startschuss: 2002 Träger: Bureau für Philosophie, Universität Wien Software: GNU EPrints 3 Kontakt: Herbert Hrachovec, hrachov@philo.at Inhalt: Preprints, Hochschulschriften, Bücher zum Thema Philosophie überprüft am 26.08.2010 9
Beispiel: EIOP European Integration online Papers Beispiel: EIOP http://eiop.or.at/eiop/ 206 Dokumente Startschuss: 1997 Träger: European Communities Studies Association Austria Kontakt: Jessica Spiegel, eiop@eiop.or.at Inhalt: peer-reviewte Forschungsarbeiten über Europäische Integration überprüft am 26.08.2010 10
Bespiel: Krause und Pachernegg Beispiel: Krause und Pachernegg http://www.kup.at/ 3932 Dokumente (Stand 2007) Träger: Krause und Pachernegg Verlag für Medizin und Wirtschaft, Gablitz Inhalt: medizinische Zeitschriften (Blickpunkt der Mann, Journal für Gynäkologische Endokrinologie, Journal für Hypertonie ) 11
Beispiel: Austrian literature online http://www.literature.at/ Startschuss: 2001 13.000 Dokumente Träger: ULB Tirol, UB Graz, UB Linz und andere Software: selbstgestrickt Kontakt: Günter Mühlberger, guenter.muehlberger@uibk.ac. at Inhalt: Erstausgaben österr. Literatur, Zeitungen, Handschriften, Kochbücher E-LIS in Österreich EditorInnen Michaela Putz, UB Wien Michael Katzmayr, UB der WU Wien Monika Bargmann, Wienbibliothek im Rathaus 469 Dokumente auf Deutsch 275 Dokumente aus Österreich 348 aus Deutschland 110 aus der Schweiz keines aus Liechtenstein 12
VÖB-Mitteilungen online seit Ausgabe 3+4 (2002) ein pdf pro Ausgabe Keine Abstracts oder ausreichende Metadaten (in Arbeit) retro: seit 1977 bei ALO Büchereiperspektiven Online seit 1 (2005) ein pdf pro Ausgabe Keine Abstracts oder ausreichenden Metadaten Kein retro 13
Biblos. Beiträge zu Buch, Bibliothek und Schrift Österreichische Nationalbibliothek Inhaltsverzeichnis seit 43 (1994) 1+2 online Kein Volltext oder Abstracts Status Abschlussarbeiten ULG: Theses nicht zentral online Donau-Universität: nicht zentral online, vier bei E-LIS FHIB: seit 2006 Link zum Volltext im Katalog und ggf. in E-LIS, ruht mittlerweile BVÖ-Projektarbeiten teilweise online ÖGDI-Abschlussarbeiten teilweise online 14
Selbstarchivierung - Hindernisse ZEIT WISSEN KLIMA RECHT INTERFACE Klima allgemeines Phlegma" (Klaus Graf) / Inertia (Stephen Pinfield) / Indifference (Mark Ware) mangelnde institutionelle Unterstützung von EditorInnen mangelnde institutionelle Unterstützung von AutorInnen mangelndes Bewusstsein für die Bedeutung von Open Access Publizieren generell / Online- Publizieren bringt nichts für die Karriere 15
Klima Artikel werden nicht für wichtig genug gehalten mangelnde institutionelle Verankerung bibliotheks- / informationswissenschaftlicher Forschung in Österreich? Mangelnde Wahrnehmung der Bibliothekswissenschaft als Wissenschaft BibliothekarInnen lesen nur selten bibliothekswissenschaftliche Literatur Interface mit dem Interface nicht zurechtkommen Interface ist nicht in vertrauter Sprache verwendete Begriffe nicht kennen Schwierigkeiten bei der Zuordnung zu den Fachgebieten haben mangelnde Ausstattung Langzeitarchivierung ungesichert Austausch zwischen Archiven nicht möglich [Zeit] 16
Wissen nicht wissen, was Open Access / Selbstarchivierung ist nicht wissen, welche Open Access-Repositories für BID es gibt "Konkurrenz" fachlicher bzw. institutioneller Repositories nicht wissen, in welches fachliche Repository einstellen (E-LIS, DOIS, Infodata edepot, dlist, Portal Informationswissenschaft...) generell nicht firm im Umgang mit dem Internet sein bzw. mangelndes Selbstbewusstsein im Umgang mit dem Internet haben Zeit Vertrautmachen mit dem Repository dauert subjektiv zu lange Einstellen dauert subjektiv zu lange Abstractschreiben dauert subjektiv zu lange Abstract ins Englische übersetzen dauert subjektiv zu lange, ist zu schwierig evtl. Einscannen / OCR erforderlich Texte stehen auf privater oder institutioneller Website warum noch in ein Repository stellen? [Klima] 17
Recht nicht wissen, ob Verlag zustimmt nicht wissen, ob MitautorInnen zustimmen Furcht vor Plagiaten Unkenntnis rechtlicher Regelungen restriktive Verlagsverträge Quelle u.a. Graf, Klaus: Wissenschaftliches E-Publizieren mit 'Open Access'- Initiativen und Widerstände. In: Zeitenblicke 2 (2003) 2, http://www.zeitenblicke.de/2003/02/graf.htm Beispiele Was eigenen Upload angeht, habe ich nur Erfahrungen mit E-LIS. Da ist der Upload alles andere als einfach. Gern wuerde ich meine Pruefungsarbeiten- Ausarbeitung auch dort einstellen, aber ich habe Angst, nur ein stuemperhaftes englisches Abstract hinzubekommen. Bei mir ist es die knappe Zeit und das Sich-Vertrautmachen, welche sich als Schwellen bemerkbar machen. 18
Bibliotheksspezifisch Kein institutioneller Rahmen für LIS-Forschung Bibliothekswissenschaft wird nicht als Wissenschaft gesehen Veröffentlichen und Lesen berufsbezogener Literatur nicht in der Stellenbeschreibung Mehrere ähnliche Repositorien im deutschsprachigen Raum (E- LIS, DOIS, Infodata edepot, dlist, Portal Informationswissenschaft...) Glaubwürdigkeit Wecan t reasonably go out and evangelize self-archiving to faculty whenwearen t doing it ourselves. We can t evangelize open-access journals when we don t publish in them. Wecan t evangelize open-access search engines and materials if we don t use them. Salo, Dorothea: Open access to the library literature. In: Caveat lector, 17. Oktober 2006, http://cavlec.yarinareth.net/archives/2006/10/17/open-accessto-the-library-literature/ 19
Was tun? AutorInnen Verlagsvereinbarungen lesen den Verlag nach Selbstarchivierung fragen Text bei Verlagen einreichen, die Selbstarchivierung erlauben Open Access-Ressourcen im eigenen Bereich kennen andere BibliothekarInnen darauf hinweisen einfach ausprobieren - gehet hin und archivieret selbst Quelle u.a.: Salo, Dorothea: Open Access to the library literature. In: Caveat Lector, 16. Oktober 2006, http://cavlec.yarinareth.net/ archives/2006/10/17/open-access-to-the-library-literature/ Was tun? EditorInnen, Repositories Selbstarchivierung erleichtern Selbstarchivierung übernehmen? Homepage-Aufsätze einsammeln AutorInnen gezielt ansprechen (Beispiel ODOK) Sonderdruck-Service anbieten Widerstände erforschen Quelle u.a. Graf, Klaus: Wie füllt man die Open-Access- Dokumentenserver?. In: Archivalia, 31. Jänner 2007, http://archiv.twoday.net/stories/3264283/ 20
Was tun? andere Open Access-Thematik in Ausbildungspläne einbauen Tagungsbände zumindest nach Embargo frei zugänglich machen bezahlte Stelle? Verpflichtung? bei BibliothekarInnen möglich? MitarbeiterInnen unterstützen Fishing for documents Fragen? 21
Quellen I Bauer, Bruno / Stieg, Kerstin: Open Access Publishing in Österreich 2010. In: Bibliotheksdienst 7 (2010), S. 700-710 Gadd, Elizabeth / Oppenheim, Charles / Probets, Steve: The Intellectual Property Rights Issues Facing Self-archiving. Key Findings of the RoMEO Project. In: D-Lib Magazine 9 (2003) 9, http://www.dlib.org/dlib/september03/gadd/09gadd.html Graf, Klaus: Wissenschaftliches E-Publizieren mit 'Open Access'- Initiativen und Widerstände. In: Zeitenblicke 2 (2003) 2, http://www.zeitenblicke.de/2003/02/graf.htm Graf, Klaus: Wie füllt man die Open-Access- Dokumentenserver?. In: Archivalia, 31. Jänner 2007, http://archiv.twoday.net/stories/3264283/ Graf, Klaus: Open Access nicht nur aus Kostengründen. In: Archivalia, 19. Jänner 2006, http://archiv.twoday.net/stories/1435124/ Harnad, Stevan: Opening Access by Overcoming Zeno's Paralysis. In: N. Jacobs (Hrsg.): Open Access: Key Strategic, Technical and Economic Aspects, Kapitel 8. Chandos 2006, http://eprints.ecs.soton.ac.uk/12094/04/harnadjacobschap.doc Hirwade, Mangala / Rajyalakshmi, D.: Open Access: India is moving towards Third world Superpower. In: Murthy, TAV (ed): Proceedings CALIBER 2006, Gulberga 2006, http://eprints.rclis.org/archive/00006798/ Joint, Nicholas: Institutional repositories, self-archiving and the role of the library. In: Library Review 55 (2006), 2, S. 81 84 Morrisson, Heather: OA librarian. Open access resources by and for librarians. http://oalibrarian.blogspot.com/ Quellen II Peterson, Elaine: Librarian publishing preferences and openaccess electronic journals. In: Electronic Journal of Academic and Special Librarianship 7 (2006) 2, http://southernlibrarianship.icaap.org/content/v07n02/peterson _e01.htm Pinfield, Stephen: Self-archiving publications. In: Gorman, G.E. and Rowland, Fytton (ed.s). International Yearbook of Library and Information Management 2004-2005: Scholarly publishing in an electronic era. London: Facet, 2004, S. 118-145. http://eprints.nottingham.ac.uk/archive/00000142/01/iylim04.p DF Salo, Dorothea: Open Access to the library literature. In: Caveat Lector, 16. Oktober 2006, http://cavlec.yarinareth.net/archives/2006/10/17/open-accessto-the-library-literature/ Swan, Alma: The culture of Open Access: researchers views and responses. In: N. Jacobs (Hrsg.): Open Access: Key Strategic, Technical and Economic Aspects, Kapitel 7, Chandos 2006, http://eprints.ecs.soton.ac.uk/12428/01/asj7.pdf Swan, Alma / Brown, Sheridan: Authors and open access publishing. In: Learned Publishing 17 (2004), S. 219 224 Swan, Alma / Brown, Sheridan: Open access self-archiving: An author study. Key Perspectives Ltd 2005, http://www.keyperspectives.co.uk/openaccessarchive/reports/ Open%20Access%20II%20(author%20survey%20on%20self%20arc hiving)%202005.pdf Ware, Mark: Institutional repositories and scholarly publishing. In: Learned Publishing 17 (2004) 2, S. 115 124 Willinsky, John: The access principle. The case for open access to research and scholarship. MIT Press 2006 22