Fahrradfreunde Willi Kostorz Saar Nahe Rhein Freitag, dem , Saarbrücken Sobernheim. Bad Sobernheim Staudernheim Niedertähler Hof.

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Transkript:

Wie in jedem Jahr hatten die Fahrradfreunde des TC Weiß-Rot Wehrden eine Reise an den Flüssen der BRD ins Auge gefasst. Auf Vorschlag unseres Tennisspielers Willi Kostorz, der auch beruflich in dem nachstehend genannten Raum tätig ist, hatte man sich dafür entschieden, eine Radtour entlang der Saar über die Nahe an den Rhein zu unternehmen. Alles war von Willi bestens vorbereitet worden. So unternahm er auch zusammen mit Peter Bachmann der leider an der Radtour wegen eines Urlaubs mit seiner Familie nicht teilnehmen konnte mit seinem Auto eine Vortour, um zwei radfahrerfreundliche Hotels für die achtköpfige Radtruppe in Bingen und in Boppard zu buchen, wobei traditionsgemäß alle Teilnehmer ein Einzelzimmer wünschten, was nicht immer mit Erfolg beschieden ist. Aber auch diese Klippe meisterten Willi und Peter ohne Probleme. Am Freitag, dem 16.07.2010, trafen die Radfahrerfreunde des Tennisclubs Weiß-Rot Wehrden nach und nach alle pünktlich gegen 7.00 Uhr mit ihren Fahrrädern und allerhand Gepäck für die dreitägige Radtour am vereinbarten Abfahrtplatz im Wehrdener Unterdorf ein. Zunächst war die etwa 12 km lange Strecke entlang des Saarradweges zurückzulegen, um über zahlreiche Ampeln und Fußgängerüberwege den Hauptbahnhof in Saarbrücken zu erreichen. Wir trafen alle rechtzeitig auf dem HBF in SB ein, um die Fahrräder samt Gepäck über die nicht enden wollende Treppenstufen hoch zu hieven. Auf dem HBF, Gleis 8, bestiegen wir einen Bummelzug mit Fahrradabteilen, stiegen in Türkismühle in einen anderen Zug um und erreichten gegen 11.30 den Zielbahnhof Sobernheim. In Bad Sobernheim stiegen wir aus, wobei es eine kleine Unstimmigkeit nach Verlassen des Bahnhofs gab, da ein Teil der Gruppe in Richtung A, eine andere in Richtung B radelte. Bald hatten wir jedoch das Hinweisschild auf den richtigen Radweg entdeckt. Entlang der Nahe erreichten wir Staudernheim und fuhren danach durch eine idyllische Gartenkolonie. Nach einer leichten Steigung ging es zunächst steil bergab in Richtung Niedertähler Hof. Wie zu befürchten war, kam direkt nach der Abfahrt eine ca. 200 m lange Steigung, die den ein oder anderen irgendwann zum Absteigen zwang. So erreichte die Mehrheit der Gruppe - das Rad schiebend - die Gutsverwaltung Niederhausen-Schloßböckelheim. Wir genossen die herrliche Aussicht auf die Weinberge - und später auch eine lange Abfahrt. Schließlich kamen wir an dem mächtigen Felsmassiv Rotenfels, der höchsten Steilwand nördlich der Alpen vorbei.

Nach einer kurzen Pause in einem Gartenrestaurant, fuhren wir in Richtung Bad Münster am Stein-Ebernburg weiter. Auf dem Weg nach Bad Kreuznach kamen wir an Salinen vorbei. Einige nutzten die feuchte salzhaltige Luft, um diese tief einzuatmen. Nach dem Überqueren einer schmalen Hängebrücke erreichten wir das Kurgebiet von Bad Kreuznach. Vorbei an den Kurkliniken und dem Bäderhaus erreichten wir die Nahebrücke und die Brückenhäuser von Kreuznach. Vorbei am Mahnmal Feld des Jammerns durchquerten wir den idyllischen Ort Bretzenheim. Die Fahrt ging weiter nach Gensingen und Crolsheim. Der Radweg führte über offenes Gelände nach Dietersheim weiter. Später folgte ein Radweg entlang der Bundesstraße B9, auf dem wir BINGEN, das Ziel des ersten Tages unserer Radtour erreichten. Eine sehr belebte Straße musste überquert werden, um zur Drususbrücke zu gelangen. Direkt entlang der Nahe näherten wir uns Bingerbrück, die Mündung der NAHE in den RHEIN bei Bingen war erreicht. BINGEN Etwas erschöpft kamen wir am 1. Tag unserer Radreise in Bingen an. Wir stellten unsere Fahrräder in einer Garage des HOTELS RÖMERHOF ab und begaben uns mit unserem Gepäck auf unsere Zimmer. Nach dem Duschen genossen wir auf der Sonnenterrasse des Hotels einen herrlichen Weitblick über die Stadt Bingen zur Burg Klopp, in das Rheintal und zum Niederwalddenkmal oberhalb von Rüdesheim. Mit etwas schweren Beinen begaben wir uns am späten Nachmittag in die Stadt und suchten eine große Gartenwirtschaft am Rheinufer auf, um etwas am Abend zu essen und zu trinken. Hier mussten wir erleben, dass das Bedienungspersonal überfordert war, weil es ein starkes Missverhältnis zwischen der Vielzahl an Gästen und dem Personal gab. Das Personal bemühte sich zwar nach Kräften, den allzu starken Andrang zu bewältigen. Allerdings bekam der Letzte aus unserer Gruppe das bestellte Essen nach mehr als einer Stunde erst vorbeigebracht. Den Abend ließen wir auf der Sonnenterrasse des Hotels Römerhof ausklingen. Als wir am nächsten Morgen zum Frühstück zusammentrafen, regnete es in Strömen, die Temperaturen ließen auch zu wünschen übrig. Man ließ sich aus diesem Grunde viel Zeit zum Frühstücken in der Hoffnung, dass sich das Wetter bessern würde. Es sollte jedoch zunächst noch regnen, sodass wir die Radtour am zweiten Tag in kompletter Regenkleidung beginnen mussten. Aber so nach und nach - besserte sich allmählich das Wetter, schließlich setzte der Regen vollkommen aus.

Vorweg sei eine Kritik hinsichtlich des Rheinradweges angebracht: Der Großteil des Rhein-Radweges führt entlang von Bundesstraßen und Eisenbahnlinien. Bisweilen können der Straßenverkehrslärm und die vorbeirauschenden Eisenbahnen sehr laut werden. Auch Radwege auf einer Straßenseite direkt entlang von Bundesstraßen sind nicht die optimale Lösung, wenn Radfahrer im Gegenverkehr auf den Radwegen entgegenkommen und gleichzeitig Autos oder Motorradfahrer mit relativ hoher Geschwindigkeit vorbeirauschen. Es existiert hiermit auch ein gewisses Gefahrenpotenzial. Warum ist es am Rhein so schön? Ist es die pittoreske Schönheit, die schon früh von zahlreichen Malern und Dichtern entdeckt worden ist? Ist es die vielfältige Landschaft, sind es die Burgruinen auf schroffen Felsen oder ist es die Schönh eit der den Rhein einrahmenden Natur, die ein einzigartiges Gesamtkunstwerk schafft? Diese Fragen haben wir uns mehrmals auf der Radtour gestellt, indem wir anhielten, um uns einige Sehenswürdigkeiten des Mittelrheintals anzuschauen. Eine wundervolle Burgentour begann für uns am Binger Mäuseturm. Schon bald tuckerten Rheinschiffe mit geladenen Massengütern an uns vorbei, zahlreiche Touristendampfer waren bereits unterwegs. Eine Vielzahl von Burgen war links- oder rechts des Rheins zu beobachten. Insgesamt gibt es auf der Strecke von Bingen (Burg Klopp) bis nach Koblenz (Festung Ehrenbreitstein) ca. 25 Burgen zu sehen. Zu den vermeintlich wichtigsten Burgen hatte Erwin einiges mitzuteilen. Allgemein stellte er fest, dass jede Burg ihre eigene Geschichte hat, dass viele Burgen im Laufe der Jahrhunderte infolge von Kriegen zerstört und später wieder aufgebaut worden sind. Heutzutage würden viele Burgen selbstverständlich zweckentfremdet als Hotels, Restaurants, Ferienwohnungen, Museen, Jugendherbergen, Wohnburgen usw. genutzt. Das Wahrzeichen der Stadt Bingen ist die Burg Klopp. Der Bergfried ruht wohl auf römischen Fundamenten. Zusammen mit der Burg EHRENFELS und dem MÄUSETURM besaß das Erzbistum Mainz damit ein starkes Befestigungssystem im unteren Rheingau. Der Bergfried birgt das Heimatmuseum mit wertvollen Bodenfunden. Die malerische Ruine war ein beliebtes Ausflugsziel zur Zeit der Rheinromantik. Der Panorama-Blick auf das Binger Loch faszinierte zahlreiche Literaten und Künstler (u.a. Victor Hugo, Richard Wagner). Bis zur Loreley trafen wir auf zahlreiche Burgen links des Rheins wie z.b. Burg RHEINSTEIN, REICHENSTEIN, SOONECK, STAHLECK. Eine Sonderstellung hat die Burg KAUB (PFALZ-GRAFENSTEIN). Sie wurde im Rhein auf einer Felsbank bei der Stadt KAUB gebaut, um ein Überfahren der rechtsrheinischen Zollstelle in Kaub zu verhindern. Sie gehört ebenso wie die Marksburg und die Burg Boppard zu den wenigen nie zerstörten Burgen im Oberen Mittelrheintal.

In Höhe des Loreleyfelsens befinden sich links des Rheins die Burg RHEINFELS und auf der gegenüberliegenden Seite die Burgen KATZ und MAUS. Heinrich Heine griff das Thema 1824 in seinem wohl bekanntesten Gedicht auf, das unter dem Titel Die Loreley in die Literaturgeschichte einging. Verbreitung fand es vor allem durch die Vertonung von Friedrich Silcher 1837. Zunächst versuchten wir alle, nach der Vorgabe von F. Silcher zu singen. Schon bald überließen allmählich fast alle unserem langjährigen Chormitgli ed Heinz Jochum diesen Part, der das Lied gekonnt und würdig vortrug. Ich erinnerte mich bei der Gelegenheit daran, dass mir nach dem ersten Vorsingen im Gesangsunterricht am Realgymnasium Völklingen das Mitwirken im Schulchor versagt blieb. Ich weiß nicht was soll es bedeuten, dass ich so traurig bin, ein Märchen aus alten Zeiten, das kommt mir nicht aus dem Sinn. Die Luft ist kühl und es dunkelt und ruhig fließt der Rhein, der Gipfel des Berges funkelt im Abendsonnenschein. Die schönste Jungfrau sitzet dort oben wunderbar, ihr goldnes Geschmeide blitzet, sie kämmt ihr goldenes Haar. Sie kämmt es mit goldenem Kamme und singt ein Lied dabei, das hat eine wundersame, gewaltige Melodie. Den Schiffer im kleinen Schiffe ergreift es mit wildem Weh, er schaut nicht die Felsenriffe, er schaut nur hinauf in die Höh. Ich glaube, die Wellen verschlingen am Ende Schiffer und Kahn, und das hat mit ihrem Singen die Loreley getan. Auf dem Radweg nach KOBLENZ kamen wir noch an weiteren Burgen am Rhein vorbei. Gegenüber der Loreley liegt oberhalb von St. Goar die Burg RHEINFELS. Nach ihrem Ausbau als Festung ist sie die zweitgrößte Wehranlage im Mittelrheintal und wird nur noch von der Festung Ehrenbreitstein übertroffen. Links des Rheins sind weiterhin neben der Burg RHEINFELS die Burgen BOPPARD, KÖNIGSSTUHL, STOLZENFELS und ALTE BURG KOBLENZ, rechts des Rheins sind die Burgen LIEBENSTEIN, STERRENBERG, MARKSBURG, MARTINSBURG, BURG LAHNECK und die FESTUNG EHRENBREITSTEIN zu nennen. Nach diesem Exkurs über die Burgen am Rhein, möchte ich im weiteren auf einige Kleinstädte und größeren Städte in Wort und Bild eingehen und schildern, wie wir diese Städte auf dem Weg von Bingen nach Koblenz gesehen und erlebt haben.

Am zweiten Tag fuhren wir von Bingen aus über Assmannshausen, Trechtingshausen, Bacharach, Oberwesel, St. Goar, Bad Salzig nach BOPPARD. Bacharach Altes Haus, mittelalterliches F a c h w e r k h a u s von 1368 Bacharach wird in der Innenstadt geprägt durch Fachwerkhäuser, die überall in der Stadt noch vorzufinden sind. Eine ganze Zeile von Fachwerkhäusern fasst die Stadt mit der Stadtmauer zum Rhein hin ein. Die Stadtmauer ist unter Arkaden begehbar; von ihr aus führen Zugänge zu den Weinstuben und Restaurants. Oberwesel Hier haben wir hervorragend zu Mittag gegessen. Die bestellten Menüs waren ihren Preis wert, das breite Getränkesortiment bot eine gute Auswahl. Eine junge Auszubildende gab sich viel Mühe bei der Bedienung, war sehr freundlich und zeigte, dass sie den Ausbildungsberuf gerne ausübte. St. Goar Loreleyfelsen Die Stadt liegt am linken Ufer des Mittelrheins. Sie wurde 2002 in die Liste der Welterbestätten aufgenommen. Rechts des Rheins liegt die Schwesterstadt St. Goarshausen mit den Burgen Katz und Maus. Der Loreley-Felsen befindet sich in unmittelbarer Nähe der Schwesterstadt flussaufwärts auf der rechten Rheinseite. B o p p a r d An der größten Rheinschleife in bewaldeter Berglandschaft, die zum Rheinischen Schiefergebirge gehört, liegt Boppard mit 17000 Einwohnern.

B o p p a r d Historische Spuren und steinerne Zeugnisse zeugen von einer 2000- jährigen Stadtgeschichte (Kelten, Römer oder Franken) der Stadt BOPPARD. Später wurde Boppard aufgrund seiner günstigen Lage am Rhein unter den Hohenstaufern zu einer Freien Reichs- und Hansestadt ernannt. Am dritten und somit letzten Tag der Radtour brachen wir am Morgen mit unseren Fahrrädern nach KOBLENZ auf. Die Strecke sollte uns über Rhens und Lahnstein nach Koblenz führen. Obwohl die Beine müde waren, waren wir alle gut gelaunt und freuten uns schon darauf, irgendwann im Zug nach Hause fahren zu können. Es waren nur noch etwa 25 km von BOPPARD mit dem Fahrrad zu bewältigen. Wir fuhren relativ flott und erreichten alle wohlbehalten das Rheinufer in KOBLENZ. Wir waren nun erleichtert, dass wir die Strecke von Völklingen nach Koblenz mit dem Rad bewältigt hatten, denn mit zunehmendem Alter sind die Radstrecken irgendwie etwas schwerer zu bewältigen als früher. Die abschließende Fahrt zum Deutschen Eck erwies sich als die schwierigste Strecke dieser Radtour. In KOBLENZ merkt man deutlich, dass sich die Stadt auf die nächste Deutsche Bundesgartenschau vorbereitet. Fast überall gibt es Baustellen. Insbesondere in Richtung des Deutschen Ecks wurden Straßen aufgerissen, Bauzäune aufgestellt und Wege nur notdürftig angelegt. Bei dem erfahrungsgemäß großen Andrang in Richtung Deutsches Eck war dies für die Touristen eine Zumutung. Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal am Deutschen Eck, am Zusammenfluss von Rhein und Mosel gelegen, ist eines der Bauwerke, die das deutsche Volk als Dank für die Einigung des Deutschen Reiches errichtet hat. Nachdem wir dem Kaiser Wilhelm I. die Ehre erwiesen hatten, machten wir uns in Richtung Bahnhof KOBLENZ auf. Wir fuhren mit der Bahn entlang der Mosel über Trier in Richtung unserer Heimatstadt VÖLKLINGEN. Bericht von Erwin Ripplinger, 17.09.2010