Das Arthrose-Buch. Das können Sie selbst tun Alle bewährten Behandlungsmethoden der Schulmedizin und Naturheilkunde

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Transkript:

dr. med. petra roßmüller-meister gabriela schwarz Das Arthrose-Buch Das können Sie selbst tun Alle bewährten Behandlungsmethoden der Schulmedizin und Naturheilkunde

Diagnose Arthrose was nun? Ihr Arzt hat bei Ihnen eine Arthrose diagnostiziert. Er wird Ihr erster Ansprechpartner sein, wenn es darum geht, die richtige Therapie zu finden, um den Schmerz im Gelenk zu lindern und Sie wieder beweglicher und leistungsfähiger zu machen. Sie können aber auch selbst viel dazu beitragen, um Ihre Lebensqualität zu verbessern. Informieren Sie sich nur wer informiert ist, kann die Behandlung aktiv unterstützen Tauschen Sie sich aus vielen hilft der Austausch mit anderen Betroffenen Sprechen Sie über Ihre Krankheit Familie und Freunde können eine große Unterstützung sein Lassen Sie sich helfen aber nicht alles abnehmen Bleiben Sie aktiv Bewegungsmangel kann die Schmerzen noch verstärken Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung Übergewicht und Fehlernährung schaden den Gelenken

Was hilft gegen Arthrose? Generell gilt: Übergewicht und Bewegungsmangel sind Gift bei Arthrose! Kein Sprichwort trifft besser auf die Arthroseerkrankung zu als die alte Weisheit: Wer rastet, der rostet. Und auch die Ernährung sollte hinterfragt werden. Esse ich das Richtige? Was schadet meinem Körper? Hier die Top 3 im Kampf gegen die Arthrose: 1. Die richtige Ernährung: Eine spezielle Diät für Arthrosepatienten gibt es nicht. Trotzdem sollten Sie auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung achten. Pflanzliche anstatt tierische Lebensmittel zu verwenden ist schon einmal ein guter Anfang. Wichtig ist außerdem, dass Sie Ihre Stoffwechselprozesse in Gang halten. Dabei spielt die Entsäuerung des Körpers eine große Rolle. Mehr dazu lesen Sie ab Seite 99. 2. Regelmäßige Bewegung: Studien belegen, dass bei normalgewichtigen Menschen die Arthrose erst im Alter fortschreitet, wohingegen Übergewichtige schon in jüngeren Jahren unter Beschwerden leiden. Hohe Blutzucker- und Fettwerte sind Gift für den Körper eines Arthrosepatienten. Deshalb gilt: Bewegung ist das A und O. Aber: Sport muss Spaß machen! Sportarten wie Schwimmen, Fahrradfahren oder Wandern sind für Sie optimal. Mehr dazu ab Seite 87. 3. Die richtige Therapie: Wenn Gelenkschmerzen auftreten, sofort einen Arzt aufsuchen, denn dann ist die Arthrose meist schon fortgeschritten. Der Arzt stellt die Diagnose und berät Sie bei weiteren Therapiemaßnahmen. Ob schmerzstillende Medikamente, Akupunktur, Physio-, Elektro- oder Thermotherapie diese Anwendungsformen können zu Beginn der Erkrankung ihr Fortschreiten aufhalten oder im fortgeschrittenen Stadium als ergänzende Maßnahme die Beschwerden lindern. Als letzte Maßnahme gilt der Gelenkersatz. Dazu lesen Sie mehr ab Seite 47.

Dr. med. Petra Roßmüller-Meister Gabriela Schwarz Das Arthrose-Buch Das können Sie selbst tun Alle bewährten Behandlungsmethoden der Schulmedizin und Naturheilkunde

2 Inhalt 5 Vorwort 7 Das gesunde Gelenk Aufbau und Funktion 10 Der Gelenkknorpel wichtigster Bestandteil der Gelenke 14 Die verschiedenen Gelenktypen 14 Das Kugelgelenk 14 Das Eigelenk 16 Das Sattelgelenk 16 Das Scharniergelenk 16 Das Zapfengelenk 17 Arthrose was ist das eigentlich? 19 Die Arthrose eine Volkskrankheit 19 Im Krankheitsverlauf verstärken sich die Schmerzen 21 Der Gelenkverschleiß 21 Was passiert im arthrotischen Gelenk? 23 Von Schmerzen bis zur Bewegungsunfähigkeit: Die Symptome einer Arthrose 24 Ursache und Risikofaktoren einer Arthrose 28 Welche Gelenke sind betroffen? 28 Das Kniegelenk 28 Das Schultergelenk 30 Das Hüftgelenk 30 Die Hand- und Fingergelenke 33 Die verschiedenen Arthrose-Stadien 33 Stadium 1: Aus dem Knorpelschaden wird eine Arthrose 34 Stadium 2: Die fortschreitende Zerstörung des Gelenkes 34 Stadium 3: Der Gelenkknorpel ist vollständig zerstört 35 Wie wird eine Arthrose diagnostiziert? 36 Das ausführliche Gespräch (Anamnese) 37 Die körperliche Untersuchung

Inhalt 3 38 Die bildgebenden Untersuchungsverfahren 38 Röntgen 39 Ultraschall (Sonografie) 41 Magnetresonanztomografie (MRT) 41 Computertomografie (CT) 42 Gelenkspiegelung (Arthroskopie) 43 Laboruntersuchungen 43 Blutsenkungsreaktion 44 C-reaktives Protein 45 Antikörper 46 Rheumafaktor 46 Gelenkpunktion 47 Die Behandlung 49 Medikamentöse Therapie 49 Schmerzmittel (Analgetika) 49 Nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) 53 Kortisonhaltige Präparate 54 Opioide 57 Hyaluronsäure 58 Biologische Therapie 59 Therapie mit Naturheilmitteln 60 Brennnesselblätter-Extrakt 61 Weidenrinde 62 Afrikanische Teufelskralle 63 Therapie mit Nahrungsergänzungsmitteln 63 Glukosamin-/Chondroitinsulfat, Kollagenhydrolysat 65 Grünlippmuschel-Extrakt 66 Vitamin E 66 Physikalische Therapie 66 Bewegungstherapie (Physiotherapie) 68 Thermotherapie 70 Elektrotherapie 71 Akupunktur

4 Inhalt 73 Operative Maßnahmen 73 Gelenkerhaltende Operationsverfahren (Umstellungs-Osteotomie) 74 Gelenkversteifung (Arthrodese) 75 Gelenkersatz (Endoprothese) 87 Sport und Bewegung bei Arthrose 88 Tägliche Bewegung ist wichtig! 90 Welche Sportarten sind empfehlenswert? 92 Laufsport 93 Golf 93 Skilanglauf 93 Bewegung im Wasser 94 Radfahren 96 Aerobic/Gymnastik 96 Medizinische Trainingstherapie (MTT) 99 Gesunde Ernährung bei Arthrose 102 Das Säure-Basen-Gleichgewicht erhalten 105 Leckere Rezepte für Arthrose-Patienten 106 Hauptgerichte 134 Snacks & Co 141 Nützliche Hilfen für den Alltag 142 Bandagen und Orthesen 144 Gehhilfen 146 Praktische Helfer im Haus 147 Anhang 147 Glossar 154 Wichtige Adressen 158 Register

Vorwort 5 Vorwort Liebe Leserinnen, liebe Leser, unsere Gelenke vor allem Knie, Hüfte und Schulter stehen unser ganzes Leben lang unter Dauerbelastung. Sie erlauben uns alle Bewegungen und tragen uns von Ort zu Ort. Unsere Gelenke vollbringen sozusagen wahre mechanische Wunder. Die Folge dieser stetigen Dauerbelastung macht sich bei nahezu allen Menschen früher oder später bemerkbar: Schmerzhafter Gelenkverschleiß, die Arthrose, ist in Deutschland eine der fünf häufigsten in der Arztpraxis gestellten Diagnosen. Zwar werden immer wieder neue Erkenntnisse über die Entstehung und den Verlauf der Arthrose publiziert und auch die Heilung scheint immer näher zu rücken, doch aufhalten lässt sich die Erkrankung bis jetzt noch nicht. Allerdings kann das Fortschreiten der Erkrankung deutlich verlangsamt, manchmal sogar gestoppt werden. So vermag die Medizin heute mit den unterschiedlichsten Therapiemethoden die Beschwerden zu lindern und den Betroffenen das Leben zu erleichtern. Dabei sollte der Gelenkersatz am Ende aller Möglichkeiten stehen. In diesem Ratgeber möchten wir Ihnen nicht nur die Krankheit Arthrose und die verschiedenen Behandlungsansätze der Schulmedizin verständlich erklären, sondern auch die von der alternativen Medizin angebotenen Methoden darstellen. Ein weiterer Schwerpunkt des Buches liegt auf der Selbsthilfe: Was können Sie selbst tun, um die Schmerzen und die Bewegungseinschränkungen zu verringern? Das Fortschreiten der Arthrose kann heute deutlich verlangsamt werden.

6 Vorwort Denn wie bei fast keiner anderen Erkrankung hängt es bei der Arthrose ganz entscheidend von dem Patienten selbst ab, wie er die krankheitsbedingten Einschränkungen sein Leben meistert. Und hierbei möchten wir Sie als Betroffenen unterstützen und Ihnen Mut machen! Leben Sie ein schönes Leben mit oder besser trotz Arthrose! Ihre Dr. med. Petra Roßmüller-Meister Gabriela Schwarz Selbsthilfe: Ein wichtiger Punkt bei der erfolgreichen Behandlung von Arthrose!

Das gesunde Gelenk Aufbau und Funktion Jeder Bestandteil eines gesunden Gelenkes erfüllt eine spezielle Funktion, die für eine schmerzfreie und reibungsarme Bewegungsfähigkeit des jeweiligen Gelenkes sorgt. Wie ein gesundes Gelenk aussieht und welche Aufgaben es erfüllt, erfahren Sie in diesem Kapitel.

8 Das gesunde Gelenk Aufbau und Funktion Bevor wir Ihnen erklären, was Arthrose ist, möchten wir zunächst Aufbau und Funktion des gesunden Gelenkes darstellen eine wichtige Voraussetzung dafür, die Arthrose zu verstehen. Unbewusst bewegen wir uns den ganzen Tag. Wir drehen uns, strecken uns, wir greifen, laufen, gehen oder springen und das unzählige Male. Unsere Beweglichkeit verdanken wir unseren Gelenken, den beweglichen Verbindungsstücken zwischen den Knochenenden. Die drei wichtigsten Aufgaben unserer Gelenke: Ohne Gelenke ist keine Bewegung möglich. Verantwortlich für die Beweglichkeit unserer Gelenke ist die sogenannte Gelenkschmiere, ein Flüssigkeitsfilm, der von der inneren Gelenkschleimhaut gebildet wird (siehe Seite 11). Gelenke dämpfen harte Bewegungen ab. Dies gelingt ihnen dank des Gelenkknorpels, das ist sozusagen der Stoßdämpfer in den Gelenken. Dabei handelt es sich um einen glatten, elastischen Überzug, der das Gelenk schützt und für einen reibungslosen und perfekten Ablauf der Bewegung sorgt. Unterstützt wird der Gelenkknorpel teilweise durch andere Strukturen wie Meniskus etc. Gelenke geben aber auch Halt. Spezielle Strukturen im Gelenk Teile der Gelenkkapsel und die Gelenkbänder können bestimmte Bewegungen erlauben, andere Bewegungen dagegen verhindern. So sind unsere Gelenke gegen falsche Bewegungen geschützt.

Das gesunde Gelenk Aufbau und Funktion 9 Unsere Beweglichkeit verdanken wir unseren Gelenken.

10 Das gesunde Gelenk Aufbau und Funktion Der Gelenkknorpel wichtigster Bestandteil der Gelenke Zwar sind die Gelenke in Abhängigkeit von ihrer Funktion unterschiedlich aufgebaut, doch liegt immer das gleiche Prinzip zugrunde. So besteht jedes Gelenk aus einem Gelenkkopf und einer Gelenkpfanne. Beide passen ineinander wie der Schlüssel in das Schloss. Manche Gelenke, beispielsweise das Kniegelenk, verfügen zusätzlich über eine Gelenkzwischenscheibe, den Meniskus. Bänder, Sehnen und Muskeln sichern die Stabilität der Gelenke. Jedes Gelenk ist von einer sogenannten Gelenkkapsel umgeben. Sie führt das Gelenk und schützt es vor falschen Bewegungen. An dieser Kapsel sitzen die Bänder, die die Bewegungen des Gelenkes sichern. Aufbau eines Gelenkes Periost Gelenkband Gelenkkopf Gelenkknorpel Gelenkband Gelenkhöhle mit Synovia Gelenkspalt Gelenkpfanne

Der Gelenkknorpel wichtigster Bestandteil der Gelenke 11 Ausgekleidet sind Gelenkkopf und -pfanne mit einem einzigartigen Gewebe, einer Knorpelschicht, ein wichtiger Teil des Gelenkes von fester, glatter und elastischer Struktur. Diese Schicht dient sozusagen als Puffer zwischen den Knochen. In dieser Funktion mindert sie (aufgrund der besonderen Struktur des Gelenkes) die Reibung zwischen den Gelenkknochen und federt die bei jeder Bewegung auftretenden Erschütterungen ab. Je nach Gelenk weist die Knorpelschicht eine unterschiedliche Dicke auf. So ist die Schicht im Knie-, Hüft- und Sprunggelenk am dicksten, in den Finger- und Zehengelenken dagegen deutlich dünner. Je stärker also die Belastung, der das Gelenk ausgesetzt ist, desto dicker ist auch die Knorpelschicht. In dieser Schicht liegen weder Gefäße noch Nerven, das bedeutet, der Knorpel kann sich selbst nicht ernähren. Beim Gelenkknorpel handelt es sich um einen sogenannten hyalinen Knorpel, ausgestattet mit einer starken Fähigkeit zur Wasserbindung. Dies sorgt dafür, dass er elastisch und flexibel bleibt. Der Anteil an Zellen in diesem Knorpel ist äußerst niedrig und liegt nur zwischen einem und zehn Prozent. Aufgrund dieser geringen Zellzahl ist das Heilungsvermögen des Gelenkknorpels erheblich eingeschränkt. Den Rest des Gewebes bildet die Knorpelmatrix, eine Art Bindegewebe. Für den optimalen und problemlosen Ablauf einer Bewegung ist die zähe Gelenkschmiere verantwortlich, auch Gelenkflüssigkeit oder Synovialflüssigkeit genannt. Sie wird von der Gelenkschleimhaut (medizinisch: Synovialis), der innersten Schicht der Gelenkkapsel gebildet und liegt auf dem Gelenkkopf und der Gelenkpfanne, wo sie für die reibungslose Zusammenarbeit der beiden Gelenkbestandteile sorgt. Außerdem versorgt die ständig erneuerte Gelenkflüssigkeit den Gelenkknorpel mit allen Nährstoffen und garantiert so die ständige Produktion von für den Knorpelaufbau wichtigen Substanzen. Schließlich ist sie auch für den Abtransport der Abbauprodukte des Gelenkknorpels zustän- Der Gelenkknorpel federt den Druck der aufeinandertreffenden Knochen ab und verteilt ihn gleichmäßig.

12 Das gesunde Gelenk Aufbau und Funktion Rechtes Kniegelenk gebeugt von vorn und seitlich Lateraler Gelenkknorren Femur Hinteres Kreuzband Außen meniskus Laterales Seitenband Fibula Tibia Medialer Gelenkknorren Gelenkspalt Vorderes Kreuzband Innenmeniskus Querband des Kniegelenks Mediales Seitenband Femur Sehne des vier köpfigen Ober schenkelmuskels Patella Außen meniskus Patellarsehne Gelenkknorpel Laterales Seitenband Fibula Tibia

Der Gelenkknorpel wichtigster Bestandteil der Gelenke 13 dig. Dieses Zusammenspiel funktioniert jedoch nur dann, wenn das Gelenk regelmäßig bewegt wird. Geschieht dies nicht, wird nicht ausreichend Gelenkflüssigkeit gebildet. In der Folge gelangen nicht ausreichend Nährstoffen zum Gelenkknorpel, er wird dünn und brüchig und kann seine Aufgabe als Puffer nicht mehr erfüllen. Ein gesundes Gelenk schmiert sich selbst! Dazu saugt sich der Gelenkknorpel bei Entlastung ähnlich wie ein Schwamm mit der Gelenkflüssigkeit voll. Unter Belastung wird diese Flüssigkeit wieder aus dem Gelenkknorpel herausgepresst, und zwar dort am stärksten, wo die höchste Belastung vorliegt. Bei diesem Vorgang trennt die Gelenkflüssigkeit die Gelenkteile voneinander, es entsteht ein Gleitfilm. Ohne regelmäßige Bewegung wird keine Gelenkflüssigkeit gebildet. So bleibt der Gelenkknorpel gesund Ein gesunder Gelenkknorpel braucht eine gesunde Gelenkflüssigkeit, denn diese versorgt ihn mit allen Nährstoffen. Achten Sie deshalb immer auf eine vollwertige und ausgewogene Ernährung, die dem Körper Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente liefert. Wichtig ist aber auch, dass Sie sich regelmäßig bewegen, ohne dabei die Gelenke außergewöhnlich zu belasten. Dazu eignen sich Sportarten wir Schwimmen, Radfahren in der Ebene oder Walken. So wird der Stoffwechsel aktiviert, der nicht nur dafür verantwortlich ist, dass der Körper alle Nährstoffe aufnimmt, sondern auch alle Abfallprodukte und Schlacken abtransportiert. Bewegung ist aber auch notwendig, damit ausreichend Gelenkschmiere gebildet wird. Bauen Sie, wenn nötig, Übergewicht ab! Jedes Kilogramm zu viel belastet den Gelenkknorpel zusätzlich und forciert seine vorzeitige Abnutzung.