Weniger, älter, bunter Demographischer Wandel und seine Auswirkungen auf Bibliotheken

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Informationen der Statistikstelle

Transkript:

Weniger, älter, bunter Demographischer Wandel und seine Auswirkungen auf Bibliotheken Niedersächsischer Bibliothekstag 2012 am 12. November 2012 in Hannover Kerstin Schmidt, Demographie lokal

Inhalte des Vortrags I. Eckpunkte der demographischen Entwicklung in Deutschland und regionale Besonderheiten II. Demographische Entwicklung in den Kommunen des Landes Niedersachsens III. Auswirkungen auf die Bibliotheken Quelle der Daten: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen (LSKN) Statistisches Bundesamt, www.destatis.de

Chance Demographischer Wandel

I. Eckpunkte des demografischen Wandels Bunter 3 Bevölkerungs- Wanderungs- entwicklung bewegungen/ Zuwanderung 2 1 Weniger Sinkende Geburtenzahlen und weniger junge Menschen Älter Steigende Lebenserwartung und mehr ältere Menschen

Wir werden weniger! Deutschland schrumpft: Bis zum Jahr 2060 wird die Bevölkerungszahl von heute rund 82 Millionen Menschen auf 70 bis 65 Millionen Menschen zurückgehen Der Anteil der Elterngeneration (d. h. die 22 bis 35 Jährigen) an der Gesamtbevölkerung geht kontinuierlich zurück (Geburtenrate je Frau bei rund 1,4) Die Zahl der Personen in Erwerbsalter (20 bis 65 Jahre) nimmt ab: besonders starker Rückgang bereits in den nächsten 10 Jahren! Auf Ebene der Städte, Gemeinden und Kreise gibt es höchst unterschiedliche Entwicklungen (starke räumliche Differenzierungen). Quelle: Statistisches Bundesamt, www.destatis.de, 12. Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung.

Wir werden älter! Auf ganz Deutschland kommt ein erheblicher Wandel der Altersstruktur zu, der bereits heute begonnen hat und konkret spürbar ist: Ab 2020 wird die Zahl der über 65 Jährigen stark ansteigen, weil dann die geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand eintreten Ab 2030 werden ca. 30 % der Bevölkerung älter als 65 Jahre sein (kontinuierlicher Anstieg bis 2060) Während heute 34 Personen auf 100 Personen im erwerbsfähigen Alter kommen (Altenquotient), werden es 2030 über 50 sein und 2060 etwa 65 Die Lebenserwartung steigt bis zum Jahr 2060 auf 85 Jahre für Jungen (Plus um 8 Jahre) und 89,2 Jahre für Mädchen (Plus um 7 Jahre) 2060 wird es fast so viele 80-Jährige wie unter 20-Jährige geben Quelle: Statistisches Bundesamt, www.destatis.de, 12. Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung.

Bevölkerungsskizze für Deutschland 2008 bis 2060 Quelle: Statistisches Bundesamt, www.destatis.de

Wir werden bunter! Die Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund nimmt zu. Binnenwanderungen sind bedeutsam. Insbesondere im Jahr 2011 gab es eine verstärkte Zuwanderung von Menschen mit Migrationshintergrund (vor allem aus dem EU-Raum, was auf die Finanz- und Schuldenkrise zurückzuführen ist). Zuwanderung kann den Rückgang und die Alterung der Bevölkerung in Deutschland jedoch nicht verhindern. Quelle: Statistisches Bundesamt, www.destatis.de, 12. Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung.

Bevölkerungsentwicklung 2008 2030 in Deutschland: Kreise und kreisfreie Städte www.wegweiser-kommune.de Seite 10

Demographische Entwicklung in Niedersachsen 2009 bis 2031

Eckpunkte der demographischen Entwicklung in Niedersachsen (Teil I) Bis zum Jahr 2031 wird die niedersächsische Bevölkerung voraussichtlich um 6,4 % auf 7,44 Mio. Einwohner zurückgehen (von 7,9 Mio. im Jahr 2011) In den Großstädten Hannover, Göttingen und Hildesheim, den kreisfreien Städten Braunschweig und Oldenburg sowie in 7 Landkreisen (z. B. LK Emsland) dürfte die Zahl der Einwohner ansteigen In allen anderen Regionen des Landes wird die Einwohnerzahl mehr oder weniger stark schrumpfen, weil das Geburtendefizit weiter zunimmt und nicht durch Wanderungsgewinne ausgeglichen werden kann.

Eckpunkte der demographischen Entwicklung in Niedersachsen (Teil II) Der größte relative Zuwachs der Bevölkerung wird im Oldenburger Münsterland mit Werten von über 20 % (LK Vechta) und fast 13 % (LK Oldenburg) erwartet (Geburtenüberschüsse, Wanderungsgewinne). Die höchsten Einwohnerverluste dürften in Südniedersachsen (LK Goslar, Northeim, Osterode am Harz, Holzminden sowie der Stadt Salzgitter etc.) zu verzeichnen sein (Geburtendefizite, Wanderungsverluste).

2031 2009 Der Wandel der Altersstruktur in Niedersachsen 2009 bis 2031 Deutlicher Rückgang der Personen im Erwerbsalter!

Durchschnittsalter in Niedersachsen 2031

Geburtenüberschüsse bzw. defizite in Niedersachsen bis 2031

Wanderungsgewinne bzw. verluste in Niedersachsen bis 2031

Eckpunkte der demographischen Entwicklung in Niedersachsen Zunehmendes Geburtendefizit: Schere zwischen der Zahl der Geburten und der Zahl der Sterbefälle geht weiter auseinander Das erwartete positive Wanderungssaldo wird die fehlenden Geburten nicht ausgleichen können In den meisten Kreisen geht die Bevölkerungszahl aufgrund von Geburtendefiziten und Wanderungsverlusten zurück. Die wenigen Kreise/ Städte mit wachsender Bevölkerungszahl profitieren von Wanderungsgewinnen und Geburtenüberschüssen Die Zahl der über 65-Jährigen nimmt überall zu; die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter geht zurück!

Starke räumliche Differenzierung der demographischen Entwicklung auf Ebene der Städte, Kreise und Gemeinden = Wettbewerb um Einwohner und Standortqualitäten = Der Durchschnitt ist nirgendwo

Die demographische Entwicklung am Beispiel ausgewählter Kommunen www.wegweiserkommune.de

Altersstruktursentwicklung in Goslar Altersgruppen 1989 2009 2031 U3 3.909 2.824 1.613 3 6 3.619 2.979 1.765 6 10 5.193 4.784 2.606 10 15 6.606 6.725 3.531 15 20 9.436 7.573 3.859 20 30 25.221 14.799 8.455 30 40 19.367 15.729 10.105 40 50 19.915 24.170 11.215 50 60 20.614 19.986 13.315 60 70 20.503 19.380 22.199 70 80 14.269 16.567 17.292 Über 80 8.121 10.671 12.736 Gesamt 156.773 146.187. 108.691 Quelle: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen (LSKN)

Altersstruktursentwicklung in Vechta Altersgruppen 1989 2009 2031 U3 4.099 4.033 4.672 3 6 3.869 4.544 4.810 6 10 5.327 6.602 6.465 10 15 6.919 9.002 7.955 15 20 8.648 9.124 7.664 20 30 20.330 17.833 18.703 30 40 14.443 17.997 23.083 40 50 11.440 23.372 22.370 50 60 11.154 16.535 20.128 60 70 8.358 11.068 22.949 70 80 5.180 9.371 14.943 Über 80 2.720 5.055 8.091 Gesamt 102.487 134.506 161.780 Quelle: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen (LSKN)

Wanderungsprofil Stadt Goslar (Quelle: www.wegweiserkommune.de)

Niedersachsen auf einen Blick Der Wandel der Altersstruktur wird sich in allen Städten, Gemeinden und Kreisen zeigen wenngleich auch unterschiedlich stark ausgeprägt. Es gibt deutliche Unterschiede zwischen dem schrumpfenden Süd-Niedersachsen und der moderaten Entwicklung Norden Niedersachsens. Cloppenburg und Vechta gehören bundesweit zu den Gewinnern des demographischen Wandels. Doch auch hier macht sich die Verschiebung der Altersstruktur bemerkbar. Je ländlicher das Gebiet, desto höher die Abwanderung der jungen Leute.

Demographischer Wandel = der Durchschnitt ist nirgendwo Aufgrund der höchst differenzierten Entwicklung in den Kommunen müssen die lokalen Daten aufbereitet, analysiert und kommuniziert werden! Auch wenn der grundsätzliche Trend Demographischer Wandel grundsätzlich bekannt ist, bedeutet es nicht, dass die Entscheider in den Stadt- und Gemeinderäten die demographischen Entwicklungen bei ihren Entscheidungen berücksichtigen. Aufgrund der Unsicherheit von Vorausberechnungen ist der Blick in den Vergangenheit oft hilfreich, um die Zukunft zu verstehen! Der Wandel der Altersstruktur gilt für alle Kommunen! zeitliche Differenzierung

Handlungsfelder im demographischen Wandel... 12. Soziales Zusammenleben 1. Infrastrukturplanung 2. Kinder- und Familienfreundlichkeit 11. Wirtschaft und Arbeitsmarkt 10. Gesundheit 9. Bildung 8. Mobilität Entwicklung kommunalspezifischer Strategien 7. Siedlungsflächen entwicklung 3. Stadt- und Ortsentwicklung 4. Integration 5. Seniorenpolitik/ Leben und Wohnen im Alter 6. Ehrenamtliches Engagement

II. Auswirkungen des demographischen Wandels auf die Bibliotheken

Handlungsfelder für Bibliotheken Bibliotheken als Orte der Begegnung & Identifikation Ausrichtung der Angebote und Aktivitäten auf die wachsende Anzahl älterer Bürger Prioritäre Handlungsfelder für Bibliotheken Vernetzung & Kooperation im Stadtteil/ Sozialraum Ausrichtung der Angebote und Aktivitäten auf eine sich wandelnde Altersstruktur Internes Personalmanagement

1. Ausrichtung auf die wachsende Zahl älterer Bürger

Die Vielfalt des Alters entdecken Sozio-demographische Segmentierung geboren 1948, aufgewachsen in GB Verheiratet, 2 erwachsene Kinder Beruflich erfolgreich, hohes Einkommen mag Hunde berühmt/im Blickpunkt des öffentlichen Interesses Sozio-demographische Segmentierung geboren 1948, aufgewachsen in GB Verheiratet, 2 erwachsene Kinder Beruflich erfolgreich, hohes Einkommen mag Hunde berühmt/im Blickpunkt des öffentlichen Interesses

1. Ausrichtung auf die wachsende Zahl älterer Bürger Die Senioren von morgen haben andere Vorstellungen vom Leben im Alter und ein anderes Freizeitverhalten als die Senioren von heute Die Nacherwerbsphase kann gut und gern 30 Jahre betragen Für Bibliotheken bedeutet es, dass die Angebote gezielt auf die Heterogenität der Gruppe ausgerichtet werden müssen. Dabei stehen Bibliotheken in einem wachsenden Wettbewerb mit vielen anderen Institutionen, die sich um die Zielgruppe der Senioren kümmern Bedeutung als Ort der Bildung steigt Chance des bürgerschaftlichen Engagements! ( und Notwendigkeit der Koordination)

2. Einstellung auf eine sich wandelnde Altersstruktur Die abnehmende Zahl der Kinder, Jugendlichen und Familien werden auch Bibliotheken jeweils zu unterschiedlichen Zeitpunkten und je nach regionaler Zugehörigkeit spüren. Ausrichtung der Aktivitäten und Angebote gezielt auf Kinder, Jugendliche und Familien, die nur wenig Zugang zu den Medienund Bildungsangeboten einer Bibliothek haben (großer Bereich: Leseförderung) Angebote für das lebensphasenbegleitende Lernen

3. Bibliotheken als Orte der Begegnung und Kommunikation Aufgrund der Individualisierung der Gesellschaft (z. B. wachsender Anteil älterer Menschen in Ein-Personen-Haushalten) haben Bibliotheken als Orte der Begegnung und Kommunikation eine Chance, sich zukünftig weiter zu etablieren => Vereinsamung im Alter Andere Öffnungszeiten (Samstag, Sonntag am Nachmittag): Bildung, Kultur und Kommunikation Trend zurück in die Stadt/ Kerne

Beispiel Interkulturelle Familienbibliothek Rheydt, Mönchengladbach Öffnungszeiten auch am Samstag und Sontag von 14 bis 18 Uhr Die Ausleihe steht weniger im Vordergrund, vielmehr ist die Bibliothek ein Ort der Begegnung: Bildungsangebote, umfangreiches Kulturprogramm, Kaffeezone Musik, Theater, Vorträge, Workshops an den Wochenenden

4. Vernetzung und Kooperation im Stadtteil/ Sozialraum Ausweitung der Kooperationen mit Kitas und Schulen sowie weiteren Bildungseinrichtungen Kooperation mit Einrichtungen der Altenhilfe (Altenheime, Pflegeheime etc.) vor Ort präsent sein Beispiel: Bremer Heimstiftung!

4. Internes Personalmanagement Durchführung von Altersstrukturanalysen und frühzeitige Vorbereitung auf den Eintritt der Belegschaften in den Ruhestand Nachwuchskräftegewinnung Koordination von Haupt- und Ehrenamt Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz

Der Demographische Wandel leitet für Bibliotheken einen Veränderungsprozess ein 1. Genaue Analyse der spezifischen Situation in der eigenen Kommune/ im Stadtteil laufende Evaluation 2. Entwicklung von Konzepten mit den örtlichen Kooperationspartnern 3. Umsetzung vor Ort: Was ist möglich? Was ist nicht möglich?

Der Demographische Wandel erfordert Mut und Entschlossenheit zum Handeln

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kerstin Schmidt Kerstin.Schmidt@demographie-lokal.de

Diese Präsentation beinhaltet die Folien des Vortrages vom 12. November 2012. Es gilt das gesprochene Wort. Kerstin Schmidt Nordholzerstr. 30 32425 Minden Fon: +49 (0)571 40 49 549 Mobil: +49 (0)1 71 977 1117 E-Mail: kerstin.schmidt@demographie-lokal.de 2012 Demographie lokal Kerstin Schmidt Diese Präsentation ist nur für den Auftraggeber bestimmt und wird durch persönliche Erläuterungen ergänzt und vertieft. Inhalte dieses Dokuments dürfen nicht an Dritte weitergegeben werden.