Demografiebericht 2015 für die Kreis- und Hochschulstadt Meschede

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Transkript:

Demografiebericht 2015 für die Kreis- und Hochschulstadt Meschede 1

Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung... 3 2. Demografische Entwicklung... 4 2.1 Gesamtentwicklung... 4 2.2 Natürliche Bevölkerungsentwicklung... 6 2.3 Ausländeranteil und Einbürgerungen... 7 2.4 Wanderungen... 8 2.5 Altersstruktur... 10 2.6 Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung... 11 2.7 Demografische Entwicklung im Vergleich... 12 3. Zusammenfassung... 12 Abbildungsverzeichnis Grafik 1: Bevölkerungsentwicklung in Meschede 2000-2014... 4 Grafik 2: Prozentuale Entwicklung der Stadtbezirke (Basisjahr 1995)... 5 Grafik 3: Natürliche Bevölkerungsentwicklung Meschede 2000-2014... 6 Grafik 4: Ausländeranteil in % und Einbürgerungen 2007-2015... 7 Grafik 5: Wanderungssaldo 2000-2014... 8 Grafik 6: Wanderungssaldo in Meschede 2000-2014 nach Nationalität....9 Grafik 7: Wanderungssaldo für Meschede nach Altersgruppen 2008-2014... 9 Grafik 8: Altersstruktur in Meschede 2000-2014-2030 im Vergleich... 10 Grafik 9: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Meschede 2000-2014... 11 2

1. Einleitung Weniger, älter, bunter: Es sind diese drei Schlagworte, die das Phänomen des demografischen Wandels mit seiner sinkenden Bevölkerungszahl, der Alterung der Gesellschaft und dem steigenden Migrantenanteil in den vergangenen Jahren auf den Punkt gebracht haben. Tatsächlich leben in Meschede bereits heute weniger Menschen als noch vor zehn Jahren, das Bevölkerungswachstum der Vergangenheit scheint beendet. Allerdings sorgt die große Zahl von Flüchtlingen derzeit auch in Meschede dafür, dass der Wanderungssaldo erstmals seit dem Jahr 2000 positiv ist. Wie nachhaltig diese Entwicklung ist, wie groß die Anzahl der Flüchtlinge, die sich dauerhaft in Meschede niederlässt, ist derzeit noch nicht abzusehen. Für die Kreis- und Hochschulstadt sind die Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur bereits seit einigen Jahren ein wichtiges Thema, das in vielen Bereichen der Verwaltung eine zentrale Rolle spielt. So beschloss der Rat auf Grundlage verschiedener Gutachten zur Bevölkerungsentwicklung bereits 2005 einstimmig, dass es Ziel der Stadt sei, den zu erwartenden Bevölkerungsverlusten entgegen zu steuern und geeignete Handlungsstrategien zu entwickeln. Ziel ist es seitdem, mit gezielten Projekten, Meschede für seine Einwohnerinnen und Einwohner sowie für Neubürgerinnen und Neubürger so attraktiv wie möglich zu gestalten, ein familienfreundliches Klima zu schaffen und einen interessanten Standort für Unternehmen zu gewährleisten. Seit 2012 versucht die Kreis- und Hochschulstadt Meschede diesen Prozess noch transparenter zu gestalten und der Bürgerschaft weitere Möglichkeiten zu bieten, sich einzubringen. Vision Meschede 2022 lautet der Titel der Stadtstrategie, die der Rat der Stadt Meschede in den Jahren 2011 und 2012 entwickelt und veröffentlicht hat. Die Idee dahinter ist, beim Handeln von Rat und Verwaltung klare Schwerpunkte zu setzen und angesichts des demografischen Wandels ein Konzept für die Zukunft der Stadt Meschede zu erarbeiten, das sich in allen Maßnahmen der Stadt widerspiegelt. Wo stehen wir? Welche Ziele haben wir? Und wie können wir sie erreichen? - Diese zentralen Fragen stehen am Anfang der Mescheder Stadtstrategie. Die Leitziele stellen den angestrebten Zustand dar, der im Jahr 2022 erreicht sein soll. Dabei sind die Ziele im Idealfall messbar und ehrgeizig, aber erreichbar. Die Strategien sind der Weg zum Ziel und damit zugleich die Vorgabe für konkrete Maßnahmen. Mittlerweile ist der dritte Jahresbericht verfasst worden, in dem die Strategien überprüft und durch durchgeführte Maßnahmen illustriert werden. Die Stadtstrategie-Broschüre ist in den Mescheder Bürgerbüros erhältlich oder kann bei Anne Wiegel, Mitarbeiterin der Kreis- und Hochschulstadt Meschede, unter Tel.: 0291/205-164 bestellt werden. Einen Überblick über die Bevölkerungsentwicklung mit den wichtigsten Daten und Entwicklungen gibt der hier vorliegende Demografiebericht. 3

2. Demografische Entwicklung 2.1 Gesamtentwicklung Noch in den 1990er Jahren hat sich die Bevölkerung in Meschede positiv entwickelt mit einem Höhepunkt von 32.879 Einwohnerinnen und Einwohnern mit Hauptwohnsitz im Jahr 1999. Da die Sterbefälle die Geburten übersteigen und auch der Wanderungssaldo in den vergangenen Jahren negativ war, schrumpft die Bevölkerung in Meschede jedoch seitdem. Durch die stark gestiegene Zuwanderung von Flüchtlingen ist der Rückgang in 2014 jedoch erstmals deutlich geringer als in den Vorjahren. Laut Landesbetrieb für Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) lebten am 31.12.2014 30.002 Menschen in Meschede. Dies bedeutet einen Rückgang der Bevölkerung von circa 0,3 % im Vergleich zum Vorjahr (zum Vergleich: Die Bevölkerung ist 2013 um 0,8 % geschrumpft). 1 Betrachtet man die verschiedenen Ortsteile, zeigt sich insbesondere in Berge/Visbeck sogar ein Bevölkerungszuwachs im Vergleich zum Basisjahr 1995, was in Teilen auf die Flüchtlingsunterkünfte mit Aufnahmekapazitäten von ca. 40 Personen zurückzuführen sein könnte. Die aktuelle Gemeindemodellrechnung von IT.NRW sagt in der Basisvariante (d.h. unter Einbeziehung des Wanderungssaldos) für den 01.01.2025 einen Bevölkerungsstand von 27.203 Personen (-9,33 Prozent im Vergleich zum 31.12.2014) und für das Jahr 2030 von 25.849 (-13,84%) voraus 2. Interessant ist, dass in der Gemeindemodellrechnung auf der Basis der Daten vom 01.01.2011 lediglich von einer Bevölkerung von 25.150 Personen ausgegangen wurde. Jedoch bleibt abzuwarten, wie sich die derzeit starke Zuwanderung langfristig auf die Bevölkerungsentwicklung in Meschede auswirken wird. Grafik 1: Bevölkerungsentwicklung in Meschede (Stand 31.12.); Quelle: IT.NRW, eigene Grafik 3 33000 32000 Bevölkerung Bevölkerung 31000 30000 29000 28000 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Jahr (Stichtag 31.12) 1 Vgl. Landesbetrieb für Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW): Bevölkerungsfortschreibung Basis Zensus 2011 (basierend auf den Daten vom 31.12.). 2 Vgl. IT.NRW: Gemeindemodellrechnung 2011-2040 (basierend auf den Daten vom 01.01.2014). 3 Die Zahlen bis 2010 basieren auf der Volkszählung von 1987, die Zahlen ab 2011 auf dem Zensus 2011. 4

Grafik 2: Prozentuale Entwicklung der Stadtbezirke (Basisjahr 1995), Quelle Daten: Kreis- und Hochschulstadt Meschede 5

2.2 Natürliche Bevölkerungsentwicklung Der Saldo von Sterbefällen und Geburten gibt einen Überblick über die sogenannte Natürliche Bevölkerungsentwicklung. Während sich die Sterberate in Meschede in den vergangenen 15 Jahren etwa auf dem gleichen Niveau bewegt, ist die Anzahl der im Stadtgebiet Geborenen in diesem Zeitraum relativ kontinuierlich gesunken, weshalb sich der Saldo stetig verkleinert hat. So ist die natürliche Bevölkerungsentwicklung in Meschede seit 2002 negativ. Die Geburtenrate in Meschede lag 2014 laut IT.NRW mit 210 Geburten und damit einem Minus von 12,86 % (minus 31 Geburten) im Vergleich zum Vorjahr deutlich unter dem Plus auf Landesebene von 5,93 Prozent. Insgesamt kamen 2013 in Meschede damit auf 1000 Einwohnerinnen und Einwohner rund 7 Geburten (im Vergleich zu 8 Geburten im Vorjahr). Jedoch ist auch die Zahl der Sterbefälle mit 331 gesunken (2013: 378). Der Saldo von Geburten und Sterbefällen bleibt mit -121 weiterhin negativ. Eine Umkehr zugunsten einer positiven natürlichen Bevölkerungsentwicklung zeichnet sich derzeit nicht ab. 4 Grafik 3: Natürliche Bevölkerungsentwicklung Meschede 2000-2014, Quelle Daten: IT.NRW, eigene Grafik 500 Natürliche Bevölkerungsentwicklung 400 300 200 Saldo Geburten 100 Sterbefälle 0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 100 200 4 Quelle: IT.NRW: Statistik der Geburten und Sterbefälle. 6

2.3 Ausländeranteil und Einbürgerungen Die Zahl der Einbürgerungen ist mit 24 im Jahr 2014 im Vergleich zum Jahr 2000 um 70 zurückgegangen und auch im Vergleich zum Vorjahr um 6 gesunken. 5 Der Ausländeranteil in Meschede ist bei einer insgesamt abnehmenden Bevölkerungszahl mit 8,48 Prozent (2.544 Nicht-Deutsche im Januar 2015) 6 im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen (um rund 0,3 Prozent), was ebenfalls auf die zunehmende Zahl von Flüchtlingen zurückzuführen sein könnte. Die meisten ausländischen Einwohnerinnen und Einwohner in Meschede stammten im Oktober 2015 aus der Türkei (745), Portugal (509), Griechenland (221), Syrien (159) und Polen (87). 7 Auffällig ist, dass die Zahl der Menschen mit syrischer Staatsangehörigkeit in 2015 stark angestiegen ist (um 106 Personen im Vergleich zum 17. Dezember 2014). 8 Laut den Daten des Zensus 2011 (Stichtag 09.05.2011) haben 22,5 Prozent der Bevölkerung in Meschede einen Migrationshintergrund, über 80 Prozent davon haben ihre Wurzeln innerhalb Europas. 9 Grafik 4: Ausländische Einwohnerinnen und Einwohner 2007-2015 (Stichtag jeweils 01.01), Quelle Daten: Kreis- und Hochschulstadt Meschede (Anteil der) Ausländischen EinwohnerInnen 2700 2650 2600 2550 2500 2450 2400 2350 8,6 8,5 8,4 8,3 8,2 8,1 8 7,9 7,8 7,7 Ausländeranteil Ausländer 2300 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 7,6 5 Quelle: IT.NRW: Einbürgerungsstatistik. 6 Quelle: Kreis- und Hochschulstadt Meschede (Stichtag 01.01.2015). 7 Quelle: ebd., Stand: 19.10.2015 8 Quelle: ebd., Stand 17.12.2014 9 Quelle: Zensus 2011, Stand: 09.05.2011. Als Personen mit Migrationshintergrund werden alle zugewanderten und nicht zugewanderten Ausländer/-innen sowie alle nach 1955 auf das heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland zugewanderten Deutschen und alle Deutschen mit zumindest einem nach 1955 auf das heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland zugewanderten Elternteil definiert. Ausländer/-innen sind Personen, die nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen. 7

2.4 Wanderungen Der Wanderungssaldo stellt neben dem natürlichen Bevölkerungssaldo die zweite Komponente zur Beschreibung der Bevölkerungsentwicklung dar. Er betrachtet die Differenz aus Fort- und Zuzügen über die Stadtgrenzen hinaus. Der Wanderungssaldo lag seit dem Jahr 2000 in Meschede im negativen Bereich 10 und unterliegt starken Schwankungen. 2014 wurden im Stadtgebiet Meschede mit 1.216 Zuzügen 92 mehr als im Vorjahr verzeichnet. Die Zahl der Fortgezogenen hat sich um 33 auf 1.211 verringert, so dass der Wanderungssaldo bei +5 liegt, was eine starke Verbesserung zum Vorjahr darstellt (-120). Dass diese Entwicklung vor allem auf den Zuzug von Flüchtlingen zurückzuführen ist, zeigt der äußert positive Wanderungssaldo bei den Ausländern mit +104, während er bei den Deutschen mit -99 weiterhin negativ ist. 11 War es in den vergangenen Jahren vor allem die Gruppe der 18- bis 25-Jährigen, die Meschede den Rücken kehrte, gab es 2014 den größten negativen Wanderungssaldo bei der Gruppe der Über-65-Jährigen (-43), vermutlich, weil hier auch der geringsten Zuzug von Ausländern zu verzeichnen war (11 Zuzüge im Vgl. zu 119 in der Gruppe der 30- bis 50- Jährigen). Dennoch scheinen immer noch mehr junge Erwachsene Meschede für ihre Berufsausbildung zu verlassen als z.b. zum Studium hierher ziehen. So liegt der Wanderungssaldo in der Gruppe der 18- bis 25 Jährigen bei -9 auch wenn er in der Gruppe der Ausländer in diesem Alter positiv ist (+25). Ein positiver Wanderungssaldo liegt hingegen bei der Gruppe der 25- bis 30-Jährigen sowohl bei Deutschen (+20) als auch bei Ausländern (+12) vor. 12 Grafik 5: Wanderungssaldo Meschede 2000 2014, Quelle Daten: IT.NRW, eigene Grafik Wanderungssaldo 100 50 0 50 100 150 200 250 300 33000 32000 31000 30000 29000 28000 Wanderungssaldo Bevölkerung 10 Anm. d. Verf.: Im Jahre 2005 wurde ein systemtechnisches Problem bei der Anmeldung von Ausländern durch das Ausländeramt des HSK erkannt. Demnach wurden in den Jahren 1996 bis 2005 242 Personen nicht an das LDS gemeldet, obwohl diese tatsächlich nach Meschede zugezogen waren. Diese Personen wurden sämtlich im Dezember 2005 als Zuzüge nachgemeldet. Dies erklärt den verhältnismäßig geringen Rückgang der Bevölkerung im Jahre 2005 sowie den unverhältnismäßig hohen Zuzug nichtdeutscher Bevölkerung. 11 Quelle: IT.NRW: Wanderungsstatistik. 12 Quelle: ebd. 8

Grafik 6: Wanderungssaldo in Meschede 2000-2014 nach Nationalität; Quelle Daten: IT.NRW, eigene Grafik 250 Wanderungssaldo nach Nationalität 200 150 100 50 0 50 100 150 200 250 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Wanderungssaldo Ausländer Wanderungssaldo Deutsche Grafik 7: Wanderungssaldo für Meschede nach Altersgruppen 2008-2014, Quelle Daten: IT.NRW, eigene Grafik 60 40 20 0 20 40 60 80 100 120 140 160 Wanderungssaldo nach Altersgruppen 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 unter 18 18 bis unter 25 25 bis unter 30 30 bis unter 50 50 bis unter 65 65 und älter 9

2.5 Altersstruktur In Meschede hat in den vergangenen Jahren bereits eine deutliche Verschiebung in der Altersstruktur stattgefunden, weg von der klassischen Bevölkerungspyramide, bei der die jüngeren Altersgruppen die Basis bilden, hin zu der aktuellen Urnenform (s. Grafik 8). Insgesamt waren am 31.12.2014 rund 28,37 % der Mescheder Bevölkerung älter als 60 Jahre. 13 Bis zum 01.01.2040 wird der Anteil der Einwohnerinnen und Einwohner über 60 Jahre laut Prognose des IT.NRW sogar auf rund 40,7 % wachsen: 14 Die Alterspyramide wird birnenförmig. Entsprechend verschiebt sich auch das Durchschnittsalter kontinuierlich nach oben. Am 31.12.2014 betrug das Durchschnittsalter in Meschede 44,12 Jahre. 15 Grafik 8: Altersstruktur in Meschede 2000-2014-2040 im Vergleich; Quelle Daten: IT.NRW, eigene Grafik 16 männliche Bevölkerung Bevölkerungspyramide weibliche Bevölkerung 90 84 78 72 66 60 54 48 42 36 30 24 18 12 6 0 400 300 200 100 0 100 200 300 400 2040 2014 2000 13 Quelle: IT NRW: Bevölkerungsfortschreibung Basis Zensus 2011. 14 Quelle: ebd: Gemeindemodellrechnung Basis 2014/2040. 15 Quelle: ebd.: Bevölkerungsfortschreibung Basis Zensus 2011. (Ab 90 Jahren wird bei IT.NRW das Alter nicht weiter differenziert, so dass das Durchschnittsalter vermutlich etwas höher ist). 16 Anm. d. Verf.: In der Prognose für das Jahr 2040 (Stichtag 01.01) fasst IT.NRW die über 80-jährigen zu einer Gruppe zusammen. Um die Vergleichbarkeit mit den Zahlen von 2000 und 2014 (Stichtag 31.12.) deutlich machen zu können, wurde die prognostizierte Gesamtzahl nach eigenen Schätzungen auf drei Gruppen (80 bis unter 85 Jahre, 85 bis unter 90 Jahre und 90 Jahre und mehr) verteilt. Bei der Schätzung wurde die Verteilung in den vergangenen Jahren als Richtwert genutzt, so dass sich folgende Aufteilung ergibt: 52 % entfallen auf die Gruppe 80 bis unter 85 Jahre, gut 29 % auf die Gruppe 85 bis unter 90 Jahre und knapp 19 % auf die Gruppe mehr als 90 Jahre. 10

2.6 Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Arbeitsort Meschede unterliegt starken Schwankungen und hat im vergangenen Jahr wieder leicht zugenommen. 2014 arbeiteten in Meschede laut der Agentur für Arbeit 12.657 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (Stichtag 30.06.2014) 94 mehr als im Vorjahr. Rund 39 % der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Meschede sind Frauen im Vergleich zu 45 % in NRW. Der Saldo aus Ein- und Auspendlern 17 lag 2013 (Stichtag 30.06.2013) in Meschede bei 2.175. Zum Vergleich: In Schmallenberg ist der Saldo mit -1.518 negativ. Ein Grund hierfür sind sicherlich die zahlreichen Behörden, die in Meschede angesiedelt sind (Hochsauerlandkreis, Finanzamt, Agentur für Arbeit), aber auch das Unternehmen Martinrea Honsel als großer Arbeitgeber in der Region. Auch auf HSK-Ebene zeigt sich eine positive Entwicklung am Arbeitsmarkt. So heißt es im Arbeitsmarktreport der Bundesagentur für Arbeit: Ende März 2015 ( ) belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf 98.634. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das eine Zunahme um 1.672 oder 1,7%, nach +1.601 oder ebenfalls +1,7% im Vorquartal. Nach Branchen gab es absolut betrachtet die stärkste Zunahme in der Arbeitnehmerüberlassung (+391 oder +31,4%); ( ). 18 Grafik 9: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Meschede 2000-2014, Quelle Daten: IT.NRW, eigene Grafik 13600 13400 13200 13000 12800 12600 12400 12200 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 12000 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 17 Erfasst wurden nicht nur die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, sondern alle in einem Arbeits- oder Dienstverhältnis stehenden Personen. 18 Agentur für Arbeit: Arbeitsmarkt in Zahlen. Arbeitsmarktreport vom 26.10.2015. 11

2.7 Demografische Entwicklung im Vergleich Während in Meschede bis zum Jahr 2040 mit einem Bevölkerungsrückgang von rund 23 Prozent im Vergleich zum Jahr 2014 zu rechnen sein wird, 19 wird das Land NRW laut Bevölkerungsvorausberechnung von IT.NRW im Jahr 2040 noch immer rund 99 Prozent der Bevölkerung von 2014 haben, der Hochsauerlandkreis rund 84 Prozent. 20 Beim Durchschnittsalter liegt Meschede zum 31.12.2014 mit 44,12 Jahren leicht über dem NRW-Durchschnitt von 43,5 Jahren und leicht unter dem Durchschnittsalter im Hochsauerlandkreis von 44,23 Jahren. 21 Je 1000 Einwohnerinnen und Einwohner kommt Meschede auf rund 7 Geburten, im Landesdurchschnitt sind es knapp 8,79. Der Hochsauerlandkreis verzeichnet etwa 7,64 Geburten pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohner. 22 Der Wanderungssaldo kann im Jahr 2014 die negative Bevölkerungsentwicklung in Meschede zwar nicht ausgleichen, ist jedoch erstmals seit langer Zeit leicht positiv (+5). Dies ist in den umliegenden Städten nicht anders: So hat die Stadt Arnsberg sogar einen positiven Wanderungssaldo von 132, Schmallenberg von 32. 23 Der Ausländeranteil liegt in Meschede bei 8,48 Prozent 24 und damit unter dem NRW- Landesdurchschnitt von 11,76 Prozent, aber über dem HSK-Durchschnitt von 7,24 Prozent. 25 3. Zusammenfassung Der vorliegende Bericht zeigt, dass die Bevölkerung in Meschede nach wie vor schrumpft. Jedoch ist es in diesem Jahr vor allem die niedrige Geburtenrate, die zu einem Rückgang der Bevölkerung führt, während der Wanderungssaldo erstmals seit langer Zeit positiv ist. Die Zahlen zeigen, dass dies auf die Zuzüge von Ausländern zurückzuführen ist. Dennoch: Aufgrund des starken Zustroms an Flüchtlingen könnte die Bevölkerung im Jahr 2015 sogar leicht ansteigen falls der Wanderungssaldo die natürliche Bevölkerungsentwicklung ausgleicht. Wie nachhaltig diese Entwicklung ist, lässt sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht voraussagen. In jedem Fall ist es für die Kreis- und Hochschulstadt Meschede, wie für viele andere Kommunen auch, eine große Herausforderung, die Unterbringung und Betreuung der Flüchtlinge sicherzustellen. Die Stadtstrategie bietet mit den Mescheder Stadtgesprächen in den kommenden Jahren die Chance, die Herausforderungen des demografischen Wandels gemeinsam anzugehen. Impressum: Kreis- und Hochschulstadt Meschede Franz-Stahlmecke-Platz 2 59872 Meschede 19 Vgl. IT.NRW: Gemeindemodellrechnung 2011-2040 Basisvariante (basierend auf den Daten vom 01.01.2014). 20 Vgl. ebd.: Bevölkerungsvorausberechnung - 2014 - (Basisvar.) 21 Vgl. ebd.: Bevölkerungsfortschreibung Basis Zensus 2011. 22 Vgl. ebd.: Statistik der Geburten. 23 Vgl. ebd.: Wanderungsstatistik. 24 Daten der Kreis- und Hochschulstadt Meschede. 25 Vgl. IT.NRW: Ausländerstatistik. 12