GI-Edition. Proceedings. Mobile Economy- T runrrs aktionen, Prozes se, Anwendungen und Dienste. Lecture Notes in Informatics

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Transkript:

GI-Edition Lecture Notes in Informatics Key Pousttchi, Klaus Turowski (Hrsg.) Mobile Economy- T runrrs aktionen, Prozes se, Anwendungen und Dienste Proceedings zum 4. Workshop Mobile Commerce Universität Augsburg, O2.- 03. Febraar 2OO4 Proceedings

Key Pousttchi, Klaus Turowski (Hrsg.) Mobile Economy: Transaktionen, Prozesse, Anwendungen und Dienste 4. Workshop Mobile Commerce 02. 03. Februar 2004 Universität Augsburg Gesellschaft für Informatik 2004

Lecture Notes in Informatics (LNI) - Proceedings Series of the Gesellschaft für Informatik (GI) Volume P-42 ISBN 3-88579-371-7 ISSN 1617-5468 Volume Editors Prof. Dr. Klaus Turowski Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Systems Engineering Universität Augsburg, Universitätsstraße 16, D-86135 Augsburg E-Mail: klaus.turowski@wiwi.uni-augsburg.de Dipl.-Kfm. Key Pousttchi Arbeitsgruppe Mobile Commerce Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Systems Engineering Universität Augsburg, Universitätsstraße 16, D-86135 Augsburg E-Mail: key.pousttchi@wiwi.uni-augsburg.de Series Editorial Board Heinrich C. Mayr, Universität Klagenfurt, Austria (Chairman, mayr@ifit.uni-klu.ac.at) Jörg Becker, Universität Münster, Germany Ulrich Furbach, Universität Koblenz, Germany Axel Lehmann, Universität der Bundeswehr München, Germany Peter Liggesmeyer, Universität Potsdam, Germany Ernst W. Mayr, Technische Universität München, Germany Heinrich Müller, Universität Dortmund, Germany Heinrich Reinermann, Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer, Germany Karl-Heinz Rödiger, Universität Bremen, Germany Sigrid Schubert, Universität Dortmund, Germany Dissertations Dorothea Wagner, Universität Konstanz, Germany Seminars Reinhard Wilhelm, Universität des Saarlandes, Germany Gesellschaft für Informatik, Bonn 2004 printed by Köllen Druck+Verlag GmbH, Bonn

Vorwort Während die Bedeutung mobiler Technologien in allen Bereichen weiter zunimmt, scheint auch die Mobile Economy langsam aus ihrem Dornröschenschlaf zu erwachen. Auch wenn das Fehlen der für die UMTS-Lizenzen aufgewendeten Mittel sich noch auf Jahre hinaus negativ bemerkbar machen wird, so nimmt dennoch Deutschland als größter Mobilfunkmarkt in Europa auch im Bereich des Mobile Commerce wieder Fahrt auf. Der 4. Workshop Mobile Commerce, der am 02. und 03.02.2004 an der Universität Augsburg stattfand, wurde vom Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Systems Engineering (WI2) der Universität Augsburg in Zusammenarbeit mit dem Mobile Applications Research Center (MARC), dem Arbeitskreis Mobile Business der IHK Schwaben in Augsburg und der GI-Fachgruppe 5.5 (E-Commerce) veranstaltet. Unter dem Leitmotiv Science meets Industry gelang es nunmehr im vierten Jahr, qualitativ hochwertige Beiträge aus Wissenschaft und Praxis miteinander zu verbinden. Eine hohe Zahl fachkundiger Workshopteilnehmer aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg verspricht dabei spannende und engagierte Diskussionen. Nach Begutachtung durch das Programmkomitee konnten 48% der eingereichten Beiträge angenommen werden, denen die aktuellen Ergebnisse der Studien MP2 und IZH2003 hinzugefügt wurden. Die Herausgeber danken den Mitgliedern des Programmkomitees für ihre engagierte Arbeit, allen Autoren für ihre Einreichungen sowie Frau Dipl.-Wi.-Ing. Bettina Bazijanec für die Mitarbeit bei der Herausgabe. Der Band enthält neben einem einführenden Beitrag die vierzehn Beiträge des wissenschaftlichen Teils der Tagung und spiegelt den Stand der Forschung auf diesem aktuellen Teilgebiet der Wirtschaftsinformatik wider. Neben Schwerpunkten in den Bereichen Mobile Geschäftsprozesse und mobiles Bezahlen wird hier von der Anwendungsentwicklung bis hin zu Rechtsfragen ein breites Themenspektrum aufgegriffen. Die mit der Reihe der Augsburger Mobile Commerce-Workshops seit 2001 geschaffene Verbindung aus wissenschaftlichem Diskurs und dem Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis wurde durch die Fachöffentlichkeit überaus gut angenommen und überschreitet längst die Grenzen dessen, was eine einzelne Universität im Rahmen eines Workshops leisten kann. Im folgenden Jahr werden wir die Reihe daher mit Unterstützung namhafter Fachkollegen in Form der Konferenz Mobile Commerce Technologien und Anwendungen (MCTA) fortsetzen. Unser Konzept ist dabei die für alle Bereiche des Mobile Commerce im deutschsprachigen Raum offene Plattform. Wir freuen uns darauf! Augsburg, im Januar 2004 Klaus Turowski Key Pousttchi

Programmkomitee Lars Christiansen Manfred Erhardt Prof. Dr. Rony G. Flatscher Dr.-Ing. habil. Thomas Flor Prof. Dr. J. Felix Hampe Dr. Jens-Werner Hinrichs Dr. Bettina Horster Prof. Dr. Helmut Krcmar Prof. Dr. Franz Lehner Key Pousttchi Prof. Dr. Kai Rannenberg Prof. Dr. Claus Rautenstrauch Stefan Schneiders Prof. Dr. Detlef Schoder Prof. Dr. Gerhard Schwabe Karsten Stroborn Prof. Dr. Klaus Turowski (Vorsitz) Prof. Dr. Hannes Werthner Manfred K. Wolff Lycos Europe Kreissparkasse Ludwigsburg Wirtschaftsuniversität Wien DaimlerChrysler AG Mobile Application Research Center (marc) fiveforces GmbH VIVAI Software AG, eco AK M-Commerce Technische Universität München Universität Regensburg Universität Augsburg Goethe-Universität Frankfurt Fraunhofer IFF Magdeburg Siemens AG, Paycircle WHU Vallendar Universität Zürich Universität Karlsruhe Universität Augsburg E-Commerce Competence Center Wien telego! GmbH, AK E-Payment

Inhalt B. Bazijanec, K. Turowski Potenziale des Mobile Commerce... 7 MOBILE GESCHÄFTSPROZESSE A. Köhler, V. Gruhn Mobile Process Landscaping am Beispiel von Vertriebsprozessen in der Assekuranz... 12 C. Heinkele, K. Pousttchi, S. Legler Mobile Vending Nutzen und Grenzen des Telemetrieeinsatzes bei Warenautomaten.. 25 T. Kalbitzer, M. Ney, K.-M. Tonn Mobile-lizing the Construction and Real Estate Industry: an Enhanced Economic Evaluation of Mobile Solutions... 39 MOBILES BEZAHLEN M. Eisenmann, K. Linck, K. Pousttchi Nutzungsszenarien für mobile Bezahlverfahren... 50 J.-W. Hinrichs, K. Stroborn, S. van Baal (Mobiles) Bezahlen aus der Sicht des Online-Händlers: Status Quo und Perspektiven... 63 A. J. Rogger, I. Celia Akzeptanz des Kaufens und Bezahlens mit dem Mobiltelefon... 79 ENTWICKLUNG MOBILER ANWENDUNGEN S. Herden, C. Rautenstrauch, A. Zwanziger, M. Plack Personal Information Guide Eine Plattform mit Location Based Services für mobile powered E-Commerce... 86 D. Haneberg, K. Stenzel, W. Reif Electronic-Onboard-Ticketing: Software Challenges of an State-of-the-Art M-Commerce Application...103 F. Lehner, E.-M. Sperger, H. Nösekabel Evaluation Framework for a Mobile Marketing Application in 3 rd Generation Networks...114

ANWENDUNGEN UND DIENSTE M. Schurig Secure SMS Banking - Neue Chance für Mobile Banking...127 T. Brüggemann, M. H. Breitner Mobile Preisvergleichsdienste...139 V. Gruhn, L. Schöpe, A. Schmitz ebill Presentment and Payment-System Com42Bill...147 RECHTLICHE ASPEKTE A. Heinemann, J. Ranke, T. Straub Zur rechtsverträglichen Technikgestaltung anhand einer M-Commerce-Anwendung...162 T. Högler, R. Bulander, G. Schiefer, O. Sandel Rechtliche Grundlagen des Mobilen Marketings...178

Mobile Preisvergleichsdienste Tobias Brüggemann, Michael H. Breitner Institut für Wirtschaftsinformatik (IWI) Universität Hannover Königsworther Platz 1 30167 Hannover brueggemann@iwi.uni-hannover.de breitner@iwi.uni-hannover.de Zusammenfassung: Preisvergleichsdienste haben wachsende Bedeutung im Electronic Commerce. Als Informationsintermediär ermöglichen sie ihren Nutzern kostenlos die Angebote vieler Anbieter zu vergleichen und günstige Angebote zu entdecken. Obwohl sich mittlerweile eine Vielzahl von Preisvergleichsdiensten erfolgreich etabliert hat, bieten nur wenige die Möglichkeit mobiler Preisvergleiche an. Mobile Preisvergleiche über SMS, WAP, i-mode oder WLAN haben derzeit im Vergleich zu stationären Preisvergleichen noch deutlich eingeschränkten Bedienungskomfort und Funktionalität, was Darstellung, zusätzliche Services und Navigationsmöglichkeiten betrifft. Bei der Konzeption mobiler Preisvergleichsdienste ist zu berücksichtigen, dass die Dienste und Konzepte des stationären Preisvergleichs größtenteils nicht eins zu eins auf den mobilen Preisvergleich übertragen werden können, sondern die speziellen Merkmale des Mobile Commerce berücksichtigt werden müssen. Aufgrund der großen potentiellen Reichweite und einer im Mobile Commerce vorhandenen Zahlungsbereitschaft ergeben sich für Anbieter große Potenziale. Für Nachfrager eröffnen sich insbesondere durch die Ortsunabhängigkeit und sofortige Verfügbarkeit GPRS-basierter Dienste völlig neue Möglichkeiten im Vergleich zum stationären Preisvergleich, die es für Anbieter zu nutzen gilt, wenn sie im harten Wettbewerb bestehen wollen. 1 Bedeutung von Preisvergleichsdiensten Mit dem Beginn der wirtschaftlichen Nutzung des Internet wurde von vielen Wissenschaftlern die Vision eines perfekten Marktes dargestellt. Durch den kostenlosen Zugang aller Marktteilnehmer zu sämtlichen Preisinformationen schien sich die Situation eines effizienten Marktes bei vollkommener Konkurrenz anzubahnen. Als Konsequenz daraus wurde angenommen, dass das Preisniveau generell absinkt. Diese Erwartung hat sich bisher jedoch nur teilweise bestätigt. Eine weitreichende und dauerhafte Senkung der Preise ist in vielen Bereichen nicht erfolgt [De03]. Vielmehr sind seit der Aufhebung des Rabattgesetzes und Zugabeverordnung Mitte 2001 vereinzelt massive Preisnachlässe und Rabattaktionen zu beobachten, um Kunden zu locken und der momentanen Konsumflaute entgegenzuwirken. Preisvergleichsdienste

treten in diesem Zusammenhang als Informationsintermediär zwischen Anbietern und Nachfragern auf. Sie ermitteln auf Anfrage mit Hilfe von Internettechnologien zeitnah Angebotsinformationen einer Vielzahl unterschiedlicher Anbieter, verarbeiten sie weiter und präsentieren ihren Nutzern die Informationen zu gewünschten Produkten in einer vergleichenden Darstellung. Innerhalb kurzer Zeit ist es dem Nutzer dadurch möglich, Angebote vieler Anbieter zu vergleichen und günstige Angebote zu finden. Der Einsatz von Preisvergleichsdiensten ist für den Nutzer sinnvoll, wenn der wahrgenommene Nutzen größer ist als der durch die Nutzung entstehende Aufwand. Mittlerweile ist die Nutzung dieser Dienste nicht mehr ausschließlich an stationäre Computer mit Internetzugang und Web-Browser gebunden, sondern wird durch mobile elektronische Kommunikationstechniken auch unterwegs ermöglicht und kann sich somit nicht nur für geplante Anschaffungen sondern ebenfalls für Spontankäufe eignen. 2 Grundlagen mobiler Preisvergleichsdienste 2.1 Mobile Kommunikationstechniken Unter mobilen elektronischen Kommunikationstechniken werden die verschiedenen Arten drahtloser Kommunikation verstanden. Derzeit sind das Global System for Mobile Communication (GSM) mit seinen Erweiterungen High Speed Circuit Switched Data (HSCSD) und General Package Radio Service (GPRS) sowie Wireless LAN (WLAN) die wesentlichen heutigen mobilen Kommunikationstechniken im Mobile Commerce und somit auch für mobile Preisvergleichsdienste [TP04]. Der weltweit dominierende Mobilfunkstandard Global System for Mobile Communication (GSM) spielt hier eine sehr große Rolle, insbesondere wenn vollständige Ortsunabhängigkeit erforderlich ist. Ursprünglich für Sprachübertragung konzipiert ist die Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 9,6 Kbit/s für viele Datendienste heute jedoch nicht mehr ausreichend. Mit der Erweiterung High Speed Circuit Switched Data (HSCSD) besteht jedoch die Möglichkeit mehrere GSM-Kanäle zu bündeln und so die Datenraten deutlich zu erhöhen. Sowohl GSM als auch HSCSD basieren auf kanalvermittelter Übertragung. Für die breite Akzeptanz von Datendiensten stellt dies jedoch einen entscheidenden Nachteil dar. Nutzungsgebühren werden nicht für die übermittelten Daten, sondern für die Dauer der Übertragung berechnet. Nutzer stehen somit ständig unter starkem Zeitdruck. Eine Lösung stellt die paketorientierte Erweiterung General Package Radio Service (GPRS) dar. GPRS ebnete erstmals den Weg zum mobilen Internet, indem in bestehenden GSM-Netzen paketorientierte Datendienste angeboten werden können und der drahtlose Zugang zu IP-basierten Netzen wie dem Internet oder Local Area Networks (LANs) ermöglicht wird. Die erzielbaren Datenübertragungsraten sind für einfache Datendienste ausreichend [Le03]. GPRS stellt somit für heutige mobile Datendienste und Preisvergleichsdienste eine wichtige Grundlage dar. Vorteilhaft für Nutzer ist, dass Kosten für das übertragene Datenvolumen und nicht für Verbindungszeit anfallen. Allerdings existieren derzeit viele unterschiedliche GPRS-Tarifmodelle, die für die Nutzer oft intransparent sind.

4 Erweiterungskonzepte Bei der Konzeption mobiler Preisvergleichsdienste ist zu berücksichtigen, dass die Dienste und Konzepte des stationären Preisvergleichs größtenteils nicht eins zu eins auf den mobilen Preisvergleich übertragen werden können, sondern die speziellen Merkmale des Mobile Commerce berücksichtigt werden müssen. Insbesondere die Möglichkeiten der Identifikation von Mobilfunkteilnehmern und ihre Lokalisierung innerhalb des Mobilfunknetzes können zur Personalisierung und zum Anbieten von Location Based Services (LBS) genutzt werden. Auch wenn die Notwendigkeit zur Personalisierung bis heute umstritten ist sind im Mobile Commerce durch die eindeutige Identifikation der Nutzer über ihre SIM-Karte alle Voraussetzungen gegeben, um Produkte und Dienstleistungen individuell anbieten zu können. Für Anbieter von mobilen Preisvergleichsdiensten bedeutet dies, dass eine vorherige Anmeldung mit Benutzername und Kennwort nicht erforderlich ist, um den Nutzer zu identifizieren. In Verbindung mit der Ortsbestimmung des Nutzers kann eine Personalisierung zum entscheidenden Erfolgsfaktor von mobilen Diensten werden. Wenn ebenfalls die genauen Positionsdaten der regionalen Händler vorliegen kann den Nutzern die Möglichkeit geboten werden, die berücksichtigten Händler auf einen bestimmten Umkreis einzuschränken und stationäre Händler Preisvergleiche mit einzubeziehen. Dies würde allerdings eine wesentlich engere Zusammenarbeit zwischen Preisvergleichsdiensten und den teilnehmenden Händlern voraussetzen. Händler vor Ort müssten ihre Produktdaten in digitaler Form vorhalten und den Preisvergleichsdiensten über eine Schnittstelle zur Verfügung stellen. Das Universal Mobile Telecommunication System (UMTS), eine evolutionäre Weiterentwicklung der Mobilfunksysteme, die auf GSM beruhen, kann für die weitere Verbreitung von mobilen Preisvergleichen eine entscheidende Rolle spielen, wenn es als Bindeglied zwischen GSM-Netzen, WLAN und dem Internet fungieren kann [Le03]. Ein bisheriger Nachteil der WLAN-Lösung, dass aufgrund fehlender Zugangspunkte ein direkter Vor-Ort-Preisvergleich nicht möglich ist, kann durch eine zunehmende Konvergenz mobiler elektronischer Kommunikationstechniken entschärft werden. 5 Fazit und Ausblick Gemessen an seinen großen Potenzialen wird der mobile Preisvergleich derzeit in einem noch sehr geringen Umfang angeboten. Die Möglichkeiten des mobilen Internet werden in diesem Bereich kaum ausgeschöpft. Bisher ist es nicht gelungen, die Popularität und Akzeptanz der stationären Preisvergleichsdienste auf mobile Dienste auszuweiten. Insbesondere die Möglichkeiten der Identifizierbarkeit von Mobilfunkteilnehmern und deren Lokalisierbarkeit innerhalb des Mobilfunknetzes müssen zur Personalisierung der mobilen Preisvergleichsdienste und zum Anbieten von Location Based Services genutzt werden, um für die Nutzer einen Mehrwert gegenüber des stationären Preisvergleichs zu generieren und somit für eine breitere Akzeptanz dieser Dienste zu sorgen. Für Anbieter von mobilen Preisvergleichsdiensten ist die Generierung neuer Erlösformen nötig, da

bisher erfolgreiche Erlösformen stationärer Preisvergleichsdienste bei mobilen Preisvergleichsdiensten nicht greifen. Gelingt es den Anbietern ihre mobilen Dienste zu etablieren, so könnten diese auch als zukünftige Killerapplikationen für eine breitere Nutzerkzeptanz des Mobile Commerce sorgen und ihnen in einem hart umkämpften Markt das mittelfristige Überleben sichern. Literaturverzeichnis [BB03] [De03] [Fr03] [Gu03] [He03] [Le03] [MBB03] [Sc01] [TO04] Brüggemann, T.; Breitner, M. H.: Alternative Geschäftsmodelle für Preisvergleichsdienste. Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Hannover, Diskussionspapier Nr. 3, 2003. http://ideas.repec.org/p/ifw/iwidps/iwidps03.html. Deutsche Bank Research (Hrsg.): B2C-E-Commerce: Internet kein großer Gleichmacher. Frankfurt am Main 2003, http://www.dbresearch.de/prod/999/prod0000000000055258.pdf. Frankfurter Allgemeine Zeitung (Hrsg.): Das mobile Internet ist nur ein Hoffnungswert. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 160, 14. Juli 2003, S. 16. GuensTiger (Hrsg.): Online-Preisvergleiche: guenstiger.de ist so gefragt wie nie, Hamburg 2003, http://www.guenstiger.de/gt/main.asp?content=presse. Heise News (Hrsg.): Mobilfunkanbieter wetteifern um WLAN Hotspots, Hannover 2003, http://www.heise.de/newsticker/data/jk-10.06.03-005/. Lehner, F.: Mobile und drahtlose Informationssyteme. Technologien, Anwendungen, Märkte. Springer-Verlag, Heidelberg u.a. 2003. Meinecke, H.; Brüggemann, T.; Breitner, M. H.: Mobiler Preisvergleich: Plattformen, Techniken und Potentiale. In: Proceedings zum 1. Preisvergleichsdienste-Workshop Konzepte, Geschäftsmodelle und Architekturen. Institut für Wirtschaftsinformatik, Hannover, 2003; S. 45 62. Schmidt, A. et. al.: Entwicklung von WAP-Anwendungen. Telecooperation Office, Karlsruhe 2001, http://www.comp.lancs.ac.uk/~albrecht/pubs/pdf/schmidt_kivs2001_wap.pdf. Turowski, K; Pousttchi, K.: Mobile Commerce. Grundlagen und Techniken. Springer- Verlag, Heidelberg u.a. 2004.