Praktikum in Vancouver, Kanada bei Infinity Engineering Group Ltd.
Der Entschluss für ein Semester ins Ausland zu gehen fiel im Sommer 2012. Der Plan war, in einem Ingenieurbüro für Tragwerksplanung zu arbeiten bzw. ein Praktikum zu absolvieren. Daraufhin informierte ich mich online über die verschiedenen Möglichkeiten welche zur Verfügung standen, mittels Austauschorganisationen oder Auf eigene Faust. Auch das Akademische Auslandsamt stellte mir einige Kontakte zur Verfügung. Mir war jedoch schnell klar dass ich mich auf eigene Faust bewerben werde, da ich die zum Teil immensen Kosten für die Vermittlung eines Praktikums sparen wollte. Nun begann die lange Phase der Bewerbung. Nachdem ich mich über die gängigen Layouts der Bewerbungsunterlagen in den englischsprachigen Ländern informiert hatte, begann ich ein Lebenslauf mit Anschreiben zu verfassen. Dafür gibt es im Internet sehr gute Anleitungen sowie Musteranschreiben. Zur Kontrolle habe ich die Unterlagen dann noch einmal von englischen Freunden lesen lassen um alle Fehler auszumerzen. Mit fertigem Lebenslauf und Anschreiben in der Hand habe ich mich nun in so ziemlich allen Praktikumsstellen beworben. englischsprachigen Ländern beworben. Die Ingenieurbüros habe ich im Internet ausfindig gemacht und meine Unterlagen entweder Initiativ gesendet oder mich auf eine der raren
Nach einigen duzend Bewerbungen von Australien bis Schottland und ein paar Monaten später hatte ich dann 3 Zusagen im Postfach. Der Wirkungsgrad war mit 1-2% jedoch eher dürftig. Meine Entscheidung fiel auf die Infinity Engineers in Vancouver. Dass Frau Prof. Dr. Meiss zu diesem Ingenieurbüro gute Kontakte pflegt war mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst. Dr. Matthias Schüller, der Chef der Infinity Engineering Group, hatte selbst lange in Stuttgart gearbeitet. Das Büro beschäftigt sich hauptsächlich mit dem erection engineering von Brücken, was natürlich mein Interesse als Bauingenieurstudent geweckt hat. Der zweite Grund war der Standort Vancouver, der mich sehr reizte. Es war mittlerweile Anfang Dezember und es wurde langsam Zeit sich um ein Visum und andere wichtige Angelegenheiten zu kümmern. Dies war leider erst zu diesem Zeitpunkt möglich, da ich zuvor nicht wusste in welchem Land ich unterkommen würde. Wer sich also Stress ersparen will, sollte lieber alles ein bisschen früher planen. Normalerweise wird das erforderliche Bewerbungsverfahren Anfang Januar freigeschalten. Da Anfang 2013 jedoch das komplette Verfahren auf eine Onlinebewerbung umgestellt wurde warteten ich und mehrere tausend Andere bis Mitte Februar als schließlich das Verfahren gestartet wurde. Der geplante Start des Praktikums
Ende Februar war jedoch nicht mehr einzuhalten. Nach erfolgreicher Bewerbung, erst in Deutschland dann in Kanada, hatte ich Mitte März mein Einreisedokument in der Hand. Nun konnte ich endlich die Flüge buchen und fand mich 3 Wochen später an der Westküste Kanadas wieder. Bei Regen, so wie die nächsten 4 darauffolgenden Wochen. Nach einer halben Woche die ich in einem Hotel in North Vancouver verbrachte fand ich schließlich eine Unterkunft am Rande der Downtown. Es gibt einen riesigen Wohnungsmarkt vor allem über das Internet. Es ist jedoch eine echte Herausforderung ein ansprechendes Zimmer zu einem vernünftigen Preis zu finden. Man sollte mindestens 650$ einplanen was ungefähr 450 Euro entspricht. Am darauffolgenden Montag startete ich meinen ersten Tag bei der Infinity Engineering Group Ltd. in North Vancouver. Mein 40 minütiger Arbeitsweg führte via Seabus, einer Persohnenfähre, über den Burrard Inlet einen Meeresarm zwischen der Downtown und North Vancouver. Ich bekam meinen eigenen Arbeitsplatz und wurde sehr nett von den Kollegen aufgenommen. Das Team bestand aus Ingenieuren, Zeichnern und zwei Chefs. Vor allem Matthias Schüller war sehr hilfsbereit und stand mir immer mit Rat und Tat zur Seite. Er versuchte mir immer möglichst viel zu vermitteln anstatt einfach nur kurz meine
Fragen zu beantworten. So konnte sich eine schnelle Frage schon mal zu einem zweistündigen entwickeln. Gespräch Die Zeit im Büro hat mir hat mir wirklich Spaß gemacht und ich habe natürlich viel über den Brückenbau gelernt. Neben dem Büroalltag bietet Vancouver vor allem im Outdoorbereich eine Menge Aktivitäten. Ich habe noch keine Stadt erlebt, deren Bewohner so sportbegeistert sind. Sobald es mal aufhört zu regnen strömen die Bewohner auf die vielen Wege rund um die Downtown und vor allem den Stanley Park um zu joggen, skaten oder Rad zu fahren. Durch die nahe gelegenen Berge lässt es sich auch hervorragend wandern und Ski fahren. Sobald in Vancouver der Sommer beginnt, das ist meistens Anfang bis Mitte Juni, zeigt sich die Stadt von ihrer besten Seite. Aufgrund der unzählige Strände und Parks verlagert sich das Leben komplett ins Freie. Leider dauert der Sommer nur etwa 3 Monate an bis es wieder zu regnen beginnt. Vancouver wird nicht umsonst The rainy City genannt. Nach einer wunderschönen und leereichen Zeit ziehe ich ein sehr positives Fazit aus meinem Auslandsaufenthalt. Ich habe nicht nur fachlich dazugelernt sondern auch interessante Menschen getroffen, neue Eindrücke gesammelt und meine Englischkenntnisse etwas aufpoliert.