Projektbeschreibung Februar 2011

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Transkript:

Projektbeschreibung Deutsch-polnisch-russisches Seminar für StudentInnen: Multiperspektivität der Erinnerung: deutsche, polnische und russische Perspektiven und gesellschaftliche Diskurse auf den Holocaust 10.-14. Februar 2011 organisiert von der Internationalen Jugendbegegnungsstätte Oświęcim/Auschwitz in Kooperation mit dem Moskauer Holocaust Center und Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.v. Zielgruppe: 6 StudentInnnen aus Deutschland 6 StudentInnen aus Polen 6 StudentInnen aus Russland Projektbeschreibung Die TeilnehmerInnen setzen sich während des deutsch-polnisch-russischen Seminars Multiperspektivität der Erinnerung: deutsche, polnische und russische Perspektiven und gesellschaftliche Diskurse auf den Holocaust mit der Geschichte des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau sowie dem Konzentrationslager Monowitz und der Vernichtung der polnischen und europäischen Juden an diesen Orten auseinander. Im Vordergrund des Seminars steht der Austausch über die wechselseitige Wahrnehmung der TeilnehmerInnen der drei Länder in Bezug auf die deutsche Vernichtungspolitik im besetzten Polen. Darüber hinaus sollen die eigenen Erfahrungen der TeilnehmerInnen in Bezug auf den 1

Umgang mit dem Holocaust in ihrer jeweiligen Gesellschaft und ihrem Platz in der staatlichen sowie privaten Erinnerungskultur thematisiert und diskutiert werden. Projektziele: Ziel des Seminars ist es, den TeilnehmerInnen Raum zu geben, sich mit der Erinnerungskultur und Geschichtstradierung ihrer drei Länder in Bezug auf den Holocaust an den Juden auseinanderzusetzen und miteinander zu konfrontieren. Das Seminar findet bewusst in der Drei-Länder-Konstellation statt, um die unterschiedlichen Interpretationsmuster verschiedener geschichtlicher Ereignisse miteinander zu vergleichen und mit Hilfe unterschiedlicher Sozialisationen, Kulturen, Traditionen, Geschichtsschreibungen und mündlichen Überlieferungen aus dem Kreise der Familie nachzuvollziehen und sich bewusst zu machen. Den TeilnehmerInnen wird die Komplexität von politischen Zusammenhängen und aktuellen Erinnerungsdiskursen vor Augen geführt. Des Weiteren soll Multiperspektivität von Geschichte erfahrbar gemacht werden und die Notwendigkeit des internationalen Dialogs und der gemeinsamen Erforschung von historischen Themen verdeutlicht werden; gerade solcher Themen die verschiedene sich auch wiedersprechende nationale Narrative in sich bergen. Arbeitsmethoden: Zu Beginn des Seminars besuchen die TeilnehmerInnen gemeinsam das Jüdische Zentrum in Oświęcim sowie die einzige erhaltene Synagoge an diesem Ort und lernen die polnisch-jüdische Geschichte der 800 Jahre alten Stadt bis 1939 kennen. Anschließend besichtigen die TeilnehmerInnen während einer zweitägigen Studienführung gemeinsam mit Historikern die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau und das ehemalige Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Die Besichtigungen der Gedenkstätten werden mit anschließenden Reflexionsrunden begleitet, die Raum zum Austausch und zur Diskussion geben sollen. Im weiteren Programmverlauf erarbeiten die StudentInnen eigenständig in deutsch-polnischrussischen Kleingruppen ein historisches Forschungsthema ihrer Wahl, das sich mit dem Schicksal der verschiedenen im KZ Auschwitz inhaftierten Opfergruppen befasst und entwickeln dazu eine Präsentation. 2

Themen: Das Schicksal der jüdischen Häftlinge Das Schicksal der Sinti und Roma Das Schicksal der polnischen politischen Häftlinge Das Schicksal der sowjetischen Kriegsgefangenen Die Erarbeitung einer Häftlingsbiographie Die Befreiung und die Nürnberger Prozesse Ein Eigenes Thema nach Wahl Im Anschluss: Erarbeitung einer Präsentation (Plakatwand, Power Point, Interview) zum jeweiligen Thema Gearbeitet wird mit wissenschaftlichen Texten, historischen Quellen und Originaldokumenten und Archivalien aus dem Archiv der Gedenkstätte und den Länderausstellungen in der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau, die von den Arbeitsgruppen individuell besucht werden. Zum Abschluss des Seminars wird die Überlebende des KZ Auschwitz-Birkenau Zofia Łyś zu Gast in der IJBS Oświęcim sein, um den StudentInnen ihre Lebensgeschichte zu erzählen und von ihrer Deportation in das KZ Auschwitz als 15-jährige zu berichten. Am letzten Seminartag werden die Ergebnisse aus den deutsch-polnisch-russischen Arbeitsgruppen präsentiert. Teilnahmevoraussetzungen: 1. Das Seminar richtet sich an StudentInnen der Geschichte und anderer verwandter Studiengänge, die ein Interesse an der Geschichte der Konzentrations- und Vernichtungslager im Zusammenhang mit der Vernichtung der Juden mitbringen. 2. Interesse an internationaler Gruppenarbeit und interkulturellem Austausch zu den Themen: Erinnerungskultur und Geschichtstradierung in den drei Ländern in Bezug auf den Holocaust. 3. Alter: zwischen 18 und 26 Jahren (pro Land 6 StudentInnen ) 3

4. Teilnahmebeitrag: 200PLN für TeilnehmerInnen aus Polen, 120 für TeilnehmerInnen aus Deutschland, 100PLN für TeilnehmerInnen aus Russland. Anteilige Rückerstattung der Reisekosten für Teilnehmende aus Deutschland und Russland gemäß der Raten des Dt.-Pol. Jugendwerks. Leitungsteam: Anna Meier: meier@mdsm.pl (stellv. Leiterin der Päd. Abteilung, IJBS Oświęcim) 4

Deutsch-polnisch-russisches Seminar für StudentInnen: Multiperspektivität der Erinnerung: deutsche, polnische und russische Perspektiven und gesellschaftliche Diskurse auf den Holocaust Studienprogramm für deutsche, polnische und russische StudentInnen PROGRAMM 2011 10.2.2011, Donnerstag Ankunft bis 15.00 Bezug der Zimmer 13.30 Mittagessen 15.00-18.00 Kennenlernrunde, Einführung in die Arbeit und die Geschichte von ASF und der IJBS Oświęcim Programmbesprechung 18.30 Abendbrot 11.2.2011, Freitag 7.30 Frühstück 8.30 Fußweg zum jüdischen Zentrum 9.00-12.00 Die polnisch-jüdische Geschichte Oświęcims bis zum Jahr 1939: Besuch des Jüdischen Zentrums in Oświęcim, 13.00 Mittagessen 14.30 Abfahrt zur Gedenkstätte Auschwitz I 15.00-18.00 Führungen durch das ehem. Stammlager in nationalen Gruppen 18.30 Abendbrot 19.30-21.00 Welche Bedeutung hat Auschwitz in den kollektiven und individuellen Gedächtnissen der jeweiligen Länder? (Auswertungsrunde) 12.2.2011, Samstag 8.00 Frühstück 9.00 Abfahrt 9.30-12.30 Führung durch das ehem. Vernichtungslager Auschwitz- Birkenau 13.00 Mittagessen 14.00 Auswertung des Besuchs der Gedenkstätte 5

14.30 Opfergruppen im KZ und Vernichtungslager Auschwitz- Birkenau Vorstellung und Einteilung der deutsch-polnisch-russischen Arbeitsgruppen 19.00 Abendbrot 13.2.2011, Sonntag 8.00 Frühstück 09.00-13.00 Arbeit am Thema und an den Präsentationen in Kleingruppen 13.30 Mittagessen 14.30-16.30 Gespräch mit Zofia Łyś, Überlebende des KL Auschwitz 18.00 Abendessen 20.00 Abschiedsabend (organisiert von den TN) 14.2.2011, Montag 8.00 Frühstück 9.00-13.00 Zeit zur freien Gestaltung / weitere Arbeit an den Präsentationen 13.30 Mittagessen 15.00-17.00 Präsentationen der Ergebnisse der Arbeitsgruppen und Diskussion Seminarende 6