50 Jahre St. Lantpert Jubiläumspfarrbrief

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Transkript:

50 Jahre St. Lantpert 1958 2008 Jubiläumspfarrbrief

Festprogramm 50 Jahre St. Lantpert Gottesdienste zur Einstimmung auf die Festwoche Sonntag 21. Sept. 2008 10.00 Uhr Sonntag 28. Sept. 2008 10.00 Uhr Gottesdienst Predigt Pfr. Hans Späth, München - Herz Jesu, anschl. Frühschoppen Gottesdienst Predigt Pfr. Axel Windecker, Freising - St. Lantpert, anschl. Frühschoppen Sonntag 5. Okt. 2008 10.00 Uhr Gottesdienst zum Erntedankfest, Predigt Pfr. Raphael Steinke, München - St. Laurentius, anschl. Frühschoppen Festwoche Sonntag 12. 0kt. 2008 10.00 Uhr Festgottesdienst Zelebrant und Prediger Prälat Domkapitular Erich Pfanzelt J. Haydn - Missa in F für Chor, Soli und Orchester Mittagessen, Festprogramm: Ansprachen und Bunter Nachmittag, Kaffee u. Kuchen Dienstag 14. Okt. 2008 16.00 Uhr Kirchengeburtstagsparty der Grundschüler der Schulen Bad-Soden und Torquato-Tasso Donnerstag 16. 0kt. 2008 14.00 Uhr Milbertshofener Seniorentage mit dem Motto: wenn die Rente nicht mehr reicht Bunter Nachmittag mit Musik, Spiel und Theater Freitag 17. 0kt. 2008 14.30 Uhr Ökumenischer Abschlussgottesdienst der Seniorentage, anschl. Krankensalbung im Zitaheim 17.00 Uhr Probe der Firmlinge 18.00 Uhr Gottesdienst mit den Firmlingen 19.00 Uhr abschließendes Essen mit den Firmlingen, Eltern und Paten Samstag 18. 0kt. 2008 9.30 Uhr Ökumenisches Frauenfrühstück 15.30 Uhr Gottesdienst mit Kleinkindern anschließend Familienspielnachmittag 19.00 Uhr Konzert der 3 Milbertshofener Chöre: W.A. Mozart, große Credomesse in C für Chor, Soli und Orchester KV 257 Sonntag 19. 0kt. 2008 10.00 Uhr Firmung in St. Lantpert Firmspender: stellv. Generalvikar Domkapitular Klaus-Peter Franzl anschließend Stehempfang Rahmenprogramm zur Festwoche Ausstellung 12.10.-19.10.2008: Ausstellung 09.11.-07.12.2008: Ausklang Fr. 07.11.2008, 19 Uhr: an der Orgel: Dokumentation der Jubiläumsfeiern Festprogramm Werden und Reifen der Pfarrei St. Lantpert (im Pfarrsaal) Künstler der Pfennigparade stellen ihre Bilder aus (in der Kirche) Konzert mit dem Vokalensemble Voces Sonantes Ehemalige Lantperter Organisten gastieren nach der Festwoche in St. Lantpert Festschrift: Mit freundlicher Mit freundlicher Unterstützung Unterstützung des Bezirksausschusses des Bezirksausschusses 11 Milbertshofen 11 Milbertshofen Am Hart - Am Olympiadorf Hart Pfarramt St. St. Lantpert, Torquato-Tasso-Str. 40, 40, 80807 München, Tel. Tel. 3581191-0, www.st-lantpert.de Auf der vorderen Umschlagseite: Der Turmhelm von St. Lantpert ist das markante äußere Zeichen der Kirche und prägt die Silhouette im östlichen Milbertshofen. 3

Grußwort des Erzbischofs Dr. Reinhard Marx Grußwort des Oberbürgermeisters Christian Ude Herzlich grüße ich Sie zum 50jährigen Bestehen Ihrer Pfarrkirche St. Lantpert in München-Milbertshofen. Mit diesem Jubiläum feiern und erinnern Sie die Anfänge Ihrer Pfarrkirche und stellen sich bewusst in die Tradition der Glaubenden Ihrer Pfarrgemeinde. Ich danke allen, die in der Vorbereitung und Durchführung dieses Festes mithelfen und wünsche Ihnen frohe und gesegnete Stunden und ein gutes Gelingen der Jubiläumsfeiern. Mit Joseph Kardinal Wendel bekam der Kirchenbau in München neue Impulse. München wurde zum Hauptort des katholischen Kirchenbaus. (P. Steiner) Auch die mutige Verwendung neuer Baustoffe und neuer Bauformen setzte progressive Zeichen. Der junge und dynamische Erzbischof bereitete die Katholiken Münchens auf den Eucharistischen Weltkongress 1960 vor. Dieser hat mit der Liturgischen Bewegung (Guardini, Kahlefeld) dem Zweiten Vatikanischen Konzil wichtige Impulse gegeben. Der Bau der Kirche St. Lantpert im Jahr 1958 zeigt die Aufbruchstimmung der jungen Gemeinde. In einer Zeit, die auch für uns als Kirche von großen Herausforderungen geprägt ist, stehen wir als Christen vor der Aufgabe, Jesus Christus als Ursprung, Weg und Ziel glaubwürdig zu verkünden. Das können wir in der Nachfolge Jesus Christi mit Freude und Überzeugung tun! Der hl. Bischof Lantpert von Freising hat mit seinem Gebet die Stadt und den Domberg vor Brandschatzung durch die Ungarn gerettet, wie die Legende berichtet. Deshalb kann der hl. Lantpert uns in unserem Bemühen, den Glauben in unserem Leben auch in schwierigen Situationen zu bezeugen, ein hilfreicher Fürsprecher sein. Trauen wir Gott zu, dass er die Dinge richtet und lassen wir die Verbindung mit ihm nicht abbrechen! Mögen Gebet und die Feier der Sakramente in Ihrer Pfarrei fortdauern und so den Menschen in Milbertshofen Rettung und Heil bringen. Auf die Fürsprache des hl. Lantpert erbitte ich Ihrer ganzen Gemeinde Gottes Segen! Ihr Nicht nur München, sondern auch die Münchner Stadtpfarrei St. Lantpert kann heuer ein rundes Jubiläum feiern. 1958, im Jahr ihrer Gründung und der feierlichen Einweihung der Kirche an der Torquato-Tasso-Straße, hatte der Wandel Milbertshofens weg von der einstigen Idylle, hin zur Industrialisierung und zum Bauboom der Nachkriegszeit gerade begonnen. Sichtbare Zeichen dieses Wandels haben damals allerdings nicht nur neue Produktionsstätten, Arbeitsplätze und Wohnanlagen, sondern auch Verkehrsschneisen wie der Frankfurter Ring und der Petuelring gesetzt. Seit den Olympischen Spielen von 1972 hat Milbertshofen dann aber eine deutliche Aufwertung erfahren. In städtebaulicher Hinsicht haben zunächst der Olympiapark mit seiner weltberühmten Zeltdacharchitektur, der Vierzylinder, die Schüssel des BMW-Museums und zuletzt die spektakuläre BMW-Welt architektonische Glanzlichter gesetzt. Und auch in puncto Lebensqualität hat Milbertshofen in den letzten Jahren durch das Förderprogramm Soziale Stadt, den Petuelpark, das Kulturhaus am Curt-Mezger-Platz, das neue Wohnquartier und das Naturschutzgebiet Nordheide oder die Verlängerung der U3-Nord bis zum Olympia-Einkaufszentrum erheblich gewonnen. Die Pfarrei St. Lantpert hat in den 50 Jahren ihres Bestehens diese Entwicklung nicht nur begleitet, sondern als eines der Zentren des geistigen, seelsorgerischen und sozialen Lebens in Milbertshofen auch aktiv mitgestaltet, hat Brücken geschlagen zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen im Stadtteil, zwischen Zugezogenen und Alteingesessenen, zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft, zwischen Alt und Jung. Brücken bauen, das Motto des 850. Münchner Stadtgeburtstags könnte damit ebenso gut als Leitmotiv über den Angeboten und Diensten der Pfarrei St. Lantpert stehen. Dafür sage ich allen, die dazu ihren Beitrag geleistet haben und weiterhin leisten, meinen herzlichen Dank. Zum 50-jährigen Jubiläum gratuliere ich sehr herzlich und verbinde damit zugleich auch meine besten Wünsche für die künftige Gemeindearbeit. 4 5

Grußwort der Bezirksausschussvorsitzenden Antonie Thomsen Grußwort des Dekans Pater Günter Reitzi OP Liebe Gemeinde von St. Lantpert! Im Jahre des 850. Stadtgründungstages der LH München darf ich zum 50- jährigen Bestehen Ihrer Pfarrkirche die herzlichen Grüße und Glückwünsche des Bezirksausschusses 11 übermitteln. In den vergangenen 50 Jahren hat Milbertshofen eine rasante, erstaunliche und durchaus positive Entwicklung erlebt. Im Zuge des verstärkten Wohnungsneubaues kamen neue Menschen aus nah und fern in unseren Stadtteil, die Gründung einer zusätzlichen Pfarrei wurde notwendig. Seit ihrem Bestehen erweist sich die Pfarrei St. Lantpert als zuverlässiger und beständiger Hort für alle, die guten Willens sind. Großes, soziales Engagement für Alt und Jung, Kirchenkonzerte als verbindendes Kulturelement und zahlreiche Veranstaltungen im Laufe des Kirchenjahres finden Anklang und Anerkennung. Weit über die Stadtgrenzen Münchens hinaus ist die vorbildliche Ökumene der drei Milbertshofener Kirchengemeinden bekannt. Diesem fruchtbaren Wirken gebührt unser besonderer Dank! In Verbundenheit im Festjahr und für die kommenden Jahre grüßt herzlich ie Pfarrei ist eine bestimmte Gemeinschaft von Gläubigen, die in Deiner Teilkirche auf Dauer errichtet ist. So wird Pfarrei im Kirchenrecht definiert. Es erscheint Ihnen ein wenig trocken und theoretisch? Stimmt! Aber Gott sei Dank ist die Pfarrei St. Lantpert nicht in erster Linie eine kirchenrechtliche Konstruktion sondern ein lebendiges Miteinander von Menschen verschiedenster Abstammung, Einstellung und Ausrichtung, alle geeint durch den Glauben an Jesus Christus. Vielleicht denken sie jetzt: Geeint sei ein bisschen übertrieben. Immer wieder gibt es Auseinandersetzungen, sei es über Bauarbeiten, das Verhalten der Jugend, die Beteiligung von Laien und so weiter. Aber das gehört doch dazu! Es wäre wohl langweilig, wenn alle das Gleiche dächten, redeten und täten. Wesentlich aber ist, in der Verschiedenheit die Gemeinsamkeit in Jesus zu finden und so Zeichen zu werden für die Welt, die gerade heute so uneins und konsensunfähig erscheint. Natürlich ist dies kein Zustand sondern ein Prozess, ein Weg, den wir gehen müssen. So wünsche ich Ihnen als Pfarrei, dass es Ihnen auch weiterhin gelinge, diesen Weg des Miteinanders und des Füreinanders zu gehen und keine verstaubte Einrichtung zu sein, sondern eine lebendige Gemeinschaft, geführt durch den Geist Gottes. 6 7

Grußwort der Dankeskirche Pfarrer Christian Weigl Grußwort des Pfarrers Alois Spielberger Liebe Christen von St. Lantpert, Grußworte sind so eine Sache. Sie gehören, wenn gefeiert wird, obligatorisch dazu. Mancher, mit dem man verbunden ist, spricht eines, und mancher, mit dem man gar nicht so verbunden ist, der aber gern demonstrieren möchte, dass man einem dennoch wichtig ist, spricht auch eines. Und es soll manchen geben, der eins spricht, schlichtweg, weil er muss Darum gleich vornweg: Bei Nachbarn wie Euch (ich erlaube mir ein freundschaftliches, bayerisches du ) schreibe ich so ein Grußwort von Herzen gerne, tue dieses nicht aus Pflichtbewusstsein und schon gar nicht um des guten Stils willen! - Wie ich die Gemeinde St. Lantpert wahrnehme? Konzentriert in dem, was sie tut. Weltoffen. Einladend. Humorvoll. Und, in diesem Zusammenhang natürlich besonders wichtig: Von einem wahren ökumenischen Geist getragen. Was St. Lantpert in die Ökumene in Milbertshofen einbringt, sind keine Lippenbekenntnisse und keine Sprechblasen: Man kann St. Lantpert beim Wort nehmen. Man ist Partner. Dafür ein tiefes, ehrliches vergelt s Gott! Es gibt Gemeinden, die davon nur träumen können, wie in Milbertshofen Ökumene gelebt wird, und St. Lantpert hat ganz wesentlich Anteil daran. In diesem Sinne und im Geiste Jesu, der nicht evangelisch oder katholisch war, sondern Gottes Sohn ganz nah bei den Menschen, wünsche ich im Namen des Kirchenvorstandes der Dankeskirche und unserer Kirchengemeinde alles Gute und Gottes Segen zum 50jährigen Kirchenjubiläum! Euer Nachbarspfarrer und Mitchrist Liebe Milbertshofenerinnen, liebe Milbertshofener! Liebe Gemeinde von St. Lantpert! Während seines Aufenthaltes in Paris kam der Dichter Rainer Maria Rilke täglich an einer Bettlerin vorbei. Sie saß stumm und scheinbar unbeteiligt an einer Gartenmauer. Hatte einer ein Geldstück in ihre Hand gelegt, ließ sie die Münze rasch in ihrer Manteltasche verschwinden. Sie dankte für keine Gabe. Sie sah zu keinem Geber auf. Ihrem Schicksal ergeben hockte sie an der Mauer, - ein lebendiges Bild des Bettelns. Eines Tages bleibt Rilke mit seinem Freund bei der Bettlerin stehen. Und er legt in die Hand der alten Frau - eine Rose. Da geschieht etwas, was noch nie geschehen ist; die Bettlerin sieht auf, ergreift die Hand des Dichters, küsst sie. Dann geht sie mit der Rose fort. Am nächsten Tag saß die Frau nicht auf ihrem gewohnten Platz. So blieb es am zweiten und dritten Tag; so blieb es eine ganze Woche lang. Verwundert fragte der Freund den Dichter nach der beängstigenden Wirkung der Gabe. Rilke sagte: Man muss ihrem Herzen schenken, nicht ihrer Hand. - Auch eine andere Frage konnte sein Freund nicht unterdrücken: wovon denn die Bettlerin all die Tage gelebt habe, da niemand Geld in ihre Hand legte? Rilke antwortete: Von der Rose! (Nach H. Frank). Wovon lebt der Mensch? - Doch nicht allein vom Geld und vom Bankkonto. Wir brauchen das Verständnis des anderen. Wir brauchen seine Zeit und die Zeichen seiner Zuneigung: einen freundlichen Gruß, einen Händedruck - die Rose. Man muss dem Herzen schenken, nicht nur der Hand! Wovon lebt der Mensch? - Nicht nur von der Erfüllung seiner äußeren Bedürfnisse. Die meisten in unserem Land sind gut versorgt. Was fehlt, sind Freunde, die zuhören können; Eltern, die ihren Kindern noch mehr Zeit schenken; Verwandte, die für ihre alten Angehörigen noch mehr Geduld aufbringen. Das ist auch mein Wunsch, nicht nur für die nächsten 50 Jahre im Wachsen und Werden unserer Gemeinde St. Lantpert. Ihr Pfarrer 8 9

Entstehung der katholischen Pfarrgemeinde St. Lantpert in München Die Anfänge der katholischen Pfarrgemeinde St. Lantpert in München gehen zurück in das Jahr 1952. Infolge des wirtschaftlichen Aufschwungs nach der Währungsreform und der damit beginnenden Bautätigkeit trug man sich schon damals mit dem Gedanken, im Ostteil der damaligen Stadtpfarrei St. Georg Milbertshofen eine neue Kirche und eine neue Seelsorgestelle zu errichten. Die damalige Gesamtkirchengemeinde von München, vertreten durch Stadtpfarrer Franz Lukas, erwarb für die katholische Pfarrkirchenstiftung St. Georg in München von der Erbengemeinschaft Ostermaier 1952 das Grundstück an der Eduard-Schenk-Torquato-Tasso- Straße. Der somit erworbene Baugrund der Gemarkung Schwabing umfasste insgesamt 0,4528 ha. Der Kaufpreis betrug DM 31.696. Auf dem Kirchenbaugrund befanden sich damals noch aus der Kriegszeit verfallene Baracken, sowie mehrere Laufgräben und Unterstände. 1953 wurde der Auftrag für die Räumung des Platzes gegeben. Im Jahre 1956 erschien Dipl.-Ing. Wilhelm Gaertner, Architekt aus München in St. Georg bei Stadtpfarrer Klemens Semmelmayr zu einer Besprechung, da er vom Erzb. Ordinariat den Auftrag zur Erstellung der Pläne für Kirche, Pfarrhaus und Jugendheim auf dem neuen Bauplatz, Torquato-Tasso-Platz, wie er damals noch hieß, erhalten hatte. Der Name der neuen Gemeinde wurde Die Baustelle vor der Grundsteinlegung durch Prälat Hartig bestimmt. Zum tausendsten Todestag des Bischof Lantpert von Freising im Jahr 1957, sollte die zu errichtende Pfarrgemeinde den Namen dieses Bischofs tragen. Damit waren viele nicht einverstanden. Stadtpfarrer Semmelmayr bemühte sich bei Prälat Hartig um einen anderen Patron. Doch er erreichte nichts. Prälat Hartig gab ihn die Antwort: Sind Sie froh, dass sie ein richtiges Mannsbild als Patron bekommen. Mit den fortschreitenden Planungen war es notwendig geworden, zu entscheiden, wer den Auftrag zum Aufbau der Seelsorgemeinde erhalten sollte. Generalvikar Dr. Johannes Fuchs entschied Mitte 1956, dass die Aufgabe dem damalige Kaplan von St. Georg, Georg Graßl übertragen werden sollte. Das Stadtpfarramt St. Georg erhielt am 17. Juli 1957 den Auftrag zur Errichtung einer kath. Filialkirchenstiftung St. Lantpert. Zweck der Stiftung ist die Ansammlung von Mitteln zur Befriedigung der ortskirchlichen Bedürfnisse der zu errichtenden Tochterkirchenstiftung St. Lantpert, insbesondere zur Entstehung und Erhaltung einer katholischen Kirche. Die Stiftung wurde mit einem Pfandbrief über DM 500 und dem Bauplatz ausgestattet. Die Verwaltung und Ausrichtung dieser Stiftung stand bis zur Bildung einer eigenen Kirchenverwaltung, der Kirchenverwaltung von St. Georg zu. Von der Regierung von Oberbayern erhielt die Stiftung des öffentlichen Rechtes die staatliche Genehmigung am 29.8.1957. Grundsteinlegung Im August 1957 begannen die Bautätigkeiten. Bereits am Kirchweihsonntag, den 20. Oktober 1957, konnte die Grundsteinlegung vorgenommen werden. Pfarrhaus und Pfarrheim waren bis zu diesem Tag bereits bis zum 1. Stock aufgemauert. Um 9 Uhr begann die Feier. Bei schlechtem Wetter hatte sich nur eine verhältnismäßig kleine Schar von Gläubigen unter den Regenschirmen versammelt. Erster Pfarrbrief an die Gemeinde 1957 Grundsteinlegung am Kirchweihsonntag 20.10.1957 Bauzustand Ende 1957, im Jugendheim rechts kann der Pfarrsaal für die erste Messe in Betrieb genommen werden 10 11

Die Ansprache des Generalvikars Fuchs enthielt zwei zentrale Gedanken: 1. Die Kirche sagt ein Ja zur Arbeit und zum Arbeiter, sie geht an den Rand der Großstädte, denn dort pulst das Leben, dort erstehen junge Gemeinden. Kirchweihe 1958 Der Termin für die Kirchweihe wurde auf den 14.Sept.1958 festgelegt, dem Fest der Kreuzauffindung, 13 Monate nach Baubeginn. Die Weihe wird von Weihbischof Dr. Johannes Neuhäusler vorgenommen. 2. Der Patron der neuen Gemeinde, der hl. Bischof Lantpert hat in einer ähnlich schwierigen Zeit gelebt, wie es die unsere ist. Auch damals kam die große Bedrohung aus dem Osten. Der hl. Lantpert hat sich damals mit seiner ganzen Kraft, mit seinem Gebet und Opfer für die Sache Gottes eingesetzt in seinem Bistum. Bei ihm finden auch wir mit unseren Bitten und Anliegen Verständnis. Um seinen Schutz und Segen wurde gerufen bei den symbolischen Hammerschlägen, die ausgeführt wurden vom Generalvikar Fuchs, Stadtpfarrer Semmelmayr, Kaplan Graßl, Architekt Gaertner, Ing. Betzenbichler, Bauunternehmer Alfons Steinmayer und Bauführer Harter. Warten vor der geschmückten Kirche, erst nach einer Reihe von Weihehandlungen darf auch das Volk in die Kirche Einzug in die Kirche, vorne Kurat Georg Graßl In die Grundmauer wurde eine Kassette eingemauert in der u.a. 1 Satz Briefmarken, 1 Katechismus, 1 Gottesdienst, Foto vom Bischof, 1 Tageszeitung, 1 Münchener Kirchenzeitung, verschiedene Münzen, sowie die Urkunde der Grundsteinlegung der St.Lantpert-Kirche in München, eingeschlossen sind. Auf Drängen des Generalvikars sollte möglichst bald mit den Sonntagsgottesdiensten begonnen werden. Man dachte zunächst an einen Kinosaal, doch es erwies sich als vorteilhaft, den Pfarrsaal soweit fertig zustellen, dass bis Weihnachten mit der regelmäßigen Zelebration am Sonntag gerechnet werden könne. Am 4. Adventssonntag fand die erste Messe im Pfarrsaal statt. Bis zur Fertigstellung des Pfarrhauses musste ein Büro in St. Georg eingerichtet werden. Frau Gunda Fuchsgruber wurde als erste Angestellte hauptamtlich am 1. März 1958 angestellt. Im Juli 1958 konnte das Pfarrhaus bezogen werden. Quelle für die Seiten 10-16: Chronik der Stadtpfarrei St. Lantpert 1958-1988, zusammengestellt von Pfr. Georg Graßl, Pfarrsekretärin Gunda F uchsgruber und Helmut Oberst, 84 Seiten. 12 Entzündung von Wachsdochten auf dem gesalbten Altar Der Bischof zeichnet ein Kreuz an die Eingangstür mit den Worten: Seht das Zeichen des Kreuzes, fliehen mögen alle höllischen Mächte Die Reliquien werden in das Reliquiengrab eingemauert Segnung des Jugendheimes nach der Weihe der Kirche Die erste Gottesdienstordnung ab 21.11.1958 An den Sonntagen: An den Werktagen: Donnerstag: Der nördliche Vorplatz war bei Gottesdiensten im Freien gerade groß genug. Hier bei der Primizfeier von Georg Jocham am 1. Juli 1962 mit dem Altar an der Nordwand 7.30 9.00 10.30 17.00 7.00 8.00 Frühmesse Pfarrgottesdienst Gottesdienst Andacht und 8.00 Messe und 19.30 Messe Wegen steigender Bevölkerungszahl und Überfüllung der 10:30 Uhr Messe wurde ab Mai 1962 an Sonntagen die Gottesdienstordnung erweitert: 7.00 Frühmesse 8.30 Pfarrgottesdienst 10.00 Kindergottesdienst 11.00 Spätmesse 19.00 Andacht 19.30 Abendmesse 13

wurde die Beschaffung der Glocken eingeleitet. Auf Vorschlag von Domkapellmeister 1961 Prof. Dr. Hafner sollte das Geläut aus 4 Bronzeglocken mit den Tönen c - es - f - as bestehen. Die Glocken wurden bei der Glockengießerei in Erding in Auftrag gegeben. Die Gesamtkosten einschließlich der Installation und des elektrischen Glockengeläutes (aus Ulm) betrugen 38.412 DM. Der Glockenguss erfolgte am 21. Feb. 1962, einige Gemeindemitglieder waren anwesend. Die Glockenweihe erfolgte am Sonntag Laetare, am 1. April 1962 durch Prälat Delagare beim Pfarrgottesdienst um 8:30 Uhr. Die Beschaffung der Glocken I Die große Glocke mit dem Ton c, Gewicht ca. 1.900 kg, ist der Allerheiligsten Dreifaltigkeit geweiht. Sie trägt ihr Bild und die Inschrift: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Dreieiniger Gott, nur dir allein soll Ruhm und Ehre sein. Die große Glocke läutet an den Fest- und Feiertagen im Ablauf, des Kirchenjahres. II Die zweite Glocke mit dem Ton es, Gewicht ca. 1.130 kg, ist unserem Patron, dem heiligen Bischof Lantpert geweiht. Sie trägt das Bild des hl. Lantpert und die Inschrift: Heiliger Bischof Lantpert segne und beschütze unsere Gemeinde! Sie ruft uns an den Sonntagen zum Pfarrgottesdienst. Die Ausgestaltung der Kirche III Die Ankunft der Glocken, eine Attraktion für die Jugend, rechts Pfr. Georg Graßl, links Matthias Biechele Die dritte Glocke mit dem Ton f, Gewicht ca. 900 kg, ist Maria, der Mutter des Herrn geweiht. Sie trägt ihr Bild und die Inschrift: Wir grüßen dich in deinem Haus, du Mutter aller Gnaden. Nun breite deine Hände aus, dann wird kein Feind uns schaden. Der zentrale Mittelpunkt ist der quadratische Altarraum mit 10 x 10 m, um den sich der Chorraum links, der Ministrantenraum, die Sakristei, die Werktagskapelle und das ebenfalls quadratische Kirchenschiff gruppieren. Über dem Altar erhebt sich der 40 m hohe Turm mit den Fenstern, die mit ihren pfingstlichen Feuerzungen den hohen Raum in helles Licht tauchen. In dem Turm sind die Glocken untergebracht. Die Hälfte des Turmes nimmt der Kupfer-Spitzhelm ein. Sie ist die Aveglocke, die uns dreimal täglich, am Morgen, am Mittag und am Abend zum Gebet ruft. IV Die vierte Glocke mit dem Ton as, Gewicht ca. 500 kg, ist dem Vater unseres Bistums, dem hl. Korbinian geweiht. Sie ziert sein Bild und hat als Inschrift den Freisinger Korbiniansruf: Hör uns Sankt Korbinian! Hilf uns Sankt Korbinian! links: Mesner Hermann Biechele zimmert das Gerüst Pfr. Georg Graßl prüft den Klang Empore mit Orgelprospekt und Rosette. In der Anfangszeit war die Empore für die Gläubigen vorgesehen, der Chor sollte auf der Evangelienseite (vor dem Konzil Bezeichnung der linken Seite des Altars in Blickrichtung Altar) in der Chorkapelle singen. Heute tritt er an verschiedenen Stellen auf: auf der Empore, in der Chorkapelle und auf der rechten Seite im Hauptraum. Die Orgel wurde von der Münchner Orgelbaufirma Carl Schuster erstellt nach Vorgabe des Orgelsachverständigen der Erzdiözese München-Freising Prof. Heinrich Wismeyer. Sie verfügt über 22 klingende Register und einer Transmission, verteilt auf 2 Manuale und Pedal, System elektrisch mit fahrbarem Spieltisch. Am Ostersonntag 2. April 1961 fand die Weihe durch Prof. Wismeyer statt. Die Kosten beliefen sich auf DM 31.879. rechts Aufzug in den Glockenturm 14 15

Bronzeplastiken von Max Faller Von Ernst Weihers (1909-1978) stammen die Kirchenfenster im Altarraum (pfingstliche Flammen Deckblatt Rückseite) und in der Werktagskapelle, hier mit der Darstellung der sieben Schmerzen Mariens: 1 Darstellung Jesu im Tempel mit der Weissagung Simeons, 2 Flucht nach Ägypten, 3 Verlust des zwölfjährigen Jesus im Tempel, 4 Begegnung zwischen Jesus und seiner Mutter am Kreuzweg, 5 Kreuzigung Jesu, 6 Kreuzabnahme und Übergabe des Leichnams an Maria (Pietà), 7 Grablegung Jesu Der Münchner Bildhauer Max Faller, geb. 1927 in Neuburg an der Donau, studierte an der Kunstakademie in München, die er als Meisterschüler 1954 abschließt. Er hat unter anderem zahlreiche sakrale Kunstwerke und liturgische Geräte in einem expressionistischen abstrahierenden Stil geschaffen, und gehört zu den bekanntesten Künstlern im kirchlichen Bereich. In der Pfarrkirche St. Lantpert sind dies u.a. der Tabernakel, das Kreuz in der Kapelle und der Osterleuchter. In der Chronik ist vermerkt, dass 1958 dafür DM 6.000 von der Gemeinde aufzubringen waren. So zählen diese Kreuz über dem Tabernakel in der Werktagskapelle Kunstwerke zu den Frühwerken des Bildhauers. Der von ihm geschaffene Kreuzweg wurde 1966 eingeweiht. Zu den späteren Werken gehört u.a. die Medaille mit dem Hl. Lantpert in der Darstellung mit dem Osterlamm. Ein von ihm kunstvoll gestaltetes Evangeliar erhielt Pfarrer Spielberger zu seinem 50. Geburtstag. 2007 überreichte Kardinal Wetter Papst Benedikt XVI. ein von Max Faller gestaltetes Evangeliar zu seinem 80. Geburtstag. Das 2002 geschaffene Augsburger Domportal mit seinen 28 Bildtafeln, an dem er drei Jahre gearbeitet hat, gehört wohl zum Höhepunkt seines Schaffens. H. Seidel Tabernakel in der Kapelle mit Verkündigungszene in Bronze versilbert Tabernakel im Chorraum Medaille zum 30-jährigen Pfarrjubiläum Marienfigur aus Eichenholz vom Bildhauer Siegfried Moroder, gesegnet am 1. Mai 1960 von Generalvikar Dr. Johann Fuchs Die 3 m hohe Eichenholzplastik des Hl. Lantpert von Siegfried Moroder wurde am 4. Advent 1959 im Pfarrsaal gesegnet. Die nachträglich angebrachte leichte Kolorierung stammt von Ernst Weihers. Die Kosten beliefen sich auf DM 7.000. Als ursprünglicher Standort war die Eingangshalle vorgesehen. Marienstatue gestiftet 2006 von Käthe und Paul Stawarz Die aus Südtirol stammende Eichenholzplastik des Hl. Lantpert mit der Pfarrkirche im Arm war ein Geschenk der Gemeinde an Pfarrer Georg Graßl 1975 zu seinem 25. Priesterjubiläum. Sie wurde zum Patrozinium 2001 als Nachlassgeschenk von Frau G. Fuchsgruber der Kirchenstiftung übergeben und schmückt das Foyer des Pfarrheims. Evangeliar für Pfr. A. Spielberger zum 50. Geburtstag 1994 Zwei Vortragkreuze von M. Faller: links das erste von 1958, rechts eine spätere Ausarbeitung, die derzeit im Kirchenraum aufgestellt ist. Einige Stationen aus dem Kreuzweg von Max Faller (1966) von links: IV. Stat. Jesus begegnet seiner Mutter, VIII. Stat. Jesus begegnet den weinenden Frauen, XI. Stat. Jesus wird ans Kreuz genagelt, XIII. Stat. Jesus wird vom Kreuz abgenommen. Als XV. Stat., die nicht zum traditionellen Kreuzweg gehört, wird hier die Auferstehung dargestellt. 16 17

Anfang der 1990er Jahre traten Mängel am alten Pfarrheim immer deutlicher zu Tage. Der Pfarrgemeinderat (PGR) erarbeitete mit seinem Arbeitskreis Renovierung ein wünschenswertes Raumprogramm, das unter anderem die volle nachträgliche Unterkellerung des Gebäudes vorsah. Am 18. 2. 1991 lag der Vorschlag bei der Kirchenverwaltung (KV) vor. Er erschien als nur schwer vermittelbar gegenüber dem Erzbischöflichen Bauamt. Am 25. 11. 1991 wurde dort ein Erstantrag gestellt. Gesamtsanierung notwendig In einem Beschluss der Erzb. Bau- und Kunstkommmission vom 7. 4. 1992 wurde die Notwendigkeit einer Gesamtsanierung grundlegender Mängel bauphysikalischer Art sowie einer besseren funktionellen Grundrissanordnung auch der Neuordnung der Küche und der WC- Anlage festgestellt; dazu wurde ein Clubraum mit 40-50 qm in Erwägung gezogen. Pfarrer und PGR haben mehrfach nachgefragt. Die KV musste am 15. 3. 1993 feststellen, dass es bis heute nicht möglich war, eine abschließende Beurteilung der erforderlichen Renovierung zu erhalten. Am 23.9.1993 erläuterte dann der vom Ordinariat beauftrage Architekt Dipl.-Ing. Franz Kießling ein Konzept: Demnach sollte ein Saal-Neubau zwischen Kapelle und altem Heim an die Kirche angebaut werden, zum alten Heim hin ein Atriumhof entstehen und im alten Saal Zimmer eingebaut werden. Die KV beauftragte Architekt Kießling mit der Planung. In einem Beschluss der Erzb. Bau- und Kunstkommission vom 30. 11. 1993 wurde der Plan weitgehend abgelehnt, andere Anregungen gegeben und auf die starke Rückläufigkeit des Kirchensteueraufkommens hingewiesen. Die KV erhebt am 12. 2. 1994 gegen diesen Beschluss Einspruch. Am 19. 4. 1994 gibt die Kommission eine grundsätzliche Zustimmung; am 11. 10. 1994 wird dem überarbeiteten Entwurf im Grundriss zugestimmt. Nach weiteren Planungen und Schriftwechsel ist Arch. Kießling am 13. 2. 1995 mit einem Modell bei der KV. Im Erzb. Baureferat war inzwischen nach Herrn C.T. Horn, Ordinariatsrat G. Resenberg der Leiter; im Baubezirk hatte schon früher Herr Römisch Herrn Sedlmeier abgelöst. Es werden noch Alternativen für weniger Verbrauch an Grünfläche im Pfarrgarten entwickelt und Vorgespräche mit den städtischen Genehmigungsbehörden geführt. Im Dezember 1995 werden die Bauvorlagen (Eingabepläne) bei der Münchner Lokalbaukommission (LBK) eingereicht. Mit Schreiben vom 10. 5. 1996 teilt das Erzb. Baureferat einem beabsichtigten Baubeginn in 1998 verbindlich mit. Ein angestrebter vorgezogener Baubeginn ist nicht möglich. Das Genehmigungsverfahren zieht sich hin. Am 13. 12. 1996 erteilt die LBK die Baugenehmigung. Bei der Aufstellung des Mittelbedarfs im Januar 1997 wird erkennbar, dass sich der beabsichtigte Baubeginn Pfarrheim-Neubau 2001-2003 bestenfalls durch Hinweis auf die Behindertenarbeit der Pfarrei halten lässt. Erweiterung und Umbau oder Abbruch und Neubau? Schon seit einiger Zeit häuften sich Verstopfungen in den schadhaften Abwasserkanälen. Im April 1997 beauftragte das Ordinariat das Ing.-Büro Linsmeier, die Schadensbehebung zu projektieren. Noch nicht erledigt waren Beanstandungen der Branddirektion und der LBK von 1995. Seit längerem war auch der Abbruch und Neubau des Pfarrheims im Gespräch; vielen erschien das bei dem ziemlich jungen Heimbau nicht vertretbar. Im Zuge der Kostenermittlungen und der Suche nach preiswerten Varianten stellte sich heraus, dass Abbruch und Neubau billiger vorher kommen als der genehmigte Plan; im Oktober 1997 kann Pfarrer Spielberger dem Architekten mitteilen, dass die Gemeinde nun offen sei für einen Neubau. Ein Plan dafür liegt rasch vor. Bei einem Lokaltermin am 23. 10. 1997 in St. Lantpert mit maßgeblichen Leuten der Erzb. Bau- und Kunstkommission, Planern und Mitgliedern des PGR wird deutlich, dass für Neubauten kein Geld zur Verfügung steht. Ordinariatsrat Resenberg fährt deshalb den Begriff Ersatzbau ein. Neben der Renovierung des Altbaus wird der Einbau eines provisorischen Saales in der Kirche erwogen; das wird vom Ordinariat abgelehnt. Am 18. 11. 1997 fährt Frau Heller, Sicherheitsingenieurin im Erzb. Baureferat, eine sicherheitstechnische Begehung durch; im Schreiben vom 2. 12. 1997 gibt sie eine Zustandsbeschreibung und Anregungen. Es fehlen zweite Rettungswege. Sogar der nachträglich eingebaute Behindertenaufzug erfüllt nicht mehr die gültigen Anforderungen. Politiker werden eingeschaltet Da keine Reaktionen erkennbar sind, wendet sich die Pfarrei auch an Politiker. MdL Franz Maget, der in der Pfarrei wohnte, schaltet Bürgermeisterin Dr. Burkert ein, die ihrerseits Briefe (27. 4. 1998) an Generalvikar Dr. Simon und an den Leiter der LBK Dr. Oehl schreibt. Die Stimmkreisabgeordnete M. Hohlmeier schreibt an Kardinal F. Wetter. Im LBK hat man anscheinend erfahren, dass aus finanziellen Gründen der Umbau nicht mehr vorgesehen ist. Im Schreiben vom 6. 7. 1998 verweist sie darauf, dass sie auf die Behebung der 1995 festgestellten baulichen Mängel nur aufgrund der Baugenehmigung und in Erwartung eines unmittelbar bevorstehenden Umbaus verzichtet hat. Sie droht die Sperrung des ganzen Pfarrheims an. Sperre des Pfarrheims durch die Lokalbaukommission und Notpfarrheim Die Planungen von Ordinariat und Architekt waren weitergegangen. Auf Beschluss der Erzb. Bau- und Kunstkommission vom 10. 3. 1998 sollte Arch. Kießling seinen letzten Entwurf umarbeiten zu einem einfachen, kostengünstigen Gebäude. Das Ergebnis war mit einer Überschreitung der Baugrenzen im Westen verbunden. Das wollte die Stadt - auch bei einer Besprechung mit dem Architekten am 15. 6. 1998 - nicht zugestehen. Möglicherweise haben solche Umplanungen die Geduld der LBK so strapaziert, dass das Schreiben vom 6. 7. 1998 zwangsläufig kommen musste. Diese Androhung der Totalsperrung löste hektische Aktivitäten bei Pfarrei, Ordinariat und Architekt aus. Angesichts des bevorstehenden 40-jährigen Jubiläums sollte wenigstens eine Teilnutzung erhalten bleiben. Aus einem Schreiben des PGR vom 26. 10. 1998 an Baureferent Resenberg ist zu entnehmen, dass mit Beschluss der LBK vom 25. 9. 1998 das Heim endgültig und ganz geschlossen ist. Jetzt wird ein Notpfarrheim dringend. Das Ordinariat kauft von der Messe-München-Baugesellschaft mbh gebrauchte Büro-Container. Die KV stimmt am 17.11.1998 der Aufstellung des Notpfarrheims zu und fügt an, dass es einer zügigen Planung des Neubaus nicht im Wege stehen darf. Dombaumeister Brannekämper bemüht sich erfolgreich um die rasche Abwicklung mit der LBK. Am Sonntag 7. 2. 1999 wird das Container-Pfarrheim in Betrieb genommen. Nach der Schließung des Altbaus hatte die Erzb. Bau- und Kunstkommission die Zusammenarbeit mit Arch. Kießling eingestellt. Im Hinblick auf eine schnellstmögliche Durchführung des Projektes revidiert die Kommission ihren Beschluss vom 6. 10. 1998 und stimmt der Weiterbeauftragung unter Auflagen am 16. 3. 1999 zu. Am 9. 6. 1999 legt Arch. Kießling einen Entwurf vor: alle Räume zusammenhängend und ebenerdig. Er wird von der KV mehrheitlich beauftragt weiterzuplanen, weil keine konsensfähige Alternative in Sicht ist und eine Streichung von Finanzmitteln befürchtet wird. Zu einem 18 19 nachher

Notpfarrheim Container Vorentwurf vom 28. 6. 1999 erteilt die Erzb. Bau- und Kunstkommission am 13. 7. 1999 ihre grundsätzliche Zustimmung mit der Maßgabe, dass nach Klärung der von der KV kritisierten Punkte der Bauantrag noch im Herbst bei der LBK eingereicht werden soll. Am 16. 9. 1999 sind in einer neuen Variante zur Schonung der Gartenflächen Gruppenräume im Obergechoss und eine Kegelbahn im Keller vorgesehen. Die KV stimmt diesen Plänen zu. Daraufhin beauftragt das Erzb. Baureferat mit Schreiben vom 24. 9. 1999 Arch. Kießling mit der neuen Genehmigungsplanung. Die Eingabepläne datieren vom Dezember 1999; die Abbruchgenehmigung für das alte Pfarrheim war schon im August erteilt worden. Abbruch des alten Pfarrheims Mehrmals hat sich die Pfarrei nach dem Stand der Planungen erkundigt; die Informationen wurden als zu spärlich empfunden. Am 6. 11. 2000 teilt das Baureferat seine Terminplanung mit: Demnach ist die Ausschreibung der wesentlichen Gewerke für Januar 2001 und der Abbruchbeginn Anfang März 2001 vorgesehen mit anschließendem Aushub und Rohbauarbeiten. Die Finanzierung sei im Haushalt für 2001 und 2002 gesichert. Später wird der Abbruchtermin auf den 19. Februar festgelegt. Mit den Pfarrnachrichten vom 11.- 18. 2. 2001 wird die Gemeinde verständigt, dass dann der Hauptzugang in die Kirche nur mehr beim Turm möglich ist. Weil der Elektro-Hauptanschluss auch für Pfarrhaus und Kirche sich im Keller des abzubrechenden Heims befindet und sich der provisorische neue Stromanschluss verzögert, wird der Abbruchbeginn von der Bauleitung, IMP-Ingenieurbüro für Bauwesen GmbH, auf den 5. 3. 2001 verschoben. Da geht es aber Drangvolle Enge im Container bei der Verabschiedung von Mitarbeitern am Pfarrfest 15. 7. 2001 wirklich los. Am 23. 5. 2001 ist der Abbruch beendet und die Nordtür der Eingangshalle zur Kirche kann wieder benutzt werden. Ab 2. 4. 2001 werden im Pfarrgarten die neuen Schächte und Leitungen für das Abwasser und die Sickergruben für das Regenwasser erstellt. Auch die Vergabe der Baumeisterarbeiten hat sich verzögert. Am 18. 6. 2001 wird bekannt, dass die Firma Noe-Bau GmbH Regensburg vom Erzb. Baureferat als Maßnahmeträger beauftragt wurde, die Baumeisterarbeiten auszuführen. Ablehnung für Photovoltaik auf dem Dach Die Pfarrei hatte schon für den 12. 3. 2001 den Umweltbeauftragten der Erzdiözese, Herrn Dobmeier eingeladen, der KV und dem Bauausschuss des PGR über die Möglichkeiten der Sonnennutzung auf den nach Süden geneigten Pultdächern des Neubaus zu unterrichten. Die Nutzung dieser gut geeigneten Dachflächen für Photovoltaik wurde befürwortet. Bei einer Besprechung im Ordinariat am 20. 6. 2001 werden grundlegende Festlegungen zur Materialverwendung, zum Ausbauvolumen und zur Möblierung getroffen. Dabei werden die Investitionskosten der Photovoltaik vom Baureferenten als auch von der Pfarrei nicht finanzierbar abgelehnt. Die Bereiche Kegelbahn, Kegelstube und Tischtennisraum sollen nur für den späteren pfarrseitigen Ausbau vorbereitet werden. In der KV-Sitzung vom 12. 9. 2001 wird bekannt, dass der von der Pfarrei erarbeitete Ausstattungsplan für die Heimküche vom November 2000 mit ca. DM 70.000 zu Buche schlägt und nur eine übliche Küchenausstattung mit ca. DM 20.000 bezuschusst wird. Den Rest muss die Kirchenstiftung durch Spenden aufbringen. Die Pfarrei wurde schon wiederholt aufgefordert, für bauliche Mehrkosten, die durch die Betreuung Behinderter notwendig werden, Zuschussquellen zu erschließen. Bettelbriefe werden geschrieben und die Herren Biechele und Breitsameter basteln auf Anregung von Frau Oberst kleine Tische und Stühle, die gegen entsprechende Spenden z.b. beim Weihnachtsbasar angeboten werden. Anlässlich der Währungsumstellung von DM auf Euro wird dazu aufgerufen, Rest-/Schlafmünzen und -scheine für das Heim zu spenden. Am 27. 2. 2002 muss die KV entscheiden, ob die Kegelbahn und der Tischtennisraum doch im Zuge der laufenden Arbeiten ausgebaut werden sollen. Sie stimmt dem zu. Zur Sprache kommt auch die Westfassade der Kirche. Das alte Heim war dort abgebaut, deshalb müssen Ergänzungen vorgenommen werden. Am 22. 5. 2002 verständigen sich der Baureferent und der Architekt darauf, den Anschluss des Kirchendachs an die Giebelwand zu verändern. Das dazu notwendige Gerüst kann für die schon im Februar angedachte Überarbeitung des Rosettenfensters genutzt werden. Es hatte immer wieder Ärger mit eingeworfenen Glasscheiben und Zugluft auf die Chorsänger gegeben. Eine Schutzverglasung, die vom Baureferenten als Stand der Technik bezeichnet wird, soll dem abhelfen. Das musste weitgehend aus Eigenmitteln bezahlt werden. Brand im Rohbau Im Juli 2002 sind die Ausbauarbeiten im Heim so weit fortgeschritten, dass die Pfarrei die Einweihung für den 10. 11. 2002 plant. Herr Römisch, Projektsteuerer im Erzb. Baureferat, hält diesen Termin wegen der dann unfertigen Außenanlagen für verfrüht. Ein Brand am 20.10.2002 führt dann zur ungewollten Verschiebung. In einem WC-Raum im Erdgeschoss hatten sich gelagerte Parkett-Materialien entzündet und große Teile des Neubaus verrußt. Das Landeskriminalamt ermittelt als Brandursache Selbstentzündung gelagerter Materialien. Von der Brandversicherung der Erzdiözese wird ein Gutachten und die Behebung der Schäden veranlasst. Inzwischen ist auch die umgestaltete Vorhalle der Kirche das westliche Vordach und die Pflasterung des Vorplatzes beendet. So kann das neue Pfarrheim am 30. 3. 2003 eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben werden. Kosten Nach der Einweihung kommt auch wieder die finanzielle Eigenleistung der Pfarrei zur Sprache. Für das Rosettenfenster der Kirche, Kegelbahn und andere Wünsche waren schon Mittel geflossen. Am 25. 6. 2003 hat die KV über eine Aufforderung des Projektsteuerers im Baureferat, Herrn Römisch, zu beschließen. Demnach sollen wir uns als arme Pfarrei an den Baukosten mit nur 100.000 beteiligen; es sind 5 Jahresraten je 20.000 vorgesehen. Die erste Rate wird für 2004 überwiesen. Weitere Spendengelder werden benötigt; eine Spenderliste wird im Heim aufgehängt. Auf der Fläche nördlich der Kirche ist im genehmigten Plan ein Dach ähnlich dem westlichen Vordach, aber mit aufwändiger Hängekonstruktion vorgesehen. Wegen des dort stehenden Container-Pfarrheimes und des Baubüros wird die Ausführung zunächst zeitlich hinausgeschoben, dann aus Kostengründen abgesagt. Trotzdem muss ein vorgesehener flächengleicher Grundstücktausch mit der Stadt München durchgezogen werden, nicht zuletzt deshalb, weil die erste Stütze des Vordaches auf städtischem Grund steht. Die neue Grenzlinie verläuft parallel zur Der neue Pfarrsaal wird von der Gemeinde in Besitz Am 13. 12. 2001 wird das Richtfest gefeiert. Kirchenwand; der Geh- und Radweg muss umgelegt wer- Abbrucharbeiten am 16. März 2001 genommen 20 21 den. Am 18. 5. 2006 wird notariell beurkundet und am 26. 7. 2006 die neue Grenze vermessen. Der Wegumbau zieht sich noch bis zur Abnahme am 2. 4. 2007 hin. Die Kosten hierfür gehören noch zum Neubau. Die Neubaukosten werden vom Erzb. Baureferat in einer Aufstellung vom 2. 5. 2007 auf 4.373.456 beziffert. Dieser Aufstellung nach kann die letzte Rate der Pfarrei für 2008 auf 5.180 ermäßigt werden. Der Betrag wird aber, entsprechend eines Beschlusses der KV vom 13. 3. 2008, zurückbehalten, bis für die mangelhafte Eingangstür eine befriedigende Lösung gefunden ist. Andreas Schneider Domkapitular Prälat Erich Pfanzelt bei der Weihe des Pfarrheims am 30. März 2003

Der Hl. Lantpert - Bischof von Freising Lantpert war der 13. Bischof des Bistums Freising. Er leitete die Diözese von 937-957. Während seiner Regierungszeit fielen wiederholt die Ungarn in Bayern ein, bis sie im Jahr 955 auf dem Lechfeld bei Augsburg entscheidend zurückgeschlagen wurden. Das Volk verehrte ihn als den großen Beter und schrieb ihm in Freising die Rettung des Domes vor den Ungarnhorden zu. Lantpert starb am 19. September 957. Ständige Bedrohung durch ungarische Reiterscharen Wie die meisten Bischöfe dieser frühen Zeit stammt Lantpert aus dem einheimischen Adel und gehörte wahrscheinlich schon vor seiner Bischofsweihe zum Domklerus in Freising. Als er das Bistum übernahm, lebte das Land in ständiger Bedrohung durch die kriegerischen Ungarn. Zu Beginn des 10. Jahrhunderts war sein Vorgänger, Bischof Uto (906-907), in der Schlacht bei Pressburg gefallen. Siebenmal fielen in der Regierungszeit Lantperts die gefürchteten Reiterscharen aus dem Osten in Bayern ein, verwüsteten das Land und plünderten Kirchen und Klöster. In dieser Not fügte man damals einer alten Litanei am Dom die Bitte ein:»ab incursione alienigenarum libera nos Domine«(Vom Einfall der Fremden erlöse uns Herr). Ob Bischof Lantpert an der Schlacht auf dem Lechfeld am Laurentiustag des Jahres 955 teilgenommen hat, wissen wir nicht. In all diesen Stürmen aber ist der Freisinger Domberg verschont geblieben. Es ist möglich, dass der Bischof dies durch Tributzahlungen erreicht hat, ähnlich wie Erzbischof Herold in Salzburg. An dieser Stelle setzte später die Legende ein. Um die Erhaltung des Friedens setzte sich Bischof Lantpert in den inneren Auseinandersetzungen des Landes ein. Als sich Liudolf gegen seinen Vater, König Otto I., erhob, trat der Freisinger Bischof im Gegensatz zum Salzburger Erzbischof diesem Aufstand nicht bei. Lantpert scheint in einem sehr guten Verhältnis zu König Otto I. gestanden zu haben, obwohl er nicht zu den großen und einflussreichen Persönlichkeiten des Reiches gehörte. Augsburger Synode nach dem kulturellen Niedergang Als der König im Jahr 952 auf dem Lechfeld bei Augsburg einen Reichstag abhielt, traten im Anschluss daran die Bischöfe zu einer kirchlichen Reformsynode zusammen. Die Wirren der Zeit hatten sich auch nachträglich auf Sitte und Zucht im Volk, bei den Priestern und in den Klöstern ausgewirkt. Damit verbunden war ein auffallender kultureller Niedergang in Bayern. Mit solchen Sorgen hatte sich diese Synode von 952 zu befassen. Der König hat nach dem Brauch der Zeit die Versammlung einberufen und auch an ihr teilgenommen. Neben Bischof Lantpert waren noch zwei weitere Bischöfe anwesend, die als Heilige verehrt werden: Ulrich von Augsburg und Konrad von Konstanz. Die eigentliche Reformarbeit aber konnte Lantpert nicht mehr beginnen, da er schon wenige Jahre später starb. Sie wurde zielstrebig fortgeführt von seinem Nachfolger, Bischof Abraham (957-993/4). Das Nebelwunder Die Legende berichtet im späten Mittelalter, auf die Fürbitte Mariens, der Patronin der Domkirche, und durch das Gebet Bischof Lantperts seien die in Freising durchziehenden Ungarn mit Blindheit geschlagen worden, sodass sie den Domberg nicht sehen konnten. Etwas später wandelt sich die Legende zum Nebelwunder: Auf das Gebet des hl. Lantpert hin sei so starker Nebel eingefallen, dass die Feinde den Domberg nicht sehen konnten. Nach einer letzten Version der Legende hat der starke Nebel die bereits angelegten Brandfackeln zum Erlöschen gebracht. Frühzeitige Verehrung als Heiliger Lantpert ist schon sehr bald nach seinem Tod im Volk als Heiliger verehrt worden, obwohl in dieser Zeit noch keinerlei Wunder mit seinem Leben in Verbindung gebracht wurden. Es wurde zunächst auch keine Lebensbeschreibung verfasst, die ihm - wie sonst durchaus üblich - manches Mirakelhafte zugedichtet hätte. Er galt einfach als eine große Betergestalt auf dem bischöflichen Stuhl. Eine alte Inschrift im Chor des Freisinger Domes brachte zum Ausdruck, dass hier vor dem Altar sein liebster Platz gewesen sei. Ein gutes Jahrhundert nach seinem Tod ist bereits urkundlich zu belegen, dass ein Grab erhoben war; Zeichen dafür, dass er als Heiliger verehrt werden durfte. An seinem Grab wurden Stiftungen niedergelegt, deren Ertrag den Armen zugute kommen sollte,»die vor der Türe stehen«. Josef Maß aus den Internetseiten des Erzbistums München und Freising, Heilige und Selige Der Hl. Lantpert auf einem Gemälde im Freisinger Fürstengang. Eine ähnliche Darstellung findet sich als Miniaturmalerei von Sr. Kreitmayr, Altomünster (um 1700) auf einem Reliquiar im Dommuseum. Reliquienschrein des Hl. Lantpert in der Krypta des Freisinger Doms gegenüber dem Reliquienschrein des Hl. Korbinian. Er wurde 1973 von Kardinal Julius Döpfner gestiftet und ist ein Werk von Erhard Hößle. Er ist immer links und rechts des Fotos mit Blumen geschmückt, Kerzen brennen. Bei den Freisingern genießt er eine tiefe Verehrung. Hymnus aus einem Freisinger Homiliar des 11. Jahrhunderts Es freue sich die ganze jungfräuliche Mutter Kirche, erfreut durch die großen Verdienste des hervorragenden Bischofs Lantbert. Es freue sich das glückliche Bayern, gesegnet mit einem so liebenswürdigen Spross. Es juble vor allem die Stadt Freising, geehrt durch die Lehre, den Schutz und den heiligen Leib ihres großen Bischofs. Mögen wir verdienen, stets seine fromme Fürbitte beim Herrn, unserem Gott, zu erfahren. Am 1. Januar 1962 schmückte die Reliquie aus dem Freisinger Dom kurzzeitig die Pfarrkirche anlässlich der Erhebung der Pfarrkuratie zur Stadtpfarrei. Gedenktag 18. September Bischof Lantpert starb am 19. September 957. Sein Gedenktag im Heiligenkalender ist der 18. September. Möglichst nahe an diesem Gedenktag findet in unsere Pfarrgemeinde jedes Jahr das Patroziniumsfest statt. Gezeigt wird er immer im bischöflichen Ornat, häufig hat er ein Lamm bei sich. Es deutet auf sein Amt als Seelenhirte hin. Diese Darstellung schmückt auch den offiziellen Briefkopf der Pfarrgemeinde. Es gibt auch einen Bischof ähnlichen Namens Bischof Lambert (Lantpert) von Maastricht (Niederlande), der am 17. Sept. 705 in Lüttich ermordet wurde und der u.a. in Freiburg und Münster als Märtyrer verehrt wird. Sein Gedenktag, 17. / 18. September ist mit dem des Hl. Lantpert von Freising faktisch identisch. Lantpert, Lantbert, Landpert Mehrere Schreibweisen seines Namens sind bekannt: Lantpert, Landpert, Lantbert. Im Althochdeutschen bedeutet es glänzende(s) / strahlende(s) Land / Heimat. Zwei Bauernregeln sind in Bayern bekannt: 1. Ist St. Lantpert klar und rein, wird das Frühjahr trocken sein. 2. Lantperti nimm Erdäpfel raus, doch breit ihr Kraut am Felde aus, der Boden will für seine Gaben, doch ihr Gerippe wieder haben. 22 23

Georg Graßl wurde am 17. März 1922 in Willertshausen bei Zolling geboren. Die Kindheit verbrachte er auf dem elterlichen Bauernhof, die Volksschule besuchte er in Reichertshausen. Das humanistische Gymnasium in Freising besuchte er als Zögling des erzbischöflichen Knabenseminars. Aus dieser Zeit stammten die schönsten Erinnerungen an seine Jugendzeit. Groß war die Freude, wenn die Ferien nahten, die er bei seinen Eltern und Geschwistern verbringen konnte. Kriegszeit Bei Ausbruch des Krieges wurde das Knabenseminar beschlagnahmt und Kriegslazarett, die Schüler mussten in wechselnden Unterkünften bis zum Abitur untergebracht werden. Zwei Tage nach dem Abitur erfolgte die Einberufung zum Reichsarbeitsdienst in eine Musterabteilung, von der man zahlreichen Führernachwuchs erwartete alle waren Abiturienten. Nach kurzer Ausbildung erfolgte der erste Einsatz in Biarritz / Frankreich zum Bau eines Flugplatzes. Die Einberufung zum Militär in eine Pionierabteilung erfolgte im Oktober 1941, die Verlegung an die russische Front im Mai 1942. In einem relativ ruhigen Frontabschnitt in der Nähe von Moskau überwinterte man bis zum Frühjahr 1943. Nach einem kurzen Ausbildungsaufenthalt in der Heimat begannen dann die verlustreichen Rückzugskämpfe, bei der insbesondere die Pioniere in Mitleidenschaft gezogen wurden, da sie mit dem Sprengen der Brücken und dem Minenlegen naturgemäß immer die Letzten waren. Nach einer Verwundung im Januar 1945 und einem Lazarettaufenthalt bis Ostern 1945 erfolgte ein letzter Einsatz an der Westfront. Studien- und Kaplan-Zeit Im Januar 1946 konnte er an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Freising das Studium aufnehmen und im Juli 1949 nach dem Synodalexamen erfolgreich abschließen. 1950 als frisch geweihter Priester Prälat Georg Graßl erster Stadtpfarrer von St. Lantpert Am 29. Juni 1950 wurde er vom Kardinal Michael von Faulhaber zum Priester geweiht, die Primiz feierte er in seiner Heimatgemeinde Reichertshausen. Seine erste Kaplanstelle war für fünf Jahre St. Peter und Paul in Mühldorf, anschließend war er von 1955 an Kaplan in St. Georg München. Georg Graßl bei der Priesterweihe 1950 in Freising, hinter ihm sein Vorgänger als Kaplan in St. Georg Josef Westermeier Zu dieser Zeit waren bereits Planungen vorhanden, aufgrund des starken Zuzugs nach Milbertshofen eine Filialkirche von St. Georg im Osten von Milbertshofen zu errichten. Da man nicht recht wusste, wer nun die neue Pfarrei leiten sollte, fragte Mitte 1956 der damalige Generalvikar Johann Fuchs beim Kaplan von St. Georg nach: Bleib n S halt ein paar Jahr, dann krieg n S a schöne Pfarrei. Georg Graßl erinnert sich: Es war hier eine wüste Gegend mit vielen Luftschutzgräben. Auch einige Bauern waren noch da. Als Pfarrer von St. Lantpert Somit wurde der Aufbau der Pfarrei in seine Hände gegeben. Die Grundsteinlegung erfolgte am 20.10.1957, der erste Pfarrgottesdienst im Rohbau des Pfarrheims am 22.12.1957, die Kircheneinweihung am 14. 9. 1958, die Orgelweihe am 2.4.1961 und als letztes die Glockenweihe am 1.4.1962. Am 1. Jan. 1962 wurde die Kuratie St. Lantpert Pfarrei, Georg Graßl Pfarrer. Es war eine große junge Gemeinde. Seit der Gründung der Pfarrei wurden zwei Volksschulen mit je 600 katholischen Kindern errichtet. 200 250 Kinder gingen zur Erstkommunion (am Ende bei seinem Abschied waren es nur noch 60). Es gab das Problem des Kindergottesdienstes. Eine große Herausforderung und ein großes Erlebnis in diesen Anfangsjahren auch der Eucharistische Weltkongress 1960. Pfarrer Graßl liebte die Geselligkeit. Sein großer Wunsch, Weinfeste abzuhalten, ging anlässlich seines 25-jährigen Priesterjubiläums 1975 in Erfüllung. Diese Feste mit dem Weingut Müller aus Forst in der Pfalz wurden zur Tradition und hielten sich bis zum Jahre 2000. Kurat Georg Graßl erhält bei der Kirchweihe 1958 vom Weihbischof Neuhäusler die Altarreliquien 1967 übernahm Pfarrer Graßl das Amt des Dekans für das Dekanat München-Freimann. Als 1988 Georg Graßl im Zuge seines bevorstehenden Ruhestandes für dieses Amt nicht mehr kandidierte, dankte sein Nachfolger Pfarrer Walter Hutterer von St. Georg ihm: 21 Jahre lang hat er dieses Amt für uns ausgeübt, hat damit verbunden auch so manche Ämter und Aufgaben übernommen, von denen kaum einer etwas gewusst hat, weil er sich nie in den Vordergrund gerückt hat. Wie selbstverständlich war er immer für uns da. Das gute Miteinander mit seinen Mitarbeitern, die ihn von Anfang an begleiteten - Mesner Hermann Biechele, Pfarrsekretärin Gunda Fuchsgruber und Pfarrschwester Veronika Schulz charakterisiert er: Das ist erste Besetzung! 24 25 Abschied Ihm Rahmen der Festwoche zum 30-jährigen Jubiläum der Kirchweihe wird Prälat Graßl bei einem Festgottesdienst mit Weihbischof Engelbert Siebler verabschiedet. Er zieht nach Unterschleißheim/Lohhof in die Pfarrgemeinde St. Korbinian. Noch häufig hält er Gottesdienste in seiner alten Gemeinde. Am 29. Juni 2001, am 51. Jahrestag seiner Priesterweihe verstarb Prälat Graßl im Krankenhaus des Dritten Ordens in München nach einer längeren Krankheit mit mehreren Krankenhausaufenthalten. Bereits zu seinem Goldenen Priesterjubiläum ein Jahr vorher war er von der tödlichen Krankheit gezeichnet. Die Beerdigung fand am 5. Juli in Reichertshausen statt, das Requiem hielt Prälat Erich Pfanzelt. In seiner Ansprache zitierte er Kardinal Wetter, der berührt von der Todesnachricht in einer Stellungnahme sagte: Prälat Graßl war ein großartiger Priester. Ich denke dankbar zurück an sein Wirken, besonders an sein Auftreten und seine Mitwirkung in der Dekanekonferenz. Und Prälat Pfanzelt, der Georg Graßl als seinen ersten Vorgesetzten von 1968 bis 1971 erlebte, weiter über den Verstorbenen: Die wohltuend menschlich-herzliche Atmosphäre im Pfarrhaus und in der Gemeinde waren mir eine große Hilfe in meinem Glauben und meinem Dienst. St. Lantpert erlebte ich als eine junge, engagierte, unkonventionelle Gemeinde voller Leben. Im Pfarrhaus war es nicht anders: dort war man aufgenommen wie in einer Familie, von seiner leider viel zu früh verstorbenen Schwester Resi Graßl mütterlich bewirtet und versorgt. St. Lantpert ist und bleibt seine Lebensleistung. Er hat die Gemeinde aufgebaut und sie im Geist und in der Begeisterung des Zweiten Vatikanischen Konzils maßgeblich und beispielhaft geprägt. Seine gewinnende Menschlichkeit und sein zukunftsweisender pastoraler Stil gewann auch die Achtung und das Vertrauen seiner Mitbrüder im Dekanat. Sie wählten ihn für 21 Jahre zu ihrem Dekan im großen Dekanat München-Freimann. Auch in diözesane Aufgaben wurde er berufen: in den Priesterrat und für zwei Perioden in den Diözesansteuerausschuss. Mit der Auszeichnung 1971 zum Geistlichen Rat (durch Kardinal Döpfner) und 1987 zum päpstlichen Ehrenprälaten (durch Kardinal Wetter) erhielt sein Wirken als Pfarrer und Dekan die verdiente Würdigung. Prälat Georg Graßl im Jahre 2000 H. Seidel