Richtlinie über die Stundung von Wasser- und Abwasserbeiträgen für eigengenutzte Wohngrundstücke

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Transkript:

Richtlinie über die Stundung von Wasser- und Abwasserbeiträgen für eigengenutzte Wohngrundstücke Der Gemeinderat hat gemäß 3 Abs. 1 Nr. 5 Buchstaben a und b des Sächsischen Kommunalabgabengesetzes in Verbindung mit den 222, 234 Abs. 1 und 2, 238 und 239 der Abgabenordnung am 12.03.98 die folgende Richtlinie über die Stundung von Wasser- u. Abwasserbeiträgen für eigengenutzte Wohngrundstücke beschlossen: Die Gemeinde geht bei der Stundung von Wasser- und Abwasserbeiträgen für eigengenutzte Wohngrundstücke von den nachfolgend näher bezeichneten Voraussetzungen und Bedingungen aus: I. Voraussetzung für die Gewährung einer zinslosen Stundung 1. Voraussetzung für die Gewährung einer zinslosen Stundung ist, daß a) die Einziehung des Beitrages bei Fälligkeit eine erhebliche Härte für den Schuldner bedeuten würde und der Anspruch durch die Stundung nicht gefährdet erscheint (Stundung), b) die Erhebung der Zinsen nach Lage des Falles unbillig wäre (zinslos). 2. Die Voraussetzungen zu Nr. 1 a) und b) gelten als erfüllt, wenn verwertbares Vermögen nicht vorhanden oder seine Verwertung unzumutbar ist und das monatliche Familiennettoeinkommen folgende Beträge nicht übersteigt: Einpersonenhaushalt 1.300,00 DM Mehrpersonenhaushalt Haushaltsvorstand 1.000,00 DM Ehepartner 800,00 DM Kinder (bis 18 Jahre) - bei einem Kind 600,00 DM - bei einem Kind und alleinerziehendem Elternteil 700,00 DM - bei zwei Kindern je Kind 400,00 DM - bei zwei Kindern und alleinerziehendem Elternteil je Kind 500,00 DM - jedes weitere Kind 350,00 DM weitere im Haushalt lebende Personen (auch Kinder über 18 Jahre) 800,00 DM Seite 1

3. Die Beträge nach Nr. 2 sind um diejenige monatliche Belastung zu erhöhen, die der Beitragspflichtige zur Rückzahlung eines Kredites zu tragen hat, wenn der Kredit a) vor Entstehen der Beitragspflicht aufgenommen worden ist und b) dazu dient, z. B. eine notwendige Reparatur oder Renovierung am beitragspflichtigen Grundstück zu finanzieren. II. Bedingungen bei der Gewährung der zinslosen Stundung 1. Die zinslose Stundung wird in der Regel höchstens für die Dauer eines Jahres gewährt. Sie kann für einen längeren Zeitraum gewährt werden, wenn ein verbindlicher Tilgungsplan aufgestellt und vereinbart ist. 2. Bei Stundungen, die über einen längeren Zeitraum als ein Jahr eingeräumt worden sind, ist das Vorliegen der Voraussetzungen für eine weitere zinsfreie Stundung jeweils vor Ablauf der Jahresfrist nachzuweisen. Wird der Nachweis nicht rechtzeitig erbracht, ist die Restforderung vom Tage nach dem Ablauf der Frist an mit 6 v. H. zu verzinsen. 3. Die Stundung erlischt mit dem Eintritt der nachstehenden Tatsachen oder der Wirksamkeit folgender Verfügungen: a) beim Wechsel des Eigentums am Grundstück (Veräußerung, Erbfolge, Schenkung usw.), b) bei einer Belastung des Grundstücks durch Grundpfandrechte, die Einräumung eines Erbbau- oder eines Nießbrauchrechts sowie der Eintragung einer Auflassungsvormerkung im Grundbuch, c) bei einer Nutzungsänderung des Grundstückes oder wenn der Beitragsschuldner das Grundstück nicht mehr selbst nutzt, d) bei Eröffnung des Zwangsvollstreckungsverfahrens in das haftende Grundstück oder e) bei Zahlungsverzug der vereinbarten Tilgungsraten. 4. Die zinslose Stundung kann mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden, wenn a) sich das monatliche Familieneinkommen während des Jahres um mehr als 15 v. H. erhöht hat oder b) andere wesentliche Veränderungen in den Voraussetzungen, die zur Einräumung der zinslosen Stundung geführt haben, eingetreten sind. 5. Die Zinsvergünstigung kann mit Wirkung für die Vergangenheit widerrufen werden, wenn a) unzutreffende Angaben zur Einräumung der Zinsvergünstigung geführt haben oder b) Veränderungen in den maßgebenden Verhältnissen nicht oder nicht rechtzeitig angezeigt worden sind.

Seite 2 6. Für Stundungen, die über das vierte Jahr nach dem Entstehen der Beitragsschuld hinaus gewährt werden sollen, ist gemäß 3 Abs. 1 Nr. 5 Buchstabe a des Sächs. Kommunalabgabengesetzes in Verbindung mit 222 der Abgabenordnung Voraussetzung, daß der Beitragsanspruch durch eine aufschiebend bedingte Sicherungshypothek gesichert ist. III. Verfahren 1. Die Stundung wird nur auf Antrag gewährt. Im Antrag sind die im Formblatt (Anlage) enthaltenen Fragen wahrheitsgemäß und vollständig zu beantworten und durch Nachweise zu belegen. 2. Änderungen in den für die Gewährung der Stundung maßgeblichen Verhältnissen sind der Gemeinde unverzüglich anzuzeigen. 3. Die Stundung wird mittels der beigefügten Formblätter berechnet (Anlage) und ausgesprochen (Anlage). IV. Stundung für übergroße Grundstücke 1. Die erleichterte Stundungsmöglichkeit für landwirtschaftlich genutzte Grundstücke ist in analoger Anwendung des 3 Abs. 3 SächsKAG auch auf übergroße Grundstücke zu übertragen. Die Stundungsrichtlinie gilt hinsichtlich der übergroßen Grundstücke - in der Regel nicht für Grundstücke in Verdichtungsräumen gemäß 2 Abs. 2 Nr. 1 Landesplanungsgesetz i. V. m. dem Landesentwicklungsplan oder - nicht in Gemeinden mit mehr als 20.000 Einwohnern oder - nicht für Grundstücke, deren Wert (ohne Bebauung) nach den Richtwerten bzw. den Erfahrungen des zuständigen Gutachterausschusses über 30,00 DM/qm (unerschlossen) liegt. Als übergroß und für die erleichterte Stundung von Beiträgen im Sinne des Vierten Abschnitts des SächsKAG zugänglich gelten unbebaute oder nur teilweise bebaute Grundstücke, die eine Fläche von mehr als 1.500 qm aufweisen und ein- oder zweigeschossig mit Wohngebäuden bebaut werden können oder überbaut sind. Beiträge für bebaute übergroße Grundstücke werden insoweit und solange gestundet, als die ihrer Bemessung zugrundeliegende Grundstücksfläche für die vorhandene Bebauung nicht notwendig ist. Eine Fläche bis zu 1.500 qm ist jedoch (bei bebauten und bei unbebauten Grundstücken) von der erleichterten Stundungsmöglichkeit ausgeschlossen. Die notwendige Grundstücksfläche für die vorhandene Bebauung wird nach der Grundstücksflächenzahl (GRZ) im Sinne der Baunutzungsverordnung bestimmt (Beispiel: 600 qm überbaute Fläche erfordern bei einer GRZ von 0,4 eine Grundstücksfläche von 1.500 qm). Soweit durch den Bebauungsplan keine höhere Grundflächenzahl festgesetzt ist, wird im Regelfall von einer Grundflächenzahl von 0,4 ausgegangen. Dasselbe gilt für den unbeplanten Innenbereich ( 34 BauGB).

Seite 3 Die besondere Situation der Eigentümer von nicht mehr landwirtschaftlich genutzten Dreiseitenhöfen und ähnlichen Grundstücken mit leerstehenden Wirtschaftsgebäuden, läßt auch für den auf den bebauten Teil der Grundstücke entfallenden Beitrag eine erleichterte Stundung zu, soweit die für solche Gebäude notwendige Grundstücksfläche (zusammen mit der für den übrigen baulichen Bestand notwendigen Grundstücksfläche) die Grenze von 1.500 qm übersteigt. Umfaßt das Erschließungsangebot der Abwasserbeseitigung auch die Entsorgung des Oberflächenwassers, so reduziert sich die erleichterte Stundungsmöglichkeit für diese Teilflächen entsprechend 3 Abs. 3 Satz 3 SächsKAG auf die Hälfte. 2. Soweit die Voraussetzungen zu Nr. 1 vorliegen, wird der darauf entfallende Beitragsanteil in der Regel zunächst für die Dauer von fünf Jahren zinslos gestundet, wenn verwertbares Vermögen nicht vorhanden oder seine Verwertung unzumutbar ist und das monatliche Familiennettoeinkommen )* folgende Beträge nicht übersteigt: Einpersonenhaushalt Zweipersonenhaushalt Dreipersonenhaushalt Vierpersonenhaushalt Fünf- und Mehrpersonenhaushalt 1.700,00 DM 2.300,00 DM 2.900,00 DM 3.700,00 DM 4.300,00 DM 3. Die Bestimmungen der Abschnitte II Nr. 3 bis 5 und III gelten entsprechend. V. Stundung in sonstigen Fällen (gegen Zinsen) 1. In den von den Abschnitten I - IV dieser Richtlinie nicht erfaßten Fällen trifft das zuständige Organ die Entscheidung über Stundungsanträge unmittelbar nach den Bestimmungen der 222, 234 Abs. 1 und 2, 238 und 239 der Abgabenordnung. Eine abgestufte Verzinsung zwischen 0 und 6 % im Jahr ist möglich, 234 Abs. 2 AO. 2. Für landwirtschaftlich genutzte Grundstücke gehen die Regelungen des 3 Abs. 3 des Sächsischen Kommunalabgabengesetzes den allgemeinen gesetzlichen Bestimmungen vor. 3. Die Abschnitte II und III gelten entsprechend. Großharthau, den 12.03.98 Schäl Bürgermeister

Seite 4 )* Als Famlien-Nettoeinkommen gilt das Einkommen gemäß 2 Abs. 4 Einkommensteuer-Gesetz (EStG) sämtlicher Familienmitglieder zuzüglich - Sonderabschreibungen nach dem Fördergebietsgesetz (FördG) - sonstiger Abschreibungen nach dem EStG mit Ausnahme der Absetzung für Abnutzung nach 7 Abs. 1 des EStG - Erhaltungsaufwand für Gebäude über 4000,00 DM (Rechnungsbetrag ohne Umsatzsteuer)