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1 von 6 14.08.2013 11:42 Sein Herz gehört den Bienen: Am geöffneten Lehrbienenstand zeigt Peter Hammerer wie es im Inneren einer Beute aussieht und erklärt wie der Imker seine Wabe zu lesen versteht. Sind die Bienen ruhig, ist eine Schutzkleidung nicht nötig. Fotos: V. Düvel-Steinwidder Tag der Offenen Tür im Bienenzuchtverein München e.v. In Hochmutting hinterm Schloss Oberschleißheim sorgt man sich um das Überleben der fleißigen Honiglieferanten. Den Bienenzuchtverein zu finden ist gar nicht so einfach. Auf Google Maps hatten die Straßen, die zum Verein führen Bezeichnungen und Namen. Vor Ort sah die Sache ein bisschen anders aus. Wenn ein ortskundiger Passant uns nicht ganz genau den Weg beschrieben hätte, hätten wir diesen wunderschönen, versteckten Platz wohl nie gefunden, da Straßenbezeichnungen schlichtweg fehlten. Nicht nur Honigbienen sind bedroht, sondern auch Wildbienen. Das Wildbienenhotel, gleich am Eingang des Vereinsgeländes macht einem gleich klar, Wildbienen sind ein unverzichtbarer Bestandteil eines intakten Naturhaushaltes. Auch sie müssen unterstützt und beschützt werden. Das Vereinsgelände ist ein wahres Paradies für Bienen. Es gibt Bienenweiden mit den verschiedensten Blühpflanzen und einen bepflanzten Steingarten mit einer gut besuchten

2 von 6 14.08.2013 11:42 Bienentränke, denn auch Bienen brauchen Wasser. Die Bienenwohnungen, Beuten genannt, auf diesem Lehrbienenstand bieten Einblick in das sonst verborgene Innenleben im Stock eines Bienenvolkes, da die Abdeckungen durchsichtig sind. Überall summt es um einen herum, die Bienen sind, wie immer fleißig. Die Athmosphäre ist entspannt und freundlich. Niemand scheint Angst zu habe, gestochen zu werden. Es soll zwar schon mal vorkommen, dass man beim Imkern gestochen wird, aber das ist wohl eher die Ausnahme. Entdeckeln, das Aufschaben der Zellen, ist kinderleicht. Aus den geöffneten Zellen tropft der Honig in die Schüssel. Danach wird die Wabe geschleudert. Aber da ist er ja, Peter Hammerer (73), Vorstand des Bienenzuchtvereins München e.v., einer der größten Vereine in Bayern, Imker aus Leidenschaft und das schon seit 33 Jahren. Ich bitte Ihn um ein Interview. Peter Hammerer will eins vorausschicken In: diesem Jahr war die Honigernte so schlecht wie seit 30 Jahren nicht mehr. Das liegt aber nicht an der Varroamilbe sondern eindeutig am Wetter. Extrablatt: Gibt es eine gesteigerte Nachfrage bei den in Ihrem Verein angebotenen Imkerkursen? Peter Hammerer: Die Folgen des Bienensterbens dringen offenbar immer mehr Menschen ins Bewusstsein, denn seit circa acht Jahren ist das Interesse der Bevölkerung in Ballungsgebieten an der Biene gestiegen und wir haben einen erheblichen Zulauf an Jungimkern. Ohne die Zuschüsse der Bayerischen Staatsregierung, wäre es nicht möglich diese Ausbildung anzubieten. Doch das Geld reicht leider nicht, um unsere Dozenten zu bezahlen. Sie arbeiten alle ehrenamtlich, aus Leidenschaft zu den Bienen. Woran sterben die Bienen? Ursache ist hauptsächlich ein aus Asien eingeschleppter Parasit, die Varroamilbe. Ausgesaugt und geschwächt wird die Biene Opfer weiterer Krankheiten und stirbt. Ein weiterer Faktor sind Pestizide aus der Gruppe der Neonikotinoide, die im Verdacht stehen, den Bienen zu schaden. Drei dieser Gifte, so hat eine EU-Kommission entschieden, dürfen für zwei Jahre nicht mehr auf Mais-, Raps-, Sonnenblumen- und Baumwollfeldern verwendet werden.

3 von 6 14.08.2013 11:42 Auf einer Wabe ist vieles zu erkennen: das Brutnest, Pollenzellen und Honig. Auf beiden Seiten dieser Wabe können sich rund 2500 Bienen aufhalten. Ein weiterer Feind der Bienen sind landwirtschaftliche Monokulturen. Dadurch haben unsere Bienenvölker zuwenig Nahrung. Monokulturen, vor allem der massenhafte Anbau von Mais, führen dazu, dass es immer weniger blühende Pflanzen gibt. Mitunter ist für Bienen das Angebot an Blüten in der Stadt höher als auf dem Land. Ist es leicht Standplätze für Imker zu finden? Der Bayerische Staatsforst bemüht sich Standplätze für Jungimker freizugeben. Die Stadt München, die reich an Staatsgütern ist und auch die Schlösser- und Seenverwaltung könnten noch Standorte für Jungimker anbieten, da sind die Möglichkeiten noch nicht ausgeschöpft. Ich habe unserem Oberbürgermeister Christian Ude geschrieben mit der Bitte, die Stadt möge Stellplätze für Bienen innerhalb und außerhalb der Stadtgrenzen zur Verfügung stellen. Leider ist trotz regem Briefwechsel noch nichts Konkretes passiert. Dabei verfügt die Stadt über Grundstücke, die ideal als Standort für Bienen sind. Was fasziniert sie an den Bienen? Obwohl ich mich schon so lange mit den Honigbienen beschäftige, faszinieren sie mich von Tag zu Tag mehr. Da tritt die Freude über eine gute Honigernte in den Hintergrund. Nehmen wir mal die Königin. Eine Königin, auf ihrem einmaligem Hochzeitsflug, fliegt zu einem Drohnensammelplatz, stellt sie aber fest, dass die Drohnen zu ihrer eigenen Familie gehören, fliegt sie weiter zum nächsten Platz. Dort warten andere Drohnen auf eine Königin. Ein Besuch im Bienenzuchtverein München macht der ganzen Familie Spaß. Es gibt

4 von 6 14.08.2013 11:42 vieles zu entdecken und zu probieren. Eins lernt man dort auf alle Fälle: einen entspannteren Umgang mit den Bienen. Jeder will sie begatten. Das Geschlechtsorgan der Drohne ist ins Bauchinnere gestülpt. Nur zum Geschlechtsakt in 10 bis 15 Metern Höhe wird es ausgefahren. Der Drohn pumpt dabei seine gesamte Körperflüssigkeit in den Penis. Sobald es zum Samenerguss kommt, wird der Penis mitsamt der inneren Organe und seiner Körperflüssigkeit aus dem Leib gerissen, was den sofortigen Tod zur Folge hat. Das Geschlechtsteil bleibt dabei in der Königin stecken. Die Königin lässt sich von bis zu 20 Drohnen im Flug begatten, solang bis ihre Samenblase ganz gefüllt ist. Wenn die Königin von ihrem Hochzeitsflug zurück kommt, sieht das Volk anhand der Penisse, die an ihr hängengeblieben sind, dass die Königin erfolgreich war und fähig ist für die Zukunft des Bienenvolkes zu sorgen. So wird sie königlich empfangen und für ihr Wohlergehen wird gesorgt. Das Sperma wird von der Königin in ihrer Samenblase konserviert und reicht für ihr ganzes Königinnen-Leben. Gibt es auch Bienenflüsterer? Ob die Biene den Imker als Person erkennt ist fraglich. Es gibt aber Imker, die ein besonders gutes Gespür für die Bienen haben. Dadurch haben sie weniger Probleme und damit auch einen besseren Ertrag. Was sind Ihre Wünsche für die Zukunft? Der Vermaisung durch Bezuschussung Einhalt zu gebieten ist ein grundlegender Faktor für den Erhalt der Biene. Zur Erzeugung von Grünmasse gibt es eine Alternative. Es handelt sich hierbei um die durchwachsene Silphie, die im Gegensatz zum Mais Blüten trägt. Sie muss nicht jedes Jahr neu angebaut werden und produziert bis zu 20 Jahre lang enorme Mengen an Biomasse. Eine Bienenwohnung am Lehrbienenstand mit durchsichtigem Deckel: So lässt sich das Leben in der Beute beobachten, ohne die Bienen zu stören. Wünschenswert wäre auch, wenn Blühpflanzen rund um Maisfelder und anderen Monokulturflächen gesäht würden. Das würde auch unsere bayerische Landschaft verschönern.

5 von 6 14.08.2013 11:42 Ein anderer sehr wichtiger Punkt ist es, Stellplätze für Bienenvölker zu bekommen, sei es von der Stadt München oder auch auf privaten oder firmeneigenen Grundstücken. Da besteht noch dringender Handlungsbedarf. Nur 20 % des Honigverbrauchs in Deutschland wird durch deutsche Imkereien gedeckt, der Rest wird importiert. Trotz des hohen Verbrauchs geht die Anzahl der Honigbienenvölker in Deutschland zurück. Das wirft die Frage auf, ob die Pflanzenbestäubung zukünftig gesichert sein wird. Ich denke wir brauchen mehr Imker. Vielen Dank für das Interview. Für das obligatorische Foto gehen wir zum Lehrbienenstand. Peter Hammerer öffnet die Beute und probiert vom Honig. Sehr gut, lacht er zufrieden. Die Bienen stecken den Angriff auf ihren Honig gelassen weg. Ich bin überrascht wie friedlich dieses Bienenvolk ist. Das Bienenvolk kann auch sehr unruhig sein, z.b. wenn ein Gewitter aufzieht. Wenn ich das merke, mache ich den Deckel gleich wieder zu. Dann komme ich lieber ein andermal wieder. Der Tag der offenen Tür ist beendet, auf den Weg nach Hause nehme ich noch ein Glas naturreinen Honig mit und auch ein Glas Blütenpollen, von den fleißigen Bienen gesammelt. Blütenpollen soll die reichste Quelle an natürlichen Vitaminen, Mineralien, Proteinen und Aminosäuren, Enzymen und Coenzymen sein. Er enthält natürliches Antibiotikum, Antihistamin und wichtige Antioxidationseigenschaften. Das soll das Immunsystems stärken. Ab heute wird mein Joghurt mit Honig gesüßt und mit Blütenpollen vermischt zu einem richtigen Fitmacher. Text: V. Düvel-Steinwidder Wie kann man Bienen helfen? Jeder Einzelne hat die Möglichkeit, Lebensräume für Bienen zu schaffen. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Verschönern Sie ihre Umgebung mit Blühpflanzen. Entweder im privatem Bereich oder in Gemeinden und Kommunen, wo man sich für eine insektenfreundliche Umgebung engagieren kann. Stellen Sie, wenn möglich, Standplätze für Imker zu Verfügung, ob auf privaten, firmeneigenen oder kommunalen Grundstücken. Der Kauf von biologischen Lebensmitteln unterstützt eine ökologische Landwirtschaft, die wiederum den Erhalt der Artenvielvalt fördert und auf chemisch-syntetische Insektizide und Herbizide verzichtet. Genießen Sie Honig aus ihrer Region um unsere heimischen Bienen und Imker zu unterstützen. Setzen Sie sich für Bauernhöfe (statt Argrarindustrie) und eine schöne artenreiche Kulturlandschaft ein. Vermeiden Sie den Einsatz von Insektenvernichtungsmitteln, um sich selbst und die Bienen zu schützen. Stellen Sie Nisthilfen (z.b. Wildbienenhotels) auf. Spenden Sie einen entbehrbaren Betrag an einen Bienen- Verein oder an den Bund Naturschutz in Bayern e.v. Werden Sie Hobby-Imker oder unterstüzen Sie solche. Heißt die neue Freundin der Bienen Silphie? Die Imker setzen neuerdings auf die Durchwachsenen Silphie.Die ist angeblich eine sehr gute

6 von 6 14.08.2013 11:42 Trachtpflanze und blüht in den Monaten Juli bis September. Sie erreicht eine Wuchshöhe von etwa zwei Metern und Ihre Mehrjährigkeit bietet Vorteile gegenüber dem Mais. Durch die Beschattung des Bodens durch das Blattwerk werden ab dem zweiten Anbaujahr keine Herbizide benötigt. Sie wird als potenzielle Energiepflanze angesehen und ist vor allem aufgrund ihrer Anpassung an trockene Standorte interessant, da sie, anders als etwa Mais, ihre Feuchtigkeit nicht nur aus dem Boden, sondern auch aus den Blattbechern beziehen kann. Zudem zeichnet sie sich durch eine hohe Biomasse und eine hohe Biogasausbeute aus, die mit Energiemais vergleichbar ist. So produziert die Durchwachsene Silphie im Anbau ab dem zweiten Jahr zwischen 13 und 20 Tonnen Biomasse pro Hektar Anbaufläche. Bei Versuchen in Thüringen wurden Erträge von 18 bis 28 t Trockenmasse ab dem zweiten Standjahr erreicht. Die hohen Kosten im ersten Anbaujahr stellen bisher eine Barriere für den Anbau in der Praxis dar, auch wenn diese durch die geringen Kosten in den Folgejahren und die lange Nutzungsdauer ökonomisch wenig ins Gewicht fallen. Man kann daher nur hoffen, dass die Durchwachsene Silphie in Zukunft mehr Anhänger in der Landwirtschaft findet. Dann könnten die für die Bienen wertlosen Mais-Monokulturen im Umfeld von Biogasanlagen durch blühende Felder abgelöst werden. Twittern 1 0