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GK_Spanien_Innen_20120920.indd 3 Alexandra Metzger KOMPAKT Geschäftskultur SPANIEN GKSPA0 Updates, News und aktuelle Informationen zur Geschäftskultur Spaniens
Alexandra Metzger, Jahrgang 1971, nutzte bereits als Jugendliche jede sich bietende Gelegenheit, um ins Ausland zu gelangen. Seit 1990 beschäftigt sich die Diplom-Kulturwirtin mit Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft in spanisch- und portugiesischsprachigen Ländern längere Auslandsaufenthalte brachten ihr Menschen und Mentalität nahe. Nach zehn Jahren in einem großen Automobilkonzern, wo sie als Führungskraft ein Team von Mitarbeitern unterschiedlicher kultureller Herkunft leitete, fasste Alexandra Metzger Anfang 2007 den Entschluss, sich dem Dialog zwischen den Kulturen voll und ganz zu widmen. Sie gründete ihr Unternehmen alma hispano-dialog und absolvierte Ausbildungen zum Business-Trainer und -Coach. Heute bietet sie interkulturelle Trainings und Coachings für Fach- und Führungskräfte an, jeweils in deutscher, englischer, spanischer oder portugiesischer Sprache. Verhandlungstrainings auf der Iberischen Halbinsel und in Lateinamerika sorgen dafür, dass Alexandra Metzger auch weiterhin regelmäßig im Ausland unterwegs sein darf. GK_Spanien_Innen_20120920.indd 4
GK_Spanien_Innen_20120920.indd 5 Für meinen Príncipe de canela
Inhalt Vorwort 1 8 Einblicke in die spanische Geschäftswelt 11 Kulturelle Unterschiede erkennen 17 2 Kontaktaufnahme und Geschäftsanbahnung 24 3 Kommunikation und Wirkung 30 Geschäftsfrauen in Spanien 40 4 Meetings und Präsentationen 45 5 Verhandlungen, Entscheidungen und Verträge 50 6 Koordination und Zusammenarbeit 55 Einfangen der Gegenperspektive 60 7 Führung und Motivation 62 8 Geschäftsessen und After Work 68 Knigge und Dresscodes 72 Wissenswertes 74 10 Informationsquellen 94 9 Stichwortverzeichnis GK_Spanien_Innen_20120920.indd 7 104 7
Vorwort Vorwort Als ich Anfang der Neunzigerjahre als Studentin das erste Mal nach Spanien genauer gesagt nach Andalusien kam, war das Land gerade dabei, sich auf die Weltausstellung in Sevilla und die Olympischen Spiele in Barcelona vorzubereiten. Überall wurde gebaut, um die beiden Großereignisse zu stemmen. Vieles befand sich im Aufbruch und gleichzeitig hatte Spanien einige Schwierigkeiten zu bewältigen. Insbesondere die Arbeitslosigkeit belegte mit einer Quote von rund 18 Prozent einen negativen Spitzenplatz in Europa. Vor allem Jugendliche waren betroffen. Über die Jahre schaffte Spanien einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung und realisierte gesellschaftliche Veränderungen hin zu einem modernen europäischen Staat. In meinen interkulturellen Trainings für Expatriates berichtete ich von einem boomenden Spanien, das vor allem durch die Bauindustrie angetrieben wurde. 8 GK_Spanien_Innen_20120920.indd 8
Vorwort Heute scheint es, als ob sich die Geschichte wiederholt. Spanien macht erneut mit einer hohen Arbeitslosigkeit und wirtschaftlichen Problemen auf sich aufmerksam. Dennoch gibt es weiterhin gute Gründe, die Zusammenarbeit mit Spanien aufzunehmen oder zu intensivieren. Por qué España? Warum Spanien? Spanien ist aus vielerlei Hinsicht für ausländische Investitionen und Aktivitäten attraktiv. Zunächst ist Spanien trotz Krise nach Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien die fünftgrößte Volkswirtschaft Europas und steht an zwölfter Stelle weltweit1. Darüber hinaus fungiert das Land als internationale Wirtschaftsdrehscheibe mit guten Verbindungen in und nach Europa, Lateinamerika und Nordafrika. Spanien bietet gut ausgebildete und qualifizierte Arbeitskräfte und eine moderne Infrastruktur. Und nicht zuletzt rangieren die beiden größten Städte Spaniens, Madrid und Barcelona, unter den Top Fünf der europäischen Metropolen im Hinblick auf die Lebensqualität für Expatriates.2 Warum ein Buch zur Geschäftskultur Spaniens fragen Sie sich vielleicht? Es handelt sich doch gewissermaßen um einen europäischen Nachbarn. Gibt es da überhaupt Unterschiede zur Business-Kultur im deutschsprachigen Raum? Die Antwort lautet ganz eindeutig Ja : Im Vergleich zu Deutschland, Öster1 Laut Angabe des spanischen Wirtschaftsministeriums, www.investinspain.org 2 Cushman & Wakefield: European Cities Monitor 2011, www.cushwake.com GK_Spanien_Innen_20120920.indd 9 9
Vorwort reich und der Schweiz ist die spanische Geschäftskultur sehr beziehungs- und personenorientiert. Spanier sind darüber hinaus gegenwartsbezogen und ihr Planungsverhalten ist tendenziell kurzfristig. Aufgaben werden nicht nacheinander, sondern parallel abgearbeitet. Des Weiteren sind Unternehmen in der Regel hierarchisch strukturiert und Entscheidungen werden von einem kleinen Kreis getroffen. Diese und weitere kulturelle Unterschiede führen bei der Zusammenarbeit und in gemeinsamen Projekten mit Spaniern häufig zu Konflikten und Fehlinterpretationen, was durch den unterschiedlichen Kommunikationsstil noch verstärkt wird. Schafft man es jedoch, Missverständnissen vorzubeugen und die jeweilige kulturell geprägte Herangehensweise zu respektieren, lassen sich Synergien und Wettbewerbsvorteile gewinnen, von denen beide Seiten profitieren. Dieses Buch bietet Ihnen für Ihre Aktivitäten in und mit Spanien kulturelles Wissen und Know-how in kompakter Form. Es unterstützt Sie darin, erfolgreich Geschäftskontakte aufzubauen, kompetent aufzutreten und die wirtschaftlichen Potenziale in der Zusammenarbeit voll auszuschöpfen. Ich wünsche Ihnen alles Gute und mucho éxito, also viel Erfolg, bei Ihren Vorhaben und Projekten mit spanischen Partnern. Alexandra Metzger 10 GK_Spanien_Innen_20120920.indd 10
Einblicke in die spanische Geschäftswelt 1 Einblicke in die spanische Geschäftswelt Die geografische Lage Spaniens auf der Iberischen Halbinsel mit 3.168 km Mittelmeer- und Atlantikküste hat über viele Jahrhunderte hinweg sowohl die Kultur als auch die Wirtschaftstätigkeit des Landes geprägt. Im 16. Jahrhundert stieg Spanien zur Weltmacht auf, deren Kolonialreich so groß war, dass dort die Sonne nie unterging. Dies verschaffte dem Mutterland enormen Einfluss und vor allem großen Reichtum. Entsprechend tiefgreifend waren die Einschnitte, nachdem die Kolonien im 19. Jahrhundert die Unabhängigkeit erlangten. Aus dem spanischen Weltreich wurde ein einzelner Staat in europäischer Randlage. Betrachtet man das 20. Jahrhundert, steht General Francisco Franco im Vordergrund, der aus dem Bürgerkrieg von 1936 bis 1939 siegreich hervorging und auf den Grundfesten Militär, katholische Kirche und Großgrundbesitz eine Diktatur errichtete. Erst nach GK_Spanien_Innen_20120920.indd 11 11