Johannes Donhauser, Gesundheitsamt im LRA Neuburg-Schrobenhausen, 30.11.2006
Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen Gesundheitsamt ÄKV Ärztlicher Kreisverband Neuburg a.d. Donau / Schrobenhausen Die Zielsetzung der Gemeindenahen Gesundheitskonferenz: Eine breit gefächerte Gesundheitsförderung in den verschiedensten Lebensbereichen im Landkreis und seit 2004 als bayernweit bisher einzigartiges Modellprojekt: Gesunde Gemeinde Karlshuld. Nach Mindestbetreuungszeit von 1 Jahr auch in anderen Landkreis-Gemeinden mit entsprechenden Voraussetzungen
Ein Blick auf die Vorbilder Gesunder Gemeinden in Österreich
Beispiel Oberösterreich: Beispiel Steiermark: 136 gesunde Gemeinden in der Steiermark, das sind 25 % aller Gemeinden dort
Beispiel Oberösterreich: Hier erscheint diese Zeitschrift sechsmal im Jahr Themen der Informationsschrift Nr. 1-2003 Schutzimpfungen Gesunde Küche Pflegealltag Walking Prostatavorsorge Wellness-Tag Grenzen setzen Bluthochdruck
Beispiel Oberösterreich Grün: 391 aktive gesunde Gemeinden
www.neusob.de/gesundes-karlshuld
Wie wird man zur Gesunden Gemeinde? Voraussetzungen: ausreichend gesundheitl./soziale Infrastruktur, Einwohnerzahl < 5000 Wir wollen den Faktor Man kennt sich untereinander nutzen!
Ziele der Gesunden Gemeinde Karlshuld: 1. 2. 3. 4. Förderung des Gesundheitsbewußtseins und der Eigenverantwortung der Bürger/Innen Positive Veränderung des Lebensstils (Verhaltensprävention) Verhältnisprävention (das ist originäre Kommunalpolitik!) Verbesserung des Gesundheitszustandes (auf lange Sicht - im günstigsten Fall)
1. Die Umsetzung des Projektes ruht auf vier Säulen (Zwingende Voraussetzungen für die Nachhaltigkeit des Projektes) Gemeinderat (möglichst einstimmiger Beschluss, mind. 2/3!) 2. 3. 4. Gesundheitsbeirat (ehrenamtliches Engagement der Bürger) Gesundheitsbefragung (zus. mit Uni Bayreuth) Budget (1 pro Einwohner und Jahr) 2 Tutoren vom Gesundheitsamt initiieren und betreuen das Projekt
Zielgruppen Kinder (im Kindergarten, der Schule, im Verein Jugendliche (in Schule, Verein) Frauen Männer Senioren Nicht - so - Sportliche Berufstätige (Eigentlich sollten sich alle angesprochen fühlen)
Gesundheitsbeirat (Mitglieder, n = 22) Gemeinderäte, Mitarbeiter der Gemeinde (betreut Budget) Haus im Moos (Umweltbildungsstätte) Allgemeinarztpraxis Dr. Rösel, Heilpraktikerin Frau Müller Vitalis-Physiotherapie/Gesundheitszentrum; Physiotherapie Kugler Diakonie: Karlshuld (ambulante Krankenpflege) Volksschule Karlshuld (Grund- und Hauptschule mit M-Zweig) Krankenkassenvertreter VHS Neuburg/Donau, Aussenstelle Karlshuld Donaumoos-Apotheke, Karls-Apotheke SVGrasheim, SV Karlshuld, Seniorenclub Optiker; Ernährungsberaterin(Biologin); Sozialpädagogin Privatpersonen
Ablauf der Gesunden Gemeinde Karlshuld Projektinformation (März 2004) Gemeinderatsbeschluss Gründung Gesundheitsbeirat (Juli 2004) Start: Gesundheitstag am 13.03.2005 Gesundheitsbefragung (Juli 2005) Jahresprogramme Projekt Projekt Projekt Der Gesundheitsbeirat tagt jeden 3. Mittwoch im Monat im Konferenzraum der Gemeinde Feedback
Ergebnisse der Gesundheitsbefragung in Karlshuld: 314 Interviews im Juli 2005, Personen ab 15 Jahren (Median 35-44 Jahre (33,8%) Schulabschluss: Haupt-/Volksschule: 55,1 %, Real: 29,9 %, Abi: 6,7 % (8 % im Gesundheitswesen tätig) Übergewichtig oder adipös: 45 % Ernährungswissen: 80 % kannten die Devise 5 x Obst und Gemüse am Tag nicht 40 % wussten nicht, dass man Milch u. Milchprodukte täglich, Fleisch nur 1 x wöchentlich essen sollte Bewegung: Durchschnittlich verrichteten die Befragten 5 Std. / Woche anstrengende und 10,5 Std. mäßig anstrengende Tätigkeiten (z.b. Landwirte) 1/3 gab an, noch nicht versucht zu haben 1 x / Wo. Sport zu treiben. Tabak: Raucheranteil: 27 %, davon 40 % der 15-24-Jährigen 1/3 gab an im letzten Jahr versucht zu haben mit Rauchen aufzuhören 4/5 hatten vor irgendwann damit aufzuhören Gesundheitsförderliche Angebote: Größtenteils bekannt, niedrige Nutzungsrate
Gesund.Leben.Bayern Themenbereiche: Gesunde Ernährung Bewegung Wohlfühlen (Lebenskompetenzsteigerung) Gesundheit, Medizin (incl. Sekundärprävention)
Jahresprogramm (1) Wohlfühlen / Entspannen Seminar: "Streß besser verarbeiten Kurs: "Autogenes Training für Erwachsene" Kurs: "Progressive Muskelrelaxion" Schnupperwellness Besinnung: "30 Minuten im Advent" Vortrag: "Ich bin gesund - ich will es bleiben" Seminar: "Anders miteinander reden Kurs: Raucherentwöhnung Ernährung Aktionssonntag "Gesundes Gemüse - biologischer Anbau" Aktionssonntag "Gesundes Gemüse - schonend Einmachen Vortrag: "Wasser - unser wichtigstes Lebensmittel" Vortrag: "Lebensmittelzusatzstoffe - notwenig? Kochkurs: "Ernährung - Theorie und Praxis" Kurs: "Sich annehmen - abnehmen" Angebote für Kinder Titelblatt des 1. Jahresprogrammes Radfahrtraining für Kinder von 5-7 Jahren Kurs: "Fantasiereise für Kinder ab 5 Jahren" Kurs: "Progressive Muskelrelaxion für Kinder ab 7 Jahre" Kurs: "Autogenes Training für Kinder ab 10 Jahre"
Titelblatt des 2. Jahresprogrammes Jahresprogramm (2) Bewegen Tanzkurs für Schüler und Jugendliche Radtouren f. "Genussfahrer" u.familien (10 x) Radtouren f. sportl. Hobbyfahrer (12 Fahrten) Kurs: " Seniorengymnastik ab 50 Jahre" Kurs: "Wirbelsäulengymnastik" Nachtwanderung "Frühjahrssternbilder im Donaumoos" Frühjahrserlebniswanderung für Familien "Bewegt gesund bleiben" - Radltouren für Sportliche "große BayernTourNatur" - Donaumoos-Radlrunde Nachtwanderung "Herbststernbilder" "BayernTourNatur": Herbsterlebniswanderung im Moos Aktionstag Sportverein Grasheim Aktionstag Sportverein Karlshuld Kurs: "Nordic Walking für Einsteiger am Vormittag" Kurs: "Nordic Walking für Einsteiger am Abend" Kurs: "Rückenschule" Vortrag: "Private Vorsorge - einmal nicht finanziell" Kurs: "Erste Hilfe Gesprächskreis: Naturheilkunde und Schulmedizin im Dialog Vortrag: "Tipps und Tricks zum Kontaktlinsentragen" Projekt an der Schule: Suchtprävention / Lebenskompetenzförderung Und wie geht s Dir? (Gesundheitsamt)
Gefördert durch den Freistaat Bayern und die Europäische Union Suchtpräventions- und Lebenskompetenzprojekt Staatl. Gesundheitsamt Neuburg-Schrobenhausen an der Grund- und Hauptschule Karlshuld im Rahmen des Gesundheitsförderungsprojektes "Gesundes Karlshuld" - Übersicht - Schuljahr 04/05 Jahrgangsstufe 5 Jahrgangsstufe 6 Jahrgangsstufe 7 Jahrgangsstufe 8 schulärztliche Untersuchung schulärztliche Untersuchung --- --- Schuljahr 05/06 --- Projekteinführung Werbung Gegen den Strom... "Nein"-Sagen Sozialkompetenz, Gewaltprävention Projekteinführung Lernzirkel "Sucht & Drogen" Nachbereitung Lernzirkel Wege aus der Sucht Jugendparcours Sucht --- Schuljahr 06/07 --- --- Lernzirkel "Sucht & Drogen" Nachbereitung Lernzirkel Wege aus der Sucht Jugendparcours Sucht schulärztliche Untersuchung Wiederholungsbefragung Sexualpädagogik / AIDS Gewaltprävention Sozialkompetenz Verantwortung schulärztliche Untersuchung Wiederholungsbefragung
Ohne Evaluation geht s nicht: Abstract-Plakat für den htai-kongress im Juni 2005 in Rom: Mustergemeinde Gesundes Karlshuld Ins titute for Hea lth Car e Sciences and Ma na ge ment in Medic ine Evaluation as an instrument of quality assurance and strategy in c ommunity-bas ed hea lth promotion: development of a multidim ensional assessment concept and first results Eichhorn C, Loss J, Gehlert J, Donhauser J*, Nagel E I. BACKGROUND COMM UNITY -BAS ED HE ALTH P ROM OTION IN HEALTH P OLICY Health promotion policy and practice place a high value on community-based appr oaches because they aim to enable communities to identify health problems, develop solutions and facilitate change. Comm unity-base d health program s differ from solitary preventive interventions or health promotion activities. They... requir e action at many levels aim at effective public par ticipation HEALTH PROM OTING COMM UNITY KARLSHULD In summer 20 04 the rura l commun ity o f Karl shul d (500 0 inh ab.) in German y foun ded a H eal th C oun cil con sisting o f he alth pro fe ssion als, te ache rs, soci al wo rkers, interested ci ti zens etc. The ir aim wa s to de velo p and ma intai n a commu nity-ba sed he alth pro gram wi th the ma jor comp one nts 1. Hea lth nee ds assessme nt in th e commun ity 2. Hea lth edu cation (e g. p ubl ic ta lks, sp ecia l prog rams in scho ols) 3. Supp ortive en viron ments fo r h ealth (h ealth y leisu re time a ctivities, easy acce ss to scree nin g and ch eck-up s, he lpd esks) II. QUESTIONS & METHODS Ther efore the assessment must be multi- dimensional and must include indicators beyond mere health outcomes. We developed an evaluation design, indicator s and methodological approaches on the basis of a literature review in the field of evaluation of preventive and health pr omotion interventions health technology assessment assessment of community development measurement of empowerment co-operation and network research capacity building research To assure the practicability of the concept it was regular ly discussed with the Karlshuld Health Council members. III. RESULTS *Pub li c Heal th Office Neuburg S chrob enhausen, Germ any Method: Qualitative means: review and systematic interpretation of the meeting pr oceedings, documentation of achieved changes and activities and population-based inter views and survey. Out come evaluat ion : Evaluation of knowledge, attitude, behaviour, empowerment and participation of the community members. The indicators are developed according to the Stages of Change model and the outcome hierarchies of Nutbeam. Method: Pre-post designed survey among a representative gr oup of community members (cross sectional study) Community program Strategy Planning Strategy evaluation Program Implementation Structure and process evaluation Management structures capacity building co-operations & networking empowerment participation Environment supportive environments for health activities End / Consolidation Outcome evaluation Individual health literacy attitudes behaviour empowerment participation STRATEGY EV ALUATION OF THE KARLS HULD PROGRAM The str ategy evaluation was perfor med and could reveal shortcomings of the Karlshuld health promotion framework in clear ly defining some targets and target groups involving community members tailor ing some activities to their tar get group In consequence, program elements were refined by the practitioner s. The structure and process evaluation as well as the pre-phase of the outcome evaluation sur vey ar e curr ently under way. D r. med. J ulik a Los s, Uni vers ity of B ay reut h, Ins it ute for Heal th Care and M anagement in Medicine 060610 time
Glück bedeutet: zur passenden Zeit mit dem richtigen Thema am richtigen Ort Das Glück der Tüchtigen: 1. Preisträger des Bayerischen Gesundheitsförderungsund Präventionspreises 2006