Still geborene Kinder und ihre Eltern hilfreiche Unterstützung, damit das Ende einen guten Anfang nehmen kann Martina Reiser, kath. Klinikseelsorgerin Uni-Frauenklinik und Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin 69120 Heidelberg, INF 440
Abschiednehmen in der Klinik Gute Hoffnung jähes Ende Geburt als ein Schritt des Begreifens und Abschiednehmens: Mein körperlicher Schmerz entspricht meinem seelischen Schmerz Kind sehen und anfanghaft begreifen Willkommen heißen und verabschieden Kind sehen zu wollen und zu können braucht manchmal Zeit, Begleitung oder ein Ritual Willkommens- und Abschiedsrituale in der Klinik
Abschiednehmen zu Hause Begreifen der Unabänderlichkeit Leben lernen ohne das Kind Der Trauer Raum geben Dem Kind einen Platz geben in der Familie und im Leben Abschiednehmen von einem Kind, von Wünschen, Träumen, Hoffnungen, Plänen
Abschiednehmen am Grabfeld Ein Ort für die Trauer Vergewisserung: Dieses Kind gibt es wirklich Tröstend: Wir sind nicht alleine in dieser Situation
Wollen Sie Klinikseelsorge? Informationen - Gespräche Rituale Klinikseelsorge nicht nur für Fromme Niedrigschwelliges Angebot oft über Infos zur Bestattung Gegenseitige Vertretung 24 Stunden Rufbereitschaft Und auch: was allg. Rufdienst leisten kann und was nicht
Angebote der Klinikseelsorge I Infos Wichtigkeit des Abschiednehmens Eintragung/Dokumentation Bestattung Situation der betroffenen Frauen/Paare Betroffene Geschwister
Angebote der Klinikseelsorge II Gespräche in der Klinik und danach: Wie soll/kann ich das, was auf mich zukommt, überleben und durchleben? Wie kann man mit dem Tod eines still geborenen Kindes leben lernen? Wie kann ich mit meiner Entscheidung zum Schwangerschaftsabbruch umgehen? Wie gehe ich mit dem Verlust anderen gegenüber um (PartnerIn, Kinder, KollegInnen)?
Auch Gespräche Nicht mal das kann ich: Ein gesundes, lebendiges Kind zur Welt bringen Was habe ich nur falsch gemacht? Warum? So schnell als möglich nach Hause und dann ist alles ungeschehen Wie kann man das überleben? Ich muss zu meinem Kind! Wie kann Gott das zulassen?
Angebote der Klinikseelsorge III Willkommens- und Abschiedsritual im Zimmer oder im Abschiedsraum: Abschiedsgebet Abschiedsfeier Segen Taufe nicht möglich Zeichen und Worte finden für das Unsagbare Willkommen heißen und verabschieden Abgeben und übergeben können
Angebote der Klinikseelsorge IV Trauerfeier mit Sammelbestattung und schriftlicher Einladung dazu
Angebote der Klinikseelsorge V Informationen über Verabschiedung, Bestattung, Trauer Bestattungsmöglichkeiten Trauerfeiern mit Bestattung Gedenkgottesdienste Literatur Gespräche Selbsthilfe- und Trauerangebote Psychotherapeutische Unterstützung Beratungsstellen Homepages (z.b. www.initiativeregenbogen.de )
Flyer zur Information und Unterstützung Still geborene Kinder Frühe Schwangerschaftsverluste blauer Flyer Ab 12. SSW Einladung über Klinikseelsorge und Hebammen Vor 12. SSW Rücklauf Beilageblatt an Klinikseelsorge
Flyer zur Information und Unterstützung II s.a. www.klinikum.uni-heidelberg.de/frueher-abschied
Unter 500 g: Erinnerungen I Auf Antrag Bescheinigung (keine Urkunde!)beim Standesamt über Geburt des Kindes (Mutterpass oder Bescheinigung aus der Klinik) Auch rückwirkend Über 500 g: Auf Antrag Geburtsurkunde beim Standesamt Mit Lebenszeichen: Geburts- und Sterbeurkunde Mehrlingsgeburten mit einem Kind über 500g: Geburts- und Sterbeurkunde
Erinnerungen II Dieses Kind gibt es wirklich und es gehört zur Familie Es hat einen Namen Erinnerungskarte es bleibt so wenig Schatzkästchen, Erinnerungsalbum, Tagebuch Ultraschallbilder Photos Fußabdrücke
Das wenige was bleibt, schätzen und schützen
Bestattung still geborener Kinder I Bestattungsrecht der Eltern (unter 500 g) Bestattungspflicht der Eltern (über 500 g oder mit Lebenszeichen) Individuelle Bestattung sogar sehr individuell Sammelbestattung Ein Ort für die Trauer und die Gewissheit, dass es dieses Kind gab und gibt
Bestattung still geborener Kinder II Ein weiterer Schritt des Abschiednehmens Anonyme Sammelbestattung am Bergfriedhof 3 x pro Jahr (März, Juli, November) Wir wissen, wo Grabfelder sind und wie dort bestattet wird (u.a. auch islamisches Grabfeld in Heidelberg) Spezielle Infos zur Bestattung: HD kremiert, in anderen Gemeinden z.t. Erdbestattung Individuelle Bestattung auf dem Friedhof: Kostenpflichtig Grabpflege
Pathologische und genetische Untersuchung Schuldvorwürfe und Schuldgefühle Weiterer Kinderwunsch Angst vor dem, was rauskommt und was es für die Partnerschaft und weiteren Kinderwunsch bedeutet Bedürfnis, das Kind nicht zu versehren
Mutterschutz Schutz in der Trauer Ab 500g keine Berufstätigkeit für 8 Wochen Zusätzlich 6 Wochen Mutterschutz, falls dieser noch nicht in Anspruch genommen worden ist Unter 500g Krankschreibung
Rückbildungsgymnastik Auch bei weniger als 500g: Gespräch mit Hebamme Rückbildungsgymnastik
Information, Begleitung, Beratung Die Fragen fangen erst an Foren zunehmend wichtig Manche Eltern kommen schon gut vorbereitet www.klinikum.uni-heidelberg.de/frueher-abschied www.familienplanung.de/schwangerschaft/fehlgeburttotgeburt (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) www.initiative-regenbogen.de und Selbsthilfegruppen www.veid.de Schwangerenberatungsstellen Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen
Wenn Kinder still geboren werden dann ist es fast nicht wahr
Worauf achten? Bei ambulanter Versorgung Flyer regelhaft austeilen Einladend und niedrigschwellig Klinikseelsorge empfehlen Frühzeitige Information direkt an Klinikseelsorge Klären und informieren, wo das Kind hinkommt
Wie sprechen wir davon? Kind Baby Name Sternenkinder, Schmetterlingskinder entpersonalisieren Die Fehlgeburt Die Ausstoßung Zellhaufen Gewebe
Fahrplan bzw. Leitfaden im Umgang mit betroffenen Eltern 19.09.2011 von Marion Schneider-Perkovic (dreifache Sternenmama) Individuelles Eingehen auf die Eltern, jede Fehlgeburt war schmerzlich, auch wenn die frühen Fehlgeburten laut Statistik sehr häufig vorkommen, so sind sie doch individuell. Emotional sind auch frühe Fehlgeburten schwierig, allerdings bitte nicht alles über einen Kamm scheren, emotional sind Spätaborte oder medizinisch indizierte Abbrüche etwas anderes, von Totgeburten mal ganz abgesehen. In Relation fühlt sich das ganz anders an. Bestimmte medizinische Begriffe erklären bzw. vielleicht auch durch andere humanere Begriffe ersetzen, wir sprechen hier über Kinder und nicht über Objekte. Für Betroffene sind das ihre Kinder, auch wenn sie noch so klein waren, wir sprechen meist von Sternchen, Sternenkindern oder Schmetterlingskindern. Viele Eltern geben ihren Kindern einen Namen, entweder Kosenamen oder richtige Namen. Wir freuen uns, wenn unsere Kinder mit ihrem Namen angesprochen werden. Wir sind keine Versuchsobjekte, wir sind Menschen mit Gefühlen, oft haben wir schon einen längeren Leidensweg hinter uns. Man muss uns nicht mit Samthandschuhen anfassen, aber wir müssen uns ernst genommen fühlen. Wir sind Eltern und wollen auch als solche angesehen werden. Wir lieben unsere Kinder und sie fehlen uns. Meist haben unsere Kinder das Leben völlig verändert. Wir sind nicht mehr die Gleichen. Viele von uns haben sie auch gesehen, im Arm gehalten, geküsst, gestreichelt, sie vielleicht gewaschen, angezogen etc. Bitte unsere Kinder als kleine Wesen mit einer Seele wahrnehmen und nicht als medizinisches Objekt. Hier unsere Lisa, 50g, 13 cm, still geboren am 18.10.2010 in der 17. SSW Sie ist wunderschön, wir sehen sie mit Elternaugen.
Individuelles Eingehen auf die Eltern, jede Fehlgeburt war schmerzlich, auch wenn die frühen Fehlgeburten laut Statistik sehr häufig vorkommen, so sind sie doch individuell. Emotional sind auch frühe Fehlgeburten schwierig, allerdings bitte nicht alles über einen Kamm scheren, emotional sind Spätaborte oder medizinisch indizierte Abbrüche etwas anderes, von Totgeburten mal ganz abgesehen. In Relation fühlt sich das ganz anders an. Bestimmte medizinische Begriffe erklären bzw. vielleicht auch durch andere humanere Begriffe ersetzen, wir sprechen hier über Kinder und nicht über Objekte. Für Betroffene sind das ihre Kinder, auch wenn sie noch so klein waren, wir sprechen meist von Sternchen, Sternenkindern oder Schmetterlingskindern. Viele Eltern geben ihren Kindern einen Namen, entweder Kosenamen oder richtige Namen. Wir freuen uns, wenn unsere Kinder mit ihrem Namen angesprochen werden.
Wir sind keine Versuchsobjekte, wir sind Menschen mit Gefühlen, oft haben wir schon einen längeren Leidensweg hinter uns. Man muss uns nicht mit Samthandschuhen anfassen, aber wir müssen uns ernst genommen fühlen. Wir sind Eltern und wollen auch als solche angesehen werden. Wir lieben unsere Kinder und sie fehlen uns. Meist haben unsere Kinder das Leben völlig verändert. Wir sind nicht mehr die Gleichen. Viele von uns haben sie auch gesehen, im Arm gehalten, geküsst, gestreichelt, sie vielleicht gewaschen, angezogen etc. Bitte unsere Kinder als kleine Wesen mit einer Seele wahrnehmen und nicht als medizinisches Objekt.
Hier unsere Lisa, 50g, 13 cm, still geboren am 18.10.2010 in der 17. SSW Sie ist wunderschön, wir sehen sie mit Elternaugen.
Was nicht hilfreich ist Sie sind noch jung und können noch weitere Kinder kriegen Es war ja noch so klein Es hat ja noch nicht wirklich gelebt Mit dem war bestimmt was Es ist ihm und Ihnen viel erspart geblieben
Was für Eltern hilfreich sein könnte Von Kindern als Menschen reden Das Paar als Eltern wahrnehmen: Für sie ist das ihr Kind unabhängig von der Größe Die Eltern in ihrer Verletzlichkeit wahrnehmen Reden oder schweigen
Du Kind bei Gott Du warst ein Kind der Hoffnung. Unsere Liebe umhüllte dich, unsere Fantasie schmückte dein Leben aus. Du warst ein Kind der Freude. Wie eine Blüte ging unser Herz auf, denn wir erwarteten dich voll Sehnsucht. Du warst ein Kind des Lebens. Wir wollten Leben weitergeben und uns selbst beschenken lassen. Du bleibst unser Kind. Doch du bist ein Kind der Sehnsucht, das zu einem Kind der Trauer wurde. Du hast sie nicht gesehen den Sonnenglanz und die Mondsichel. Du hast nicht in unsere leuchtenden Augen geschaut. Nun aber siehst du das Licht, das strahlende, wärmende Licht der Liebe Gottes, wo viele Wohnungen sind. Du bist gesegnet, du Kind der Hoffnung, der Freude und des Lebens. Und mit dir ist gesegnet unsere Trauer um dich, du Kind bei Gott. Hanna Strack
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit