«Ich wurde Mutter und doch nicht.»
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- Renate Klein
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 SBK-Kongress Davos 3. Juni 2016 «Ich wurde Mutter und doch nicht.» Professionell begleiten bei Fehlgeburt in der frühen Schwangerschaft ein Praxisentwicklungsprojekt Judith Jung-Amstutz Caroline Kistler Sarah Bühler Mia Havzii Pflegeexpertin Gynäkologie Dipl. Pflegefachfrau Gynäkologie Dipl. Pflegefachfrau Gynäkologie Abteilungsleitung Pflege Gyn. Ambulatorium
2 Ausgangslage 250 Frauen mit Abortkürettage pro Jahr im UniversitätsSpital Zürich Kleiner operativen Eingriff Kurze Hospitalisationsdauer von max. 24 Stunden Geringer pflegerischer Betreuungsaufwand Dokumentenname Datum Seite 1
3 Fragestellung Welche Bedürfnisse haben Frauen mit einer Fehlgeburt in der frühen Schwangerschaft? Wie können die Frauen /Eltern hilfreich unterstützt werden? Dokumentenname Datum Seite 2
4 Bedeutung einer Fehlgeburt für die Frau Frauen erleben oft einen grossen Verlust und Trauer dieses Gefühl ist unabhängig von der Dauer der Schwangerschaft. Manche haben Schuldgefühle und machen sich Vorwürfe. Emotionen und Trauer bleiben vom Umfeld oft unbemerkt. Bergner et al, 2009; Johnson & Langford, 2010; Lothrop, 2013; Dokumentenname Datum Seite 3
5 Bedürfnisse von Frauen mit einer Fehlgeburt in der frühen Schwangerschaft Informationen zu: - Ursache der Fehlgeburt - Möglichkeit einer erneuten Schwangerschaft - Normalisierung des Monatszyklus Informationen über Unterstützungsangebote Pflegende, welche empathisch sind, Mitgefühl zeigen und sie emotional unterstützen Proaktives Ansprechen von emotionalen und körperlichen Bedürfnissen Würdevoller Umgang mit dem Kind Vom Kind Abschied nehmen können (Rituale, Symbole) Geller et al, 2010; Evans, 2012; Johnson & Langford, 2010; Murphy & Merrell, 2009; Dokumentenname Datum Seite 4
6 Das Betreuungskonzept der Klinik für Gynäkologie
7 Frauen mit Abortkürettage Pflegeanamnese und Informationsgespräch (kombiniert) Gesprächsleitfaden: - Mögliche Fragen, um die individuelle Situation der Frau /des Paares zu erfassen. - Informationen zu Unterstützungsangeboten - Bestattungsmöglichkeiten Unterlagen: - Patientinneninformationsblatt mit Unterstützungsangeboten (Seelsorge, Psychologin, Hebamme, Fachstelle und Foren, Literatur) und Datum der Gedenkfeier - Flyer der Fachstelle «Kindsverlust.ch» Dokumentenname Datum Seite 6
8 Dokumentenname Datum Seite 7
9 Würdevoller Umgang mit dem Kind - Bestattungsmöglichkeiten Generelle Vorgehensweise Die Feten und das plazentare Gewebe nach Abortkürettage, Ausstossung und Interruptio werden kremiert und in einem «Gemeinschaftsgrab für die ganz Kleinen» beigesetzt (städtischer Friedhof Zürich). Die Beisetzung mit Gedenkfeier findet zweimal jährlich statt, jeweils am letzten Mittwoch im April und im September. Dokumentenname Datum Seite 8
10 «Gemeinschaftsgrab für die ganz Kleinen», Friedhof Nordheim, Zürich Dokumentenname Datum Seite 9
11 Würdevoller Umgang mit dem Kind - Bestattungsmöglichkeiten Individuelle Möglichkeiten Kremation und - individuelle Beisetzung im Gemeinschaftsgrab für die ganz Kleinen - Beisetzung in einem Kinder-Reihengrab - Urne mit nach Hause nehmen Erdbestattung in - das Gemeinschaftsgrab für die ganz Kleinen - ein Kinder-Reihengrab Kind mit nach Hause nehmen Dokumentenname Datum Seite 10
12 Symbolisches Erinnern Dokumentenname Datum Seite 11
13 Frauen mit medikamentösem Abort (Ambulatorium) Patientinneninformationsblatt Medizinische Informationen Unterstützende Angebote: Hebamme, Seelsorge, Psychologin, Fachstellen und Foren, Literatur Was tun mit dem Embryo? Abgabe durch die Ärztin /den Arzt in der Sprechstunde. Dokumentenname Datum Seite 12
14 Frauen mit Interruptio Der Embryo und das plazentare Gewebe werden kremiert und im «Gemeinschaftsgrab für die ganz Kleinen» beigesetzt. Die Frau erhält in der Beratungsstelle für Konfliktschwangerschaft ein Informationsblatt mit dem Datum der Gedenkfeier und mit unterstützenden Angeboten. Der Flyer der Fachstelle «Kindsverlust.ch» wird abgeben, wenn bei der Frau erweiterte Unterstützung bei der Bewältigung festgestellt wird. Dokumentenname Datum Seite 13
15 Umsetzung Einführungsfortbildungen von ½ Tag für jede Pflegende : - Medizinische Grundlagen - Das Erleben der Frau /des Paares bei einer Fehlgeburt - Pflegerisches Betreuungskonzept - Haltung der Pflegenden Regelmässige Einführung von neuen Mitarbeiterinnen ins Konzept Erste Evaluation hat stattgefunden und Anpassungen sind erfolgt Dokumentenname Datum Seite 14
16 Beteiligte Personen Je eine Abteilungsvertreterin Pflege Oberärztin Gynäkologie Reformierte und katholische Spitalseelsorgerin Psychologin Pathologin Leiterin Operationsabteilung Bestattungsamt Input durch Leiterin Fachstelle «Kindsverlust.ch» Sehr interprofessionelles Projekt Dokumentenname Datum Seite 15
17 Fragen und Diskussion Dokumentenname Datum Seite 16
18 Literatur Bergner, A., Beyer, R., Klapp, B., Rauchfuss, M. (2009). Trauer, Bewältigung und subjektive Ursachenzuschreibung nach Frühaborten: Adaptivität von Verarbeitungsmustern untersucht in einer Längsschnittstudie. Psychotherapie, Psychosomatik, Psychologische Medizin, 59, Evans, R. (2012). Emotional care for women who experience miscarriage. Nursing Standard, 26, (42), Geller, P.A., Psaros, C., Kornfield, S.L. (2010). Satisfaction with pregnancy loss aftercare: are women getting what they want? Archives of Womens Mental Health, 13, Johnson, O., Langford, R. (2010). Proof of Life A protocol for pregnant woman who experience pre-20-week perinatal loss. Crit Car Nurs Q, 33, (3), Lothrop, H. (2013). Gute Hoffnung jähes Ende: Fehlgeburt, Totgeburt und Verluste in der frühen Lebenszeit (17. Auflage). München: Kösel-Verlag. Murphy, F., Merrell, J. (2009). Negotiating the transition: caring for women through the experience of early miscarriage. Journal of Clinical Nursing,18, Dokumentenname Datum Seite 17
19 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit Dokumentenname Datum Seite 18 1
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