Fehlervermeidung in der Onkologie den Patienten zum Partner machen
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- Felix Junge
- vor 7 Jahren
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1 Fehlervermeidung in der Onkologie den Patienten zum Partner machen Internationaler Kongress, Basel Patientensicherheit avanti! November 2011 Andrea Pfister Koch, Pflegeexpertin Medizin Kantonsspital Aarau Ausgangslage 1 Häufung an CIRS-Fällen mit onkologischen Patienten oft Beteiligung von Pflegefachpersonen Ergebnisse der Machbarkeitsstudie der Stiftung für Patientensicherheit 1 : Ist die aktive Beteiligung von Patienten in der Fehlervermeidung möglich und sinnvoll? Patienten wünschen mehrheitlich Beteiligung 2/3 der Patienten glauben mithelfen zu können, Fehler zu vermeiden 1 Schwappach et al. (2010). Quality & Safety in Health Care 1
2 Ausgangslage 2 Herausforderungen für den Patienten Mut sich zu äussern Vertrauen ins Betreuungsteam Sprache Instruiert und motiviert sein Beteiligung von Patienten an der Fehlervermeidung in der Verabreichung von tumorwirksamen Medikamenten Ein Praxisprojekt am Kantonsspital Aarau, Bereich Medizin Ziel: Informierte wachsame Patienten die bei Auffälligkeiten aktiv werden, um Fehler rechtzeitig abzuwenden. Welche Massnahmen und Fähigkeiten benötigen die Pflegefachpersonen, damit die Patienten zu wachsamen Partnern werden? Welche Informationen benötigen Patienten, um sich an der Fehlervermeidung zu beteiligen? 2
3 Welche Informationen benötigen Patienten, um sich an der Fehlervermeidung zu beteiligen? Indikatoren Welche Massnahmen und Fähigkeiten benötigen die Pflegefachpersonen? Einbezug von Patienten Mit Patient Medikament überprüfen Regelbasierte Informationen geben (einfach, beobachtbar) Überprüfungen erklären (Infusion; Pumpe, Port-à-cath) Unerwünschte Ereignisse beobachten ermuntern zum Fragen stellen, auf Abwei- chungen v.d. Routine hinweisen Selbstwirksamkeit unterstützen, Anerkennen ihrer Beobachtungen Falls Pat. Fehler beobachten oder Beinah-Fehler, Angebot, dass eine andere Mitarbeiterin weiter betreut Beispiel Patient bitten, seinen Namen, sein Geburtsdatum & den Medikamentennamen zu lesen Diese Infusion dauert 30 min. Sie ist rot. Sie erhalten immer zuerst diese Tablette Sie erhalten diese Infusion immer mittwochs, für 4 Wochen Ich kontrolliere nun, Es ist mir wichtig, dass wir dasselbe verstehen. Können Sie bitte wiederholen, welche drei Zeichen Sie beobachten? Welche Fragen haben Sie? Es ist wichtig und ich schätze es sehr, dass Sie sofort mitteilen, wenn Ihnen auffällt, dass etwas anders abläuft als sonst. Ich bereite Ihre Medikamente sehr sorgfältig vor. Ich schätze es sehr, wenn Sie mitschauen, dass alles ok ist Es ist sehr hilfreich, dass Sie diesen Fehler beobachtet haben und uns damit geholfen haben, zu reagieren. Ich würde es verstehen, wenn Ihr Vertrauen in mich dadurch beeinträchtigt ist. Ich kann Ihnen anbieten, dass Schwappach et al. Journal of Clinical Oncology 2010, p.290 (übersetzt und adaptiert, Frau Dr. P. Schäfer, KSA) 3
4 Wie beginne ich ein Gespräch zum Miteinbezug des Patienten für die Fehlervermeidung? Orientierung an motivierender Gesprächsführung Die Zeit, die zur Verfügung steht Eine Erläuterung meiner Rolle und Ziele Eine Beschreibung der Rolle des Patienten Eine (offene) Fragestellung Miller & Rollnick, 2002, Folie von Frau Dr. P. Schäfer Schulungsziele Pflegedienst 1/2 Kommunikative Fertigkeiten/Fähigkeiten Vertrauensebene schaffen Wortwahl anpassen Fachliche Fertigkeiten/Fähigkeiten Therapieschemata Ziel der Therapie Wirkung und Nebenwirkungen 4
5 Schulungsziele Pflegedienst 2/2 Haltung dem Patienten als Partner begegnen Beobachtungen und Äusserungen sind erwünscht Positive Reaktion nach gemeldeter Abweichung Verantwortung liegt bei den Professionellen Rahmenbedingungen Schriftgrösse Infusionsbeutel Elektronische Therapiepläne Herausforderungen für die Praxis Zeit Therapieänderungen Überzeugt sein Sprachwahl Umsetzbarkeit Start mit Patientenidentifikation Interdisziplinäre Beteiligung 5
6 Projektevaluation Pflegefachpersonen und Patienten: (ambulant n = 11, stationär n = 10) Mit allen Patienten wurde die Chemotherapie gemeinsam überprüft Patienten wurden immer von Pflegefachpersonen aufgefordert Abweichungen zu melden 6 ambulante Patienten und 1 stationärer sagten, dass sie vom Onkologen aufgefordert wurden, Abweichungen zu melden Arztdienst: (AD Station n=6, AD Onkologie n=4) 2 von 4 Onkologen waren die Ergebnisse der Studie der Stiftung für Patientensicherheit bekannt 6 Ärzte auf Station wussten nichts über die Ergebnisse der Studie für Stiftung PS 4 Onkologen fordern die Patienten vor einer Therapie nicht auf, Abweichungen zu melden 4 von 6 Ärzten auf Station fordern die Patienten vor einer Therapie auf, Abweichungen zu melden Wie weiter Schulungen für die Pflegefachpersonen mit Rollenspielen, Praxisbegleitungen Verankerung und Nachhaltigkeit sichern durch Begleitung Fachexpertin Adhärenz und Sicherheit bei oralen Tumortherapien Ausweitung auf weitere Patientengruppen Broschüre: Fehler vermeiden - Helfen Sie mit! ( - Kaderschulungen 2012: Kommunikation nach einem Zwischenfall 6
7 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 7
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