Lehrbücher Gray s Anatomie, 2007, S. 983-999 Lippert, Lehrbuch Anatomie, 2006, S. 647-657 Sobotta, Atlas Anatomie des Menschen 22. Auflage, S. 122-129 1
Aufgaben des Larynx Verschluss des Luftwegs beim Schlucken (Kehldeckel) Verschluss der Luftwegs beim Husten, Pressen etc. Erzeugung von Lauten (Stimmbänder) Einteilung nach Stockwerken Innenbau Vestibulum laryngis zwischen Aditus laryngis und Rima vestibulis Glottis zwischen Rima vestibuli und Rima glottidis Cavitas subglottis unterhalb der Rima glottidis Lufträume im Röntgenbild 2
Kehlkopfknorpel 3 großen unpaare Knorpel (Cartilago cricoidea, C. thyroidea, C. epiglottica) Kleine paarige Knorpel (C. arytenoidea, C. corniculata, C. cuneiformis, C. triticea) Kranial ist der Larynx am Zungenbein aufgehängt (Membrana thyrohyoidea, Lig. thyrohyoideum) Kaudal über Bindegewebe an Trachea befestigt (Lig. cricotracheale) Hohe Beweglichkeit (suprahyale bzw. infrahyale Muskulatur am Zungenbein und Pharynxmuskulatur) Ansicht von vorne Ansicht von hinten 3
Kehlkopfknorpel Schildknorpel (Adamsapfel) Incisura thyroidea sup. und Prominentia sind von außen tastbar über Lig. thyrohyoideum mit eineglagertem C. triticea am Os hyoideum befestigt Gelenkige Verbindung zum Ringknorpel Mann - Frau 4
Kehlkopfknorpel Ringknorpel Artikulationsflächen 5
Kehlkopfknorpel Epiglottis und C. arythenoidea Epiglottis (elastischer Knorpel) über Lig. thyroepiglotticum mit Schildknorpel verbunden C. arytenoidea sind pyramidenförmig, artikulieren mit C. corniculata an der Spitze und C. cricoidea an der Basis, Befestigungen für das Lig. vestibulare und den M. vocalis, am Processus vocalis inseriert das Lig. vocale Epiglottis C. arytenoidea 6
Innenbänder werden zusammen als Membrana fibroelastica laryngis bezeichnet einerseits aus dem Conus elasticus (Koniotomie!), er ist am Arcus circoidea unten befestigt und zieht bis zu den Lig. vocalia (elastische Fasern), die den oberen Rand bilden, sind vorne am Schildknorpel innen und hinten am C. arytenoidea festgemacht andereseits aus der Membrana quadrangularis (zwischen lateralen Rand der Epiglottis und dem C. arytenoidea, der freie verdickte untere Rand bildet das Lig. vestibulare) Lig. vestibulare Lig. vocale 7
Cavitas laryngis Kehlkopfhöhle ist röhrenförmig, mit Schleimhaut (Plicae) ausgekleidet und an den Knorpeln befestigt Eingang ist der Additus laryngis (durch Epiglottis verschließbar Ausgang direkt in die Trachea (immer offen) Höhle durch 2 Plicae, die von den Seitenwänden in die Cavita ragen, verengt (supraglottischer Raum transglottischer Raum=Glottis subglottischer Raum) Glottis reicht von den P. vestibularis zu P. vocale und beinhaltet auch die beiden lateralen Ventriculi larynges dort liegen viele muköse Schleimdrüsen Laryngoskopie Indirekt mir Spiegel Direkt mit Laryngoskop 8
Kehlkopfmuskulatur Alle 4 großen Kehlkopfknorpel sind nach dem Prinzip jeder mit jedem durch Muskeln verbunden Allgemein zwei Aufgaben: - Weitenveränderung der Stimmritze (Stellmuskeln = Mm. cricoarytenoideus lat. und post., Mm. arytenoideus transversus und obliquus) - Veränderung von Spannung, Länge und Dicke der Stimmfalte (Spannmuskeln = M. cricothyroideus und M. vocalis) Nach Lage und Innervation werden zwei Gruppen unterschieden: Äußere Kehlkopfmuskulatur M. cricothyroideus (Externus) - innerviert durch den N. laryngeus sup. aus dem N. vagus Grobspannung der Stimmfalten (äußerer Stimmbandspanner) kippt Schildknorpel nach vorne Zieht vom Arcus des C. cricoidea zum Unterrand und Cornu inf. des C. thyroidea 9
Innere Kehlkopfmuskulatur Alle anderen, adjustieren die Spannung der Stimmbänder, Öffnen und Schließen die Rima glottidis, regulieren das Vestibulum laryngis, schließen Rima vestibuli, innerviert durch N. laryngeus recurrens aus N. vagus M. cricoarytenoideus post. (Postikus) - einziger Öffner der Rima glottidis M. cricoarytenoideus lat. (Lateralis) - schließt Rima glottidis (Flüsterdreieck!, hinterer Teil offen) M. arytenoideus transversus - schließt Rima glottidis (hintere Teil der Stimmritze) M. arytenoideus obliquus - schließt Rima glottidis (hinteren Teil der Stimmritze) M. vocalis - je nach Anzahl der aktivierten Muskelfasern > schwingende Saite wird dicker oder dünner M. thyroarytenoideus ext. - verengt das Vestibulum laryngis 10
Funktionsweise 11
Funktionsweise Forcierte Inspiration Flüsterstellung Phonationsstellung 12
Kehlkopfgefäße Arterielle Versorgung erfolgt über die A. laryngea sup./inf. beide haben Anastomosen A. carotis externa > A. tyroidea sup. (1. Ast der carotis externa) > A. laryngea sup. (Abgang nahe Oberrand des Schildknopels), begleitet den Ramus internus des N. laryngeus sup. durch die Membrana thyrohyoidea A. subclavia > Truncus thyrocervicalis > A. thyroidea inf. > A. laryngea inf. gelang mit dem N. larngeus recurrens in den Kehlkopf, versorgt meist Hinterwand des Kehlkopfs Begleitende Venen: V. laryngea sup. > V. thyroidea sup. > V. jugularis int. V. laryngea inf. > V. thyroidea inf. > V. brachiocephalica 13
Kehlkopfgefäße arterielle Versorgung venöser Abfluß 14
Erkrankungen Laryngitis: Entzündung mit Schwellung der Stimmlippen Pseudokrupp > Kleinkinder > infraglottische Schwellung bis hin zu Atemnot Knötchen: Durch Überlastung (Sänger, Lehrer, Professoren) Epithelverdichtung meist im vorderen Teil der Stimmbänder Normal Zyste Recurrenslähmung: Schlaffe Lähmung der Stimmlippen Schädigung des Nerven bei Schilddrüsen-OP, Externus noch intakt > Flüsterton heisere Stimme Larynxödem: Schleimhaut ist locker gebaut > starke Anschwellung möglich (Allergie etc.) > Verlegung des Luftwegs Larynxkarzinom: Plattenepithelzelltumor, meist von Stimmlippen ausgehend, lang anhaltende Heiserkeit Kl. Tumor gr. Tumor (Alkohol, Zigarettenkonsum) 15