Zyklen von indefiniten binären quadratischen Formen und die engere Idealklassengruppe reell quadratischer Zahlkörper mit Diskriminante d < 10 6



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Transkript:

Zyklen von indefiniten binären quadratischen Formen und die engere Idealklassengruppe reell quadratischer Zahlkörper mit Diskriminante d < 10 6 1. Einleitung. von Daniel C. Mayer. Dem Gedächtnis an Alexander Aigner gewidmet. Die Neuberechnung und Veröffentlichung der Klassenzahlen aller reell quadratischen Zahlkörper mit Diskriminanten im Bereich 0 < d < 10 6 war schon seit etwa zwei Jahrzehnten eines meiner dringendsten Anliegen. Es gab meines Wissens bereits zwei derartige Tabellen, einerseits von A. O. L. Atkin und andererseits von J. Buchmann, die aber nicht mehr öffentlich zugänglich sind. Mein erster Versuch der systematischen Erfassung von Information über reell quadratische Zahlkörper [2] im Jahr 1991 musste wegen des immensen Zeitbedarfs und sehr beschränkten Arbeitsspeichers der damaligen Rechner bei der oberen Grenze 2 10 5 abgebrochen werden. Im Juni des Jahres 2009 gelang es mir nun aufgrund der fortgeschrittenen Computer-Technologie, mein langersehntes Ziel zu erreichen. 2. Begriffe und Methoden. Für einen reell quadratischen Zahlkörper K = Q( d) mit der Diskriminante d > 0 ist die engere Klassengruppe I/P +, bei der die Hauptklasse P + nur von den Zahlen positiver Norm erzeugt wird, isomorph zur Gruppe der Zyklen von reduzierten indefiniten binären quadratischen Formen der Diskriminante d mit der Komposition als Gruppenoperation. Im Fall einer normpositiven Grundeinheit N K Q (ε 0 ) = +1, also einer geraden Periodenlänge der Kettenbruchentwicklung der erzeugenden quadratischen Irrationalität d, ist die engere Klassenzahl h + doppelt so groß wie die gewöhnliche Klassenzahl h, anderenfalls ist h = h +.

3. Die Anzahl quadratischer und kubischer Grunddiskriminanten. Ich beginne mit der Anzahl #(total) aller quadratischen Grunddiskriminanten, also Diskriminanten d von Hauptordnungen reell quadratischer Zahlkörper, in den Bereichen 0 < d < 10 n für n = 1,..., 6. Die Anzahl #(3 h) der Diskriminanten von reell quadratischen Körpern mit durch 3 teilbarer Klassenzahl h ist gemäß der Klassenkörpertheorie genau die Anzahl der Diskriminanten von total reellen kubischen Zahlkörpern, deren Normalkörper über ihren quadratischen Teilkörpern unverzweigt sind. 0 < d < #(total) #(3 h) 10 2 0 100 30 0 1 000 302 15 10 000 3 043 248 100 000 30 394 3 305 1 000 000 303 957 38 074 Zum Vergleich dazu gebe ich die analoge Zusammenstellung für komplexe quadratische Zahlkörper mit Diskriminanten im Bereich 10 6 < d < 0 an, die von mir bereits im November 1990 vollendet wurde. Die Anzahl #(3 h) der Diskriminanten von komplexen quadratischen Körpern mit durch 3 teilbarer Klassenzahl h ist genau die Anzahl der Diskriminanten von komplexen kubischen Zahlkörpern, deren Normalkörper über ihren quadratischen Teilkörpern unverzweigt sind. 0 > d > #(total) #(3 h) 10 4 0 100 31 5 1 000 305 84 10 000 3 043 1 041 100 000 30 392 11 500 1 000 000 303 968 121 645 Über komplexen quadratischen Körpern gibt es also mehr als dreimal so viele unverzweigte zyklisch kubische Relativerweiterungen wie über reell quadratischen Körpern.

Die Anzahlen für die absoluten Intervalle mit Vielfachen von 100 000 als Länge sind: 0 < d < #(total) #(3 h) 100 000 30 394 3 305 200 000 60 788 6 940 300 000 91 186 10 710 400 000 121 579 14 535 500 000 151 973 18 439 600 000 182 386 22 324 700 000 212 762 26 243 800 000 243 168 30 163 900 000 273 572 34 105 1 000 000 303 957 38 074 Ergänzend gebe ich die Anzahlen für die relativen Intervalle der Länge 100 000 an: d #(relativ) #(3 h) 0 < d < 100 000 30 394 3 305 100 000 < d < 200 000 30 394 3 635 200 000 < d < 300 000 30 398 3 770 300 000 < d < 400 000 30 393 3 825 400 000 < d < 500 000 30 394 3 904 500 000 < d < 600 000 30 413 3 885 600 000 < d < 700 000 30 376 3 919 700 000 < d < 800 000 30 406 3 920 800 000 < d < 900 000 30 404 3 942 900 000 < d < 1 000 000 30 385 3 969 Die Anzahl der Diskriminanten mit durch 3 teilbarer Klassenzahl nimmt also beinahe monoton zu, während die Gesamtzahl aller Diskriminanten für die relativen Intervalle im wesentlichen konstant bleibt.

4. Die Verteilung der Klassenzahlen und Periodenlängen. Die größte vorkommende engere Klassenzahl ist h + = 392 = 2 h für d = 767 449 mit 3 616 reduzierten Formen. Hier ist die gewöhnliche Klassenzahl nur h = 196. Unter den gewöhnlichen Klassenzahlen tritt das Maximum h = h + = 254 bei d = 705 601 mit 3 256 reduzierten Formen auf. Die größte Anzahl reduzierter Formen n = 4 698 ergibt sich für d = 979 969 mit h = h + = 1. Auch bei den Periodenlängen wird das Maximum l = 2 349 für d = 979 969 angenommen. Die Anzahl aller reduzierten Formen ist genau die doppelte Periodenlänge n = 2l, eine charakteristische Eigenschaft aller reell quadratischen Körper mit gewöhnlicher Klassenzahl h = 1. Die Diskriminante d = 979 969 weist auch den größten Regulator 2 705, 3 und die maximale Länge von 2 350 Zeichen der dezimalen Zifferndarstellung der Grundeinheit in der Form ε 0 = (U + V d)/t mit U, V, T Z auf. Die folgende Tabelle zeigt die Statistik der kleinsten Periodenlängen l mit einer Dominanz gerader Längen: l d < 10 000 d < 100 000 d < 1 000 000 1 67 210 667 2 187 753 2 861 3 75 267 866 4 220 954 3 891 5 57 218 758 6 165 815 3 416 7 60 221 742 8 101 549 2 562 9 62 237 754 10 138 768 3 339 11 42 186 701 12 96 551 2 584

Die Statistik der kleinsten engeren Klassenzahlen h + ist in folgender Tabelle zusammengefasst: h + d < 10 000 d < 100 000 d < 1 000 000 1 516 3 806 30 713 2 976 8 093 68 898 3 55 507 4 288 4 856 8 109 77 174 5 20 176 1 463 6 103 966 9 464 7 9 95 739 8 294 3 905 44 676 9 6 63 461 10 34 371 3 238 11 1 28 241 12 65 1 008 10 419 Zum Vergleich dazu die Statistik der kleinsten gewöhnlichen Klassenzahlen h mit einer Vermehrung der ungeraden Klassenzahlen: h d < 10 000 d < 100 000 d < 1 000 000 1 1 282 10 079 83 463 2 968 8 916 83 324 3 140 1 261 11 531 4 374 4 707 52 322 5 47 464 3 946 6 73 1 094 11 268 7 22 223 1 932 8 67 1 365 18 620 9 8 139 1 267 10 21 395 3 903 11 3 78 740 12 23 551 6 955

Die Verteilung der Diskriminanten mit normpositiver und normnegativer Grundeinheit ε 0 ist aus folgender Tabelle ersichtlich: d < 10 000 d < 100 000 d < 1 000 000 total 3 043 30 394 303 957 N K Q (ε 0 ) = +1 2 064 21 897 228 045 N K Q (ε 0 ) = 1 979 8 497 75 912 Zum Vergleich dazu die Verteilung der quadratfreien Radikanden D mit normpositiver und normnegativer Grundeinheit ε 0 aus meiner Abhandlung [1] im Jahre 1988: D < 10 000 D < 100 000 total 6 082 60 793 N K Q (ε 0 ) = +1 4 838 49 943 N K Q (ε 0 ) = 1 1 244 10 850 Referenzen. Graz, im Juni 2009 [1] D. C. Mayer, Lattice minima and units in real quadratic number fields, Publ. Math. Debrecen 39 (1991), 19 86. [2] D. C. Mayer, List of discriminants d L < 200 000 of totally real cubic fields L, arranged according to their multiplicities m and conductors f, 1991, Department of Computer Science, University of Manitoba.