Karl Truschel. Arbeitsplatz KZ

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Transkript:

*8.10.1894 (Schaaken/Ostpreußen), 2.5.1947 (Hinrichtung in Hameln) Schneider und Kaufmann; NSDAP, DAF; stellvertretender Leiter des AL Schandelah; 1947 Todesurteil im britischen Militärgerichtsprozess wegen Verbrechen im AL Schandelah. *8.10.1894 (Schaaken/East Prussia), 2.5.1947 (executed in Hameln) Tailor and salesman; member of the NSDAP and the German Labour Front (DAF); deputy commander of Schandelah satellite camp. Sentenced to death in 1947 in the British military trial for crimes committed at Schandelah satellite camp. *8.10.1894 (Schaaken/Prusse orientale), 2.5.1947 (exécuté à Hameln) Tailleur et commerçant; NSDAP, DAF; adjoint du commandant du Kommando extérieur de Schandelah. 1947 condamné à mort par le tribunal militaire britannique, au cours du procès des crimes commis au Kommando extérieur de Schandelah. Карл Трушель *8.10.1894, Шаакен/Восточная Пруссия 2.5.1947, Гамельн Портной и коммерсант; член НСДАП, член Германского трудового фронта (ДАФ); заместитель коменданта концлагеряфилиала Шандела; 1947 г. смертный приговор английского военного суда за преступления, совершенные им в концлагере Шандела.

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3, geboren am 8. Oktober 1894 in Schaaken/ Ostpreußen, war Schneider und Kaufmann. Er betrieb in Immensen einen Kolonialwarenladen, war seit 1921 verheiratet und hatte einen Sohn. Am 26. August 1929 trat er in die Reichswehr ein, 1940 wurde er als Unteroffizier aus der Wehrmacht entlassen. Er war seit 1. Mai 1937 Mitglied der NSDAP und der Deutschen Arbeitsfront. Über die Jahre zwischen 1940 und 1942 ist nichts bekannt, auch Truschels mögliche Zugehörigkeit zur SS konnte bisher nicht belegt werden. Arbeitsplatz KZ Am 26. Februar 1942 wurde Truschel zur Waffen-SS eingezogen und zur 3. Wachkompanie im KZ Neuengamme versetzt. In dieser Zeit hatte er den Rang eines Unterscharführers; über spätere Beförderungen Truschels liegen keine Informationen vor. Im Oktober 1943 kam er als Wachmann in das Außenlager Bremen-Farge, im Juli 1944 zum Einsatz in das Außenlager Schandelah. Ab Oktober 1944 war er Stellvertreter des Lagerleiters Friedrich Ebsen und damit auch Leiter der Wachmannschaften. Truschel betrieb im Lager einen Handel mit Zigaretten. Unter den Häftlingen war er als brutal bekannt sein Auftreten trug ihm den

4 Spitznamen Totschläger ein. Ich war verbal sehr streng und hatte einen militärischen Ton. [...] Ich schlug Häftlingen, die Kartoffeln gestohlen hatten, ins Gesicht. Ich empfand dies nicht als Misshandlung; ich sehe es als eine Art Erziehung, begründete er sein Verhalten nach Kriegsende. Er erschoss einen angeblich fliehenden Häftling. Auch soll er Wachmänner angewiesen haben, Häftlinge auf der Flucht zu erschießen. Truschel leitete nach eigenen Angaben am 10. April 1945 die Räumung des Lagers und den Transport der Häftlinge nach Wöbbelin. Danach kam er in Trittau zum Einsatz. Er wurde am 1. Mai 1945 verhaftet und in Lüneburg interniert. Nach Kriegsende Am 12. Juli 1945 wurde Truschel aus dem britischen Internierungslager in Lüneburg zu seiner Familie nach Immensen entlassen. Hier wurde er am 3. Juli 1946 erneut verhaftet und in Braunschweig wegen Verbrechen im Außenlager Schandelah vor einem britischen Militärgericht angeklagt. Am 3. Februar 1947 wurde wegen Misshandlung und Tötung von Häftlingen zum Tode verurteilt und am 2. Mai 1947 in Hameln hingerichtet.

als Internierter, 1946. Foto: unbekannt. (TNA (PRO)) Eidesstattliche Erklärung Karl Truschels vom 3. August 1946 in Minden vor dem britischen Ermittler Sergeant Golding. (TNA (PRO))

8 Eidesstattliche Erklärung des ehemaligen Häftlings Hermann Struck vom 10. April 1946 vor dem britischen Ermittler Sergeant Golding. (TNA (PRO))

10 Eidesstattliche Erklärung des ehemaligen Häftlings Georg Adler am 8. Mai 1946, die dem britischen Militärgericht als Beweisstück im Prozess zu den Verbrechen im Außenlager Schandelah vorlag. Im zweiten Fall war das Opfer ein lettischer Polizeibeamter. Truschel verlor seine Pistole auf dem Arbeitsplatz und setzte eine Prämie von Zigaretten für denjenigen aus, der ihm die Pistole wieder beschaffen könne. Der lettische Polizeibeamte erklärte Truschel, daß er die Pistole wieder herbeischaffen könne. Daraufhin bekam er von Truschel und Ebsen Zigaretten und Brot als Anzahlung. Nach etwa 14 Tagen bis drei Wochen, als der lettische Polizeibeamte die Pistole immer noch nicht herbeischaffen konnte, wurde es den beiden zu dumm, da sie sich gefoppt fühlten, und beide, Truschel und Ebsen, stellten ihm ein Ultimatum: Bring uns bis zum Abend die Pistole oder du weißt, was dir passiert. Da der Häftling die Pistole nicht beschaffen konnte, wurde er am andern Morgen dem Arbeitskommando Staatsbahn zugeteilt. Der Posten dieses Arbeitskommandos erhielt den Befehl von Truschel, daß der lettische Polizeibeamte am Abend nicht mehr lebend zurückkommen dürfe. Dieser Befehl wurde von dem Posten ausgeführt, als ich am Abend die Leiche sah, konnte ich an der kleinen Einschußöffnung in der Brust und der großen Ausschußöffnung im Rücken ganz deutlich erkennen, daß der Lette von vorne erschossen worden war. Der offizielle Bericht nach Neuengamme lautete wiederum: Auf der Flucht erschossen. (TNA (PRO))

Leumundszeugnis des Bürgermeisters von Immensen für Karl Truschel vom 31. Januar 1947, wenige Tage vor der Urteilsverkündung. (TNA (PRO))

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