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Transkript:

Wasserversorgung Gemeindeverband Blattenheid Trinkwasserkraftwerke Jahresbericht 2015

Inhaltsverzeichnis Kapitel Seiten Inhaltsverzeichnis 2 Bericht Präsident 3 Bericht Betriebsleiter 4-15 Überblick über die laufenden Projekte 4 Schadenereignisse 4-7 - Auflistung der Lecks von 2015 4 - Lecks auf Hauptleitungen 2002-2015 6-7 Diverses 7-8 - Unterstützung Trinkwasserprojekt in der Westsahara 2015 7-8 Statistik Wasserverbrauch 8-15 - Wasserverbrauch Verbandsgemeinden 2015 8 - Wasserverbrauch Verbandsgemeinden 2006 2015 9-11 - Spezifischer Wasserverbrauch 2014-2015 12 - Fremdabgaben 13 - Grundwasserproduktion 2006-2014 14 - Bezug von WARET AG 2014-2015 15 Bericht Leiter elektrische Anlagen 16-19 - Betrieb der Kraftwerke 16-17 - Energieproduktion 2015 18-19 - Ökostrom 19 - Steuerung und Prozessleitsystem 19 Bericht Kassier 20 Titelbild: Turbinenrad Kraftwerk Blattenheid 2

1. Bericht Präsident Grundsätzlich hätten wir in diesem Jahr wiederum ein Jubiläum feiern sollen. Aber Hand aufs Herz, zwei Jahre nach dem gelungenen Fest «100 Jahre Wasserversorgung Gemeindeverband Blattenheid» im Sommer 2013, wäre das wohl etwas übertrieben gewesen. Aber umso mehr möchte ich hier in meinem Jahresbericht auf das Jahr 1915 zurückblicken und die Einweihung des Werkes «Wasserversorgungsgenossenschaft Blattenheid» wie sie damals noch hiess, eingehen. Stellen wir uns vor, rund um die Schweiz und in ganz Europa tobt der erste Weltkrieg in seiner schrecklichsten Phase und mitten in dieser Zeit bauen unsere weitsichtigen Vorfahren unsere Wasserversorgung. Die Wasserversorgungsgenossenschaft Blattenheid wurde am 18. Februar 1913 von den Gemeinden Blumenstein, Brenzikofen, Herbligen, Kiesen, Oppligen, Thierachern, Uttigen und Uetendorf gegründet. Nebst den Gründungsgemeinden kamen im selben Jahr noch die Gemeinden Pohlern, Amsoldingen und Jaberg dazu. Im Jahre 1925 wurde die Wasserversorgungsgenossenschaft in einen Gemeindeverband überführt. Diese 11 Partner erstellten das Werk von den Quellen Blattenheid bis und mit dem Reservoir Herbligen. Diese Strecke alleine ergibt eine Leitungslänge von über 20 km. Das gesamte, Ende 1915 vollendete Netz umfasste über 109 Km Leitungen, 4 Reservoire mit je 2 Kammern und total 1'200 m3 Fassungsvermögen, je zur Hälfte als Löschreserve ausgebildet. Der Leitungsabschnitt zwischen dem Langeneggrat und dem Reservoir Blumenstein wurde zwecks späterer Energiegewinnung als Druckleitung erstellt. Das gesamte Werk beinhaltete zudem 256 Hydranten. Diese «erste» Ausbauetappe wurde zwischen Sommer 1913 und Herbst 1915 realisiert. Im versorgten Gebiet lebten damals 6'641 Einwohner in 1'069 Wohngebäuden, aufgeteilt in 1'452 Haushalte. Den Überlieferungen kann auch noch die «Grossviehzahl» mit 4'407 Stück entnommen werden. Die gesamten Erstellungskosten betrugen Fr. 1'292'531.65. Nach Abzug der Gemeindebeiträge und des Staatsbeitrages verblieben dem Verband Fr. 471'894. Mit dem projektleitenden Ingenieur wurde ein Honorar von 5% von der Bausumme vereinbart. Für weitere Details unserer Geschichte verweise ich hier auf unsere Homepage www.blattenheid.ch Heute umfasst das Werk (nur Verbandsleitungen) über 70 km, 2 Quellgebiete, 9 Reservoire, 2 Grundwasserpumpwerke und 5 Trinkwasserturbinen. Der Wiederbeschaffungswert aller eigenen Anlagen beträgt Fr. 71'500'000. Innerhalb des Verbandsgebietes wurden im 2015 knapp 2'000'000 m3 Trink- Brauch- und Löschwasser verbraucht. Das ergibt durchschnittlich 5'500'000 l pro Tag. Weitere interessante Details zum Geschäftsjahr 2015 entnehmen Sie bitte den nachfolgenden Berichten des Betriebsleiters, des Leiters elektrische Anlagen und des Finanzverwalters. Der Präsident Peter Wenger 3

Bericht Betriebsleiter 2. Wasserversorgung 2.1 Überblick über die laufenden Projekte Nach intensiven Jahren in welchen diverse Anlagen der WGB saniert, umgebaut oder neugebaut wurden, gab es 2015 einen Stillstand. Das heisst, es gelangten keine neuen Projekte zur Ausführung. 2.2 Schadenereignisse 2.2.1 Auflistung der Lecks von 2015 Datum Gemeinde 28.01.2015 Uetendorf 26.03.2015 Amsoldingen 27.03.2015 Uebeschi 09.06.2015 Uetendorf 26.08.2015 Wattenwil 07.12.2015 Uebeschi 07.12.2015 Oppligen Ort Schadenart Transportleitung NW 150, Radweg bei Widi Defekte Bleimuffe Transportleitung NW 150, Schaufelacker Defekte Bleimuffe Transportleitung NW 150, Seegässli Defekte Bleimuffe und Lochfrass Transportleitung NW 150, Aegerten Leitungsriss Transportleitung NW 200, Abgangsleitung Reservoir Hof Defektes Eternitrohr Transportleitung NW 150, Kreuzung Lischen / Schulhausstrasse. Defektes T-Stück, Schieber und Muffe Transportleitung NW 150, Dorfstrasse 13 Leitungsriss Wattenwil, Reservoir Hof, Abgangsleitung Eternit NW 200 mm Das Leck befand sich in der Böschung zum Reservoir Hof. Da in unmittelbarer Nähe zum Reservoir die Leitung praktisch drucklos ist, konnte das Leck lange Zeit nicht geortet werden. Erst als sich die Böschung senkte und die Vernässung im Land sichtbar wurde, ist man auf die Leckstelle aufmerksam geworden. Bevor das Leck geflickt werden konnte, musste zuerst ein Streckenschieber oberhalb der letzten Gebäude im Rüdli eingebaut werden, damit die Versorgung im Dorf während der Bauzeit funktionierte. In einem nächsten Schritt trug man die mit Blocksteinen verbaute Böschung soweit ab, dass die restliche Grabentiefe noch zirka 2 m betrug. 4

Zufahrt Reservoir Hof vor den Reparaturarbeiten. Das Steuerkabel im Bereich der Baustelle wurde umgelegt, damit die Reservoiranlage weiterhin gesteuert und überwacht werden konnte. Die beiden parallel geführten Eternitleitungen NW 200 mm, welche massiv einbetoniert waren, konnten danach durch zwei PE-Leitungen auf eine Distanz von rund 30 m ersetzt werden. Für die Versorgung der Hochzone Grundbach, musste das Stufenpumpwerk im Reservoir Hof in Betrieb bleiben, das hiess, wir benötigten weiterhin Wasser im Reservoir. Da die Nachspeisung infolge der Leckreparatur aber für längere Zeit unterbrochen war mussten wir zur Sicherheit Material für eine mobile Leitung ab letztem Hydrant bereitstellen. Die beiden Eternit-Abgangsleitungen wurden durch PE- Leitungen ersetzt. 5

Ansicht Reservoir Hof nach den Reparaturarbeiten. Die anspruchsvollen Reparaturen kosteten viel Geld, rund Fr. 90 000.00 mussten dafür aufgewendet werden! Die Abrechnung mit der Versicherung ist noch ausstehend. 2.2.2 Lecks auf Hauptleitungen 2002 2015 18 Anzahl Lecks 2002-2015 16 14 12 10 8 6 4 2 0 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 6

Bemerkungen: In den letzten 14 Jahren waren durchschnittlich 8 bis 9 Lecks pro Jahr auf den Transportleitungen zu beheben. Mit 7 Leckagen war 2015 ein durchschnittliches Jahr, allerdings mit hohem Kostenaufwand verbunden. 2.3 Diverses 2.3.1 Unterstützung Trinkwasserprojekt in der Westsahara 2015 Im 2015 unterstützte die WGB ein Projekt von Swiss-relief, Thun in einem Flüchtlingslager in der Westsahara. Es ging dabei um die Anschaffung von neuen Wassertanks zur Lagerung von Trinkwasser. Von Swiss-relief erhielten wir dazu folgenden Abschlussbericht: Abschlussbericht Swiss-relief, Thun Leider warten die Saharauis noch immer auf ein Ende ihres Flüchtlings-Daseins. Im März berichtete die NZZ ausführlich über die Situation in der Westsahara und illustrierte mit eindrücklichen Bildern. Die Cubas (Blechtanks) verrosten wegen dem stark mineralhaltigen Grundwasser. Vor Ort arbeiten wir seit 2005 mit der lokalen Nicht-Regierungs-Organisation Al-Khair zusammen. Der arabische Begriff dient dem lokalen Hilfswerk als Name und bedeutet auf Deutsch gute Hilfe. Nebst der Animation von monatlich über 4 000 Kindern werden mit einer Gruppe von Jugendlichen Radioprogramme produziert und mit jungen Frauen Aktivitäten realisiert. Die Leiter dieser Programme halfen beim Kauf, Auslieferung und Installation der Wassertanks. 7

Die erste Lieferung der neuen und besseren Wassertanks steht bereit. Wie vorgesehen wurden die neuen Wassertanks durch unsere Projektkoordinatorin vor Ort auf dem lokalen Markt gekauft. Der Zwischenhändler im Flüchtlingslager Layoune kauft die Tanks in der nahegelegenen Stadt Tindouf ein. Im Kaufpreis ist der Transport der Wassertanks von Tindouf bis nach Layoune inbegriffen. Vor Ort kümmern sich die Mitarbeterinnen von Al-Khair um die Verteilung, gemäss der Namensliste vom Bürgermeister. Beim Besuch hat sich der Bürgermeister ausdrücklich für die Hilfe mit den Wassertanks bedankt: Oft hat er Härtefälle unter den Bewohnern in seinem Lager, doch wegen fehlender Finanzen sind ihm die Hände gebunden und er kann nicht helfen. Doch in diesem Fall kam die Hilfe für die Wassertanks genau richtig. Gerne leiten wir diesen Dank weiter an die Wasserversorgung Blattenheid. 2.4 Statistik Wasserverbrauch 2.4.1 Wasserverbrauch Verbandsgemeinden 2015 8

Amsoldingen Blumenstein Brenzikofen Forst-Längenbühl Gurzelen Herbligen Höfen Jaberg Kienersrüti Kiesen Niederstocken Oberstocken Oppligen Pohlern Seftigen Thierachern Uebeschi Uetendorf Uttigen Wattenwil m3 pro Jahr Jahresbericht 2015 2.4.2 Wasserverbrauch Verbandsgemeinden 2006 2015 700'000 600'000 500'000 400'000 300'000 200'000 100'000 0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Bemerkungen: Der Sommer und Herbst 2015 waren sehr trocken, dies führte allgemein zu einem höheren Wasserverbrauch. Die Verbandsgemeinden verbrauchten zusammen 126 501 m3 mehr Wasser gegenüber dem Vorjahr. Die grössten Verbrauchszunahmen weisen folgende Gemeinden auf: Kiesen + 14.4 % Oppligen + 13.4 % Uttigen + 10.9 % In allen drei Gemeinden mussten infolge der Trockenheit diverse Landwirtschaftsbetriebe und teilweise die Gärtnereien ihre Kulturen mit Wasser ab dem Trinkwassernetz bewässern. In Kiesen fällt der Verbrauch der Firma Bächler+Güttinger auf, die Ursache wird hier noch abgeklärt. In Oppligen beträgt der Wasserverbrauch vom Kieswerk Daepp ca. 50% des Gesamtverbrauchs der Gemeinde. Die Trockenheit im letzten Jahr führte hier dazu, dass die Teichanlagen für die Brauchwasserreserve des Betriebes austrockneten und somit auch das Wasser für die Kieswaschanlage vom öffentlichen Versorgungsnetz bezogen werden musste. 9

m3/jahr Jahresbericht 2015 Die grössten Verbrauchsabnahmen gegenüber dem Vorjahr weisen folgende Gemeinden auf: Stocken-Höfen - 11.0 % Brenzikofen - 2.3 % Pohlern - 0.5 % Auf den ersten Blick erstaunt die grosse Abnahme in der Gemeinde Stocken-Höfen, aber die Abnahme bezieht sich auf das Vorjahr und da wurde der Verbrauch stark durch Leckagen beeinflusst. Der Verbrauchsanstieg zum Beispiel in Oberstocken von 2013 zu 2014 fiel mit 32.6% extrem hoch aus, so hoch, dass der Vergleich von 2014 zu 2015 trotz Trockenheit wieder zu einer Verbrauchsabnahme führt. Wasserverbrauch WGB 2006-2015 Verbandsgemeinden 2'500'000 2'000'000 1'500'000 1'000'000 500'000 0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Wasserverbrauch WGB 1'736'8 1'615'1 1'641'7 1'656'7 1'671'6 1'645'5 1'649'1 1'866'9 1'864'0 1'990'5 10

2.4.3 Spezifischer Wasserverbrauch 2014 2015 11

Amsoldingen Blumenstein Brenzikofen Forst-Längenbühl Gurzelen Herbligen Jaberg Kiesen Oppligen Pohlern Seftigen Stocken-Höfen Thierachern Uebeschi Uetendorf Uttigen Wattenwil Liter pro Einwohner und Tag Jahresbericht 2015 400 350 300 250 200 150 100 2014 l/ew Tag 2015 l/ew Tag 50 0 Bemerkungen: Der durchschnittliche Wasserverbrauch pro Einwohner und Tag nimmt tendenziell in der ganzen Schweiz ab. 2015 betrug der Verbrauch pro Kopf und Tag bei den Verbandsgemeinden 233 Liter. Das sind 11 Liter pro Kopf und Tag mehr als im Vorjahr, auch hier machte sich der trockene Sommer 2015 bemerkbar. Die grössten Verbräuche pro Kopf und Tag wurden in den folgenden Gemeinden registriert: Oppligen Jaberg Pohlern 373 Liter 326 Liter 309 Liter In Oppligen wird der spezifische Verbrauch massgeblich durch das Kieswerk beeinflusst, in Jaberg durch die AVAG und in Pohlern durch die Landwirtschaft. Die tiefsten Verbräuche pro Kopf und Tag wurden in den folgenden Gemeinden registriert: Brenzikofen Thierachern Wattenwil 145 Liter 185 Liter 189 Liter 2.4.4 Fremdabgaben 12

Fremdabgaben m3/jahr Jahresbericht 2015 800'000 700'000 600'000 500'000 400'000 300'000 200'000 100'000 0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Wattenwil 18'693 52'769 12'870 31'673 112'452118'631112'461 0 0 0 Gerzensee 4'490 4'922 6'667 12'922 4'733 20'306 5'705 4'929 2'200 29'628 Thun 0 0 0 0 267'133353'364530'088608'927 0 0 WARET AG 0 0 0 0 0 0 0 0 670'031535'812 Alp Langenegg 0 0 0 0 0 0 0 0 2'136 1'697 Total Fremdabgaben 23'183 57'691 19'537 44'595 384'318492'301648'254613'856674'367567'137 Bemerkungen: Infolge der geringen Niederschläge haben die Quellergüsse entsprechend abgenommen, naturgemäss sind aber gleichzeitig die Verbräuche deutlich angestiegen. Dies führte dazu, dass weniger Überschusswasser an die WARET AG abgegeben werden konnte. Auch in Gerzensee sind die Quellen am Belpberg im Sommer 2015 stark zurückgegangen, so dass die Gemeinde deutlich mehr Wasser von Blattenheid beziehen musste. Insgesamt konnten 2015 über 107 000 m3 weniger Wasser an die Nachbarversorgungen verkauft werden. 2.4.5 Grundwasserproduktion 2006-2015 13

m3/jahr Jahresbericht 2015 400'000 350'000 300'000 250'000 200'000 150'000 100'000 50'000 0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Uetendorf 99'366 30'149 36'694 139'677 68'436 151'805 183'140 69'842 0 0 Kiesen 19'545 3'058 3'391 5'939 5'293 12'864 14'449 5'910 1'509 0 Oberstocken 85'273 3'316 3'829 7'362 5'585 73'042 171'994 10'349 51'207 62'870 Total WGB 204'184 36'523 43'914 152'978 79'314 237'711 369'583 86'101 52'716 62'870 Bemerkungen: In den Sommermonaten Juli bis September wurde in Oberstocken infolge der Trockenheit deutlich mehr Grundwasser gefördert als im Vorjahr. Bei Trübung der Quellen Blattenheid wird zudem vermehrt Grundwasser von Oberstocken nach Blumenstein abgegeben. 14

m3/jahr Jahresbericht 2015 2.4.6 Bezug von WARET AG 2014-2015 250'000 200'000 150'000 100'000 50'000 0 2014 2015 STPW Brenzikofen 1'282 19'562 STPW Uetendorf 79'653 186'200 Total Bezug von WARET AG 80'935 205'762 Bemerkungen: Damit der grosse Wasserbedarf in den trockenen Sommermonaten abgedeckt werden konnte, musste mehr Wasser von der WARET AG bezogen werden. Jeder Partner der WARET AG hat einen Pflichtbezug von 20 % seines ganzen Wasserverbrauchs pro Jahr. Für das Jahr 2015 ergibt dies eine Pflichtbezugsmenge für die WGB von rund 400 000 m3. Der Betriebsleiter Dieter Börlin 15

Bericht Leiter elektrische Anlagen 3. Kraftwerke und elektrische Anlagen 3.1 Betrieb der Kraftwerke Im KW Blattenheid wurde versucht durch eine Silikonbeschichtung die aufgetretene Kavitation aufzuhalten, was jedoch nicht gelang. Im November wurde deshalb ein neues Turbinenrad eingebaut. Beschichtung der Schaufeln im KW Blattenheid Im KW Oberstocken mussten die Lager der Turbine ersetzt werde, da diese plötzlich grossen Lärm erzeugten. Als Grund war eine Abscheidung des Lagerfettes festgestellt worden. Neu wurden auf Lebensdauer geschmierte Lager eingebaut. Ausbau des Generators zum Wechsel der Lager im KW Oberstocken 16

Im KW Blumenstein mussten die 16kV Relais und der Schutz erneuert werden, da für die 1990 erstellte Anlage wurden die Ersatzteile abgekündigt wurden. Dieses Projekt wurde zusammen mit der EV Blumenstein durchgeführt. Einbau der neuen Schutzrelais im KW Blumenstein PV Anlage Auf dem Dach der Betriebswarte in Blumenstein wurde eine Photovoltaik (PV) Anlage mit 44 Solarmodulen (275 Wp) mit einer Leistung von insgesamt 12.1 KW installiert. Durch die Beiträge der KEV (Einmalvergütung) ist die Investition bereits nach 10 Jahren amortisiert, die Lebensdauer wird mit 25 Jahren angenommen. Der Ertrag von Ende März bis Dezember betrug 10.36 MWh. Neue PV Anlage auf dem Dach im KW Blumenstein 17

3.2 Energieproduktion 2015 Produktionsdaten der PV Anlage Die Energieproduktion im KW Blumenstein war fast 1/5 kleiner als im 2014, dies ist auf die geringen Niederschläge vor allem in der zweiten Jahreshälfte zurückzuführen. Folgende Grafik der verdeutlicht dies: Die Bilanz der Energieproduktion fürs 2015: 18

Im KW Blumenstein betrug die Energieproduktion 3.35 GWh, das sind 17% weniger als im 10 Jahres Durchschnitt. Der Erlös betrug Fr. 536 507 Fr und damit 43 493 Fr. weniger als budgetiert. Mit den neuen KEV Anlagen wurden 1.06 GWh produziert. Der Erlös betrug 244 762 Fr. und damit Fr 35 238 weniger als budgetiert. 19

Produktionsverlauf KW Blumenstein: In den beiden ersten Quartalen wurde ein kleiner Überschuss erzielt, durch die Trockenheit im Sommer und Herbst fiel die Bilanz im 2. Halbjahr schlechter aus. 3.3 Ökostrom Im Jahr 2015 konnte der Ökostrom Naturemade Star aus dem KW Blumenstein an die EV Blumenstein sowie am Markt verkauft werden: Total 3.35 GWh, der Erlös aus diesem Geschäft betrug Fr. 49 618. 3.4 Steuerung und Prozessleitsystem Die Steuerung und das Leitsystem funktionierten zuverlässig. Störungen traten vereinzelt durch Blitzschläge im Sommer auf und konnten rasch behoben werden. Ein Durchflussmesser (MID) musste ersetzt werden Leiter elektrische Anlagen Volker Dölitzsch 20

Bericht Kassier 4. Bericht zur Rechnung 2015 Beim Unterhalt betrug der Mehraufwand Fr. 81 940.--, ein einziges Leck verursachte Kosten von ca. Fr. 80 000.--. Etwas überraschend war im ersten Betriebsjahr der WARET AG der Minderaufwand von Fr. 28 000.--. Als Folge des trockenen Sommers, weniger Stromproduktion in Blumenstein, dadurch rund Fr. 44 000.-- weniger Einnahmen als budgetiert. Ferner hat diese Tatsache bewirkt, dass die Gemeinden mehr Wasser verkaufen konnten, der Verband somit weniger Überwasser. Der Mehraufwand von ca. Fr. 37 000.- ist somit vertretbar. Von den Reserven wurden Fr. 60 000.- aufgelöst (Restanz Fr. 60 000.-). Da keine wesentlichen Investitionen getätigt wurden, sind für 2016 für die Ablösung eines Darlehens von 1,5 Mill. Fr. 800 000.- bereit. Mit den wahrscheinlichen Fr. 800 000.- pro 2016 kann die Ablösung selbst finanziert werden. (Zinsreduktion Fr. 41 700.-) Dies ist mein letzter Bericht. Nach 26 Jahren habe ich dieses Amt abgetreten. Nachfolger: Jutzeler Markus, Finanzverwaltung, Vordergasse 1, 3665 Wattenwil Der Kassier Anton Brand 21