Aktuelle Finanzierungssituation der Deutschen Universitätsmedizin

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Transkript:

03.03.2014 Aktuelle Finanzierungssituation der Deutschen Universitätsmedizin Rapide Verschlechterung der Ergebnissituation der Universitätsmedizin Bei den Universitätsklinika entwickelt sich unter dem derzeitigen Finanzierungsrahmen bundesweit eine dauerhafte Defizitsituation. Es drohen zusätzliche Belastungen der Landeshaushalte. Seit dem Jahr 2011 verschlechtert sich die Lage drastisch: Das Gesamtdefizit für die Jahre 2012 und 2013 liegt bei über einer Viertelmilliarde Euro (Grafik 1 und 2). Für das Jahr 2014 erwarten 55 Prozent der Universitätsklinika ein Defizit. (Grafik 3) Ursache sind Versäumnisse in der Krankenhauspolitik des Bundes Ein Teil der finanziellen Probleme beruht auf allgemeinen Fehlentwicklungen der Krankenhausfinanzierung. Das betrifft insbesondere die unzureichende Refinanzierung von Tarifsteigerungen und Preissteigerungen bei den Sachkosten (z.b. Energie). Darüber hinaus hat die Universitätsmedizin das spezifische Problem, dass ihre Sonderaufgaben für das Gesundheitssystem unzureichend finanziert sind. Zu nennen sind acht Punkte (Grafik 4). Hier sind die Universitätsklinika entweder überproportional zu anderen Krankenhäusern (z.b. Notfallvorhaltung, Facharztweiterbildung, Extremkostenfälle) oder sogar ausschließlich (z.b. Hochschulambulanzen) betroffen. Zusätzlicher Finanzbedarf Der reale Finanzbedarf der Universitätsmedizin liegt deutlich höher als das derzeit jährlich anfallende Defizit von 150-200 Mio. Euro. Notwendig ist daher eine Anhebung des Finanzierungsniveaus über den reinen Defizitausgleich hinaus. Der Verband der Universitätsklinika und der Medizinische Fakultätentag gehen davon aus, dass die 33 Universitätsklinika derzeit rund eine Milliarde Euro pro Jahr (ohne Berücksichtigung von Investitionen) mehr für eine angemessene Ressourcenausstattung benötigen. Je Universitätsklinikum wären das je nach Größe zwischen 20 und 40 Mio. Euro.

In nur drei Jahren 155 Mio. Euro Ergebnisverschlechterung Auf Talfahrt Addierte Jh se bi der deutschen Uniklinika 40 20 20 23 40 60 80 100 102 133 120 140 160 180 161 2011 2012 2013* 2014* *Erwartete Ergebnisse / Quelle: VUD Mitgliederbefragung, März 2013 und Januar 2014 Teilgenommen haben 31 bzw. 30 von 32 Universitätsklinika (2011 bis 2014: ohne Gießen Marburg; 2013: auch ohne Berlin Charité).

In nur drei Jahren erhebliche Ergebnisverschlechterung 2011 48% 23% 29% 2012 45% 16% 39% 2013 * 2014* 27% 23% 50% 13% 32% 55% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Positives (Überschuss von über 1 ) Ausgeglichenes ( 1 bis +1 ) Negatives (Fehlbetrag von über 1 Mio. ) *Erwartete Ergebnisse / Quelle: VUD Mitgliederbefragung, März 2013 und Januar 2014 Teilgenommen haben 31 bzw. 30 von 32 Universitätsklinika (2011 bis 2014: ohne Gießen Marburg; 2013: auch ohne Berlin Charité).

2014 wird sich die Zahl der Uniklinika mit Jahresüberschuss noch einmalhalbieren undüberdie die Hälfte derhäuserein ein Defizit einfahren (nach Prognosen) Wirtschaftliche Lage in 2014 Allein 17 Uniklinika gehen für 2014 von einem Defizit von über einer Million Euro aus. 55% Negatives (Fehlbetrag von über 1 Mio. Euro) 13% Positives (Überschuss von über 1 Mio. Euro) Teilgenommen haben 31 von 32 Universitätsklinika (ohne Gießen Marburg). 32% Ausgeglichenes ( 1 Mio. Euro bis +1 Mio. Euro) Quelle: VUD Mitgliederbefragung Januar 2014

Hochschulambulanzen Facharztweiterbildung Extremkostenfälle Innovationen Aufgabenver bund von Krankenversorgung, Forschung & Lehre Notfallversorgung Sonderaufgaben der Universitäts medizin Seltene Erkrankungen Interdisziplinäre Zentren

Ergebnis- und Umsatzübersicht zu den Universitätsklinika Quelle: VUD-Abfrage unter den Universitätsklinika Uniklinikum 2011 2012 voraussichtliches 2013 in Euro Umsatz aus der Krankenversorgung 2011 Umsatz aus der Krankenversorgung 2012 in Millionen Euro voraussichtlicher Umsatz aus der Krankenversorgung 2013 Aachen 254.701 370.291-261.000 288,62 297,60 307,46 Berlin - Charité 8.191.742 5.000.000 k.a. 735,54 778,07 k.a. Bonn 1.627.927-16.626.042-14.780.000 316,99 330,40 350,98 Dresden -9.449.351 520.000-600.000 302,56 317,48 332,90 Düsseldorf k.a. k.a. k.a. 333,28 k.a. k.a. Erlangen 8.771.530 1.075.856 1.155.597 367,74 373,05 398,01 Essen 926.561-7.162.087 k.a. 357,46 373,45 395,66 Frankfurt -3.800.000-5.800.000-20.800.000 316,75 316,51 331,07 Freiburg 5.417.415 3.833.532 88.323 481,12 454,60 468,20 Gießen-Marburg, Standort Gießen k.a. k.a. k.a. 279,60 282,44 297,52 Gießen-Marburg, Standort Marburg k.a. k.a. k.a. 232,95 235,57 245,92 Göttingen 10.100.000 3.300.000 4.000.000 320,86 335,90 344,00 Greifswald k.a. k.a. k.a. 181,20 k.a. k.a. Halle -8.708.940-4.500.000-10.500.000 210,78 210,06 205,60 Hamburg 638.000 1.482.000 k.a. 462,68 534,00 564,10 Hannover -15.900.000-25.300.000-31.500.000 456,74 451,00 478,00 Heidelberg -642.000 2.650.000 2.500.000 570,29 601,76 628,80 Homburg (Saarland) k.a. k.a. k.a. 313,52 k.a. k.a. Jena 1.429.890 1.638.000 1.609.000 277,84 291,46 303,58 Köln 1.400.000 2.000.000 k.a. 347,30 372,34 k.a. Leipzig 1.963.000 1.134.944 k.a. 280,55 291,49 293,03 Magdeburg 56.316-4.389.357-5.541.927 234,95 237,18 245,78 Mainz 456.000-20.658.051-14.500.000 353,00 367,77 384,32 Mannheim 7.300.000 5.981.000 k.a. 271,10 279,40 283,60 München LMU -3.500.000 3.400.000-3.000.000 592,86 622,73 643,92 München TU 16.800.000 1.000.000 k.a. 294,82 312,11 k.a. Münster 5.800.000 3.500.000 1.000.000 378,87 408,40 435,50 Regensburg 139.468-6.914.751-4.750.000 210,89 225,40 239,50 Rostock 2.400.000 2.972.000 744.800 208,64 197,60 194,70 Schleswig-Holstein -10.136.000-27.256.308-40.555.000 564,80 633,10 665,00 Tübingen -4.582.191-2.666.000 37.000 440,76 466,40 488,70 Ulm k.a. k.a. k.a. 299,80 314,00 332,00 Würzburg 13.500.000 9.900.000 k.a. 312,67 326,57 k.a. 14. Februar 2014