Predigt über Johannes 4,5-14 (Jugendgottesdienst). "Auf die Füllung kommt es an"

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Transkript:

Predigt über Johannes 4,5-14 (Jugendgottesdienst). "Auf die Füllung kommt es an" "Auf die Füllung kommt es an", wobei es uns jetzt nicht um Flaschen oder Büchsen geht, auch nicht um gefüllte oder hohle Köpfe. Wir haben gerade (im Anspiel) gesehen, dass auch Intelligenz das Überleben und Leben überhaupt verhindern kann. Manche verpassen das Leben aus Dummheit und andere scheitern an ihrer Klugheit. Dennoch: Auf die Füllung kommt es an. Sicher auch bei der Flasche oder Büchse, sicher auch im Kopf vor allem aber im Herzen. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob wir darin übereinstimmen. Unsere Zeit, der Zeitgeist, sagt ja etwas ganz anderes. Er sagt: Auf die Verpackung kommt es an! Das Auto muss gut aussehen, die Fassade des Gebäudes auch und die Umhüllung unseres Bodys erst recht: also bitte Markenkleidung und modern, Sinn und Qualität sind nicht immer so wichtig wie der äußere Eindruck, dass es was hermacht möglichst teuer wirkt und billig ist. Wir leben in einer sehr oberflächlichen Zeit, weiß nicht, ob ihr das schon gemerkt habt. Mags innen faul sein, wir kleben immer wieder was hübsches oder glänzendes drauf und da geht es schon irgendwie weiter. Das mit dem Äußeren und dem Inneren ist gar nicht so einfach: Das Äußere muss stimmen, denn das sehen die anderen. Das Innere bestimmt zwar mein Leben, aber das sieht niemand, und ich selber will es vielleicht auch nicht sehen. Testfrage: Ihr, die ihr vor 14 Tagen konfirmiert wurdet: Wie viel Zeit und Energie und Aufwand habt ihr für die äußere Vorbereitung eurer Konfirmation eingesetzt? Also für die Wahl der Klamotten, die Qual beim Friseur, die Aufsetzung der Endlos-Wunschliste, die Festsetzung des Festprogrammes usw.? Und mit wie viel Zeit, Energie und Aufwand habt ihr eure innere Vorbereitung getroffen? Ich meine: Habt ihr euch vor Gott mal Zeit genommen, as abzuklären: Passt mein Inneres zu dem Versprechen, das ich zur Konfirmation gebe? Ist mein Inneres bereit und in der Lage, Segen von Gott wirklich aufzunehmen? War die Konfirmation etwas nur Äußerliches, eher Hohles - wie eine Seifenblase oder etwas Gefülltes, Kerniges, wie Kernseife, wo Äußeres und innere Substanz übereinstimmen? Diese Art Fragen stehn nicht ja nur für die Konfirmation, die stehn auch für Kirche allgemein: Wie ist das Verhältnis zwischen Äußerem und Innerem, was ist die innere Wirklichkeit? Die Frage steht für unser ganzes Leben und ich meine: Auf die Füllung kommt es an, nicht darauf, was ein Leben äußerlich hermacht.... 1

Am Brunnen vor dem Tore da sitzt ein müder Mann, der nach 'ner langen Reise vor Durst nicht weiter kann. Da kommt 'ne hübsche Dame in heller Sonnenglut... Nun dürft ihr einmal raten, was sich hier weiter tut.... Es entwickelt sich was. Zunächst reden die miteinander. Also der Mann spricht die Frau an, weil er ja was von ihr will. Und das ist verdächtig. Muss ich noch kurz erklären, andere Länder, andere Sitten, Orient, auch schon eine ganze Weile her: Der Brunnen ist außerhalb des Dorfes. Man(n!) darf eine Frau, wenn sie vom Brunnen zurückkommt, um einen Schluck Wasser bitten. Dann reicht sie wortlos den Krug, wartet, bis der Mann getrunken hat, und geht dann weiter. Dass man miteinander spricht, ist verboten. Die Frauen sind auch verschleiert, man sieht das Gesicht nicht. Es sei denn, ein Mann ist in eine Frau verliebt, dann geht er zum Brunnen,und die Frau muss, um den Eimer herunterlassen zu können, den Schleier um ihr geheimes Gesicht lüften, und dann ist Gelegenheit zu einem kleinen Rendezvous. Aber wenn ein Fremder es wagt, eine Frau dort anzusprechen - sehr verdächtig. Wenns auch noch ein Ausländer ist von einer Sorte, mit der man eigentlich nicht kann - noch verdächtiger. Wenn das Ganze dann noch am helllichten Mittag passiert, dann ist es höchst verdächtig, weil: Normalerweise geht keine Frau mittags an den Brunnen, das tun sie morgens oder abends, wenn kühler ist. - In der Mittagshitze gehen nur zwielichtige Elemente, die von den anderen geschnitten werden oder nicht gesehen werden wollen - z.b. weil die Frau vielleicht schon 5 x geschieden ist und nun wieder einen neuen Kerl hat und alle reden über sie aber keiner mit ihr. Also wir merken, das Ganze ist höchst verdächtig. Muss man alles wissen. Aber jetzt lese ich mal die Geschichte vor: Joh 4,4-14 nach "Hoffnung für alle": 4 Der von Jesus Weg führte ihn durch Samarien, 5 unter anderem nach Sychar. Dieser Ort liegt in der Nähe des Feldes, das Jakob seinem Sohn Josef geschenkt hatte. 6 Dort befand sich der Jakobsbrunnen. Müde von der langen Wanderung setzte sich Jesus an den Brunnen. 2

Es war gerade Mittagszeit. 7 Da kam eine Samariterin aus der nahe gelegenen Stadt zum Brunnen, um Wasser zu holen. Jesus bat sie: "Gib mir etwas zu trinken!" 8 Denn seine Jünger waren in die Stadt gegangen, um etwas zu essen einzukaufen. 9 Die Frau war überrascht, denn normalerweise wollten die Juden nichts mit den Samaritern zu tun haben. Sie sagte: "Du bist doch ein Jude! Wieso bittest du mich um Wasser? Schließlich bin ich eine samaritische Frau!" 10 Jesus antwortete ihr: "Wenn du wüsstest, was Gott dir geben will und wer dich hier um Wasser bittet, würdest du mich um das Wasser bitten, das du wirklich zum Leben brauchst. Und ich würde es dir geben." 11 "Aber Herr", meinte da die Frau, "du hast doch gar nichts, womit du Wasser schöpfen kannst, und der Brunnen ist tief! Wo willst du denn das Wasser für mich hernehmen? 12 Kannst du etwa mehr als Jakob, unser Stammvater, der diesen Brunnen gegraben hat? Er selbst, seine Kinder und sein Vieh haben schon daraus getrunken." 13 Jesus erwiderte: "Wer dieses Wasser trinkt, wird bald wieder durstig sein. 14 Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, der wird nie wieder Durst bekommen. Dieses Wasser wird in ihm zu einer Quelle, die bis ins ewige Leben hinein fließt." Das mit den 5 verflossenen Männern und dem jetzigen Kerl kommt gleich danach, Jesus sagt es der Frau auf den Kopf zu, lest mal zuhause nach, wie die Geschichte weitergeht, Johannes 4 steht sie. Wir bleiben mal beim 1. Teil der Geschichte. Ein merkwürdiges Gespräch: Der äußerlich erschöpfte Jesus redet von inneren Dingen. Und die innerlich erschöpfte und kaputte Frau redet von äußeren Dingen. So ist das manchmal: Wir merken gar nicht, was wir brauchen und denken, wir können uns durch Äußerlichkeiten aufpeppeln. Und Jesus bietet uns das Innere an, die Lebensfüllung buchstäblich, dass unser Herz mit göttlichem Leben gefüllt wird. Und wir kriegen das gar nicht mit, und verstehen, was Jesus sagt, nur äußerlich, verstehen Kirche und Glauben und Bibel nur äußerlich! Und dieses ganze Missverständnis hat übrigens nichts mit mangelnder Intelligenz zu tun, höchstens damit, dass wir in unserer vermeintlichen Bildung, die in Wahrheit Einbildung ist, uns darüber erheben, scheinbar drüber stehn und sagen: "So ein Quatsch, was diese alte Bibel da anbietet und behauptet und die verstaubte Kirche da weiterzugeben versucht, das funktioniert doch eh nicht! Lieber echtes Fanta Margonawasser statt diese frommen Fata Morganas lieber Weingeist als diesen Heiligen Geist, den's doch eh nicht gibt!" So scheinen es viele zu sehen. Und so sind Menschen in der Kirche und vor der Kirche - und verdursten, nah dran - und doch ab vom Schuss, an der Quelle - und sie vertrocknen. Müsste eigentlich nicht sein. 3

Die Frau, die da meinte, sie kriegt viel Liebe, wenn sie viel Männer hat aber mit jedem Mann mehr verlor, die hat's auch geschnallt! Sie kann nach kurzer Zeit Jesus verstehen, und lässt ihren Krug stehen, weil auf einmal nicht mehr die Äußerlichkeiten wichtig sind, nicht mal mehr ihr Durst, sondern sie rennt ins Dorf und holt die Leute: "Schaut euch mal den Jesus an, am Brunnen vor dem Tore das ist nicht nur ein Traum, das ist was Besonderes, das müsst ihr mitkriegen!" Und die Leute kommen, weil sie merken: mit der Frau ist was passiert. Wer von Jesus was mitgekriegt hat, wird es auch weitersagen und weitergeben. Wer nichts weiterzusagen und weiterzugeben hat, der hat wahrscheinlich auch nicht viel. "Auf die Füllung kommt es an." Aber bleiben wir noch mal bei dem einen entscheidenden Satz: Jesus sagt: Wer von dem Wasser trinkt,das ich ihm gebe, der wird nie wieder Durst bekommen. Dieses Wasser wird in ihm zu einer Quelle, die ins ewige Leben hinein fließt. Was meint er damit? Auf unserer symbolischen Oase stehen nicht umsonst Taufkanne und Abendmahlskelch. Das kann man äußerlich nehmen, sind halt die Rituale unserer Kirche, die man so mitnimmt. Oder man versteht: Jesus befreit mich von meiner gottlosen Vergangenheit, nimmt mich hinein in Sein neues Leben, Er starb für MICH am Kreuz und ich lebe daraus! An anderer Stelle sagt Jesus: Wer an mich glaubt, mir vertraut, an mir hängt, von mir abhängig ist, sich auf mich verlässt, der wird niemals wieder Durst haben. (J 6,35) Der Glaube an Jesus ist eine innere Quelle, die all deinen Lebensdurst stillt und nicht nur dein jetziges, irdisches Leben ausfüllt, sondern sogar die Ewigkeit, weil sie von dorther kommt. Glaube heißt nicht nur, dass ich bestimmte Ansichten im Kopf habe, sondern Jesus im Herzen habe und mich auf IHN verlasse. Man kann es auch noch ein Stück konkreter sagen. Das Wasser, das ICH ihm gebe, sagt Jesus. Es ist also etwas, was ich mir nicht selber geben und erarbeiten oder beibringen kann, auch nicht die Kirche als Institution oder ihre Lehre, sondern es kommt von Jesus selbst, aus der Beziehung zu IHM. Wasser ist in der Bibel auch ein Bild für den Heiligen Geist, und der ist hier gemeint. Wer den Heiligen Geist hat, der hat Gottes Gegenwart in sich. Der fragt nicht mehr, ob es Gott vielleicht geben könnte und ob das real ist. Keiner von uns fragt doch: Könnte es sein, dass es vielleicht ein Herz gibt, vielleicht sogar unter Umständen irgendwo in meinem Körper? 4

Jeder weiß: Ich hab' ein Herz und kann es schlagen spüren und habe Leben, solang's da drinne wackelt.. Wer Gottes Geist hat, hat Gottes Gegenwart in sich, kann die auch spüren und ist gewiss, dass er ewiges Leben hat. Solange ich Gottes Geist habe, solange es da drinne sprudelt, so lange habe ich Gottes Leben, ewiges Leben! Und Gottes Geist bringt auch Gottes Reden, dass ich persönlich hören lerne, was Gott mir sagt, Gottes Geist bringt Gottes Kraft, Reinheit, Vergebung, Hoffnung, Freude, inneren Frieden und vieles mehr, kurz gesagt: Lebenserfüllung. "Auf die Füllung kommt es an." Ich darf Jesus um diese Füllung bitten, am besten mit einem Christen, der diese Füllung kennt und hat und der mich dann segnet. Ich darf es auch zum wiederholten Mal tun, etwa wenn die Quelle wieder verstopft ist, weil Dreck hereingekommen ist, z.b. in Gestalt von Sünde und Nachlässigkeit. Jesus gibt dieses Quellwasser, das ständig fließt. Er ist nicht nur eine Oase, er will sogar uns zu Oasen machen, dass wir Leben weiterzugeben haben. Du kannst es wie der aufgeklärte, moderne Mensch machen: "Das ist doch Phantasie! Ich lass mich doch nicht zum Narren halten, dem Zeug vertrau ich nicht." Und verdursten. Unglaube führt zum Tod. Oder Du machst es wie die zweifelhafte Frau, die dem, was Jesus sagt, auf den Grund geht, Vertrauen fasst und ihn dann bittet: "Gib mir dieses Wasser". (V. 15) Sie empfängt Heil und Heilung für ihr Leben. Glaube führt zum Leben. Nicht mehr ihr vergangenes, verpfuschtes Leben zählt, nicht mehr die gegenwärtigen Umstände und Äußerlichkeiten, sondern "auf die Füllung kommt es an". Sie hat Lebenserfüllung gefunden und du kannst sie auch finden: Bei Jesus. Stephan Zeibig, Mai 2000 5