Johannes 14,6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.
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- Vincent Biermann
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1 Predigttext: Johannes 14, 6 Anlass: Datum: Autor: Ort: Konfirmation HAB Robert Augustin St. Michael, Hammelburg Johannes 14,6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit denn durch mich. Predigt Liebe Konfirmandin, lieber Konfirmand, liebe Familien und Freunde, liebe Gemeinde, es kann sich nur noch um Tage handeln, dann beginnt wieder die Saison für Wanderer und Radler. Bei angenehmen Temperaturen sich durch eine abwechslungsreiche Landschaft zu bewegen, ist etwas Herrliches. Und unsere Heimat: Saaletal, Rhön oder auch Spessart haben da ja einiges zu bieten. Besonders spannend finde ich Wege, die ich zum ersten Mal erlebe: Da ist alles neu. Und die Vorfreude auf den Anblick, der sich hinter der nächsten Kurve auftut, hat etwas. Seite 1
2 Manchmal ist ein Wanderer aber auch erschöpft und müde. Dann wird jeder Schritt ihm zur Qual und er denkt nur noch an das Eine: nämlich die nächste Rast. Sehr wichtig ist es, einen Weg zu gehen, der wirklich weiterführt. Es gibt nämlich auch Holzwege, die sind wunderschön breit, gehen auch ein ganzes Stück und hören dann mitten im Wald plötzlich auf. Und auch ein Ziel zu haben gehört zum Wanderoder Radelspaß unbedingt dazu. Ein Ziel, das man anpeilt, und dazwischen gegebenenfalls Etappen. Einen Wanderer, der ganz ohne jedes Ziel losgeht, gibt es eigentlich nicht. Dein Leben, lieber Konfirmand, liebe Konfirmandin, unser aller Leben, liebe Gemeinde, gleicht einer Wanderung. Was ist die nächste Etappe auf meinem und deinem Lebensweg? Wie fühlt sich die Wegstrecke, die ich und du gerade gehst, an? Angenehm und beglückend? Oder eher steil und schwierig? Oder gar zermürbend? Und was ist das Ziel, wo du insgesamt hinwillst? Jesus sagt: Ich bin der Weg und die Wahrheit denn durch mich. (Joh 14,6) Für mich persönlich ist dieser Vers einer der wichtigsten in der Bibel überhaupt. Wegen dieses Verses lautet meine Autonummer KG JO-146. Ich finde das, was Jesus da sagt, so eindeutig, und klar und vor allem wegweisend. Dein Konfirmations Seite 2
3 kreuz, das du gleich von mir überreicht bekommst, soll dich daran erinnern: Ich bin der Weg, steht darauf. Jesus sagt: Ich bin der Weg und die Wahrheit denn durch mich. (Joh 14,6) Dieses Wort von Jesus lädt dich ein, über deinen Lebensweg nachzudenken: Wo willst du hin? - Ich meine nicht die nächste Etappe, also etwa: Ich möchte endlich meine Geschenke auspacken dürfen, oder Ich möchte dieses Schuljahr schaffen, sondern wo willst du insgesamt hin? Was soll das Ziel deines Lebenswegs insgesamt sein? Jesus nennt ein gutes Ziel: Zum Vater - also zu Gott. Willst du am Ende bei Gott landen, in seinem Reich die Ewigkeit genießen? Dort auch liebe Menschen wiedersehen, die schon in Christus gestorben sind, und die du sehr gemocht hast? Willst du dabei sein bei Gottes großer Party am Ende aller Zeiten? - Oder ist dir das egal? Wenn du zu Gott, zum Vater willst, dann sagt Jesus dir gleich noch, auf welchem Weg du dorthin gelangen kannst: Ich bin der Weg und die Wahrheit denn durch mich. Deine Konfirmation ist eine wichtige Etappe. Du wirst heute gefeiert. Die ganze Verwandtschaft ist gekommen extra wegen dir. Deine Paten und Eltern haben bis heute versucht, dir den christlichen Seite 3
4 Glauben durch ihr Vorbild und auf andere Weise zu vermitteln. - Ab heute zählst du in der Gemeinde als mündig - fast schon wie ein Erwachsener. Morgen schon dürftest du Pate oder Patin werden und Verantwortung für ein neugetauftes Kind übernehmen. Die heutige Etappe kann man am besten als Weggabelung beschreiben, an der es zwei Wegweiser gibt. Auf dem einen steht: Mit Jesus - auf dem anderen: Ohne Jesus. Der Weg mit Jesus steht dir offen, insbesondere kraft deiner Taufe. Ich werde dich fragen: Willst du unter Jesus Christus deinem Herrn leben, im Glauben an ihn wachsen... - Wahrscheinlich wirst du auf jeden Fall mit deinen Lippen antworten: Ja, mit Gottes Hilfe. Ist dein Herz auch dabei? Ich erinnere mich an meine eigene Konfirmation. Ich war da so aufgeregt. Mein Herz war im Moment meines Konfirmationsversprechens, glaube ich, irgendwo in meiner Hosentasche. Du kannst auch morgen, nächste Woche, eigentlich jeden Tag deines Lebens wieder an die heutige Weggabelung zurückkehren und jeden Tag wieder neu sagen: Ja, Jesus, du bist der Weg. Und auf diesem Weg will ich mein Leben führen. Das gilt übrigens auch für uns, die schon längst Konfirmierten oder Gefirmten. Zur Konfirmation gehört nicht nur das Versprechen, sondern auch der Segen. Wenn Jesus sagt: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; Seite 4
5 niemand kommt zum Vater denn durch mich. Dann ist das auch eine Segensverheißung. Wenn ich, Jesus, der Weg bin, auf dem du gehst, dann wird das kein Holzweg sein. Es wird dir erspart bleiben, dass du plötzlich merkst: Ich bin in einer Sackgasse. Es geht nicht mehr weiter. Ich stecke fest. Mag sein, dass du an Wegstrecken gelangst, an denen du das meinst. Wenn du an Jesus dranbleibst und dich auf ihn verlässt, wirst du vielleicht erst nachträglich merken: Und es ging doch weiter. Jesus hat mich hindurchgeführt durch die schwierigen, scheinbar aussichtslosen Tage. Jesus sagt auch, er sei die Wahrheit, also das, wonach alle Philosophen suchen, du vielleicht auch: Bei Jesus selbst gibt es keine Tricks, keine falschen Versprechungen, kein Kleingedrucktes, keine Heuchelei. Er ist zuletzt die Lösung aller Welträtsel. Er ist treu und solide. Er ist der, der trägt. Und zuletzt sagt er: Er sei das Leben. Also das, was unsere Existenz ausmacht. Das, wonach wahrscheinlich wir alle uns sehnen: Echtes, erfülltes Leben. Leben, das es wirklich bringt. Sinn hoch drei. Du darfst heute ja sagen zu Jesus. Ja sagen zu dem Weg. Ja sagen zu der Wahrheit. Ja sagen zum Leben! Amen. Seite 5
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