Post- und Heimatgeschichte Rheinstetten auf postalischen Belegen

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Transkript:

Günter Kobel Post- und Heimatgeschichte Rheinstetten auf postalischen Belegen 2015 verlag regionalkultur

Inhaltsverzeichnis Kapitel 1 Anfänge des Postwesens...8 Postgeschichte allgemein...9 Postkurse und Verkehrswege seit 1490 unter Kaiser Maximilian I...12 Erinnerungsmarken an Thurn und Taxis...17 Die Markgräflich Taxissche Post...20 Die Post in Südwestdeutschland...21 Landkarten, Post- und Verkehrswege im Südwesten...25 Die (badischen) Rayonstempel ab 1801...29 Gründung einer eigenen Postorganisation...31 Die Badisch-Herzogliche Post ab 1811...32 Transitbriefe durch das Großherzogtum Baden...34 Posteinlieferungsscheine und Vorphilatelie...36 Thurn und Taxis-Belege...42 Einführung der badischen Briefmarken und Fünfringstempel 1851...45 Die badischen Ganzsachen ab 1851...50 Einführung der Badischen Landpost 1859...52 Wie die Post nach Forchheim, Mörsch und Neuburgweier (Rheinstetten) kam...65 Die Postablage Durmersheim...66 Die Uhrradstempel der Hardtgemeinden...68 Deutsche Reichspost ab 1872...75 Postscheine, Briefe und Verordnungen...76 Deutsche Posthausschilder...90 Portofreiheiten und Dienstsachen...91 Abgeltungs- und Pauschbeträge...93 Inflationszeit (Briefmarken und Geld)...99 Postbelege zwischen 1924 und 1933... 105 Die Post im Dritten Reich... 106 Marken und Belege... 107 Paketkarten und Postscheckdienst... 108 Notmaßnahmen während des Krieges... 111 Besatzungszeit nach dem Zweiten Weltkrieg... 113 Notmaßnahmen in der markenlosen Zeit nach 1945... 115 Briefmarken und Belege in der französischen Zone... 118 Briefmarken in der amerikanisch-britischen Zone... 121 Mischfrankaturen... 122 Bundesrepublik Deutschland ab 1949... 123 Die ersten Briefmarken der BRD... 124 Notopfer Berlin -Marken... 125 Der Posthorn-Briefmarkensatz... 127 5

Kapitel 2 Das Fernmeldewesen... 128 Vorläufer des Fernmeldewesens... 129 Telegraf, Telefon und Funk... 131 Einführung von Telegrafenstationen... 136 Öffentliche Telefone... 143 Kapitel 3 Postbeförderung mit der Karlsruher Lokalbahn und deren Nachfolger... 156 Streckenbau und Inbetriebnahme 1890... 157 Lokalbahn, Postbeförderung und Zugstempel... 170 Gleisanlagen und Bahnhöfe... 179 Gasthäuser in Forchheim und Mörsch... 182 Die Lokalbahn in Grünwinkel... 189 Der Lokalbahnhof und Bahnen in Karlsruhe... 194 Lokalbahn-Betrieb bis 1937... 199 Postbeförderung mit der Strategischen Bahn... 206 Streckenbau und Inbetriebnahme... 207 Errichtung einer Haltestelle in Forchheim Bahnhof 1903... 213 Reichsbahn-Notgeld in der Hochinflation... 217 Landpoststellen- und Zugstempel... 219 Postbeförderung mit Kraftpostfahrzeugen ab 1937... 222 Die Kraftpost im Dritten Reich... 223 Post- und Personenbeförderung in der Besatzungszeit... 235 Post- und Verkehrswesen im Nachkriegsdeutschland... 239 Kapitel 4 Forchheim seit 1703 Chronologie Übersicht... 242 Vorphilatelie (Vormarkenzeit bis 1851)... 253 Dienstsachen und Privatbriefe... 256 Ansichtskarten mit Postämtern... 267 Schriftverkehr zwischen den Behörden... 275 Forchheimer Familiengeschichten... 296 Ansichtskarten Kirchen, Rathäuser und Schulen... 302 Ortsansichten von Forchheim... 310 Ansichtskarten von Gaststätten... 313 Forchheim-Bahnhof seit 1929 Chronologie Übersicht... 335 Ansichtskarten von Posthilfsstellen und der Kapelle... 337 Landwirtschaftliches Versuchs- und Lehrgut Forchheim... 345 Ansichtskarten von Gaststätten... 350 6

Kapitel 5 Mörsch seit 1727 Chronologie Übersicht... 352 Dienstsachen, Privatbriefe und Einlieferungsscheine... 359 Ansichtskarten mit Postämtern... 372 Schriftverkehr mit Firmen und Behörden... 376 Ansichtskarten Rathäuser, Schulen und Kirchen... 387 Ortsansichten von Mörsch... 414 Ansichtskarten von Gaststätten... 428 Kapitel 6 Neuburgweier seit 1727 Chronologie Geschichte und Gemarkung von Neuburgweier... 463 Übersicht... 466 Dienstsachen, Privatbriefe und Einlieferungsscheine... 471 Ansichtskarten und Belege von Postämtern... 476 Schriftverkehr mit Firmen und Behörden... 483 Ziegeleien und Fischkulturen... 498 Rhein und Zollstation... 509 Ansichtskarten Kirchen, Rathäuser und Schulen... 515 Ortsansichten von Neuburgweier... 522 Ansichtskarten und Belege von Gaststätten... 525 Kapitel 7 Neuburg am Rhein (Die Post in der Kurpfalz)... 560 Postwege von Thurn und Taxis... 561 Dienstsachen und Privatbriefe... 568 Das Postwesen in Neuburg... 572 Ansichtskarten von Poststellen... 574 Bahnpost, Telegraf und Telefon... 587 Ortsansichten von Neuburg... 593 Neuburger bzw. Neuburgweierer Fähren... 595 Kapitel 8 Rheinstetten seit 1975... 607 Die Gemeinde an der Postroute von Thurn und Taxis... 608 Postalischer Zusammenschluss der drei Gemeinden... 611 Belege von Forchheim (Rheinstetten 1)... 614 Belege von Mörsch (Rheinstetten 2)... 621 Belege von Neuburgweier (Rheinstetten 3)... 623 Belege und Ansichtskarten aus Rheinstetten... 626 Freistempel der Stadtverwaltung und diverser Firmen... 629 Anhang... 635 Quellen- und Literaturverzeichnis... 636 Bild- und Fotonachweis... 641 Postalische Begriffe... 642 7

Die ersten Briefmarken des Großherzogtums Baden Dies sind die ersten Freimarken (Briefmarken, mit denen Briefe freigemacht wurden), die vom Großherzogtum Baden während der Amtszeit von Großherzog Leopold am 1. Mai 1851 bzw. von seinem Sohn Friedrich am 1. August 1858 herausgegeben wurden. Die Marken waren damals noch nicht gezähnt und mussten daher mit der Schere aus den Bogen herausgeschnitten werden. Erst ab 30. Mai 1860 wurden gezähnte Marken verausgabt. Kleiner Drucksachen-Faltbrief (Verlobungsanzeige) mit Aufgabestempel von Pforzheim vom 22. Juni 1862, entwertet mit Fünfringstempel Nr. 109 von Pforzheim, befördert mit der Großherzoglichen Bahnpost nach Bruchsal, mit dem berittenen Boten nach Spöck und dort zugestellt (beide Stempel rückseitig). 46

Badische Fünfring-Nummern-Stempel Mit Einführung der Freimarken im Großherzogtum Baden am 1. Mai 1851 wurden zur Entwertung Nummern-Stempel eingeführt. Die runden Stempel zeigten fünf Ringe und in der Mitte befand sich eine bestimmte Nummer von 1 bis 177, entsprechend der 177 Postexpeditionen in Baden. Die Stempel-Nummern entsprachen aufsteigend dem Alphabet der Ortsnamen, z.b.: Nr. 1 = Aach, Nr. 24 = Carlsruhe, Nr. 29 = Durmersheim, Nr. 115 = Rastatt. 47

Hochinflation Ab 24. August 1923 kostete das Porto für einen Brief bis 20 Gramm Gewicht im Fernverkehr innerhalb des Deutschen Reiches 20.000 Mark. Solche Briefmarken wurden zwischen Februar und November 1923 von der Reichspost verausgabt. 103

Notmaßnahmen (Brief Vorder- und Rückseite) Der Geschäftsbrief mit Hindenburg-Briefmarke wurde An das Arbeitsamt Karlsruhe Kapellenstraße mit Einkreisstempel-Datum vom 20. März 1940 gesendet. Aufgrund Papiermangels wurde der Briefumschlag vom Arbeitsamt mit Klebestreifen verschlossen, wiederverwendet und als Behördenbrief gebührenfrei (frei durch Ablösung Reich!) am 29. März 1940 nach Mörsch verschickt. 111

Briefmarken und Belege in der französischen Zone (Südbaden) In der französischen Zone Südbaden wurde der Postverkehr erst ab 17. September 1945, ebenso mit Notmaßnahmen, wieder aufgenommen. Ab 17. Dezember verausgabte dann die Besatzungsmacht den Markensatz: Wappen der Länder der französischen Zone und deutsche Dichter (Druck in der französischen Staatsdruckerei Paris), die ab Mai 1947 dann von der Ausgabe Persönlichkeiten und Ansichten aus Baden abgelöst wurden (Druck bei der Buchdruckerei Burda in Offenburg). 118